Bindung zum Kind

Hallo zusammen

Irgendwie bin ich plötzlich unsicher. Meine Tochter war heute zum ersten Mal für eine Stunde alleine in der Kita. Sie ist 1 Jahr alt. Als ich ihr gesagt habe dass ich gehe hat sie nicht wirklich reagiert und vertieft weiter gespielt. Als ich sie nach einer Stunde abgeholt habe, hat sie sich au nicht gefreut, sie wollte zurück zur Erzieherin und zurück ins Spielzimmer. Eigentlich hat mich das gefreut, denn das heisst ja dass es ihr sehr gefallen hat. Jetzt am Abend bin ich plötzlich unsicher ob das ein Zeichen ist, dass wir keine gute Bindung haben? Ich habe gerade irgend ein Artikel darüber gelesen.

Meine Tochter geht seit sie 6 Monate alt ist zweimal in der Woche zu Familienmitglieder, da ich arbeite. Sie weint sehr selten wenn ich gehe. Ich dachte immer das ist ein gutes Zeichen. Denn ich weiss sie hat da viel Spass und kennt diese Personen seit ihrer Geburt. Wenn ich sie abhole freut sie sich immer sehr.

Ich lasse sie nie weinen. Wir schlafen im gleichen Zimmer (nicht im gleichen Bett). Wir lachen viel. Ich weiss nicht wieso mich das heute jetzt so unsicher macht.

Denkt ihr es ist positiv wenn sie eigentlich nie weint wenn ich sie abgebe? Oder ist doch etwas mit unserer Bindung nicht in Ordnung?

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Im Gegengifts spricht meiner Meinung nach für eine gute Bindung… dein Kind vertraut dir und zwar so sehr das sie keine Angst hat das du sie nicht wieder abholst … sie ist total selbstbewusst und sicher in ihrem Verhalten… das geht nur wenn Eine gute Bindung vorhanden ist … sie hat keinerlei verlustängste… sie vertraut dir bedingungslos … sei froh und stolz drauf

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Ich danke dir herzlich für dein Feedback. 🤗 Eigentlich bin ich auch überzeugt dass wir eine gute Bindung haben. Irgendwie hat mich das aber trotzdem total unsicher gemacht 😅

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Die Eingewöhnung klappt bei Kindern, die es schon gewohnt sind ohne Mama/Papa / an anderen Orten zu sein oft einfacher.
Freue dich, dass es ihr dort so gut geht. Tendenziell wird irgendwann eine Phase kommen, wo es ihr nicht mehr so leicht fällt...

Und nein, es ist ein Zeichen für eine gute Vertrauensbasis zwischen deiner Tochter und dir. Sie liebt dich und freut sich dich wieder zu sehen. Aktuell ist die Kita aber neu und deshalb wahnsinnig spannend. In 1h ist ja auch kaum Zeit alles intensiv zu bespielen 😉

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Vielen Dank für deine Rückmeldung. 🤗 Eigentlich bin ich auch überzeugt dass wir eine gute Bindung haben. Irgendwie hat mich das aber trotzdem total unsicher gemacht 😅

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Ich würde auch sagen, dass es eher für eine vertrauensvolle und gute Bindung zum Kind bzw zu dir spricht.

Das soll jetzt aber nicht heißen, dass die Eltern, bei denen die Trennung in der Eingewöhnung mit Tränen verbunden sind, eine schlechte Bindung zu ihren Kindern haben.

Ich glaube, dass hat auch etwas mit dem Charakter des Kindes zutun. Unser Sohn wurde das erste Mal überhaupt im Kindergarten fremdbetreut, er war vorher nie alleine bei den Großeltern oder anderen Verwandten. Trotzdem war die Trennung überhaupt kein Problem, die Eingewöhnung dauerte eigentlich nur fünf Tage (wir haben natürlich vier Wochen gemacht). Alle haben mir gesagt "warte mal ab, da kommt noch die Phase, wo euer Kind beim abgeben weint" - er geht seit einem Jahr zur Kita und hat noch nie geweint. Eher im Gegenteil, er sagt morgens noch nicht mal tschüss 😅

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Danke für deine Erfahrung. Eigentlich bin ich auch überzeugt dass wir eine gute Bindung haben. Irgendwie hat mich das aber trotzdem total unsicher gemacht 😅

