Wird es mir jemals besser gehen ? Hört das auf ?

Hallo ich bin vor 6 Wochen Mama geworden.
Anfang dachte ich mir an Baby blues mittlerweile sind es 6 Wochen her und ich leide an starker Wochenbettdepressionen.
Und frage mich wird es jemals besser ? Gewöhne ich mich an das Mama sein? Ich bin wirklich verzweifelt ! Mein Mann hilft mir soviel er kann, aber mir geht es trotzdem miserabel!
Hatte das auch jemand, wurde es besser?
Habt ihr euch irgendwann an euer neues Leben gewöhnt ?
Ich hätte nie gedacht das Depressionen so schlimm sein können!
Ich esse kaum was, trinke kaum was, und egal was mir Freude bereiten könnte macht mich traurig!
Heute hat mein Mann den kleinen abgenommen und meinte geh ne Runde shoppen , ich hab in den Läden geweint statt glücklich zu sein!

Ich kann einfach nicht mehr, es geht mir so so schlecht und ich habe Angst das es ein Dauerzustand bleiben wird!
Ich würde am liebsten mich in Luft auflösen….
Ich hab mir das Mama sein einfach anders vorgestellt und mittlerweile bereue ich das ich ein Kind bekommen habe.
Ich kümmere mich gut um mein Sohn, ihn geht es super.
heute hab ich Caritas angerufen und mein FA Kontaktiert.
Bitte sagt mir einer das er da raus gekommen ist und das Mama sein genossen hat 😭

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Es wird besser ☺️ Nach der Geburt war ich 6 Wochen in einem Mutter-Kind Krankenhaus weil es mir so schlecht ging. Ich war völlig überfordert und dachte ich hätte den Fehler meines Lebens gemacht. Meine Tochter ist jetzt 5 Monate und wir haben uns super ins neue Leben eingegroovt. Es wird immer leichter und die Liebe die am Anfang gefehlt hat, die wird jeden Tag mehr. Gut hast du dir Hilfe gesucht, Wochenbettdepressionen sind kein Spass. Aber lass dir gesagt sein, sie gehen vorbei und kommen öfter vor als du denkst, viele sprechen einfach nicht darüber 😘

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Auf jeden Fall wird das besser und du hast einen großen mutigen Schritt gemacht, dir Hilfe zu holen! Wochenbettdepressionen lassen sich gut therapieren, ein Antidepressa kann dir helfen und meiner Meinung nach ist Therapie auch ganz wichtig.
Hast du denn noch eine Hebamme? Die sind meistens auch gut vernetzt und wissen Ansprechpartner, die schnell helfen können.

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Hallo liebes . Mir geht es genauso wie dir .. meine Tochter ist allerdings schon 11 Wochen alt . Es gibt gute und schlechte Tagen. Mir hilft etwas rausgehen (Samstag gehe ich auf einen Konzert), sich mal ne Massage gönnen oder einfach in Ruhe baden gehen . Bei uns ist es schlimm da meine kleine tagsüber kaum schläft (4x30 min) und ich einfach zu nichts komme ! Hole dir Hilfe wenn du kannst (Mama , Schwiegermama). Lg

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Hallo,

ich kenne das leider zu gut. Aber, auch wenn du dir das jetzt nicht vorstellen kannst, es geht vorbei. Du hast ja schon die ersten Schritte in die Wege geleitet und dir Hilfe geholt und das ist das Wichtigste. Merke dir immer: Eine Wochenbettdepression ist eine ernstzunehmende Krankheit, die jede Mutter treffen kann.

Bei mir war die Depression so schlimm, dass ich überhaupt keinen Sinn mehr im Leben gesehen habe. Ich dachte immer, wenn DAS jetzt mein weiteres Leben ist, dann will ich es nicht. Um meinen Sohn habe ich mich auch nur gekümmert, wie ein Roboter. Ich habe einfach nachgemacht, wie z.B. meine Eltern mit ihm umgegangen sind. Aber alles fühlte sich falsch an. Aufgesetzt. Als würde ich nur eine Rolle spielen. Das war furchtbar.

Auch das mit dem ständigen Weinen hat mich sehr belastet. Aber ich konnte mich einfach nicht mehr freuen. Nichts hat mir Spaß gemacht. Dieser Interessensverlust ist typisch für eine Depression.

