Oma will Küsschen

Hey Ihr Lieben

Auf der letzten Familienfeier habe ich beobachtet wie die zukünftige Oma meines Kindes ihren anderen Enkel aufgefordert hat ihr ein Küsschen zu geben, er hat nein gesagt und ist spielerisch weg gerannt, als er dann an ihr vorbei gerannt ist hat sie ihn geschnappt und ihn überall abgeknutscht. Er sagte Ihhhhh und ist weg gerannt dann aber wieder an ihr vorbei und sie knutschte Ihn wieder ab. Er lachte zwar aber für mich war das ehrlich gesagt nicht schön anzusehen. Für mich bedeutet Nein - Nein. Auch so sehe ich oft Grenzüberschreitungen, Erpressungen sowohl Emotional ( wenn du nicht hörst ist die Oma ganz traurig) oder mit Eis und solche Dinge. Mich grault es schon davor wenn unser Baby auf der Welt ist und sie es mit ihr machen wird … Übertreibe ich ? Ich möchte einfach nur mein Kind schützen und den Charakter stärken.

Wie steht ihr dazu und wie reagiert ihr wenn jemand das Kind nicht ernst nimmt ?

3

In dem Fall klingt es für mich als hätte es Spaß dabei gehabt. Gibt ja oft genug Sotuationen in denen Kinder "nein" sagen dabei schon lachen und nur drauf warten bis sie loslegen 🙈 In dem Fall find ich es übertrieben 😉

1

Ein Nein des Kindes wird hier im Allgemeinen akzeptiert. Auch wir als Eltern geben kein Küsschen, wenn das Kind nein sagt.
Wobei ich das meistens beim kuscheln oder bei Abschieden einfach mache, da geh ich ja nicht hin und frag vorher.
Ich würde dieses Erpressungding in einer ruhigen Minute ansprechen, wenn es bei meinem Kind so weit ist.
Bei meiner Mutter habe ich da auch keine Scheu. Ich träller auch mal einfach so vor mich hin "emotionale Erprääähhhäässung". 😆
Aber der rutscht sowas nur sehr selten raus.
Handelt es sich um die Schwiegereltern, würde ich da auch eher den Mann in der Pflicht sehen.

Und es kommt für mich realistischerweise auch auf die Häufigkeit an. Ich gehe auch nicht hin und fange an, Leute zu belehren oder maßzuregeln, die ich vielleicht 2x im Jahr sehe. Da finde ich es angebrachter, mit dem Kind solche Situationen zu besprechen und ihm Strategien an die Hand zu geben.

Bearbeitet von Weihnachtsbaby2020
2

Sehe ich genau wie du. Bei der Generation muss ein Umdenken stattfinden.
Nein heißt Nein, Stopp heißt Stopp - auch beim kitzeln zum Beispiel.
„Wenn x, dann bin ich aber traurig…“ - Kinder sind nicht für die seelische Gesundheit erwachsener zuständig!

4

Du übertreibst nicht. Ich habe mir auch immer wieder „die Zukunft“ vorgestellt als ich schwanger war und habe die Verwandten in ihrer Rolle beobachtet. Das ist etwas komplett normales 🤷🏼‍♀️

Besprich mit deinem Partner ob ihr möchtet, dass euer Baby geküsst wird. Das kann sich nämlich nicht mitteilen oder wehren. Das müsst ihr festlegen.

Und Kindern würde ich selbstverständlich beibringen, dass Nein ein ganzer Satz ist. Nicht nur, damit sie von anderen Menschen geschützt werden, aber auch, dass Kinder selbst keine Täter werden.
Wo sollen sie das lernen, wenn die Familie kein Vorbild ist?! Im Kindergarten kommt es immer wieder zu Problemen, weil so viele Kinder keine Grenzen kennen…. 🥲

Bearbeitet von Zulu
5

Ich beobachte öfter Dinge wo ich mir denke oh oh das würde ich so als Mama aber nicht dulden, ich stelle es mir nur unglaublich schwer vor dafür dann einzustehen da sie es ja bei einem Enkel so macht und bei dem einen nicht darf. Ich hab mir gedacht sowas wie : Nein heißt Nein Oma! Zu sagen oder meinem Kind in Ihrem bei sein zu sagen das sie der Oma kein Kuss geben soll wenn sie das nicht möchte. Eigentlich sehe ich das aber in der Verantwortung meines Mannes da es seine Mutter ist, nur leider ist er in diesem Thema auch nicht ganz aufgeklärt bzw. sieht das wie ich mir vorstellen kann nicht so eng wie ich.

Noch eine Situation zum Beispiel war als der Enkel bei ihr schlafen musste - mein Schwager und meine Schwägerin hatten einen Termin. Er hat bitterlich geweint und wollte nicht bei ihr übernachten. Die Oma meinte dann sie hat ganz viele Süßigkeiten für ihn gekauft. Alle inkl. meinem Mann haben ihn dann versucht die Zeit bei Oma mit Eis schmackhaft zu machen was für mich total unangebracht war (Ich hätte mein Kind zu keiner Übernachtung gezwungen) und selbst wenn es garnicht anders gehen würde dann hätte ich versucht ihr die Zeit mit gemeinsamen Spielen und einer tollen Zeit schmackhaft zu machen.

