Erfahrungen über Vorstellung und Realität bezüglich Schwangerschaft, Geburt und Alltag mit Kindern
Ein Tipp vom urbia Team

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Hallo,
Meine Tochter ist nun 1,5 Jahre alt und ich gerade an et+4.

Meine ss war ein Traum, die Geburt an sich auch. Fünf Tage nach der Geburt war ich abends schon wieder auf einem Geburtstag. Natürlich Rufbereit, falls gestillt werden muss.
Sehr belastend fand ich das stillen, ich habe mich gefangen gefühlt und wollte meinen Körper einfach wieder für mich. Andauernd hatte ich Milchstau und meine Tochter fing nach zwei Wochen an sich an der Brust wegzuschreien. Dadurch haben wir für eine Mahlzeit ewig gebraucht. Fünf Monate habe ich es durchgehalten zu stillen. Was habe ich mit ihr mitgeweint vor Hilflosigkeit 🙈. Das hatte ich mir definitiv ganz anders vorgestellt.

Sie war bis vor kurzem ein sehr schlechter Schläfer. Der Schlafmangel ist/war das schlimmste für mich. Daran habe ich mich auch nie gewöhnt.

Ansonsten waren wir mit Baby genauso flexibel und spontan wie vorher auch. Mein Mann kümmert sich viel um unsere Tochter, damit ich auch alleine oder mit Freunden was unternehmen kann.

Auch jetzt habe ich wieder am meisten Angst vor dem stillen und sich zu Hause gefangen fühlen. Zumindest kann ich mich schon drauf einstellen, das kam nach der letzten ss sehr überraschend für mich.

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Sehr interessante Frage und so tolle ehrliche Kommentare ♥️

Ich hatte völlig unrealistische Vorstellungen. Bei meiner Mutter sah das immer so easy aus 😂 die Schwangerschaft war okay, aber zu lang. Die Geburt bei 41 +1 war der absolute Horror. Ich habe alles mitgenommen, was die Geburtshilfe so zu bieten hat. Letztendlich wurde es eine sekundäre Sectio. Darauf war ich nicht vorbereitet. Mein Körper war hinüber und meine Tochter hat nur geschrien. Auch das Stillen war extrem schmerzhaft und ich hätte fast aufgegeben. Nach fünf Wochen hatten wir uns eingependelt. So lange meine Tochter an die Brust durfte, wann sie wollte, war alles okay. Ich habe maximal 90min am Stück geschlafen.

Aber auch danach war alles anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Abpumpen und die Flasche geben, damit ich zumindest alleine zur Rückbildung gehen kann. Pustekuchen! Prinzessin nimmt keine Flasche. Etwas Entlastung durch Beikost. Pustekuchen! Prinzessin isst keinen Brei 😂 Hilfe von der Familie? Nie, nicht ein bisschen. Ich hatte erwartet, dass alle sich so sehr über unser Baby freuen wie wir 🙈🤷

Das erste Jahr war wirklich hart, ich hatte starke gesundheitliche Probleme. Unsere Ehe wäre fast zerbrochen. Zum Glück hatte ich geplant schnell wieder arbeiten zu gehen. Mit der Kita und der Arbeit habe ich dann endlich wieder Raum für mich gehabt.

Das klingt alles so schlimm. War es aber nicht. Nur anders als meine unrealistischen Erwartungen. Wir sind viel gereist und ich habe genau die Tochter, die ich mir immer gewünscht habe. Sie ist wunderschön, total niedlich, richtig lustig, unglaublich klug, einfühlsam, aufmerksam, kreativ und eine richtige kleine Persönlichkeit. Als sie 1,5 war bin ich wieder schwanger geworden. Jetzt warten wir zu dritt auf Nummer vier und haben etwas Panik vor dem Chaos, das dieses Mal entsteht. Ich würde es immer wieder tun ♥️

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Die Schwangerschaft war ok. Hätte nur nicht gedacht, dass Geruchtsempfindlichkeit so unangenehm sein kann. Auf meinem Arbeitsweg musste ich immer an einem Subway vorbei. Das war so ekelig und es hat eigentlich nur nach Brot gerochen. Männerparfüm und Männerdeo, wie habe ich den Geruch geliebt. War in der Schwangerschaft total ekelig. Meinen Mann konnte ich nicht mehr riechen. :) auch war ich von den Hormone sehr überrascht. Vom weinen zum lachen in so kurzer Zeit.

Zur Geburt habe ich mir keine Gedanken gemacht. Nichts gelesen, keinen Vorbereitungskurs und es war die Hölle. Aber daran hätte nichts etwas ändern können.

Die Zeit mit Baby habe ich mir ganz anders vorgestellt. Man weiß nicht, was Schlafmangel bedeutet, wenn man es nicht erlebt hat. Und das man trotz Schlafmangel noch 110% geben muss und es auch schafft, hätte ich auch nicht gedacht. Ich dachte auch immer, dass man mit Baby trotzdem pünktlich sein kann, man muss nur gut planen. Aber das auch das Baby kurz vor der Haustür noch spuckt und du dich und das Baby umziehen musst, habe ich nicht mit einberechnet. :)

ich denke nicht, dass das Leben mit baby so verläuft wie man sich das vorstellt. Es ist eine verdammt anstrengende aber auch wunderschöne Zeit. Es ist eine großartige Aufgabe und man lernt sich selbst nochmal kennen, als Mama eben.

