Ich bin am Ende ..

Guten Morgen
Ich bin ziemlich verzweifelt. Seit gestern bin ich nur noch am weinen. Die Nächte mit meiner Tochter sind wirklich anstrengend. Tagsüber auch.
Gestern war die Nacht um 4 zu Ende. Heute um 02.30. Gestern lief tagsüber die Windel aus und ich war mit den Nerven am Ende und musste weinen. Seitdem muss ich immer wieder weinen. Ich habe das Gefühl, als wenn irgendwer gestorben ist. Vielleicht ein bisschen ich oder die Vorstellung von mir, wie alles sein würde. Mein Baby sieht mich die ganze Zeit weinen, ich kann es nicht ändern.

Ich bin antriebslos. Das Geschirr stapelt sich, mag nicht mehr rausgehen. Ich gebe innerlich auf, ich weiß auch nicht. Es fühlt sich an, als sei eine Depression ausgebrochen. Solange ich nicht mal gut schlafen kann , sehe ich keine Besserung. Baby nimmt die Flasche nichr vom Papa, also kann er keine Nachtschicht übernehmen.

Ich fühle mich total verloren und als Versagerin. Obwohl ich weiß, dass ich alles richtig gemacht habe.

In Zeiten von Corona kann ich auch nicht mal raus mit Freundinnen den Kopf frei kriegen (wäre auch viel zu müde dafür ...).

Ich hab mich noch nie so verloren gefühlt in meinem Leben .
Wer mit „reiss dich zusammen“ kommen möchte, möge sich das bitte sparen. Jeder hat seine eigene Belastungsgrenze. Icv bestrafe mich selbst schon so hart mit solchen Gedanken. .

Hatte jemand ähnliche Momente ? Ich weiß nicht , wie ich aus diesem Sumpf wieder herausfinden soll. Ich habe diese Woche auch nichts geplant , sonst kommt immer mal jemand zu Besuch. Sicher hat mir das den Freiraum gegeben, mich zu versinken in diesen Gedanken. Ich kann auch gar nicht mehr klar denken..

Liebe Grüße

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Fühl dich erstmal ganz fest gedrückt!

Ich weiß zwar nicht, wie alt dein Knöpfchen ist und ob dir vielleicht der Gedanke hilft, dass bald alles besser wird, wenn es die drei Monate geknackt hat.

Aber davon losgelöst darf jede von uns mal ihren Tiefpunkt erreichen und sich verloren fühlen. Ich bin der Meinung, dass das normal ist und einfach dazu gehört. Die Babyzeit ist eine dermaßen intensive Zeit, dass als Gegenpol zu all der Liebe auch mal große Traurigkeit ins Spiel kommen darf. Es ist einfach eine emotionale Berg- und Talfahrt.

Und wie du ganz richtig sagst: Jede hat ihre Grenzen an einem anderen Punkt. Und das ist vollkommen in Ordnung.

Jetzt heißt es für dich: 10 Schritte zurücktreten und den Blick neu fokussieren. Du stehst vor einer Wand. Da hilft nur der Rückwärtsgang. Raus aus der gedanklichen Enge, in der du grad steckst. Weite deinen Blick. Erinnere dich an die Zeit ohne euren Schatz, den Wunsch nach einem Baby, den ersten Moment nach der Geburt. Und dann schau nach vorn und mach dir klar, dass die Maus stets und ständig wächst und schon bald wieder alles ganz anders sein wird. Und was anders ist, fühlt sich auch anders an. Die Zeiten, in denen sich alles so anstrengend und überfordernd anfühlt, sind begrenzt und endlich. Das musst du dir immer vor Augen halten.

Du schaffst das!!! Da bin ich ganz sicher. Du hast grad ein Tief und alles, was du aktuell fühlst, ist einseitig und nicht realistisch.

Ich saß so manches Mal weinend vor Überforderung vor meinen Zwillingen und dachte mir dann:

Hey, was soll der Scheiß!? Es sind zwei Babys, die fast nichts können und ich bin erwachsen und kann (fast) alles. Die beiden werden mich doch wohl nicht ernsthaft in die Knie zwingen!? Ich werde ja wohl zwei Babys gewachsen sein!? 💪😅

Also: Du packst das! Du bist eine starke Mama, die sich Schwächen eingesteht und damit auseinandersetzt. Mehr nicht.

Und solltest du aus dem Tief nicht rauskommen - was ich nicht glaube - ist es überhaupt nicht schlimm, sich mal wegen professioneller Hilfe umzuschauen.

Du packst das!!! Denk dran: Weite deinen Blick, geh raus aus dem Tunnelblick.

Liebe Grüße
Miezii (💗💙 10 Wochen)

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Hallo Mietzii,

Das klingt gut. Ich hoffe, die gehts besser bzgl. Unter Druck setzen.

