Highneedbaby

Hey....
meine Tochter ist 3 Monate alt und höchstwahrscheinlich ein Highneedbaby. Habe bald einen arzttermin werde mit der Ärztin auch drüber sprechen.

wer von euch hat/hatte ein Highneedbaby? Wie seid ihr damit klar gekommen? Ab wann wurde es besser? Auf was genau habt ihr dann immer geachtet, wie seid ihr damit umgegangen ?
Es ist sehr sehr schwierig hoffe irgendwann bessert sich das? 😥

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Hallo!

Was macht dein Baby denn zum "Highneed"?

Ich habe den Eindruck, dass wir Menschen von heute einfach den Umgang mit Neugeborenen und Säuglingen verlernt haben und dann beim ersten Kind völlig überfordert sind. Kinderwagen - kennt ein Steinzeitmensch nicht, Schlafen im eigenen Bett, möglichst noch in einem eigenen Zimmer? - kennt ein Steinzeitmensch nicht. Ablegen, alleine, mitten im Wald? - tödlich für einen Steinzeitmensch, gefundenes Fressen für den Säbelzahntiger, wird mit lautem Geschrei quittiert.

Geschrei sorgt dafür, dass Luft geschluckt wird, Luft tut weh im Bauch, Schmerzen werden mit Geschrei quittiert, noch mehr Luft im Bauch.

Mein Rat ist folgender: Schnapp dir dein Baby und lass es heute den ganzen Tag nicht mehr los. Schleppe es von a nach quer. Ja, man kann mit einem Baby an der Brust pinkeln, sich etwas zu essen machen, ...

Versuche mal, ein oder zwei Tage, dem Bedürfnis nach Nähe rund um die Uhr nachzukommen und schau, was die Laune deines Babys dazu sagt.

Alles Gute,
Gruß
Fox

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So ehrlich und absolut wahr deine Antwort! 👍❤

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High Need Baby ist ein fest definierter Begriff und keine neumodische Erfindung. Der gute Mann (Dr. Sears) der den Begriff geprägt hat, ist Baujahr 1939.

https://m.eltern.de/high-need-babys-was-ist-das

Es gibt definitiv High Need Babys und ich finde es echt nicht schön, einfach mal zu behaupten, dass dem nicht so ist bei der TE.

Unser erstes Kind war auch ein High Need Baby und ich bin körperlich wie emotional auf dem Zahnfleisch gekrochen. Wurde aber auch von Müttern mit entspannten Babys nicht für voll genommen - das ist übrigens das letzte was man in der Situation braucht.

Jetzt bei meinem zweiten Kind merke ich erst, dass das erste Babyjahr nicht unbedingt einen an den Rand des Wahnsinns treiben muss. Konnte ich vorher nicht glauben.

Und ich habe deine ganzen guten Tips beherzigt. Da die auch meiner Überzeugung entsprechen. Deswegen wird aus einem High Need Baby aber leider kein Anfängerbaby.

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Hallo!
Woran machst du das fest?
Das kommt mir bei unserem manchmal auch so vor 😂 könnte aber darüber nie mit der Ärztin sprechen. Sie hält nichts von solchen Ausdrücken und würde bestimmt sagen, es ist normal, es ist ein Baby.

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Wie äusserst sich das genau bei euch?
Meine Tochter war wahrscheinlich ein high need baby. Heute ist sie 4.5 j und immer noch seeeehr sensibel und sehr anhänglich.

Ich selber war diesbezüglich sogar in einer sprechtherapie, weil ich das Gefühl hatte ihr nie genügend zu geben. Eben High Need! Damals kannte ich das gar nicht. Aber in mir hatte ich immer schon dieses Gefühl dass meine Tochter unheimlich viel von mir braucht.

Habe ihr einfach viel Nähe gegeben. Lange getragen und nicht zu vielen Reizen ausgesetzt. Im nachhinein würde ich vieles anders machen. Wie zb erst später in die Kita bringen.

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Warum meinst du, dass dein Baby ein Highneed Baby ist? Woran machst du das Fra?

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Hallo,

hier.

