Für eine 'erfolgreiche' Liebesnacht

Sex-Tipps bei Kinderwunsch

Gibt es Stellungen beim Sex, die eher geeignet sind, die Chancen auf den "Hauptgewinn" Baby zu erhöhen? Und wie kann ich nachhelfen, wenn ich lieber einen Jungen oder ein Mädchen hätte? Lies, was Wissenschaftler und Volksmund dazu sagen.

Autor: Gabriele Möller

Was du immer schon wissen wolltest ...

Sex bei Kinderwunsch
Foto: © iStock, eclipse_images


Welche Möglichkeiten haben Verliebte mit Kinderwunsch, einem kleinen neuen Erdenbürger genau jetzt auf die Sprünge zu helfen? Gibt es Möglichkeiten, dem Zufall ein bisschen nachzuhelfen? Gar das Geschlecht des Babys zu beeinflussen? Und – so fragt sich mancher insgeheim weiter – gibt es beim Sex Stellungen, die eine Schwangerschaft begünstigen? 

"Missionarisch" zum Erfolg

Viele Fachleute glauben, dass die sogenannte Missionarsstellung, bei der der Mann oben liegt, besonders für die Empfängnis geeignet ist. Es gibt allerdings keine Studien, die dies wirklich beweisen. Man geht einfach davon aus, dass der Mann auf diese Weise am tiefsten eindringen kann, und die Spermien daher näher an den Gebärmuttermund gelangen. 

Nach dem Sex noch eine Weile liegen zu bleiben und zusätzlich das Becken mit einem Kissen hochzulagern, ist allerdings nicht notwendig. Denn, wie lange das Sperma im Körper der Frau bleibt, hat neueren Erkenntnissen zufolge keine Auswirkung auf die Empfängnis.

Wem die Missionarsstellung auf Dauer denn doch zu langweilig ist, der kann auch die Position ausprobieren, bei der der Mann von hinten in die Frau eindringt. Auch so wird der Samen recht dicht ans Ziel gebracht. Dabei ist es egal, ob die Partner auf der Seite liegen, oder der Mann liegend oder kniend in die Frau eindringt.

Neuere Studien haben’s ans Licht gebracht: Nicht nur der Orgasmus des Mannes ist für die Empfängnis wichtig. Auch der Höhepunkt der Frau hilft durch die hierbei entstehenden Kontraktionen den Spermien, sich schneller in Richtung Gebärmutteröffnung zu bewegen.

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Wie man’s besser nicht machen sollte

Wenn auch grundsätzlich natürlich gilt, dass erlaubt ist was Spaß macht, so gibt es doch Stellungen, die offensichtlich nicht so günstig für eine Empfängnis sind. Wenn beide Partner sitzen, stehen, oder die Frau oben liegt oder sitzt, muss sich ein Spermium schon arg anstrengen, um ans Ziel zu gelangen, und nicht von der Schwerkraft vorzeitig herausgespült zu werden.

Junge oder Mädchen?

Bei der Frage, ob man durch bestimmte Maßnahmen oder Stellungen das Geschlecht des Wunschkindes bestimmen kann, wird’s schon kniffliger. Was die Großmutter rät, und was Wissenschaftler sagen, stimmt hierbei meist nicht überein. Aber vielleicht lohnt ein Blick auf die "alten Weisheiten" ja doch – witzig ist er allemal.

Was der Volksmund sagt

An Legenden, Aberglaube und „Rezepten" unserer Großmütter herrscht kein Mangel. So kriegt eine Frau, die gern große Mengen Schokolade isst, angeblich eher ein Mädchen. Auch sollten beide Partner Fisch und Gemüse bevorzugen, wenn sie eine Tochter wollen. In den USA heißt es gar – wen wundert’s – das ausgiebige Trinken von Pepsi oder Coca Cola führe zur Empfängnis eines Mädchens.

Um einen Jungen zu bekommen, so der Volksmund weiter, sollten Mann und Frau möglichst viel (rotes) Fleisch essen (Rind, Schwein, Wild etc.) und sich mit salzigen Knabbereien und Snacks vollstopfen, Süßigkeiten dagegen meiden.