An die TE: es ist überhaupt nicht schlimm und solche Tage/Phasen kann es immer geben. Und eine Mama ist in erster Linie für das Baby da, der Haushalt Kann da wirklich mal vernachlässigt werden.
Den kann dein Mann zum Beispiel erledigen, auch wenn er den ganzen Tag arbeitet. Es wird wieder besser , versprochen.

Vielleicht kannst du dich bei dem schönen Wetter aufraffen und spazieren gehen. Vielleicht auch eine gute Freundin einweihen. Glaube mir, reden hilft und diese super tolle Babywelt wie in der Werbung entspricht nicht dem realen Leben .

Alles Gute

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Lieben Dank, meine Maus isr 7 Monate ist. Ich raffe mich heute auf und gehe mit ihr raus. Vielleicht hilft das gute Wetter

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Ich glaube, so gehts den meisten Müttern an irgendeinem Zeitpunkt im Babyjahr und auch danach.
Mir ging es ähnlich und glaub mir, meine Tochter hat mich oft weinen sehen. Sie war eine super schlechte schläferin und wollte lange Zeit alle 30 Minuten gestillt werden. Es war sehr anstrengend und belastend. Das jetzt in Kombi mit Corona stelle ich mir noch belastender vor.
Wie alt ist deine kleine denn? Und gäbe es andere Dinge, von den Nächten abgesehen, die dich entlasten könnten?
Könnte zum Beispiel jemand den Haushalt für dich einmal komplett auf Vordermann bringen? Am besten wenn du nicht zu Hause bist?
Oder kann dein Mann die kleine für einige Zeit tagsüber übernehmen, während du mal wieder komplett etwas für dich machen kannst (schlafen, Baden, Serie schauen oder wonach dir der Sinn steht)?
Vielleicht ginge ja auch eine Routine? Dass dein Mann zum Beispiel am Samstag oder Sonntag die kleine schon morgens übernimmt und dir so viel Zeit im Bett ermöglicht, wie geht?
Dann könntest du vielleicht doch mal etwas mit Freundinnen unternehmen? Ein Spaziergang oder ein Treffen im Garten sind coronatechnisch ja so unbedenklich wie es geht und der Austausch würde dir sicherlich gut tun.
Und zu guter letzt: scheue dich nicht, über deine Gefühle zu sprechen, gegebenenfalls auch mit einer hebamme oder einem Arzt.
Ich drücke dich und wünsche dir alles gute!

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Danke, 7 Monate alt isr meine Kleine. Ich werd meinen Mann um Hilfe bitten zu Hause. Und mich wohl ganz bald mit einer Freundin verabreden ..

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Hey,
so ging es mir auch schon. Mein Mann hatte die ersten 2 Wochen Urlaub und ging dann wieder arbeiten. Ab da herrschte hier Chaos und ich war mit dem Haushalt überfordert. Mein Kleiner hatte Phasen da wollte er den ganzen Tag gestillt werden und fand nur nachts mal 2 Stunden am Stück Ruhe, ich konnte dann aber nicht schlafen.
Zum Haushalt kann ich nur sagen: Meine Mutter hat mit mitmr geschimpft warum ich denn nichts sage. Nun kommt sie einmal in der Woche und hilft mir mit der Wäsche und Kleinigkeiten. Mein Mann muss auch mehr ran und wir räumen meist am Wochenende gemeinsam das Haus komplett auf. Aber auch wenn mal was liegen bleibt, das ist dann so. Mich damit abzufinden hat geholfen, ich mache das dann einfach so wie es gerade passt, auch mal mit Kind im Arm oder er liegt in der Wippe mit Spieluhr daneben im gleichen Raum und ich rede mit ihm. Tragen werden hier leider verweigert.
Kinderwagen ist unser Wundermittel zum schlafen. Wenn er mal Phasen hat wo er sich nicht beruhigt, packe ich ihn ein und zieh los. Meist ist nach 15 Minuten spätestens Ruhe und er schläft dann erstmal für knapp 2 Stunden. Ich lass ihn dann zuhause auch im Wagen. Vielleicht eine Lösung für dich.
LG

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Fühl dich gedrückt. Wie andere schon schrieben: alles relativ normal. Leider.
Was du tun kannst: Hilfe suchen! Es gab zwei, drei Mal den Punkt, an dem ich morgens um sechs (mein Mann fährt um fünf zur Arbeit) völlig fertig in eine Familien- oder Freunde-WhatsApp-Gruppe schrieb, ob jemand mir heute helfen könnte. Einmal hat mein Vater dann den Kleinen ne Stunde um den Block geschoben, damit ich etwas schlafen/dösen konnte. Einmal kam meine Schwester spontan als Gesellschaft vorbei. Mit meinem Mann hab ich dann ausbaldowert, dass ich Mindestens an zwei Tagen in der Woche “Besuch” brauchte. Und zwar welchen von der guten Sorte, der noch den Geschirrspüler ausgeräumt hat bevor er wieder ging oder selbst den Kaffee in einer Thermoskanne mitbrachte...
Vielleicht findest du solche Optionen?
Haushalt ist für mich ein Riesen Nerv-Faktor. Ich mag das ganze ungemachte Zeug nicht sehen. Hilft nur dran gewöhnen oder Hilfe suchen. :( Doof, aber ist so. Das wird irgendwann wieder anders.
Alles Liebe aus der Ferne

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Oje. Das kennen wir doch alle.

