Macht es Sinn eine ungewollte Schwangerschaft fortzusetzen?

Wie seht ihr das?
Wenn eine Schwangerschaft fortgesetzt wird, obwohl ein Elternteil also egal ob Vater oder Mutter, für Abtreibung ist, und der andere Elternteil gerade mal zu 51 Prozent dafür ist, das Kind zu bekommen, macht es dann Sinn?
Sollte ein Kind nicht von beiden Eltern gewollt und willkommen sein?
Und wenn derjenige , der zu 51 Prozent dafür ist, sich auf keinen Fall zutraut, das Kind alleine groß zu ziehen aufgrund einer psychiatrischen Erkrankung, die immer wieder dekompensiert?
In meinen Augen ist es besser, abzutreiben.
Hat jemand schon Mal von einer ähnlichen Konstellation gehört?

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Diese Ausgangslage hat das Potential 3 Menschen in's Unglück zu stürzen. Kann zwar auch gut gehen, dafür ist die Wahrscheinlichkeit aber gering.

Idealerweise stehen beide hinter der Entscheidung pro Kind. Für mich persönlich ist es schon nicht mehr ok, wenn einer Zweifel anmeldet. Wenn aber wirklich keiner der beiden voll dahinter steht, ist es in meinen Augen hochriskant. Wäre ich an deiner Stelle, würde ich die Schwangerschaft abbrechen.

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In meinen Augen gibt es noch die Option dass Kind zur Adoption frei zu geben. Vielleicht in der Form dass man engen Kontakt hat.

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Also wenn es danach ginge, wäre ich jetzt nicht in der 37 ssw schwanger.

Mein Partner wollte das Kind nicht, war definitiv für Abtreibung. Ich wollte eigentlich auch keine Kinder, aber konnte einfach nicht abtreiben.

Ich habe mich dagegen entschieden und nun freuen wir uns beide sehr auf unser Kind.
Auch mit einer psychischen Erkrankung, kann man eine gute Mutter /ein guter Vater sein. Die Sache ist, wie man damit umgeht.

Ich denke es kommt wirklich auf die Situation, das empfinden der Eltern und die Umstände an. Also pauschal kann man das nicht sagen.

Mann sollte sich nur sicher sein, bei der Entscheidung die man trifft... Da können Beratungsstellen sehr hilfreich sein!

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Hallo in die Runde,

mir gefällt, was Du schreibst. :-D Es kann wirklich gut werden. Heute früh wurde der Hinweis auf ein Beispiel gepostet, wo es nicht so gelaufen ist, wie man es sich wünschen würde.

Ich frage mich: Was braucht ein Mensch, der sowieso mit einer Erkrankung kämpft? Die Bestätigung, dass es nicht besser wird oder dass er es gut machen kann?
Man merkt wahrscheinlich, dass ich eher das Zweite denke. Eine positive Ausrichtung bringt auf jeden Fall mehr Positives hervor, als wenn man Schlechtes annimmt.

Meine Frage an die TE: Was bedeutet denn für Dich "nicht wollen"?
Spürst Du eine Ablehnung gegenüber dem Kind oder Kindern allgemein? Traust Du es Dir nicht zu? Wenn ja, was genau nicht? Brauchst Du sehr viel Zeit für Dich selbst und denkst, dass das dann nicht klappt, oder dass das Kind ein zu großer Stressfaktor sein würde?

Wie siehst Du eure Beziehung - im Fall einer Abtreibung und im Fall, dass du das Kind bekommst. Weil er es immerhin doch "eher will"?

Und auch bei ihm: was bedeutet es ihm, dass er das Kind mehr will als nicht will? Was traut er sich zu, was traut er sich nicht zu? Wo bräuchtet ihr Hilfe? Ist er vielleicht einfach neugierig - auch auf sich selbst und auf ein Kind, dass durch ihn auf die Welt käme?

Natürlich auch durch Dich. Du bist ja entscheidend wichtig dazu.
Und wie sieht er eure Beziehung in dem einen und in dem anderen Fall?

Also nochmal kurz – was meinst Du für Dich, wenn Du von "wollen" oder "nicht wollen" schreibst? #gruebel

Liebe Grüße Ulli

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Ich denke, das kann sehr gut klappen.

Zum einen, weil sich die 51 Prozent nach der Geburt i.d.R.sehr schnell in 100 Prozent verwandeln :-) es macht einen großen Unterschied sich ein Kind vorzustellen, oder es zu streicheln, zu riechen, atmen zu hören..usw.

Zum anderen gibt es genug Kinder, die nur mit einem biologischem Elternteil aufwachsen und ganz fabelhaft gedeihen. Die soziale Elternschaft, z.B. durch neue Partnerschaft, kann viel mehr Gewicht haben. Aber auch Freunde, Großeltern usw.können kompensieren.

Auch Mütter mit psychischen Erkrankungen können gute Mütter sein und sind es in den allermeisten Fällen auch! Vielleicht kannst du dir im Vorfeld eine Strategie erarbeiten (vielleicht auch im Rahmen einer Therapie), wie du damit umgehen kannst. Zum Beispiel Personen, welche dich in schwierigen Phasen entlasten und vielleicht sogar auf das Kind aufpassen können. Freunde, Verwandte u.ä. Aber auch Beratungsstellen, Psychologen*in, oder andere hilfreiche Anlaufstellen, könnten von dir gesammelt werden.

