Ausheulen

Hallo Freunde der Nacht,
Wie schon im Titel steht will ich mich kurz ausheulen.

Ich bin aktuell echt mit den Nerven am Ende. Meine kleine Maus (7,5 Wochen) macht tagsüber kaum schläfchen und wenn sie mal einschläft dann meistens nicht länger als 45 Minuten. Dadurch ist sie ab 18/19 Uhr dann so übermüdet, dass sie gefühlt die ganze Nachbarschaft zusammen schreit und die Brust teilweise verweigert. Mit viel Glück schaffe ich, dass sie ca 00:30 Uhr dann einschläft, meistens ist es später.
Mein Mann ist keine große Hilfe, er geht zwar hin und wieder mit dem Hund raus und saugt einmal in der Woche aber es wäre auch schön, wenn er unsere kleine mal nehmen könnte und durch die Wohnung läuft oder spazieren geht. Ihm ist es aber zu anstrengend immerhin muss er ja arbeiten und ich bin "nur" die Milchbar und kann immer mit dem Baby ruhen.
Ich bin wirklich fertig momentan und habe das Gefühl keiner versteht mich. Tagsüber sehen alle immer nur das "Anfängerbaby", weil sie bei Besuch ruhig ist und viel lacht und meinen ich übertreibe, meine Hebamme sagt ich soll mit den Frauen aus dem Kurs schreiben und reden, jedoch bin ich nie wirklich mit denen zurecht gekommen und Familie ist auch so ein Thema für sich. Meine Mutter war der Meinung mich zu verstoßen nachdem meine Tochter auf die Welt kam.


Es mag sein, dass es ningeln auf hohen Niveau ist, ich vielleicht einfach überfordert bin, weil sie meine erstes Kind ist und definitiv gibt es Eltern die es weit aus schlimmer haben aber ich musste es einfach mal los werden und finde vielleicht hier jemanden der mich versteht oder Tipps hat wie ich meine Maus beruhigen kann und es schaffe, dass sie tagsüber wieder schläft und abends nicht so übermüdet ist.

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Oh du arme fühl dich gedrückt!
Ich habe den Text gelesen und habe mich wieder direkt an die ersten Wochen erinnert. Unser Prinz hat auch total wenig geschlafen und viel geweint weil er Bauchschmerzen hatte. Und er hat auch sobald die Hebamme den Raum betreten hat, aufgehört zu weinen🫠 der unterschied ist, dass mein Mann unterstützt hat so gut es ging (selbstständig und direkt am ersten Tag wieder in der arbeit).
Dieses Gefühl allein mit dem schreienden Baby zu sein und nicht zu wissen was man machen kann, ist furchtbar. Ich saß mehr als einmal heulend auf dem Pezziball mit dem schreienden Baby.

Versuch deinem Mann zu erklären wie du dich fühlst, dass du nicht mehr kannst und gerade am ertrinken bist. Dass du ihn als Partner brauchst.
Lass den Haushalt links liegen (außer das nötigste). Ich habe mich die ersten 3 Monate fast nur von fertigfutter ernährt. Nicht gesund, aber besser als gar nix (porridge geht total schnell und macht satt). Ansonsten ausprobieren ob es irgendwas gibt was dein Baby mag (trage, fliegergriff, pezziball, auto fahren, Kinderwagen, ..). Bei uns hat sich irgendwann eine bestimmte Haltung (Kopf in linker Armbeuge) auf dem pezziball mit spieluhr etabliert, hat aber gedauert. Achja und wir haben auch mal sabsimplex tropfen auf den schnuller gegeben, dann hat er richtig gesaugt und ist dadurch eingeschlafen (nicht das Beste, aber für eine Ausnahme naja) Nach den ersten 8 Wochen wurde es tatsächlich besser und ab dem vierten Monat war er richtig entspannt (hatten jetzt wieder einen schub, aber nicht zu vergleichen mit den Anfängen). Wir sind auch regelmäßig bei der Osteopathie (wegen etwas anderem) aber vll hat dein Baby auch eine Blockade oder so

Du bist nicht allein, halte durch 💕

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Laut dem Orthopäde (da waren wir vor ca 3 Wochen gegen einer Hüftsono) hat sie keine Blockaden, wr war so lieb und hat sie gleich komplett durchgecheckt, weil wir auch lange zu kämpfen hatten, dass das stillen klappt.
Meine Hoffnung war auch, dass der Schnuller helfen könnte aber den spuckt sie mir immer wieder entgegen und wird dann noch wutiger.
Die einzige Haltung die hilft (wo ich auch mal sitzen kann und nicht kilometer durch die wohnung oder Nachbarschaft laufe)und wo sie sich beruhigt ist so doof es klingt, wenn sie auf meinem Bauch wie ein nasser Sack sitzt. Da hat meine Hebamme und auch einige andere aber gemeint, dass ich das auf keinen Fall machen soll, weil es ungesund ist.

Ich danke dir für das teilen deiner Erfahrung sehr, es hat mir wenigstens etwas Kraft gegeben, dass ich doch nicht die einzige bin die mal verzweifelt. Ich hoffe bei meiner Maus wird es auch irgendwann entspannter ansonsten brauche ich bessere Muskeln im Rücken.

