Schlaflos - so viele Gedanken

Hallo zusammen :)

Meine Tochter wurde am 24.4 (36+1) per Notkaiserschnitt geholt.
Wäre ich ein paar Minuten später ins Krankenhaus gegangen, hätte es für sie und auch für mich zu spät sein können.
Jetzt ist sie 3 Monate alt und entwickelt sich so gut.
Aber ich bekomme den Tag nicht aus meinem Gedächtnis und das raubt mir den Schlaf.
Ich weiß nicht wie ich das verarbeiten kann. Hab schon probiert einen Termin bei einem Psychiater zu bekommen, aber da sind die nächsten Termine in frühstens 1 Jahr.
Oft kommen mir die Tränen Wenn ich meine Maus so ansehe (vor Freude)
Sie ist ein absolutes Wunschkind und ich kann mir mein Leben nicht mehr ohne sie vorstellen.
Hat jemand ne Idee, wie ich das am besten verarbeiten kann?

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Mir geht es ähnlich, eiliger Kaiserschnitt bei 35+1 & mein baby war noch 5 Wochen lang in der Klinik, 3 Wochen davon auf der Intensivstation.
Ich fühle mich auch nicht so der Situation gewachsen. Ich war doch noch gar nicht fertig mit schwanger sein und dann 5 Wochen ohne baby. Alle gehen mit baby nach 3 Tagen nach Hause und ich zwei mal am Tag in die Uni.
Nun sind wir aber gemeinsam zu Hause und mini entwickelt sich super.
Eigentlich bin ich doch super glücklich.
Das muss ich mir ja noch nicht mal einreden, denn das ist ja wirklich so.
Ich denke das sind Gedanken die einen ein Leben lang begleiten werden. Denn man ist ja nun auch ein Leben lang Mutter und irgendwie gehört es doch dazu zur Geschichte.
Bei einigen fällt es positiver aus , bei anderen negativer. Aber am Ende wird meist doch alles gut. Und so alt ist dein baby ja noch gar nicht.

Ich wünsche dir das du ganz bald einen Weg findest mit euer Geschichte zurecht zu kommen.

Lg Kiki

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Danke für die lieben Worte
Meine Maus lag auch in der Uni. Nachts hat man die anderen Babys weinen hören und man denkt sich selbst, das meine Tochter auch nach mir ruft. Und ich kann nicht bei ihr sein. Was war bei dir der Grund, wenn ich fragen darf?

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Schwere präeklampsie, mit Blutdruck Werten von 230/130 und schlechten Leber Werten.
Zusätzlich hatte ich noch Schwangerschaft Diabetes( spielte wohl auch mit eine rolle)
Der kleine musste auch an die Beatmungsmaschiene und bekam Infusionen und ne magensonde.
Allerdings hatte ich "Glück " das die mich auf die normale Gynäkologie Station gelegt haben und nicht zu den wöchnerinnen, da wäre ich wahrscheinlich auch irre geworden wenn ich die anderen Babys gehört hätte.

Warum musste es bei dir so schnell gehen?

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Liebe Mia, zuerst einmal fühl dich fest gedrückt. Ich kann vollkommen nachvollziehen wie du dich fühlst und wie es dir geht. Man bereitet sich Monate lang auf eine natürliche Geburt vor, und hat auch diese perfekten und rosaroten Vorstellungen im Kopf wie wunderschön ist doch alles sein wird und dass es bei einem selbst natürlich nie Komplikationen geben wird. Und dann kommt der Kaiserschnitt…

Bei mir war vor knapp einem Jahr auch ein Kaiserschnitt notwendig, als primäre Sektion, also geplant, da circa eine Woche vor errechneten Entbindungstermin ein Herpes Bläschen an meinem Po auftrat. Das war für mich ein absoluter Schock, und ich wollte es erst verdrängen und nie ins Krankenhaus dafür gehen, aber ich wusste von meinem Menschenverstand und meine Intuition her das ich überhaupt keine andere Wahl hatte.

Mein Verdacht bestätigt es sich und meine schlimmsten Befürchtungen wurden war, nach der Besprechung wie ich bin ich wie auf Drogen alleine im Auto heim gefahren und musste erst einmal Tage lang verdauen dass ich nun noch nicht einmal wehen haben werde und mein Kind einfach so ohne Vorwarnung aus dem Bauch gezogen wird.