Unsere Tochter ist jetzt 13 Monate alt und war / ist auch Highneed. Von vielen Seiten bekam ich Kommentare wie: Es ist doch scheiße, Kinder in solche Kisten zu packen etc. Natürlich von Eltern, die selbst nicht dieselben Probleme hatten wie wir. Da ist sowas einfach zu sagen, weil die Vorstellung fehlt, dass jeder einzelne Tag ein Kampf ist und wir jeden Tag das haben, was andere Kinder in den schlimmsten Wachstumsschüben vielleicht mal veranstalten. Klär es auf jeden Fall mit der Ärztin ab, vielleicht sind es ja doch nur Koliken oder etwas anderes. Bei uns war es das nicht. Und wir brauchten es unbedingt, sie in diese Schublade zu stecken, um von unseren Versagensgefühlen loszukommen, weil wir echt alles versucht haben. Kein Baby in unserer Umgebung war auch nur annähernd wie sie, obwohl der Umgang der Eltern gleich war - bedürfnisorientiert, würde ich halt sagen. Wenn sie schreien, wird sofort reagiert und geschaut was sein könnte.

Bei uns wurde es mit ca. 9 Monaten langsam besser, als sie krabbeln gelernt hat. Davor hat sie den ganzen Tag nur gemeckert. Mir was zu essen machen, wenn mein Mann nicht da war? Unmöglich ohne Eskalation. Duschen mit ihr allein? Nope. Sie auch nur eine Minute irgendwo ablegen? Unmöglich. Geholfen hat eigentlich nur Tragen, Tragen, Tragen und Durchhalten. Wichtig war bei uns, nicht auch "mal meckern" lassen, wie man den Tipp so oft bekommt. Innerhalb kürzester Zeit steigerte sich das jedes Mal zu einer langen Brüllattacke. Also sofort reagieren und hoffen, dass man das tut, was sie gerade wollte. Gymnastikball und Federwiege haben bei uns vorübergehend Besserung gebracht. Eigentlich hat nichts dauerhaft geholfen außer die Trage.

Ich würde sagen, mittlerweile ist es einfacher, vielleicht haben wir uns aber auch nur damit arrangiert und wissen, wie wir das Schlimmste vermeiden. Sie hat immer noch eine seeehr kurze Zündschnur. Auch nur 5 Minuten alleine Spielen ist unmöglich. Ich muss immer im selben Raum sein und auch immer direkt neben ihr und mitspielen. Aber da sie jetzt besser verständlich machen kann, was sie will (und man auch was mit ihr "anfangen" kann, weil sie Bücher "liest" oder so), kommt es seltener zu Totalausfällen. Ich würde also schon sagen, es wird besser. Oder zumindest besser zu händeln. Wenn sie noch ganz klein sind, kann man halt nur raten, was sie wollen, das macht es extrem schwierig.

Klär das auf jeden Fall mit der Ärztin ab, allein um körperliche Ursachen auszuschließen. Und alles Gute euch :)

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Kann ich unterzeichnen. Es gibt diese Babys. Viele spielen das einfach runter, weil sie nicht in diesem Ausmass betroffen sind.

Genau richtig... nicht schreien lassen.. das bewirkt genau das Gegenteil. Als Mütter spürt man meistens was richtig ist.

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Danke für deinen Text! Ja, es gibt diese Babys! Meine Tochter war eins und es wurde mit 9 Monaten so laaaangsam besser. Im ganzen Freundes- und Bekanntenkreis hatten wir nur ein weiteres Baby, das unserer Tochter in der Hinsicht ähnlich war. Ansonsten wurden wir häufig belächelt und nicht ernst genommen. Mit 7 Monaten waren wir dann in einer Schreiambulanz, die uns die Hypersensibilität unserer Tochter bestätigte.

Lg, babyelf mit babygirl (22 Monate) und babyboy (7 Wochen)

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Hallo,

ich weiß nicht genau, was High-Need genau ausmacht. Meine Große hatte große Probleme mit Selbstregulation.

Heißt, das erste Lebensjahr jede wache Minute geschrien. Trotz Trage und allem. Sie konnte sich einfach nicht runter regulieren.

Wenn Du da echte Probleme hast, würde ich eher in die Schreiambulanz als zum Kinderarzt. Von dem kommt nicht viel. Mir wollte er (vor 10 Jahren) Schlafmittel fürs Baby geben...

Die Große hat in dem Jahr null motorische Fortschritte gemacht (klar, wer nur schreit, tut nix anderes). Ablegen ging nie.

Heute ist sie 10 Jahre alt und ich muß sagen, daß die fehlende Selbstregulation immer noch ein Thema ist. Frustrationstoleranz bei Null. Merkt man bei schulischen Problemen, aber auch bei allem anderen. Es gibt sofort entweder Wut oder Tränen.
Sie hatte in den ersten 2-3 Jahren Ergotherapie, Physiotherapie und Unterstützung von der Schreiambulanz, die im SPZ war.

Mit einem Jahr wurde es dann beser. 13 Monate robben, 14 krabbeln, 15 aufstehen, 16 an zwei Händen laufen, 17 an einer Hand laufen, 18 frei laufen.