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Es freut mich das ich wenigstens ein bisschen Kraft geben konnte :)

Mir hat es auch geholfen hier zu lesen, dass es nicht nur die super entspannten Familien gibt, die schon nach 4 Wochen eine Routine entwickelt haben 😅

Ich befürchte da musst du stark sein und auf die Position verzichten, sonst habt ihr später schlimmere Probleme :(

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Abends verarbeiten die den Tag, abendliches schreien ist ganz normal, trotzdem hart!
Vergiss deine Nachbarn. Der Vater nimmt sich raus? Aber die Zeugung fand er schon gut, oder wie? Nimm ihn in die Pflicht! Du bist sogar noch im Wochenbett, Haushalt sollte bis jetzt seins gewesen sein! Er geht mit dem Hund raus? Super, soll er den Kinderwagen mitnehmen, ein Baby muss auch raus!
Drück ihm das Baby in den Arm, er soll es tragen und laufen, laufen, laufen, er kann ja sogar Kopfhörer dabei nutzen und dann hast du eine Stunde für dich, schlafen, essen, duschen, was auch immer!
Erwerbsarbeit ist keine Ausrede, das sind so um die 8 Stunden bis so 17 Uhr etwa, mit Pausen? Da hast du schon 17 Stunden gearbeitet und durchgehend Verantwortung gehabt!
Schieb dem jetzt einen Riegel vor, das wird von allein nicht besser!

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Ja 8/9 Stunden als krankenpfleger meistens ohne Pause. Kinderwagen und Hund funktioniert leider noch nicht so wirklich, weil der Hund Angst vor dem Kinderwagen hat.
Das mit dem Riegel hab ich versucht aber ich hab das Gefühl, dass die kleine beim Papa noch unzufriedener ist als sowieso schon und da werde ich dann auch wieder unruhig.

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Wir sind auch im medizinischen und sozialen Bereich, da nimmt man sich die Pausen immer noch besser als man es mit Baby zuhause kann.
Das mit dem Hund ist blöd, das haben wir vorher geübt, aber nützt ja nun nichts. Gehst du mit Trage und Hund raus? Dann kann dein Mann nur mit dem Baby nochmal raus oder eben nacheinander. Und man muss lernen sich ein bisschen rauszunehmen und auszuhalten, auch die Papas müssen ihren Weg finden, die Kleinen zu beruhigen, das ist nicht immer die gleiche Art wie es bei uns ist.

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Wir haben hier auch so ein Powernap-Baby. Sie schläft selbst im geschobenen Kinderwagen nicht länger als eine halbe Stunde am Stück. In letzter Zeit schläft sie aber meistens wieder ein, wenn ich mit ihr draußen bin🙏🏻.

Wir bringen sie abends früh ins Bett (schon 18/19 Uhr) und sie schläft dann auch erstmal und holt sich ihren Schlaf halt nachts. Der einzige Ort, an dem sie Tagsüber länger schläft, ist in der Trage. Aber das würde mein Rücken nicht schaffen, für jedes Schläfchen. Und man hat ja auch mal Dinge zu erledigen, die am besten gehen, wenn das Baby in seinem Bett schläft, sowie duschen z. B.😅.

Probiere dich doch mal durch, wo euer Baby am Besten schläft. Ich habe mich inzwischen damit arangiert, dass sie tagsüber so kurz schläft und dafür halt nachts länger. Seit sie mit dem Spielebogen was anfangen kann, kann sie sich auch mal einen Augenblick selber beschäftigen. Das war eine echte Erleichterung.

Wenn sie sich nicht mehr beruhigen lässt, hilft bei uns Tragetuch und Schnuller und dann im Storchengang durch die Wohnung. Was auch helfen soll, ist Baby in die Trage und auf dem Pezzyball wippen. Unseren habe ich aber aufgrund von Platzmangel schon wieder weggepackt. Daher kann ich dazu nichts sagen.

Zu deinem Mann: Es hat glaube ich auch viel mit Unsicherheit im Umgang zu tun. Sie verbringen ja schließlich auch weniger Zeit mit dem Baby. Ich versuche meinem immer wieder Gelegenheiten zu geben. Ich bitte ihn z. B. das Baby zu wickeln, es im Auge zu haben, wenn ich gerade was anderes mache oder sie abends ins Bett zu bringen. Wenn er dann nein sagt, ist es auch ok. Man kann es nicht erzwingen, dann stellen sie sich quer. Nur immer wieder anbieten. Dann bringt er sich schon auf seine Art und Weise ein.

Vor ein paar Tagen habe ich ihm die Wahl gelassen. Entweder du gehts mit dem Baby spazieren und ich kann jetzt anfangen etwas im Haushalt zu machen oder ich gehe mit dem Baby spazieren und kann erst in zwei Stunden anfangen. Und siehe da, auf einmal war es ihm doch möglich, mit dem Baby rauszugehen, was er sonst nie macht😅

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Dein Mann wird doch auch mitbekommen, dass sie abends nur schreit und super spät erst einschläft? Da ist es doch kein Meckern auf hohem Niveau sondern völlig verständlich, dass du fertig bist. Man braucht auch mal eine Pause. Gegen "den ganzen Tag ein Baby an mir kleben haben" empfand ich auch in Ruhe Haushalt machen oder gar mal alleine einkaufen schon als erholsame Freizeit.