Bei meinem Kaiserschnitt gab es leider Komplikationen und ich wurde auch nicht gerade schön im Krankenhaus und in der Vorbereitung behandelt. Es fand kein Bonn Ding Stadt und mir wurde mein Kind weggenommen während ich bei Keksen und Wasser im Aufwachraum warten musste bis ich überhaupt mal auf die Station konnte. Als ich auf der Station war drückt man mir mein Kind auf dem Krankenhausflur in die Hand und sagte ich kann es jetzt ja kennen lernen so auf die Art. Bis ich ausgerastet bin und wir endlich ein Einzelzimmer bekamen. Das hat mich alles sehr viel Kraft gekostet. Zum Glück war es dass ich überlebt habe und auch das mein Kind gesund ist.

Aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde dass die ersten Wochen und Monate mit meinem Baby wunderschön waren. Hatte Monate lang Kolliken und sehr viel geschrien auch nachts. Irgendwie haben wir aber unsere Alltag gefunden und uns aneinander gewöhnt und vor ein paar Monaten ist dann auch der Knoten geplatzt und ich habe diese Mutter Gefühle gespürt und liebe mein Kind über alles.

Ich möchte dir einfach nur mit meinem Beispiel sagen, dass es besser wird und Dir Mut zu sprechen.Es ist wichtig, dass du viele Gespräche führst ob jetzt hier im Forum, mit Freunden und Familie, deinem Partner, oder ob du einfach deine Gedanken und Sorgen und Wünsche auf ein Blatt Papier schreibst nur für dich allein. Denn was dich innerlich beschäftigt muss einfach raus, sonst beschäftigt es dich immer weiter und vergiftet dich von innen her. Deshalb lass alles raus.

Es gibt auch so genannte Spezialambulanzen, bei denen du einen Termin vereinbaren kannst, um Komplikationen bei der Geburt beziehungsweise schlechte Erfahrung oder schlimme Empfindungen zu besprechen und dadurch zu verarbeiten. Denn diese Personen sind grundsätzlich auf unserer traumatischen Erfahrungen vorbereitet und auch darin ausgebildet, sie besser verarbeiten zu können. Dies beinhaltet auch einenPsychologischen Teil. Ich selbst war auch bei so einer Besprechung zweimal, und sehr dankbar dass es sowas überhaupt gibt da ich weiß wie überbelegt alle Psychologen hier in Deutschland sind. Ohne die Hilfe dieser Stelle hätte ich lange mein Kaiserschnitt nicht verarbeitet und wäre wahrscheinlich jetzt immer noch schlechter dran, so wie es mir am Anfang erging.

Vielleicht kannst du ja einfach mal schauen ob in deiner Umgebung irgendwo solche Anlaufstellen sind, die dir dann bestimmt auch gerne weiterhelfen können.

Ich wünsche dir und deiner Familie mit deinem kleinen Schatz alles Liebe und Gute, eine wunderschöne Zeit mit tollen Momenten und die Kraft, das Erlebte zu verarbeiten.

Ich habe lange Zeit auch mit allem gehadert, mich nicht wie eine richtige Mutter gefühlt nachdem wir das Kind gefühlt einfach aus dem Bauch gezogen wurde, habe mir Vorwürfe gemacht und mich schlecht gefühlt wenn andere von normalen Geburten gesprochen haben. Habe mich immer etwas deplatziert gefühlt und geschämt, da ich das Gefühl hatte ich hatte versagt. Aber nun denke ich anders darüber, denn ich bin stolz auf mich und auch das ich mich für das Leben meines Kindes entschieden und dafür gekämpft habe.

Wir als Kaiserschnitt Mamas müssen auch stolz darauf sein, was wir geleistet haben und wo wir durchgegangen sind. Jede Geburt ist schwierig und alle Mamas / Frauen leisten hier wirklich einen super Job. Ein Kaiserschnitt ist eine sehr gefährliche Bauchoperation und geht auch mit vielen Schmerzen einher. Nicht weniger und nicht mehr ist auch eine normale Geburt.

In Deutschland ist es leider immer noch ein Tabuthema, nach einer Geburt über Emotionen und Empfindungen zu sprechen, da man ja einfach froh sein soll dass man selbst und das Kind lebt und gesund ist. Aber ich finde, dass Traumatas auch aufgearbeitet werden müssen. Deshalb lass es raus und verarbeite es.

Drücke dich und alle anderen Mamas, die sich mit dem Beitrag verbunden fühlen ❤️

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Danke für diese lieben Zeilen 😘
Ich werde mich mal schlau machen und informieren. Da hast du ja auch einiges durchgemacht.
Fühl dich zurück gedrückt ❤️❤️