Ich würde aus heutiger Sicht empfehlen, sehr gut darauf zu achten, an welchem Punkt aus "Verzweiflungsweinen" ein "manipulatives Schreien" wird. Also nicht in den ersten Monaten oder so, klar. Aber irgendwann als Kleinkind kommt das. Und wenn man den Zug verpasst, wird aus dem High-need-baby ein tyrannisches Kleinkind. Auch damit kämpfen wir heute. Wir sind selbst schuld. Wer mit ständigem Schreien zu kämpfen hat, wird da sehr empfindlich. Alles, nur nicht schreien.

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Ich antworte mal in einem Beitrag :)
Danke für die ganzen Antworten ❤️
Also meine Tochter ist wirklich immer am quengeln oder weinen wenn sie wach ist. Vor jedem schlafen weint sie extrem. Man kann sie nicht ablegen oder kurz mit etwas spielen lassen. Man kann sie sehr schwer beruhigen. Abends dauert es 1-2 Stunden bis sie einschläft nach dem ganzen schreien. Nachts ist sie immernoch sehr unruhig und steht 2-4x auf. Sie steht bei jedem kleinen Geräusch auf.
Sie muss immer auf den Arm sein und brauch irgendwie Unterhaltung.
In der Schreiambulanz war ich letzte Woche. Es war ein sehr tolles Gespräch habe mich auch wohl gefühlt, aber schlussendlich hat’s nicht wirklich was gebracht was ich am Alltag ändern könnte. Ich solle zb Kopfhörer anziehen wenn die Kleine am Abend weint usw dass ich mich selbst nicht stresse usw .... beim osteopathen waren wir auch aber alles kerngesund.
Habe auch paar Punkte aus dem Internet gelesen was ein Highneedbaby ausmacht, zu 90% passt alles.

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Dann hatte ich auch ein High need Baby. Die ersten drei Monate konnte ich ihn nicht eine Sekunde ablegen. Den Rückbildungskurs (damals noch im realen Leben und nicht online) habe ich stillend in der Ecke verbracht, weil ich ihn nicht auf die Decke legen konnte. Mein Mann und ich hatten in 24 Stunden im Tragetuch. Kinderwagen? Nö. Wir saßen abwechselnd mit ihm im Tuch auf dem Pezziball am Küchentisch. Wenn es Suppe gab, haben wir diese mit Strohhalm gegessen, weil wir Angst hatten, durch das schuckeln heiße Suppe auf ihn zu tropfen. Nachts wurde er über 5 Monate stündlich wach. Tagsüber hat er auf mir gewohnt. Pipi machen gehen? Mit ihm im Tuch. Selbst bei der Nachsorgeuntersuchung beim Gyn war er bei mir im Tuch, während ich auf dem Stuhl saß. Abendlich wurde mein Mann jedes Mal 2 Stunden angebrüllt. Er hat sich auch Noise cancelling Kopfhörer besorgt.

Ich würde trotzdem niemals sagen, dass unser Baby ein High need Baby war.

Damit will ich dir dein Gefühl nicht absprechen. Ich glaube, es ist eher die Herangehensweise: ich habe das ganze als normal empfunden. Babys wollen nicht abgelegt werden. Babys wollen permanent an einem sein. Meine Bedürfnisse habe ich einfach sehr weit nach hinten gestellt, denn er war ja ein kleines Baby.

Und jetzt? Ist er ein tolles Kleinkind. Eingewöhnung bei der Tagesmutter? Mein Mann hätte nach 2 Tagen schon gehen können. Er ist aufgeschlossen, kontaktfreudig, mutig, wunderbar. Wir haben ihn in den ersten Monaten begleitet und ihm das gegeben, was er brauchte und es zahlt sich jetzt so richtig aus!

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Hier kommen ja viele Fragen, woran du das erkennst, dass du ein Highneed-Baby hast.

Ich hatte auch Eines (von Dreien) und ich habe damals ganz genau gewusst, dass es ein Highneed Baby ist und erst nach der Geburt der Zwillingsschwestern erst richtig vor Augen geführt bekommen, welche massiven Ausmaße das hatte. Die Zwillinge hatten zusammen weniger Ansprüche als der Große allein.
Mach dir also keine Gedanken zu den Kommentaren.

Normalerweise bekommt man ja immer erzählt, dass Babys am Anfang noch ganz viel schlafen und anstrengend werden, spätestens sobald sie mobil werden. Bei Highneed-Babys ist es i.d.R. anders herum. Deshalb fragst du vermutlich auch.
Wir waren etwa mit einem Jahr auf einem Level mit anderen Kindern. Es zog sich also die gesamte Babyzeit. Auch heute noch, mit 5, ist mein Sohn einfach anders als seine Schwestern.

