Ab 7 Monate beginnt die Erziehung!!??!!

Hallo Katrin,

ich denke, dass Erziehung viele Facetten hat u. a. die, die auch Du angesprochen hast.

Mit Erziehung sind jedoch auch unangenehme Dinge verbunden. Ich meine damit, dass hier Kämpfe auszutragen sind, da wir es mit kleinen Individuuen zu tun haben.

Ich glaube, dass das erste halbe Jahr tatsächlich dazu genutzt werden sollte in erster Linie die Bedürfnisse des Kindes zu befriedigen, damit es sich sicher, geborgen und aufgehoben fühlt.

Meine Tochter ist heute 7 Monate alt geworden. Und ich habe hier wirklich ein Prachtexemplar von starkem Willen. Meiner Meinung nach, beginnt erst jetzt wirklich die Erziehung, da ich einen Menschen groß ziehen möchte, der sich nicht zum puren Egoisten entwickelt.

Ich hoffe, ich konnte erklären, was ich unter Erziehung verstehe.

Vielen Dank auch für Deine Antwort.

Gruß Bessi

Hallo Bessi !
Wenn Du mal keinen puren Egoisten haben möchtest, musst Du Dein Kind einfach mit viel Liebe erziehen und es nicht "zurechtstutzen" ...
Ein starker Wille ist etwas sehr positives und sollte nicht unterdrückt werden.
Meine Tochter war und ist genauso, ich habe bisher fast nie mit ihr geschimpft oder das Wort "Nein" benutzt, trotzdem oder gerade deswegen ist sie ein sehr kompromissbereiter und ausgeglichener kleiner Mensch.
Ich kann Dir nur wärmstens das Buch "Das kompetente Kind" von Jesper Juul empfehlen - mir hat es die Augen geöffnet ...
Liebe Grüße,

Katrin

Hallo Nicole,

wir haben dieses Thema eigentlich nicht tiefgründig besprochen.

Sie ist halt der Meinung, dass man Babys ab diesem Alter schon bestimmte Dinge begreiflich machen kann. So zum Beispiel wie Du sagst, dass sie nicht an Steckdosen gehen sollen etc.. Aber auch das nicht immer alles nach deren Nase verlaufen kann.

Meine Horrorvision ist das Kind im Supermarkt, dass schreiend und zappelnd auf dem Fussboden liegt, weil es nicht seinen Willen bekommt.

Wann fängt man damit an, solch ein Verhalten mit Erziehung zu begegnen?

LG Bessi

Mein Sohn ist jetzt 22 Monate alt. Er ist ein sehr lieber Junge und im Moment ein starker Trotzkopf. Wir hatten diese Trotzattacken schon einige Male. Auch im Supermarkt. Das sind dann Situationen in denen man gar nichts machen kann. Aufregung bewirkt nur das Gegenteil. Das erste Mal war es echt schlimm für mich! Aber ich habe mich daran gewöhnt. Nach ein paar Minuten ist der Spuck vorbei und mein Kind lacht wieder.

Nicht alle Kinder trotzen gleich stark. Ich weiß nicht ob mein Kind trotziger ist als andere. Das ist mir auch egal. Ich bin jedenfalls der festen Überzeugung das er das nicht aus mangelnder Erziehung macht.

Mein Vater hatte vor einigen Jahren einen Schlaganfall und hat dabei sein Sprachvermögen verloren. Wenn er sich nicht verständlich werden kann wird er auch manchmal wütend. Manchmal vergleiche ich das mit einem kleinen Kind das sich nicht oder nur schwer äußern kann.

Mein Kind versucht natürlich auch gerne mal wie weit er gehen kann. Da bin ich eben gefragt und muß ihm die Grenzen aufzeigen. Das wird nicht selten mit einem heftigen Trotzanfall belohnt. Das gehört nun mal dazu. Manchmal bin ich genervt davon aber meistens tut er mir leid, mein kleiner Mann.

Deshalb schimpfe ich auch nicht. Obwohl ich mir in der Öffentlichkeit schon manchmal gewünscht habe ich könnte mich in Luft auflösen. Die Trotzphase ist aber kein Ergebnis mangelnder Erziehung.

Viele Grüße
Nicole

Hi Inga,

das sehe ich auch so.

Ich lobe mein Töchterlein auch, wenn sie etwas geschafft hat, was vorher nicht so geklappt hat. Da leuchten dann die Augen!!!

Und Du hast Recht. Erziehung ist nichts Negatives. Wenn man sich vorher seine Gedanken macht und nicht blind drauf los erzieht, wird es schon schief gehen.

Und trotzdem denke ich. Wir Eltern sind auch nicht unfehlbar...

Bessi