Ich denke je früher der Vater im Umgang mit dem Kind übt, desto sicherer wird er darin. Wir hatten das "Glück", gleich zwei schreiende Babys zu haben (Zwillinge), mein Mann MUSSTE also lernen, wie er sie beruhigt. Und siehe da, er ist zum Teil besser darin als ich, die Kinder zum schlafen zu bringen oder zu beruhigen, weil er eben nicht auf die Wunderwaffe Milch zurückgreifen konnte, sondern von Anfang an auch viel getragen, geschaukelt usw. hat.

Alles in allem ist 7 Wochen auch noch wirklich jung. Dass sich da noch kein Tag Nacht Rhythmus etabliert hat ist zwar erschöpfend, aber völlig normal.

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Das ist kein Jammern auf hohem Niveau sondern total berechtigt. Tgl abendliches Schreien von mehreren Stunden würde mich total fertig machen.
Dein Mann muss nach seiner Arbeit genau so mit anpacken wie du. Du arbeitest schließlich auch den ganzen Tag! Care Arbeit ist mindestens genauso anstrengend und anspruchsvoll, wie Arbeit außer Haus! Mein Mann und ich haben den gleichen Job in derselben Abteilung und ich kann sagen, dass unser Job weniger anstrengend ist, als mit Baby den Alltag zu stemmen! Und das obwohl ich kein Schreibaby habe! Ich würde das an deiner Stelle noch mal mit ihm kommunizieren. Wir waren uns vor Schwangerschaft und Geburt einig, dass der jenige der nicht in Elternzeit ist, trotzdem nach der Arbeit zu Hause mit anpackt! Im Haushalt und bei der Kinderbetreuung und man versucht sich gegenseitig zu helfen, damit jeder mal auch eine Pause hat usw! Es geht nicht darum, dass dann alles exakt 50/50 aufgeteilt werden muss, aber man spricht sich ab: ich habe heute sehr schlecht geschlafen, kannst du die einschlafbegleitung machen und ich lege mich eine halbe Stunde hin? Kind schläft jetzt, wollen wir schnell gemeinsam 15 min power Haushalt machen und das nötigste erledigen? Usw usw

Ansonsten könntest du versuchen dein Baby tagsüber früher in den Schlaf zu kriegen, weil manchmal sind Babys dann schon zu müde zum einschlafen … vielleicht findest du doch ne eine Methode, die klappt?

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Dein Baby klingt völlig normal, aber das Verhalten deines Partners ist einfach inakzeptabel. Wenn Zeit mit dem Baby so erholsam ist, kann er das Baby ja nach Feierabend immer direkt übernehmen und an freien Tagen sowieso. Dann kannst du (sofern du dich im Wochenbett ausreichend erholen konntest und fit genug bist) mit dem Hund rausgehen und Haushalt machen.

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Ohje, ich kann dich gut Verstehen. Das abendliche Schreien haben viele Babys, das hört mit 3-4 Monaten auf. Die Mäuse sind einfach überfordert vom Leben und Abends muss das raus. Meine Tochter hat auch, bis sie 10 Wochen war, jeden Abend stundenlang geschrien. Dann war es plötzlich vorbei. Bis dahin hat mir akzeptieren geholfen. Ich hab sie einfach abwechselnd mit meinem Mann getragen, sie sanft gewiegt und ihr gesagt, dass alles gut ist und sie einfach alles rauslassen soll. So waren wir alle deutlich ruhiger. Diese Haltung, die du beschreibst, klingt wirklich nicht gesund. Da solltest du auf deine Hebamme hören.
Und was stimmt bitte mit deinem Mann nicht? Der soll dich Abends und am Wochenende unterstützen, es ist ja schließlich auch sein Kind. Außerdem muss ich ganz ehrlich sagen kam mir Arbeiten im Vergleich zu sich den ganzen Tag um ein Kind kümmern wie Wellness Urlaub vor.
Wegen Schlafen probier einfach verschiedene Dinge aus. Eine Schlafphase dauert 30-45 Minuten, viele Babys brauchen Hilfe, die zu verbinden. Das kann nochmal Stillen oder Flasche geben sein, wenn sie unruhig wird. Bewegung hilft auch oft, sei es in der Trage oder im Kinderwagen beim Spazierengehen oder in einer Federwiege. Unsere Tochter hat phasenweise nur geschlafen, wenn wir sie in ihrem Nestchen geschunkelt haben 🙈 Aber ich kann dir versichern, dass es besser wird.

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Ich hab aus dem Freundeskreis nur gutes über die swing2sleep gehört. Haben uns fest vorgenommen solch eine zu kaufen falls eine unserer Töchter sich nicht ablegen lassen will. War dann zwar nicht nötig aber hätte ich sofort gemacht . Kann man auch erstmal mieten wenn man sich unsicher ist.