Ängste nach Geburt

Hallo zusammen,

irgendwie habe ich seit der Geburt meines Sohnes ständig Angst, dass mir etwas zustößt und ich nicht mehr für ihn sorgen kann. Z.B Autounfall, Schlaganfall etc. Das wäre das schlimmste, was mir passieren könnte.

Kennt ihr solche Gedanken und wie geht ihr damit um?

Grüße
sara

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Hallo liebe Sara,

diese Ängste oder Gedanken habe ich auch seit meiner ersten Geburt vor fast 5 Jahren. Richtig weg gegangen sind sie nicht, doch es gibt Phasen da sind sie mal mehr, mal weniger. Letztes Jahr nach der zweiten Geburt, wieder vermehrt und sind nun so langsam am abklingen. Ich persönlich denke, dass mich das als Mutter immer begleiten wird, anscheinend bin ich da sehr empfindlich für.

Mir hilft es, wenn ich mir bewusst mache, dass ich so gut ich auch nur kann, auf mich oder meine Kinder achte. Und darüber sprechen hilft, am besten mit jemanden, der es nicht als „Blödsinn“ abtut, sondern einen einfach nochmal mental zurück holt.

Fühl dich unbekannterweise gedrückt und du bist damit nicht alleine!! Liebe Grüße

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Ich habe mal gelesen dass man bei solchen diffusen worst caee Gedanken das schlimme mal zu Ende denken soll. Also angenommen es passiert der schlimmstmögliche Fall. Wie geht es dann weiter. Es gibt vermutlich einen Vater und Familie und alle werden sich ganz toll kümmern... das soll dem ganzen dieses unheimliche nehmen und es wird rationalisiert.

Ein Stück weit sind diese Ängste aber normal, wie ich finde. Die Frage ist wie sehr sie dich belasten oder nicht weg gehen. Es gibt aber viele Strategien diesen kleinen bösen Gedanken die Macht zu nehmen.

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Grundsätzlich sind solche Gedanken auch erstmal normal. Es gibt viele Arten von Gedanken, die Menschen natürlicherweise so haben, die einen erstmal erschrecken - so Angst-Gedanken a la was wäre wenn ich sterbe, was wäre wenn mein Kind vors Auto läuft, was wenn ich Krebs kriege oder Demenz oder entlassen werde usw oder auch Wut-Gedanken, man stellt sich vor wie man jemandem eine runterhaut oder den Chef anbrüllt etc.

Sowas ist normal und das haben alle Menschen. Ich habe mal gelesen, der Kopf produziert täglich rund 60.000 Gedanken und ein Großteil davon ist ziemlicher Mist.

Die Frage ist, wieviel Aufmerksamkeit du diesen Gedanken schenkst. Ja, du könntest sterben, jeder kann theoretisch jeden Tag sterben, aber was hilft es dir, die ganze Zeit darüber zu grübeln? Richtig, es hilft dir und auch deinem Kind gar nicht. Im Gegenteil, es macht das Leben unnötig schwer und kann auch nichts verhindern oder beeinflussen.

Wie schon jemand geschrieben hat, dann spreche doch mal mit einer Vertrauensperson sachlich durch, was wäre wenn dir wirklich was passiert. Wer kümmert sich dann tatsächlich und ganz konkret? Zu wem kann dein Kind gehen, wenn du echt mal ins KKH musst und wo sind deine Notfallkontakte hinterlegt? Sage es deiner Familie oder den Freunden oder Nachbarn.

Wenn das einmal geklärt ist, kannst du, wenn die Gedanken kommen einfach sagen: Danke, dass ihr mich auf ein mögliches Problem aufmerksam machen wollt, aber der Fall ist geklärt, falls was passiert kommt Oma/TanteX/sonstwer und die Realität ist gerade eine andere, denn ich habe JETZT nichts und mir gehts jetzt gut und es hilft mir und meinem Kind nicht, sich genau auszumalen was alles schlimm sein könnte. Es hilft mehr, in der Realität zu bleiben und jetzt für mein Kind da zu sein, denn jetzt kann ich das sein.

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Wow, diese Antwort ist mehr wert als eine Sitzung beim Psychologen 🤣 danke, hat mir sehr weitergeholfen 🥰