Wieder arbeiten, Baby abgeben…

Hallo
Ich muss das mal loswerden…
Ich werde ab November wieder 3 Tage die Woche arbeiten. Nächste Woche beginnt die Kitaeingewöhnung und ich bin total traurig. Mich plagt echt der Gedanke wieder arbeiten zu gehen und meinen Sohn dann tageweise nicht zu sehen. Einerseits freue ich mich, andererseits hab ich so ein schlechtes Gewissen meinem Sohn gegenüber. Ich werde eine neue Stelle antreten, also wird da auch alles neu sein. Ich habe echt Panik, wie das alles funktionieren soll…
Letzte Nacht konnte ich so schlecht schlafen, ich hatte sogar Tränen in den Augen. Ich würde total gerne arbeiten, aber möchte mein Baby trotzdem bei mir haben. Ach Gott dieses Gefühlschaos momentan. Hatte das jemand auch? Ich hatte schon den Gedanken, alles zu stoppen und Zuhause zu bleiben, aber erstens sind alle Veträge (Kita&Arbeit) schon unterzeichnet und zweitens muss ich arbeiten gehen, damit ich beruflich nicht total weg vom Fenster bin und wir finanziell noch was haben.

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Huhu,

ich arbeite schon wieder seit der Kleine 6 Monate alt ist, 3 Tage die Woche, 99% Home Office, der Papa betreut den Kleinen, wobei er oft seine Mama mit dazu holt.

Hier ist es eine absolute Bereicherung für alle Seiten!

Oma hat sooo viel vom Enkel (auch wenn sie mir mit ihrem Erziehungsstil regelmäßig auf den Keks 🍪 geht 😅), der Papa hat die Leistung "Kinderbetreuung" wirklich schätzen gelernt, genießt aber jede Minute und findet es unfassbar, wie viele andere Papas diese unglaubliche Zeit verpassen können, und der Kleine lernt zum einen, dass Mama nicht alles in der Welt ist, und seine mehrsprachige Erziehung hat auch erst so richtig mit dem Startschuss meiner Arbeit begonnen. Ich selbst liebe meinen Job und genieße es sehr, zurück zu sein.

An meinen Arbeitstagen klebt der Kleine wie eine Klette an mir nach Feierabend 🙃 ich muss gestehen, das ist manchmal schon hart, und nach den drei Tagen geh ich regelmäßig auf dem Zahnfleisch. Wenn dann noch ne harte Nacht dazwischen ist (und das ist meistens so - der Kleine muss die Dauerfeuerbespaßung durch Oma immer heftig verarbeiten bei Nacht 😂), ist es wirklich bitter.

Aber: wir profitieren glaube ich alle davon. Der Kleine hat so so so viel Spaß! Mein Mann schickt auch immer fleißig Fotos und Videos, wenn sie draußen unterwegs sind, die schau ich mir in den Pausen an und freue mich so sehr für ihn!

Lerne los lassen. Das wird schon. Und du hast dein Kind noch immer den Großteil des Tages 😊

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Ich habe schnell wieder gearbeitet, beide Kinder waren früh bei Oma oder Papa. Ich vermisse sie heute noch, wenn ich arbeite. Das Baby habe ich unter Tränen bei meiner Mutter abgegeben.
Bei uns gab es keinen anderen Weg. Und ich weiß, ich bin eine bessere Mutter wenn ich in Ruhe arbeite & dann in Ruhe Zeit für die Kinder habe.

Was mir hilft: wenn die Kinder da sind, versuche ich voll bei ihnen zu sein. Klappt nicht immer (selbstständig) aber das tut immer gut. Meine Hebamme hat gesagt „Wichtig ist die Zeit, die du nicht arbeitest. Sei da voll das für die Kinder „

Das hat mir geholfen

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Hallo,

ich bin zwar noch nicht an dem Punkt, habe aber alleine sieben Arbeitskolleginnen mit Kindern unter 10 und habe daher mitbekommen, dass es den meisten so ging.

Am härtesten war es für die Kollegin, die nach 6 Monaten wieder kam. Die saß teilweise an ihrem Schreibtisch und hat eine ganze Telko lang auf dem Handy Bilder ihrer Tochter angeschaut 😬

Ich persönlich denke ehrlich gesagt, dass es einfach von der Natur (evtl. hormonell) so eingerichtet ist, dass Mamas ihre Kinder gar nicht verlassen wollen und das auch erstmal gut so ist. Nur leben wir nicht mehr in der Steinzeit, wo die Babys alleine vom Säbelzahntiger gefressen werden, sondern wir haben Kitas und Erzieherinnen und ganz andere Herausforderungen.