Sex bei Viertelmond steigert Chancen auf einen Sohn

Wie so oft im Bereich des Aberglaubens müssen aber auch der Mond und der Kalender herhalten, um das Geschlecht des Wunsch-Babies vorherzusagen:
Wer einen Jungen möchte, sollte bei Viertelmond miteinander Sex haben, am besten nachts und an den ungeraden Tagen des Monats. Für ein Mädchen sollte man dagegen die Zeit des Vollmondes bevorzugen, nachmittags miteinander schlafen und an den geraden Tagen Sex haben.

Was die Stellung beim Sex angeht, soll eine Frau, die oben sitzt, eher ein Mädchen empfangen. Ziemlich skurril wird es, wenn es heisst, die Frau sollte mit dem Kopf Richtung Norden liegen, wenn sie einen Jungen möchte, wohingegen alle anderen Himmelsrichtungen praktischerweise nur für ein Ergebnis sorgen: ein Mädchen.

Noch viel mehr Weisheiten und Tipps, wie man/frau das Geschlecht des Kindes bestimmt, findest du hier

Was die Wissenschaftler sagen

Die Stellung beim Sex kann – da sind sich die meisten Wissenschaftler ausnahmsweise mal einig – das Geschlecht des Babys nicht beeinflussen.
Eine Zeitlang glaubte man, dass es ausschlaggebend für das Geschlecht des Kindes sei, ob das Paar vor oder nach dem Eisprung miteinander schläft. Inzwischen weiß man jedoch, dass generell die sechs Tage vor dem Eisprung die fruchtbarsten sind, und sich danach nicht mehr viel tut, unabhängig vom Geschlecht des Kindes.

Allerdings glauben manche Wissenschaftler, dass der Wunsch nach einem Jungen sich am ehesten erfüllen lässt, wenn man möglichst kurz vor dem Eisprung Sex hat. Der Grund: Samenzellen, die das Y-Chromosom tragen (das das männliche Geschlecht bestimmt), bewegen sich schneller als die für Mädchen „zuständigen". Dafür leben sie allerdings nicht besonders lang, dürfen also in den Eileitern der Frau nicht zu lange auf den Eisprung warten müssen. Je weiter vor dem Eisprung man Sex hat, desto wahrscheinlicher wird es ein Mädchen. Diese Methode ist angeblich zu 70 bis 75 Prozent genau.

Bestimmung des Eisprungs

Wann sie ihren Eisprung hat, kann eine Frau übrigens mit speziellen Messgeräten herausfinden, die es in der Apotheke gibt. Billiger ist die Beobachtung der Basal (=Aufwach-) Temperaturkurve und des Zervixschleims. Man geht davon aus, dass die Temperaturkurve einen Tag vor dem Eisprung leicht absackt, um am Tag des Eisprungs anzusteigen. Der Zervixschleim ist während des Eisprungs glasklar und zieht lange Fäden.

In jüngster Zeit gelang es amerikanischen Wissenschaftlern, die Samenzellen, die das männliche oder weibliche Geschlecht bestimmen, mit einem fluoreszierenden Stoff zu markieren. Dann wurden die gewünschten Zellen aussortiert und anschließend per künstlicher Insemination in die Eizelle und den Körper der Frau eingeführt. Die Erfolgsquote lag bei 85 Prozent für Mädchen und 65 Prozent für Jungen. Andere Möglichkeiten sind das Herausfiltern oder Zentrifugieren der Trägerzellen männlicher Chromosomen aus der Samenflüssigkeit, da diese ein anderes Gewicht als die weiblichen haben.

Jungens sind in der Mehrzahl

Wenn man nichts von alledem machen möchte, hat man statistisch gesehen eine größere Chance, einen Jungen zu bekommen: 51,2 Prozent aller Babys sind männlich, und 48,8 Prozent weiblich. Daran hat bisher weder die Weisheit der Großmütter, noch die Fortpflanzungsmedizin etwas ändern können.

Lies dazu auch: Wie macht man Mädchen?