Machen wir was falsch? Verzweiflung!

Hallo ihr Lieben,

Ich bin wirklich am verzweifeln und auf der Suche nach aufbauenden Worten..
Vorsicht langer Text,sorry!

Unser Sohn ist jetzt 7 Monate alt und der Anfang war alles andere als leicht.
Die ersten 4 Monate war er ein Schreibaby ; Koliken,Regulationsstörung,Reizdarm und und und.. was uns nicht alles diagnostiziert wurde. Wer ein Schreibaby hatte weiß wovon ich rede.
Egal, die Zeit sie ging vorbei und von heute auf morgen war alles „gut“. Schön wärs..

Wir haben das Gefühl dass unser Sohn kaum zufrieden zustellen ist. Schlechte Laune durchweg.
Er ist so gut wie nur am nörgeln und kaum mal ein zufriedeneres Kind. Ich rede nicht davon, dass er Zahnt oder einen Schub hat.
Ich dachte ein Pekip-Kurs wäre eine gelungene Abwechslung und vielleicht findet er das toll -Pustekuchen! Der Kurs ist weder entspannend, erholsam oder macht Spaß!
Er ist nur am schreien,sobald ein Kind lacht,quietscht oder brabbelt..
Er ist allgemein eher zurückhaltend und beobachtet erst,bevor er mit jemanden warm wird.
Aber wenn ihn jemand frontal entgegen kommt und dazu noch anspricht ist alles vorbei und das große Schreien geht los.. Was machen wir falsch?Zu wenig unter Menschen? Mh,wir haben hier kaum Familie haben und einen Freundeskreis gibt es leider auch nicht.
Trotzdem unternehmen wir immer was und gehen unter Leute.

Wir versuchen wirklich viel aber am Ende vom Tag sind wir einfach froh,wenn er im Bett liegt und schläft.

Das kann es doch nicht sein :(
So darf ich als Mama doch gar nicht denken..
Zudem trauen wir uns kaum irgendwohin wie zum Beispiel essen gehen oder Ähnliches.

Kennt sowas jemand? Geht das vorbei oder haben wir das jetzt bis zum 18 Lebensjahr?🙄

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Hallo. Nein. Ihr tut nichts Falsches.

Er ist schlicht ein schwieriger Charakter.

Das wird besser, wenn er laufen kann, sprechen kann.

Ein aktives Bürschen wird er sicher bleiben, aber das Genervte, Dauergejammere wird weichen.

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Das mag sich jetzt vielleicht blöd anhören aber dadurch dass er so auf andere Kinder wie Erwachsene reagiert - mache ich mir Gedanken darüber, ob es irgendwann mal „Auswirkungen“ auf seine Entwicklung hat🤷🏽‍♀️

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Vielleicht hat er eine Tendenz zur Hochsensibilität ?!

Solche Kinder reagieren dann auf alle möglichen Reize sehr empfindlich.

Wichtig wäre dann evtl., dass er feste Strukturen / Tagesablauf hat und eben nicht zuviel Input von Außen.

Mein Sohn war zwar kein Schreikind, aber zuviel Lärm, Unruhe, kratzende Kleidung, Ungerechtigkeiten haben ihn manchmal verrückt gemacht. Er ist auch, was Essen betrifft, sehr mäkelig.

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Einen strukturierten sowie festen Tagesablauf haben wir an sich schon von Anfang an, das war mir sehr wichtig. Ich hoffe einfach das es sich mit der Zeit legt.

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Vielleicht auch mit das Alter, ich habe auch immer das Gefühl gehabt nichts ist richtig, Essen gehen mache ich heute auch noch ungern, er ist 5 jetzt.

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Hallo

Nein ihr macht nichts falsch!
Antworten habt ihr ja schon bekommen von den anderen.
Ich habe noch zwei Sachen, die ihr mal durch den Kopf gehen lassen könnt:
Mit meinem Sohn war ich mit ca. 3 Monaten beim Osteopathen. Er hatte durch die Geburt Probleme den Kopf nach links zu drehen. Das hat ihn sehr gestört und danach war er sehr ausgeglichener.
Es gibt auch Hilfe von außen. Zb. bei Wohlfahrtsverbänden, die Familienberatungsstelle dabei haben. Da gibt es Frauen, die sich mit dir mal die ganze Sache ansehen können (dort in der Beratung oder auch bei euch zuhause) und falls es doch was gibt, was du tun kannst - dir Tipps geben.

Wünsche euch alles gute!

Viele Grüße
Jenny

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Beim Osteopathen waren wir bestimmt schon 7 mal und es waren immer nur kleine Blockaden die dann schnell gelöst werden konnten allerdings hat sich sein Verhalten danach nie geändert gehabt🤷🏽‍♀️

Ich mach mir einfach Gedanken ob das alles mal Auswirkung auf seine soziale Entwicklung bezüglich anderen Kindern haben wird😕

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Hallo!