Ich habe mich schließlich an meine Hebamme gewandt und an einen Psychiater. Eine Therapie habe ich auch gemacht, aber die allein hätte mich aus dem Tief wohl nicht heraus geholt. Der Psychiater hat mir Sertralin verschrieben (50 mg.) Insgesamt habe ich die Tabletten (inklusive langsamem Absetzen) 1 Jahr genommen. Ich spürte leider die ersten 6 Wochen heftige Nebenwirkungen (Übelkeit, Erbrechen, Missempfindungen in Armen und Beinen...). Aber viele Menschen merken davon kaum etwas. Zum Schlafen habe ich noch eine sehr geringe Menge eines anderen Antidepressivums, Mirtrazepin, genommen. Das hat gut geklappt, aber mein Mann musste die Nächte übernehmen.

Als das Sertralin endlich wirkte, war ich von heute auf morgen wieder ganz ich selbst. Auch die Schlafstörungen waren dann weg und ich konnte die Mirtrazepin absetzen.

Meine Muttergefühle kamen dann auch sehr schnell wieder. Ich wusste ja, wie sich diese anfühlten, denn nach der Geburt waren sie sehr intensiv. Doch durch die ganzen Komplikationen (Schwere Geburt mit Wehensturm, Intensivstation, Heimmonitor etc.) war ich irgendwann einfach am Ende. Völlig ausgebrannt.

Die Medikamente haben mir sehr geholfen und trotz der Nebenwirkungen, würde ich sie wieder nehmen. Aber auch die Therapie (waren etwa 8 Wochen) hat mir gut getan.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute und schnelle Besserung.

Du kannst dich jederzeit per PN an mich wenden, wenn du möchtest

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Hallo du hast es genau auf den Punkt gebracht.
Ich mache auch nur das nötigste, wickeln füttern, waschen usw.
Aber dieses intensive kuscheln, küssen usw kann ich nicht :( und wen ich das mache fühlt es sich total falsch an weil es nicht von „Herzen“ kommt.
Ich wünschte ich könnte anders, es fehlt mir so sehr mein Leben davor es ist wirklich unbeschreiblich.
Es ist wirklich sowie du es sagt.
Am liebsten würd ich wollen das mein Sohn 24/7 schläft das ich so wenig wie möglich mich um ihn kümmern muss.
Seit der Geburt fehlt mir mein Mann auch so so extrem obwohl er mir sehr viel liebe gibt.
Ich fühle mich so als ob wir kein paar mehr wären sondern Einfach nur Eltern.
Obwohl ich dankbar sein sollte bin ich unendlich traurig.
Ich vermisse so mein altes Leben… ich hoffe es wird besser.
Das mama Leben hab ich mir so anders vorgestellt :-(

Wie geht es dir jetzt?

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Das ist alles ganz typisch für eine Wochenbettdepression. Leider.

Ich musste mich auch zu allem zwingen. Alle Leute fanden mein Baby sooo süß und wollten es ständig auf den Arm nehmen. Ich dachte mir nur: "Warum fühle ich nicht so wie alle anderen?" Manchmal dachte ich mir, wenn meine Eltern da waren: "Bitte nehmt meinen Sohn einfach mit. Bei euch hat er es besser..." Das ist schlimm.

Aber es ist wichtig zu wissen, dass die Depression aus dir spricht und deine Gefühle steuert. Das bist nicht du und es hat auch nichts mit deiner Liebe als Mutter oder der Bindung zum Kind zu tun.

Mein Sohn ist jetzt 28 Monate alt und ich liebe ihn über alles und ich bin gerne Mama. Natürlich ist es nicht immer leicht und manchmal wünsche ich mir trotzdem noch mein altes Leben wieder - ohne diese Verantwortung. Aber das sind nur kurze Momente. Heute kann ich mir kaum mehr vorstellen, wie das mit der Depression genau war. Zum Glück.

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Mir gings ähnlich, ich war total enttäuscht davon wie das mama sein in Wirklichkeit ist und habe (klingt echt blöd) alles total bereut und mich nach meinem alten Leben gesehnt.
Es wurde nach einigen Wochen besser aber ich konnte mich trotzdem nicht mit der Rolle abfinden da mein kleiner auch viel geschrien hat.
Also im großen und ganzen fand ich die ersten 5 Monate gar nicht schön.
Erst als er mobiler wurde fing auch ich an es zu genießen weil er viel zufriedener war.
Jetzt wo er krabbelt und fast läuft ist alles total schön☺️