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Es tut mir so leid, dass du so schlecht behandelt worden bist 😕
Finde es nicht schön, daß man gerade in solch einen Moment so behandelt wird.
Ich hatte keine Vorbereitung.
War keine 10 Minuten im Krankenhaus und schon wurde ich in den OP gefahren.
Bin am Morgen mit mittelstarken Schmerzen aufgewacht und dachte an wehen. Aber der Schmerz blieb 1 stunde. Da wurde ich skeptisch. Mein Mann kam sofort heim und wir sind direkt ins Krankenhaus gefahren. Mir ging es gut, ich dachte an nix schlimmes. Und plötzlich das
Ich war wie gelähmt. Hab am ganzen Körper gezittert und konnte nicht aufhören zu weinen. Die Ärzte haben sich im Nachhinein für die "grobe" Behandlung bei mir entschuldigt. Aber es musste ja schnell gehen

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Und sorry für die Rechtschreibung aber hatte die Sprachfunktion zum diktieren genutzt und die hat teilweise versagt so wie ich das gerade sehe 😂 sorry haha

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Nicht schlimm 😂

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Hey, ich kenne das.
Wir hatten eine ähnliche Geschichte (Komplikationen während Geburt, Notkaiserschnitt, katastrophale Nachbetreuung im KH) und ich habe lange gebraucht, bis ich das verarbeitet hatte.... Bzw manchmal holt mich diese Erfahrung immer noch ein 😐

Mir hat tatsächlich das Gespräch mit einer Psychologin sehr geholfen, da würde ich an deiner Stelle stelle am Ball bleiben und einen Termin machen (und wenn er auch erst in einem Jahr ist) wenn du ihn dann nicht mehr brauchst, dann ist es ja gut 😊

Ich hatte "Glück", dass ich relativ Zeitnah einen Termin bekommen habe weil dieser Termin über das SPZ (waren in der Schreiambulanz) vermittelt wurde.
Vielleicht redest du mal mit deinem Kinderarzt darüber, wir wurden von unserer damals dahin vermittelt. Vielleicht arbeiten die auch mit Institutionen zusammen von denen du gar nichts weißt, die aber helfen können.
So ist das bei unserer Kinderärztin nämlich 😊

Liebe Grüße Katze 🐈 mit Äffchen 🐒 auf dem Arm (13,5 Monate alt 💗)

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Danke dir 🥰🥰
Da werde ich mal nachhaken 😊

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Es tut mir so leid, das nachbetreuung so schlecht war.
Ich hatte ein so tolles Team von Hebammen und Schwestern. Hab mich dort wirklich wohl gefühlt

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Ich versteh dich genau. Hätte auch eine nicht so schöne Erfahrung beim 1. Kind. Auch mit Not-Kaiserschnitt. Mir ging es lange auch so wie dir. Hätte aber eine liebe Hebamme, die mir in der Anfangszeit gut geholfen hat. Als ich dann aber mit Kind 2 schwanger war, kam alles wieder hoch. Ich hab mich dann für einen Termin bei einer Heilpraktikerin für Psychotherapie entschieden. Sie hat mir geholfen, den schönen Momente nach der Geburt mehr Platz zu geben und diese hervorzuheben. Die schlimmen Erfahrung hat sie versucht mit mir nochmal zu bearbeiten und diese dann mit mir abzuschließen. Mir ging es danach super. Vielleicht ist das auch eine Option.
Da bekommst du halt eher früher einen Termin als bei einem Psychologischen Psychotherapeuten...
Je nachdem wie tief das ganze bei dir sitzt könntest du ja übergangsweise das probieren und dich gleichzeitig auf eine Warteliste setzen lassen...

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Danke dir
Wusste gar nicht das es so viele Optionen gibt.
Aber gut zu wissen, dass es mehrere Möglichkeiten gibt. Bin wirklich dankbar für jeden Beitrag hier 😘

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Hi...

Ich kann dich so verstehen....

Ich kam in der 25ssw zwecks blasensprung damals ins Krankenhaus... 1 Woche später als ich auf Klo war...kam mir die Nabelschnur entgegen....ich schrie nie noch...10 min später war Tom da...bis heute kann ich mich nicht mehr erinnern wie ich in den OP kam.... Tom wog 930 Gramm und war 33 cm groß... wir waren über 3 Monate auf der Neo....

Obwohl es ihn heute so gut geht... werde ich die Bilder nicht mehr los... auch kann ich nur schwer darüber reden...

Ich hoffe die Zeit heilt alle Wunden 😪

Alles gute für euch 🍀

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Oh gott
Wie schlimm das gewesen sein muss
Zum Glück ist alles gut gegangen 😘🍀

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Das kann ich mir gut vorstellen, dass du so Gedanken hast. Gibt es bei euch eine Psychiatrie in der Nähe? Die meisten bieten ambulante Behandlung an, da kommt man schneller dran als an einen Psychiater. Wünsche euch nur das Beste 😘

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Danke dir 😘
Hier sind alle so lieb und bauen einen auf. Das tut echt gut
Vor allem wissen viele was ich durchgemacht habe, da sie ähnliche Erfahrungen haben