Daher tut die Trennung sicher weh, ist aber je nach Familiensituation früher oder später notwendig und schadet in den meisten Fällen (je nach Kind und je nach Kita bzw Erzieherinnen…) jedenfalls auch den Kindern nicht. Das sage ich jetzt so pragmatisch, ohne selbst in der Situation zu sein 😅 ich bin dann bestimmt auch die, die am Schreibtisch sitzt und die Bildergalerie offen hat…

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Ich bin nach 6 Monaten wieder arbeiten gegangen (4 Tage) Unsere Tochter war dann 1x in der Kita 2x bei Papa und 1x bei Oma. Diese Mischung war für alle soo gut.
Am Anfang war ich noch viel im Homeoffice und habe sie an den Papa Tagen immerhin in der Pause noch gesehen. Ich fand es nicht schlimm mit dem vermissen etc aber seeeeeehr ungewohnt

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Ich arbeite wieder seit die Kleine 7 Monate ist. Und ja, das ist das härteste was ich je machen musste.

Sie ist jetzt 8.5 Monate und ich vermisse sie beim arbeiten. Es nervt mich sie so oft nicht zu sehen (arbeite 60%).

Sie schläft bei mir im Bett und kriecht oft fast wieder in mich rein...

Ich weiss es geht ihr den tag durch gut, sie ist gut betreut aber ich habe echt Mühe sie abzugeben. Und denke mind. 1x täglich daran, alles hin zu schmeissen 🤣

Man gewöhne sich daran, haben mir viele gesagt. Ich hoffe, das ist echt so. Momentan ist es emotional anstrengend. Und ich arbeite eigentlich super gerne 😅

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Wie alt ist dein Baby denn?
Ich finde, jeder soll es so machen, wie es sich richtig anfühlt. Also ich verurteile es nicht, wenn jemand früh wieder arbeiten möchte/muss. Aber umgekehrt finde ich auch, dass es richtig doof ist, wenn Mamas so einen Druck spüren, früh arbeiten zu müssen, wenn es sich nicht richtig anfühlt. Daher frage ich, ob es denn eine realistische Angst ist, dass du den Wiedereinstieg nicht schaffst, wenn du noch länger pausierst? Wenn es sich so besch… anfühlt, dass du dein Baby tagsüber abgibst: Ist es vielleicht einfach auch eine echte Möglichkeit, die Verträge wieder aufzulösen und noch zu Hause zu bleiben? Wenn du wirklich arbeiten möchtest, dann ziehe es durch, aber wenn nicht und es finanziell irgendwie möglich ist, dann mache dich davon frei, dass du jetzt die Erwartungen von Arbeitgeber und Kita erfüllen musst. Es geht um dein Leben und wie du entscheidest, hat für dich die größten Konsequenzen, also ist es am wichtigsten, wie es dir damit geht. Gegenüber AG und Kita lassen sich Entscheidungen auch rückgängig machen, wenn man feststellt, man ist damit nicht fein, die würden das schon verkraften. Frage dich, womit du dich wirklich besser fühlst, und beide Entscheidungen sind ok.

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So, wurde kurz unterbrochen. Ich wollte dir noch von mir persönlich schreiben weil du ja danach gefragt hast. Also ich selbst war in der Situation, dass ich während der Kitaeingewöhnung gemerkt habe, dass ich die Kita nicht gut finde. Wir haben unser Kind dann wieder rausgenommen und den Vertrag mit der Kita gekündigt. Einen Arbeitsvertrag hatte ich noch nicht unterschrieben, aber ich wartete gerade auf Rückmeldung nach einem Bewerbungsgespräch. Ich musste dann sagen, dass ich die Stelle nicht antreten kann. Die Entscheidung ist mir super schwer gefallen und die Sorge wie der Wiedereinstieg klappt ist auch oft da, allerdings bin ich mittlerweile schon recht lange draußen weil sich dann noch andere Lebensumstände ergeben haben, warum ich nicht gearbeitet habe, und ich jetzt wieder ein Baby habe. Ich sage mir aber immer wieder, dass ich mit meinem Lebenslauf für einen AG auch nach längerer Pause noch attraktiv bin und versuche Vertrauen zu haben, dass das klappen wird. Nach einem oder eineinhalb Jahren hätte ich mich aber noch nicht gestresst. In Bezug auf unsere Tochter habe ich die Entscheidung jedenfalls nie bereut. Aber es ist natürlich auch ein Luxus, dass mein Mann finanziell für uns sorgen konnte, auch wenn wir uns etwas einschränken mussten.