Ich weiß auch nicht, wie alt dein Baby ist. Mir erging es in den ersten Lebenswochen Sorgen. Ich war total fertig mit der Welt. Ich hatte mir das einfach anders vorgestellt. Baby an die Brust anlegen und es trinkt. Danach kann ich es einfach ablegen. Bevorzugt in ein schönes Bett. Pustekuchen.

Ich stillte 24/7. Unsere Maus schlief die ersten Wochen ausschließlich auf mir, selten mal auf meinem Mann. Ich trug sie den ganzen Tag. Ich lief auch in der Nacht nur sitzend. Maximal 30 Minuten am Stück. Ich war nur am weinen.

Eine Gewissheit kannst du haben: es wird besser. Es wird anders. Die haben alle schlafen, laufen, essen gelernt.

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Fühl dich gedrückt! Wie alt ist dein Baby? Hier meine sehr persönliche und ehrliche Antwort. 😢
Mir ging es genau gleich oder besser gesagt, jetzt wo er 5 Monate alt ist, geht es viel, viel besser! Er schläft seit er 3 Monate alt ist durch. Er war sooo ein Wunschkind und ich hab mich so auf ihn gefreut. Doch die Nächte waren am Anfang soooo schlimm, ich kann gar nicht mit schlafmangel umgehen, dass ist die schlimmste Folter. Zudem hat er 3 Monate nur geschrieen. Ich habe mich in meinem Leben noch nie so scheisse gefühlt. Man müsste doch happy sein, ein gesundes Kind und nicht jeder kann schwanger werden. Trotzdem habe ich es bereut. Sehnte mich zurück in die Zeit des nichts tun, ausschlafen, party, morgens zurecht machen für die Arbeit ( habe meinen Job geliebt) mal einen ganzen Tag Netflix schauen und mit meinem Mann kuscheln, auf Reisen gehen. An ganz schlimmen Tagen, an denen ich das Geschrei nicht mehr aushielt, habe ich sogar Gedanken gehabt, einfach wegzulaufen irgendwo ein neues Leben anzufangen. Auch hatte ich selbstmord Gedanken. Es war eine ganz schlimme Zeit. Was mir geholfen hat , mit meinem Mann darüber zu reden. Danach hat er mich noch mehr unterstützt und wir machen jetzt immer so, dass ich 1 Tag in der Woche für mich alleine habe, ausschlafen und das tun, was ich möchte. Ich liebe meinen Sohn und immer wenn er mich anlächelt, vergesse ich alles negative. Ich kann dir sagen, es wird besser und zwar jeden Monat in dem er selbstständier und mobiler wird. Halte durch und rede mit deinem Partner darüber, dass er dich mehr Unterstützt.

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Kopf hoch. Das geht jeder mal so.

Ich habe ein einfaches Kind, kann Schlafmangel ganz gut wegstecken, mein Mann packt mit an und ich habe trotzdem schon mal überlegt, den Kinderwagen im Wald stehen zu lassen. 😅

Es ist hart. Wenn du weinen musst, dann weine. Lass es raus. Oft hilft das schon. Und es wird besser. In 17 Jahren zieht sie aus 😉

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Du klingst überlastet und bräuchtest dringend Entlastung und Zeit, in der du Abstand bekommen und etwas für dich tun kannst. Was ist mit deinem Partner? Kannst du dich nicht wenigstens am Wochenende mal für einen halben Tag ausklinken? Zu einer Freundin fahren? Oder unter der Woche regelmäßig ohne Kind zum Sport/Einkaufen/Spazierengehen etc.?
Papa und Baby werden schon lernen, ohne dich zurecht zu kommen. Wahrscheinlich sogar schneller und einfacher, wenn du nicht dabei bist.

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Versteh dich, ist einfach anstrengend.. Und der schlafentzug mega ätzend, würde es immer wieder mit flasche und Papa üben, vielleicht das du aus dem raum gehst.. Vielleicht mal mit dem Hausarzt(Haushaltshilfe Krankenkasse? ) sprechen zwecks Depressionen.. Ich finde Auszeiten mega wichtig auch wenns nur mal ne Stunde ist.. Vielleicht hilfe von family, kann dir auch die swing to sleep(kann man auch testen ) oder eine billig version(ebay?) total empfehlen da pennt kind nach ein paar minuten ein ohne Kampf.. Und du kannst dann auch schlafen, Haushaltsplan schreiben.. Alles gute