Trägst du dein Kind im Tuch oder in einer Trage? Mit Blickrichtung zu dir? Falls ihr es noch nicht getestet habt, probiert es mal aus und gebt nicht sofort auf, viele Kinder nörgeln "beim Eintüten", genießen danach aber das Geschaukel und beruhigen sich.

Gibt es Dinge, bei denen seine Laune deutlich besser ist? Was tut ihm gut, was mag er?

Vielleicht seid ihr in einer Spirale. Er nörgelt, du wirst unsicher, er spürt deine Unsicherheit und nörgelt noch mehr...

Ich hatte vor der Schwangerschaft von Nr. 1 ein tolles Erlebnis: Ich spielte eine Woche vor unserer groß gefeierten Hochzeit in meiner Heimatkirche bei einem Taufgottesdienst Orgel und der Täufling schrie sich die Kehle aus dem Leib. Die Mutter versuchte ihn zu beruhigen, schuckelte, tüddelte, der Papi kümmerte sich, ... Es wurde immer schlimmer.

Dann hatte die Pastorin die Faxen dicke und sagte ganz cool: Gib ihn mir mal. Sie hatte ihren schwarzen Talar an, war dem Baby soetwas von unbekannt... Und was geschah? Sie hielt das Baby ruhig und entspannt, atmete selbst ruhig und entspannt, das Geschuckele und Gejuckele hatte ein Ende und das Kind war ruhig. Endlich.

Als wir 2 Jahre später schwanger wurden, besuchten wir bei der AWO den Kurs Signale des Babies. Das hat auch noch einmal riesig geholfen.

UND ein Säuglings-Pflegekurs, in dem wir einen Ablaufzettel für ein "durchgeknalltes" Kind bekamen: Kind pucken, Schnuller rein, selber auf langem lauten Schschsch ausatmen und das Kind langsam und rhythmisch auf den Windelpopo klopfen. Hat oft gut funktioniert.

ABER unsere Nr. 2 war eine Nummer für sich, sie hat gebrüllt bis sie eingeschlafen ist, wenn der Vorhang gefallen war. Hätte ich sie als erstes Kind gehabt, ich wäre verzweifelt. DELFI-Dame und Hebamme haben sich an ihr einen Zahn ausgebissen, ich habe es einfach akzeptiert.

Wichtig finde ich, die Laune nicht wegzubügeln, sondern zu spiegeln. Ja, du bist ärgerlich, dir ist zum heulen, statt "Alles ist gut." Aber solche Dauerbeschallung kostet Nerven. Unsere Madame ist 6 Jahre alt und wir haben weiterhin Trotzanfälle, die jeglicher Beschreibung fehlen. Wegen - für uns - nichts. Die obere Hälfte vom Brötchen kann heute nicht gegessen werden, morgen aber problemlos. Und wozu dann das Theater??? ???

Versuche weiterhin, nach Ursachen zu forschen und euren Weg zu gehen. Im schlimmsten Fall habt ihr eine Störung erwischt, die der Kinderarzt diagnostiziert, ein Besuch beim Osteopathen wäre auf alle Fälle ein Versuch wert. Vieles ist Entwicklungsfrustration und wird mit zunehmender Mobilität und Sprache einfacher.

Alles Gute und weiterhin gute Nerven (versuch dir Entlastung zu suchen, bei uns gibt es wellcome, einen Verein, der Mütter in deiner Situation unterstützt),
Gruß
Fox

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Ich würde alles von einem Arzt abklären lassen...

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Oft hilft es solchen Babys, wenn du sie in den Bondolino o.ä. packst und einfach den ganzen Tag trägst. Damit verwöhnst du es auch nicht. Ehrlich. Ich habe vier Kinder. Einer davon war so wie deiner. Das erste Jahr habe ich dieses Kind fast nur getragen und er ist jetzt ein tolles, selbstbewusstes, nicht verwöhntes 7 jähriges Kind. Du schaffst das schon. Probiert einfach viel aus und nehmt, was euch hilft!

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Meine Kleine war auch von Anfang an ein Schreibaby. Bei uns lag es an den Schädelplatten, die sich nach der Geburt nicht normal auseinandergeschoben haben und somit immer einen Druck im Kopf verursacht haben, aber bis da mal ein Arzt drauf kam... #klatsch
Sie ist generell auch sehr anspruchsvoll und war auch immer schwer zufrieden zu stellen. Fand aber auch die Zeit zwischen dem 6.- und 8. Monat sehr anstrengend. Als sie mal krabbeln, etc. konnte wurde es besser.
Nun ist die kleine 14 Monate alt, läuft und kann sich auch besser verständigen, seitdem kann ich besser einordnen warum sie grade so ist wie sie ist und es ist um einiges einfacher geworden. Sie ist zufriedener und ausgeglichener und versteht auch wenn ich ihr etwas erkläre.
Ich weiß, dass es schwer ist, aber halte durch - es wird besser. Manchmal sind die Kleinen auch einfach gefangen in ihrem Körper. Meine Kleine will manchmal soviel mehr, als sie kann und dann ist sie frustriert.