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Beim ersten Kind habe ich auch nach 4 Monaten wieder studiert, aber mein Mann blieb dann zu Hause. Als mein Kind mit etwas über einem Jahr in die Kita kam, wusste ich, so werde ich das NIE wieder machen! In unserer Region ist es leider vollkommen normal, dass das Kind mit 1 Jahr in die Kita kommt und so dachte ich, dass das so sein muss. Ich war dankbar über Corona, die Kita war zu und mein Kind endlich wieder bei mir zu Hause. Ich konnte meinen Fehler dadurch wieder rückgängig machen ohne irgendwelche Verträge rückgängig machen zu müssen.
Nach dieser Erfahrung musste kein Kind mehr bei mir so früh in die Fremdbetreuung.
Beim zweiten und dritten Kind gab es dann gleich zwei Jahre Elternzeit. Klar ist das finanziell einschränkend, aber mir ist es das absolut wert.
Wenn ich eins beim ersten Kind gelernt habe: die Zeit kommt nie wieder, die Kinder werden so schnell groß, ich muss sowieso noch jahrzehntelang arbeiten also machen die paar Jahre den Brei nicht fett, später interessiert es niemandem, wie lange du in Elternzeit warst und traumatische Erfahrungen lassen sich nicht rückgängig machen und belasten eine Kinderseele das restliche Leben.
Und nein, du kannst nicht wissen, wie dein Kind den zeitigen Kitastart findet! Das wird für das eine Kind keinen Unterschied machen, ein anderes Kind hätte aber diese Nähe einfach noch gebraucht. Ich bin selbst mit 7 Monaten in die Krippe gekommen und ich habe bis heute eine ganz andere Bindung zu meinen Eltern, als sie meine Schwester hat, die erst mit 2 Jahren hinkam.

Von daher: wenn ein Kind zeitig in die Kita kommt, dann muss man voll und ganz hinter seiner Entscheidung stehen. Zu einigen Kindern passt ein früher Start, zu anderen eben nicht.

Das Alter mit 2 Jahren war für mich ein Kompromiss: mit Elterngeld Plus liegt das für uns im finanziell machbaren. Gleichzeitig ist mein Kind groß genug, um alleine zu laufen und sich sprachlich etwas auszudrücken. Zudem hat unsere Kita ein offenes Konzept, bei dem die Geschwisterkinder beieinander sein können. Meine Kinder nutzen das sehr gerne und meine 2 Jährige hatte einen tollen Kitastart. Meine Große und Mittlere spielen fast immer zusammen dort.

Währenddessen sehe ich die Kleinen unter 1 Jahr, die noch nicht laufen können und eben oftmals einfach irgendwo abgestellt sind. Eine Erzieherin kann nicht auf so ein kleines Baby eingehen, wenn andere Kinder gewickelt/angezogen/getröstet werden müssen. Ein Kind was laufen kann, geht der Bezugserzieherin hinterher oder beschäftigt sich dann mit etwas, worauf es Lust hat. Es kann kognitiv auch ganz anders Aufmerksamkeit einfordern oder sich mit anderen Kindern beschäftigen.

Ein Baby würde ich nur bei einem entsprechenden Betreuungsschlüssel abgeben. Jedenfalls könntest du dir ja einfach mal vorstellen, wie vielen Kindern du zeitgleich gerecht werden kannst ohne das du eins vernachlässigst 😊

Du musst dich jetzt nicht schlecht fühlen, denn immerhin meldet man ja oft Kitaplätze an, wenn man noch gar nicht weiß, wie es mit einem Kind sein wird. Von daher musst du für euch eine Lösung finden: entweder du stehst jetzt hinter deiner Entscheidung oder du trittst beruflich nochmal zurück oder du findest eine Betreuung (Papa, Oma, AuPair,Kindermädchen,..) die eine individuelle Betreuung für dich übernehmen können.
Davon abgesehen ist ein Neustart ja immer aufregend. Die Frage ist, ob es dir jetzt richtig schlecht mit einem Gedanken an die Fremdbetreuung geht? Wenn ja, würde ich auf jeden Fall eine Alternative suchen.

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Hey 👋
zunächst einmal ist das ein komplexes Thema, dass jede Mutter für sich und ihr Kind entscheiden muss. Ich bin selbst Erzieherin und habe mein Kind mit 8 Monaten in die Krippe in meiner eigenen Einrichtung getan. Ich merke wir unglaublich gut ihr dies tut. Sie wird von den Kindern so geliebt. Das was die Kinder ihr geben, könnte ich nicht kompensieren. Gut mein Kind ist eben auch mega offen, interessiert und kann mit den Reizen wirklich gut umgehen. Ich habe diese Entscheidung aber auch nur so getroffen, da ich selbst da arbeite, meine Mutter als Kinderpflegerin in ihrer Gruppe arbeitet und ich eben die Leute sehr gut kenne. In andere Krippen hätte ich sie nicht gegeben. Aber jeder muss entscheiden was für Mutter und Kind passt ❤️