drohende Depression

Guten Morgen,

mir geht es momentan echt nicht gut.
Meine Tochter ist jetzt 9 1/2 Monate und wirklich nur am weinen/ schreien/ nörgeln.
Sie möchte wirklich den ganzen Tag getragen werden. Es ist so unfassbar anstrengend.
Ich kann dieses Gemeckere wirklich nicht mehr hören. Mein Magen zieht sich schon zusammen wenn sie wieder anfängt.

Auf meinen Arm/ in der Trage ist sie aber auch unzufrieden, schreit, stemmt sich gegen meinen Körper… lasse ich sie runter ist es noch schlimmer und es folgt ein Schreianfall bis sie wieder auf meinen Arm kommt…

Schlafen legen ist eine Katastrophe. Sie ist müde reibt sich die Augen und ich ziehe mich mit ihr in einen dunklen Raum zurück. Dann schläft sie teilweise ein, andererseits stemmt sie sich wieder von meinem Körper weg, krabbelt weinend los.
Bis sie eingeschlafen ist braucht es 6 Anläufe inkl. extremen Schreianfällen.

Ich habe keine Kraft mehr. Also in körperlicher Hinsicht. Mein Körper fühlt sich so an als wäre ein Laster drüber gefahren.
Wenn ich morgens im Bett liege dann denke ich mir dass ich garnicht möchte dass der Tag startet, weil es so viel Energie kostet mit diesem müden Körper aufzustehen und sich zu bewegen.
Ich habe keine lebensmüden Gedanken aber ich würde sagen die Vorstufe davon. Also solche Gedanken dass ich mir vorstelle wie alles laufen würde wenn ich nicht mehr da wäre.

Mein Freund ist täglich arbeiten und muss danach noch von zuhause aus weiter arbeiten. Familie ist momentan lange im Urlaub und Freunde wohnen alle weit weg.

Mir ist gerade aufgefallen dass ich in der ganzen Woche nicht eine Stunde für mich, also alleine hatte.
Heute geht mein Freund zum Fußball und irgendwie ist sein Fußball selbstverständlich. Keine Ahnung.
Ich würde mehr Zeit für mich einfordern aber unter der Woche ist das sowieso nicht möglich. Am Wochenende stehen dann oft gemeinsame Erledigungen an und sein Fußball. Das ist ihm heilig und wahrscheinlich sogar ein Trennungsgrund, wenn er das nicht mehr “dürfte“.

Mir psychologische Hilfe zu holen ist denke ich unrealistisch.
Ich bräuchte sie wenn dann jetzt und nicht in 6-12 Monaten.

Meine konkreten Fragen an euch wären:

-gibt es irgend etwas, irgend eine Weise wodurch ich meinen Körper stärken kann, sodass ich mehr Kraft habe sie meinetwegen den ganzen Tag in der Trage zu haben? Oft kommt halt der Tipp das Kind in die Trage zu nehmen, aber den ganzen Tag 11 Kilo rumzuschleppen ist mir wirklich einfach zu viel!

-hat ihr einen Tipp für das schlafe legen?
Also wenn das Kind sich wegstößt und wegkrabbeln möchte? Wenn ich se dann allerdings später nochmal hinlegen mochte, wird das nichts weil sie nur noch am brüllen+ lila werden ist.

-kann ich ihr irgendwie abgewöhnen ständig sich an mir hochzuziehen und auf meinen Arm zu wollen?

Danke schonmal für die Aufmerksamkeit und für eure antworten

1

Das hört sich wirklich anstrengend an. Fühl dich gedrückt. Wie lange hat sie das denn schon? Vielleicht ist sie gerade in einem Sprung? So Schreianfälle hat ja jedes Baby mal, aber wenn es garnicht aufhören will, dann kommt man schnell an seine Grenzen. Da würde jede Mama verzweifeln. Es gibt Schreihampulanzen vielleicht wäre das was? Ich habe auch schon öfters von Federwiegen gehört und gelesen. Die kann man auch mieten. Vielleicht lässt sie sich da mal reinlegen damit du mal Zeit für dich hast. Natürlich ist damit nicht gemeint, dass du das Baby da permanent reinlegen sollst, es braucht schließlich auch die körperliche Nähe. Aber für eine kurze Auszeit wäre das vielleicht was.

Vielleicht kann dein Freund auch abends mal die kleine übernehmen? Er wird ja nicht 7 Tage die Woche abends arbeiten oder zum Sport müssen. Ihr seid ein Team und da muss man füreinander da sein. Wenn du dann wieder entspannter bist, ist dein Baby auch entspannter. Die kleinen merken das, wenn die Mama oder der Papa Stress hat das färbt dann ab, dass wird dann ein Teufelskreis.

Hoffe du findest eine Lösung für euch.

Alles gute. 🍀

VG Dine mit J 💙 10 Monate

2

Also du weißt wahrscheinlich, dass du die Beziehung zu deinem Freund hinterfragen solltest, wenn er es ohne Probleme zulässt, dass es dir so schlecht geht. Die Kraft dafür wirst du nur wahrscheinlich nicht haben.

Hast du mit dem Kinderarzt mal gesprochen? Länger andauernde Regulationsstörung ist oft eine "Ursache" für viel Schreien etc. Sonst könntest du auch mal einen Termin beim SPZ oder den frühen hilfen machen.

Unterstützung in Familie/ Freundeskreis gibt es dementsprechend nicht? Denn wenn deine Tochter bei dir schreit, dann macht es ja keinen wirklichen Unterschied wenn sie dann bei Oma ne Stunde schreit und du Ruhe hast. Wenn sie viel brüllt würde ich auch Kopfhörer mit Musik o.ä. vorschlagen, während du sie beruhigt. Und wenn gar nichts mehr geht: lieber sie kurz sicher ablegen und den Raum verlassen bevor es eskaliert.