Wie reagiert man da als Mutter ? Ich hätte wahrscheinlich gesagt Eis kann sie auch zuhause essen spiel lieber was schönes mit ihr und mich damit wahrscheinlich total unbeliebt gemacht 😂

7

Ich finde, in dem von dir genannten Beispielen übertreibst du.
Zumindest bei den Infos dich du schreibst.

Wo ist das Problem dem Kind etwas unliebsames schmackhaft zu machen, oder mit etwas angenehmen zu verschönern?

Manche bekommt man durch gemeinsames spielen gelockt, manche durch Eis. Das entscheidet das Kind, nicht die Mutter. Die Oma und die Eltern werden das Kind vielleicht gut genug kennen dass sie die beste Überzeugungsarbeit mit Süßigkeiten machen können.

Bin auch kein Freund von Bonbon Pädagogik, aber in Ausnahmesituationen ist das Eis schöner als der Abschiedsschmerz.
Ob der Termin abgesagt hätte werden können weiß man nicht.

Kommt auch aufs Alter des Kindes an, die Wichtigkeit des Termins und die gesamte Situation.

Auf die Hochzeit meines Bruders, oder die Beerdigung meiner Schwiegermutter verzichten weil das 5 jährige, das üblicherweise oft und gerne bei Oma übernachtet, heute mal nicht will - nö, würde ich vermutlich nicht machen.

Mamas Bedürfnisse sind auch wichtig, dass das Kind das doof findet ist ok. Und da dann mal mit Eis dem Kind versuchen zu helfen, finde ich völlig legitim.

Das bsp mit dem fangen und küssen liest sich für mich wie ein Spiel der Zwei.
Bringe deinem Kind früh bei Grenzen zu setzen und zu kommunizieren. Und bringe ihm dabei bei, dass ein nein schon ohne lachen daher kommen muss damit es akzeptiert wird (in Kitzel Situationen ausgenommen).

Wo hast du bei der Oma emotionale Erpressung beobachtet? Die Beispiele sind nicht zuende geschrieben. Ich finde, das sagt sich heute immer so schnell, finde aber dass man da auch differenzien muss.

Wenn ich damit ein Ziel verfolge, muss man sehr aufpassen. "Die Mama ist traurig wenn du dir jetzt die Schuhe nicht zumindest" "die Mama ist dann böse mit dir wenn du jetzt auf mich (die Oma) nicht hörst". Sowas ist Mist.

Ich finde es aber sehr wichtig, dass auch Erwachsene ihre Emotionen Kindern gegenüber äußern.
"Ich bin traurig dass du mein mit viel Mühe gekochtes essen als "Wiederlich" bezeichnest " "ich bin wütend wenn du mich anspuckst" "es macht mich traurig, dass du lachst wenn ich mir weh getan habe " "Oma freut sich wenn wir ihr was zum Geburtstag schenken" ...

Es ist wichtig dass Kinder lernen, dass ihr Verhalten Emotionen beim Gegenüber auslöst.

6

Du übertreibst nicht, aber du kannst dein Kind leider auch nicht vor allen unangebrachten Äußerungen da draußen schützen. Was du aber tun kannst: stehe für dein Kind ein und mache es zu Hause stark für die Welt und unsere Gesellschaft.

Das mag anfangs wirklich schwer sein, vor allen, wenn man oft einfach sprachlos ist (wie ich) und nicht die passenden Worte für die entsprechende Situation findet. Ich rutsche dann oft ins patzig werden und ärgere mich hinterher über mich selbst. Es ist aber schon viel besser geworden!

Wenn meine Mutter zu meinem Sohn z.B. sagt: „Och, wenn du mir kein Küsschen gibst, bin ich ganz traurig.“, erwiderte ich, dass er niemanden küssen muss, wenn er nicht möchte und und dass er zum Glück nicht für die Gefühle der Oma verantwortlich ist.

Wenn der Schwiegervater sagt: „Bist du ein Mädchen? Du weinst ja wie ein Mädchen.“ sage ich, direkt an ihn gerichtet: „Glücklicherweise dürfen bei uns auch Jungs weinen!“.

Ich könnte noch mehr Beispiele nennen. Es ärgert und nervt mich permanent. Mal ganz abgesehen von den veralteten und total überholten Meinungen…(du verwöhnst dein Kind; das hat uns früher auch nicht geschadet; er muss aber langsam mal durchschlafen/trocken werden/in seinem eigenen Bett schlafen; gib dem (Still-) Baby mal Wasser, es ist so heiß, da braucht es zusätzliche Flüssigkeit etc. etc.).

Ich habe mir ein immer dickeres Fell wachsen lassen und kann Themen mittlerweile auch ganz gut ansprechen und erklären. Nur bei meiner eigenen Mutter flippe ich regelmäßig aus 🙈🙈

Ich nehme da auch bei den Schwiegereltern kein Blatt vor den Mund, denn ich sehe es nicht nur als Aufgabe ihres Sohnes, da was zu sagen, sondern in erster Linie auch als meine Aufgabe, meinem Sohn den Rücken zu stärken.

Wenn dich also etwas stört, sprich es an. Im besten Fall freundlich und bestimmt, und warte nicht drauf, dass dein Mann das (für dich) übernimmt 😊

Ich sage mir dann immer: es geht hier in erster Linie um mein Kind, dessen Grenzen und unsere Werte. Und nicht um Friede Freude Eierkuchen ggü Dritten ❤️

Bearbeitet von niesi85