Alles Liebe!

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Dass sich meine Gefühle ändern, ist ausgeschlossen.
Ich kenne mich mittlerweile und weiß, dass da keine Muttergefühle kommen werden.

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Dann wäre noch eine Überlegung, dem Kind (und einer Adoptivfamilie) mit einer Adoption ein glückliches Leben zu ermöglichen.

Liebe Grüße!

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Die Frage ist ja, betrifft es dich oder jemanden anderes? Also erstmal in erster Linie sollte das die Frau entscheiden,wenn sie dagegen ist, dann soll sie auch das Kind austragen. Klar also ich finde das der Mann mit entscheiden sollte,aber das letzte Wort hat ja wohl die Frau. Sie leidet evtl über die Folgen. Psychische Erkrankung, von welcher Erkrankungen sprechen wir? Wenn ein Therapeut vorhanden ist, sollte man mit den darüber reden oder ggf. Medikamentös anders einstellen. Bei Problemen etc gibt es auch Familienhelfer die Eltern begleiten und das ist keine Schande, sondern sogar Verantwortung, wenn man merkt, dass es alleine nicht geht. Wegen einer Erkrankung schlechte Eltern? Das ist meist ein Stereotypen Denken. Aber am Ende müssen die werdenden Eltern das entscheiden.

Lieben Gruß

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Ich bin Borderlinerin mit einer narzisstischen Persönlichkeit, antisoziale Anteile sind auch dabei.
Es geht in unserem Fall darum, dass der Erzeuger das Kind zu 51 Prozent behalten möchte, ich auf gar keinen Fall.
Nur die Frage ist, schafft er es, ebenfalls psychisch nicht gesund, aber mit besserer Prognose als ich.

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Huhu
Wenn du dir sicher bist ,dann hol dir einen Beratungsschein und danach den Abbruch. Du musst es wollen.
Ich wünsch dir für dich eine gute Entscheidung.

Lg

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Hallo

Also Du möchtest also eher die Abtreibung? Und der Erzeuger ist nur zu 51% dafür, das Kind zu bekommen? 51% ist nicht gerade 100% und ist doch nahe daran, dass es plötzlich unter 50% kippt.
Es ist natürlich ideal, wenn ein Kind willkommen ist und von beiden gewollt ist..
Der Erzeuger traut sich nicht zu, das Kind alleine grosszuziehen? Er ist scheinbar auch psychisch krank. Was heisst genau, er dekompensiert seine Erkrankung?
Ich teile Deine Auffassung, dass in einer solchen Situation es besser ist abzutreiben.
Wurde die Schwangerschaft durch einen Frauenarzt bestätigt? Vereinbare mal einen Beratungstermin z. B. bei Pro Familia. Eine allfällige Abtreibung wäre mit einer Bedenkfrist von 3 Tagen danach möglich.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Freundlichen Gruss

tm

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Zu deiner Frage: für mich macht es keinen Sinn, eine Schwangerschaft um jeden Preis durchzuziehen! Der Erzeuger ist zu 51% für das Baby? Das wäre mir zu wenig! Würde er ansatzweise 100% dahinter stehen, würde ich eventuell das Kind bekommen und ihm überlassen. Theoretisch kann es ja immer noch sein, das sich deine Lage verbessert und du eine Beziehung zu dem Kind aufbauen kannst! Für mich klingt es aber eher danach, als würde der Vater das Kind eventuell auch später fallen lassen, und wir haben wirklich schon genug zerstörte kleine Seelen auf der Welt 😔
Im Forum "Familienleben" gab es erst kürzlich einen Thread zu dem Thema!

https://m.urbia.de/forum/12-familienleben/5428733-ungewolltes-kind-10-jahre-spaeter

Ich denke das zeigt, wie es eben auch laufen kann! Das sich nicht immer alles zum Guten wenden muss! Manches sollte man Kindern vielleicht auch einfach ersparen...

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Ich tendiere eher zu Nein. Ich muss aber dazu sagen, dass der Wille der Frau das größere Gewicht auf der Waagschale ist. Manche werden das vielleicht nicht verstehen. Aber es ist und bleibt die Frau, die sämtliche Konsequenzen trägt egal wie wo was wann wofür man sich entscheidet.

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Ja, das stimmt!
Aber ich habe so das Gefühl, dass sie es eben nicht so einfach nur von sich aus entscheiden möchte, sondern es beschäftigt sie dieses "ich will schon“ oder auch "ich würde ja wollen..." vom Freund.

Geht´s Dir so? Ich meine jetzt die TE.

Deshalb kam mir eben auch die Frage, wie es mit euch beiden weitergehen wird.
Worin könnte der Sinn bestehen?

Magst Du selber Deine Gedanken dazu nochmal schreiben?

Ulli

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Ich habe mit meinem Therapeuten und auch meinem Psychiater gesprochen.
Diese haben sich unabhängig voneinander ganz klar für einen Abbruch ausgesprochen.
Das alles wurde gestern mit mir und meinem Partner besprochen.
Den Beratungsschein hab ich seit letzter Woche, so dass der Abbruch noch diese Woche erfolgt.

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