Anfangs, aber leider ziemlich spät, waren wir beim Osteopathen. Er hatte das Problem mit dem Überstrecken infolge einer Lageanomalie bei Geburt. Das half auch. Ansonsten hilft viel Struktur für den Tag. Ich habe auch zwangsläufig viel Programm geboten. Das hat ihn immer beruhigt bzw. abgelenkt. Im Nachhinein ist mir das jedoch sehr auf die Füße gefallen ist, weil er sich bis mind. 4 so gut wie gar nicht allein beschäftigen konnte. Das haben die Schwestern schon im Babyalter gemacht.

Ich drück Dir jedenfalls die Daumen, dass es bei euch auch aufwärts geht!

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Woran machst du das fest?
Es ist normal, dass ein Baby sich nicht ablegen lässt (auch nicht ganz kurz) und quasi auf einem wohnen möchte. Es ist auch normal, dass ein Baby nicht alleine schlafen möchte, am liebsten dauernd an der Brust hängt und nachts ständig wach wird.
Es ist normal, dass Babys schreien, wenn sie all das nicht bekommen, auch wenn sie nur ganz kurz darauf verzichten müssen.

Ich schließe mich da einer Vorschreiberin an. Die meisten von uns haben einfach nie gelernt, mit Säuglingen umzugehen und haben (auch propagiert durch die Medien) sehr unrealistische Vorstellungen und viel zu hohe Erwartungen an das Zusammenleben mit einem Säugling/Baby. Es ist einfach anstrengend und ja, man muss sich sehr einschränken und schläft im Zweifel sehr wenig.

Mein Tipp: Mal 4 Tage lang wirklich ALLES tun, was der Säugling gerade möchte und alles andere wenn möglich hinten an stellen. Tragen, Dauerstillen, herumlaufen etc. Wenn das Baby dann zufrieden ist, hast du ein ganz normales Baby.

Wenn es trotz aller Anstrengungen immer noch stundenlang wach ist dabei nur schreit (wirklich schreit, nicht quengelt!) ab zum Kinderarzt und abklären lassen, ob das Kind nicht Schmerzen hat.
Bei Unsicherheit: Dem Baby (in Absprache mit dem Arzt) mal ein leichtes Schmerzmittel geben. Wenn das Baby danach ruhiger wird und endlich schlafen kann, hat es wahrscheinlich Schmerzen.

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„Die meisten von uns haben einfach nie gelernt, mit Säuglingen umzugehen und haben (auch propagiert durch die Medien) sehr unrealistische Vorstellungen und viel zu hohe Erwartungen an das Zusammenleben mit einem Säugling/Baby“

Die Medien zeigen sicher ein eher falsches Bild, ABER es gibt nicht nur schwarz oder weiss. Klar kein Baby liegt immer zufrieden da und keine mutti ist wunderschön perfekt geschminkt und ausgeruht wie es auf instragam manchmal zu sehen ist.

Meine Mutter hat 4 Kinder grossgezogen und viele Babys erlebt. Keines ihrer Kinder musste permanent getragen werden oder hat überall geschrien . Ganz zu Schweigen von dauerstillen! Auch alle Babys in meiner Familie waren nicht so. Die konnten im Kinderwagen schlafen oder im Auto. Klar waren sie am liebsten im Arm, aber welches baby schon nicht?? Viele baby akzeptieren aber auch abgelegt zu werden.

In meinem Umfeld kenne ich wirklich wenige Babys die permanent schreien oder nur im arm sind. Hier auf urbia wird oft so getan, als sei das absolut der Normalfall. Die Medien suggerieren uns ein falsches Bild, ja, aber hier wird das Gegenteil suggeriert, und zwar dass Mütter nicht mehr wissen wie mit Babys umgehen.

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Es gibt sicher Babys, die sich auch mal ablegen lassen. Einige lassen sich aber eben nicht ablegen. Das finde ich beides normal. Ich würde mir erst Gedanken machen, wenn das Baby sich mehrere Stunden am Stück durch nichts beruhigen lässt und ständig durchbrüllt, obwohl man wirklich alles versucht.
Aber dass ein Baby nicht mehrere Minuten lang irgendwo alleine liegen bleibt, ohne zu schreien, finde ich normal. Mein Kind ist bis zu einem Alter von 9 Monaten immer aufgewacht, wenn es nicht auf mir gelegen hat oder "bewegt" wurde. Also im Kinderwagen geschuckelt oder so.

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