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Bei meiner Tochter, die inzwischen fast 12 ist, war ( und ist) es ähnlich. Wir hatten einen ganz üblen Start, da wir einen Not KS hatten und sie wiederbelebt werden musste und daher sofort in die Kinderintensiv kam. Die erste Nacht ihres Lebens war sie alleine. Ich hab sie daher erst 12 Stunden später gesehen und war auch nicht immer bei ihr, da ich selbst hohes Fieber bekam und selbst an den Tropf musste. Nix mit Bonding o.ä. .
Meine Tochter hat nie gefremdelt und ist bei jedem problemlos geblieben. In der Krabbelgruppe wurde es echt übel ( für mich), da sie ständig "abzwitscherte"und bei einer anderen Mutter, mit der ich mich angefreundet hatte, auf den Schoß wollte. Während deren Tochter, meine Tochter eifersüchtig wegschubsen wollte, saß ich kinderlos im Kreis.
Mit 2 Jahren war sie 2x in der Woche in einer Minigruppe. Ich bin schon beim ersten Mal nach 20min raus und meine Tochter hat null nach mir gefragt. Sie hat auch immer geheult,wenn ich die abgeholt habe- egal vom KiGa oder Großeltern oder Freundin.
Ich hatte aufgrund unseres schwierigen Starts große Angst,dass wir keine gute Bindung haben, aber letztendlich hab ich gemerkt, dass sie einfach nur eine kleine " Rampensau" ist. Sie findet es toll, wen Action ist und stand auf jedem Fest mit auf den Tischen.
Inzwischen weiß ich, dass wir eine sehr gute Bindung haben. Ich bin ihr Kompass und ihr Anker. Sie hat vollstes Vertrauen zu mir und weiß, dass ich immer da bin, egal wie weit sie sich weg bewegt.
Ich denke, bei Dir wird es ähnlich sein wird. Eure gute Bindung gibt ihr die Möglichkeit, sich von Dir zu lösen, ihr Charakter entscheidet, wie weit sie sich wegtraut.

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Mach dir keine Sorgen, das sagt nichts über die Bindung aus. Und wenn doch, dann eher dass ihr eine gute habt 😊

Die Kita ist neu, es gibt neue Spielsachen, neue Spielgefährten. Wahrscheinlich ist sie gerade nur überwältigt, etwas neues zu sehen.

Mir wurde gesagt, dass bei den Kindern, die eine schnelle Eingewöhnung hatten, die Schwierigkeiten beim Abgeben erst im Nachhinein kommen, und das hat bei uns gestimmt. Mein Sohn wurde innerhalb 1,5 Wochen eingewöhnt 😅 und nach weiteren 4 Wochen merkte er, dass er nun immer hin gehen muss, und fing an zu klammern.
Und er wollte auch mittags NIE mit mir mit, ist mir oft weg gelaufen und hat sich versteckt. Und wir haben trotzdem eine enge Bindung!

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War bei meiner Tochter genauso, und die geht auch schon von Anfang an bei den Großeltern ein und aus.
Sie hatte in der Kita einfach so viel Spaß, dass ich sie schon nach drei Tagen allein lassen konnte. Ich musste sie beim Abholen sogar einfangen, weil sie noch weiterspielen wollte 😂
Nach ein paar Wochen hat sie allerdings morgens immer gejammert. Die Erzieherin hat es so erklärt, dass die Kinder irgendwann merken, dass das nun ihr neuer Alltag ist und keine freiwillige Spielverabredung.
Inzwischen springt sie ihrer Erzieherin morgens in die Arme, und Mittags mir, es kann sich also alles nochmal wandeln :)

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Hi!
Meiner Erfahrung nach ist das Charaktersache. Ich habe zwei Mädels. die Bindung zu beiden ist gleich gut. Beide wurden erst relativ spät fremdbetreut.
Die große kam mit 2j und 3m in den KiGa. Eingewöhnung gab's nicht wirklich. Sie hat mich am zweiten Tag nachhause geschickt, wie ich sie nach ner halben Stunde abholen wollte. Auch heute will sie oft noch länger bleiben, weil sie so gern mit den anderen Kindern spielt. Sie hat generell nur minimal gefremdelt und saß in allen spielgruppen auch gern bei den anderen mamas am schoß.
Die kleine kam mit 20m in den KiGa. Eingewöhnung war schwierig und nur durch eine wirklich tolle pädagogin, die ihre Freizeit geopfert hat, möglich. Sie freut sich immer sehr wenn ich sie abhole. Sie hat stark gefremdelt und selbst der Papa hat oft nicht gereicht.
Genauso wie bei Erwachsenen gibt es schon bei den kleinen einfach Kinder die total offen sind und andere die einfach ihre Zeit brauchen um mit anderen warm zu werden.
Mach dir nicht so viele Gedanken! Gerade das spricht ja dafür, dass ihr eine gute Bindung habt, weil du ja offensichtlich ein mensch bist dem das wichtig ist!
Lg