Ist das eine Depression?

Hallo,
seit der Geburt meines Babys vor 4 Monaten wache ich jeden Morgen auf und mein erster Gedanke ist: wie soll ich das aushalten bis 19 Uhr (Schlafenszeit). Ich finde den Alltag mit Baby einfach so unfassbar anstrengend (vor allem körperlich komme ich an meine Grenzen). Wenn ich mal nicht zu meiner Mutter kann und zuhause bleiben muss mit dem Kleinen wird mir ganz flau im Magen und ich bekomme Panik. Mir macht nichts mehr so richtig Spaß, habe keine Kraft für meine Hobbys und auch keine Lust Freunde zu treffen, weil der kleine eh schreien wird die ganze Zeit und ich nur mega gestresst sein werde.

Ist das eine Depression oder geht es vielen Mamas so?
LG

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Hi,
abnehmende Belastbarkeit und Kraftlosigkeit können schon Anzeichen in Richtung Depression sein. Deine Lebensumstände haben sich ja doch sehr verändert, und dass du diese sehr anstrengend findest, ist nachvollziehbar. Ich fand die Tage mit Baby auch oftmals ziemlich lang und das ohne Coronaeinschränkungen.
Aber vielleicht bist du ja auch weniger belastbar, weil bei dir irgendwelche Werte verrutscht sind, das würde ich zuerstmal abklären lassen. Schilddrüse, Vitamin D, Eisen...

vlg tina

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Ich habe vor der Geburt des Kleinen Schilddrüsentabletten wegen Unterfunktion, Eisenpräparat wegen Mangel und Vitamin D genommen. All das vergesse ich fast jeden Tag weil ich so im Stress mit dem Kleinen bin :-( Werde sie morgen wieder nehmen, vielen Dank!

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Ich denke, dass das sehr wichtig ist, denn man darf nicht unterschätzen, welche Auswirkungen Mängel da haben können. Gerade wenn du eine Schilddrüsengeschichte hast. Gute Besserung!

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Dein Beitrag könnte 1:1 von mir sein. Mir geht es inzwischen wie dir, inkl ständigem Vergessen meines L-Thyroxin.

Das hilft dir nicht. Aber es lässt dich zumindest wissen, dass du nicht alleine bist. Fühl dich gedrückt.

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Die Schilddrüse kann sehr viel Mist machen, auf keinem Fall vernachlässigen! Stell ein Handy-Alarm wenn nötig. Unf sonst die üblichen Stillvitamine nehmen oder zumindest Omega 3 (Leinöl).

Das erste halbe Jahr fand ich persönlich auch furchtbar. Es wird schon noch etwas besser und vor allem schöner!
An eine Schreiambulanz auch mal gedacht?

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Mir ging es so und meinem Partner ebenfalls. Gerade die Zeit von 4-6 Monate waren anstrengend und nur mit viel tragen und nachmittäglichem Schreien verbunden. Da habe ich mittags schon auf die Uhr gestarrt und gehofft, dass mein Freund bald Feierabend hat, damit er das Kind nehmen kann. Ich würde daher sagen, dass das Gefühl überfordert und gestresst zu sein nicht unbedingt eine Depression ist. Wenn du allerdings wirklich überfordert bist und nicht mehr ein und aus weißt, dann würde ich unabhängig von der Einschätzung/Diagnose einer etwaigen Depression Hilfe in Anspruch nehmen. Vielleicht reicht es ja einfach sich einmal wöchentlich auszukotzen? :-)

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Ein Alarmzeichen ist auf jeden Fall, dass du keine Lust mehr auf Hobbys und Freunde treffen hast...
Ich hatte letztes Jahr eine Depression und da war es bei mir ganz genau so
Konnte mich zu nichts mehr aufraffen, hab nur noch rumgehangen (vor und während der Schwangerschaft), hab quasi ein Jahr lang mein eigenes Pferd nicht gesehen...
Mir geht es jetzt viel besser als vorher und ich weiß, dass ich mir Hilfe hätte suchen sollen. Aber in der Zeit war ich dazu überhaupt nicht in der Lage... und ich habe mich auch nicht getraut, anderen zu sagen wie schlecht es mir geht :-(

Vertrau dich jemandem an und such dir am besten Hilfe bevor es ganz schlimm wird.

Vllt kann dir dein Hausarzt auch schon helfen mit einem Blutbildum Mängel auszuschließen. Die können sich stark auf die psyche drücken...

Wünsche dir alles gute und dass es dir bald besser geht :-)