Zum Thema Psychologe: versuchen kannst du es trotzdem! Und wenn du es privat zahlst (kenne ja eure Möglichkeiten nicht), dann geht es flotter. Das wäre es mir persönlich auch wert.

Ich weiß nicht, ob meine Tipps helfen würden. Mini schreit generell nicht viel, daher kann ich dein Leid nicht wirklich nachvollziehen und hätte nur "kluge" Ratschläge. Wenn Mini wegkrabbelt im Bett, dann lasse ich sie nochmal rumturnen und fange sie irgendwann wieder ein und lege sie nochmal an. Ohne Einschlafstillen geht hier gar nichts. Ist sie wieder fit verlassen wir das Bett und spielen nochmal in der spielecke. Generell spielen wir aktiv bis zum ins Bett gehen. Nichts mit ruhiger werden, runterfahren etc. Tagsüber nutzen wir die federwiege - das könnte bei euch von der Körpergröße her aber zu spät sein.

Hast du mal auf dem rücken tragen versucht? Das soll merklich angenehmer sein! Da würde ich sonst auch nochmal in eine Trageberatung und danach für euch passende Trage investieren.

Ich würde an deiner Stelle anfangen nur noch nach dir und deiner Tochter zu schauen und deinen Alltag ohne deinen Freund planen. Dann wirst du auch weniger enttäuscht. Und wenn die Kraft wieder da ist, dann würde ixh irgendwann gehen.

Machst du Kurse? Da hilft vielleicht auch der Tapetenwechsel und Austausch mit anderen Müttern.

Alles Gute dir!

3

Also du weißt wahrscheinlich, dass du die Beziehung zu deinem Freund hinterfragen solltest, wenn er es ohne Probleme zulässt, dass es dir so schlecht geht. Die Kraft dafür wirst du nur wahrscheinlich nicht haben.

Hast du mit dem Kinderarzt mal gesprochen? Länger andauernde Regulationsstörung ist oft eine "Ursache" für viel Schreien etc. Sonst könntest du auch mal einen Termin beim SPZ oder den frühen hilfen machen.

Unterstützung in Familie/ Freundeskreis gibt es dementsprechend nicht? Denn wenn deine Tochter bei dir schreit, dann macht es ja keinen wirklichen Unterschied wenn sie dann bei Oma ne Stunde schreit und du Ruhe hast. Wenn sie viel brüllt würde ich auch Kopfhörer mit Musik o.ä. vorschlagen, während du sie beruhigt. Und wenn gar nichts mehr geht: lieber sie kurz sicher ablegen und den Raum verlassen bevor es eskaliert.

Zum Thema Psychologe: versuchen kannst du es trotzdem! Und wenn du es privat zahlst (kenne ja eure Möglichkeiten nicht), dann geht es flotter. Das wäre es mir persönlich auch wert.

Ich weiß nicht, ob meine Tipps helfen würden. Mini schreit generell nicht viel, daher kann ich dein Leid nicht wirklich nachvollziehen und hätte nur "kluge" Ratschläge. Wenn Mini wegkrabbelt im Bett, dann lasse ich sie nochmal rumturnen und fange sie irgendwann wieder ein und lege sie nochmal an. Ohne Einschlafstillen geht hier gar nichts. Ist sie wieder fit verlassen wir das Bett und spielen nochmal in der spielecke. Generell spielen wir aktiv bis zum ins Bett gehen. Nichts mit ruhiger werden, runterfahren etc. Tagsüber nutzen wir die federwiege - das könnte bei euch von der Körpergröße her aber zu spät sein.

Hast du mal auf dem rücken tragen versucht? Das soll merklich angenehmer sein! Da würde ich sonst auch nochmal in eine Trageberatung und danach für euch passende Trage investieren.

Ich würde an deiner Stelle anfangen nur noch nach dir und deiner Tochter zu schauen und deinen Alltag ohne deinen Freund planen. Dann wirst du auch weniger enttäuscht. Und wenn die Kraft wieder da ist, dann würde ixh irgendwann gehen.

Machst du Kurse? Da hilft vielleicht auch der Tapetenwechsel und Austausch mit anderen Müttern.

Alles Gute dir!

4

Hi!

Dein Freund sollte sich definitiv an den Gedanken gewöhnen, dass er jetzt eine Familie hat und auch etwas zurückstecken muss. Dann muss er eben in der Arbeit für eine Weile kürzer treten, damit er dir am Abend etwas helfen kann. Vielleicht kann man einen Kompromiss machen, dass er nur jedes zweite Wochenende zum Fußball geht.

Du brauchst jetzt auf jeden Fall Unterstützung!

Bearbeitet von i3luemchen
5

Hallo,

einen wirklichen Tipp kann ich dir leider nicht geben aber wenn du sagst am Wochenende habe ihr gemeinsame Erledigungen zu machen, kann dein Freund das nicht vielleicht alleine mit der kleinen Maus machen das du Mal zu Hause zur Ruhe kommst ?
Hast du ihm das schonmal alles so gesagt wie du es hier geschrieben hast? Vielleicht lässt er dann seinen heiligen Fußball Mal ausfallen.

Auch wenn es ihm wichtig ist aber das eigene Kind + Freundin sind doch wichtiger. Keiner sagt er muss den Fußball ganz aufgeben.

Zum Thema schlafen legen, hast du Mal probiert die kleine im Bett neben dich zu legen ohne groß zu kuscheln? Oder dabei eine Geschichte zu hören? Benjamin Blümchen oder Bibi Blocksberg oder ähnliches.. vielleicht beruhigt sie das. Wenn es für sie zu aufregend ist tut's mir leid aber einen Versuch ist es denk ich wert.