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Da ich ungeplant schwanger wurde, hatte ich keine Vorstellungen, aber Angst ohne Ende. Ich wollte immer Kinder, aber beruflich wäre ein Jahr später besser gewesen. Naja.

Schwanger sein fand ich toll 😍 Auch wenn es etwas Probleme gab. Die Geburt war ganz anders als gedacht. Ich hatte Panik davor, und dann ging es so leicht und ich lieg da und denk "Was? Das war alles?"

Ich wollte so gerne stillen. Leider hat es aus mehreren Gründen (zB Krankenhaus mit Not-OP 2 Wochen nach der Geburt) nicht so geklappt wie ich wollte. So hänge ich seit 10 Monaten an meiner Milchpumpe, stört mich aber auch nicht.

Unser Kleiner ist ein Anfängerbaby. Ausgeglichen, weint fast nie, ließ sich von Anfang an überall mit hin nehmen und auch abgeben, schlief mit 3,5 Monaten durch, beschäftigt sich von Anfang an viel selber. Da hatte ich mir alles stressiger vorgestellt.
Klar wird der Alltag jetzt vom Baby diktiert, aber so viel Umstellung ist das gar nicht, finde ich.
Mein Mann ging von Anfang an in der Vaterrolle auf. Er bringt sich ein, übernahm immer Nachtschichten vor dem Durchschlafen, spielt, wickelt, geht spazieren. Er macht aber auch alles wie vorher (Verein, mit den Freunden weggehen, etc), ich kann aber auch immer ausgehen, wenn ich will. Darüber geredet, was er sich vorstellt haben wir nie. Ich weiß aber, dass er unglaublich glücklich und verliebt ist, und das zählt.

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Hallo!
Sehr gutes und wichtiges Thema!
Ich hatte eine unkomplizierte SS, ungeplante aber problemlose Hausgeburt aber dafür ein eher bescheidenes Wochenbett.
Zugeben hatte ich auch wenig Ahnung.
Mein Menne und ich sind beide die jüngsten zu Hause gewesen und bis jetzt sind wir die ersten mit Nachwuchs, von daher haben wir wenig Vergleichsmöglichkeiten.
Geburtsverletzungen hatte ich keine aber überzogene Vorstellungen und Ansprüche 😅
Die Hormone haben mich im Wochenbett total erwischt, ich war so gut wie jeden Tag verzweifelt und am Heulen.
Der Kleine hatte Dreimonatskoliken und abendliche Schreistunde.
Am schwierigsten fand ich es meine Freiheit aufzugeben. Mein Kind schläft nicht alleine und ist generell recht anhänglich. Da gibts auch Anfängerbabys...
Das wichtigste ist Zeit und Akzeptanz.
Damit haben wir die letzten 7,5 Monate ganz gut rumbekommen :)

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Hallo, ich finde deine Frage auch sehr gut.
Bezüglich Schwangerschaft konnte ich mich überhaupt nicht beklagen. Mir ging es bis zur Geburt super und war trotz Geburt bei 40+2 noch nicht bereit mein Baby aus dem Bauch zu lassen.
Vorstellungen über die Zeit danach hatte ich schon, konnte sie aber schnell verwerfen. In der ersten Woche nach der Geburt war mein Partner zuhause. In dieser Woche war ich völlig überfordert. Meine schöne saubere Wohnung war dreckig, ich nur am heulen und das Baby hing nur an der Brust. Mein Partner, der es gewöhnt war, dass alles fertig war zuhause wenn er heim kam, in den letzten Monaten vor der Geburt, konnte anfangs mit seiner neuen Rolle auch nicht gut umgehen.
Meine Tochter war in den ersten Monaten ein kompletter Tragling. Nur bei Mama in der Nähe, kam sie zur Ruhe. Da ich anfangs noch auf meine Mutter hörte, die ständig meinte, dass das Kind auch mal abgelegt werden muss und es sonst verwöhnt wird, hatte ich noch mehr Stress. Als das Binden des Tragetuches gut klappte und ich merkte, dass meine Maus dort, klammernd an Mama immer entspannter wurde, ging es mir auch besser.
Mittlerweile ist sie 10 Monate und wir ein super Team. Das Einzige was mir fehlt, sind ein paar Stunden nur für mich. Ich war seit ihrer Geburt einmal für ein paar Stunden allein auf einer Feier, ansonsten ist sie immer bei mir. Da ich stille, kann ich sie grade abends nicht einfach mal abgeben. Einschlafen kann sie nur in Mamas Arm und das ist ok so.
Mittlerweile trage ich sie kaum noch, sie möchte die Welt gern allein erkunden und das zu sehen, macht mir jeden Tag Freude.

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Vorstellungen hatte ich keine so richtig. Viele Frauen romantisieren das Kinderkriegen und die Vorstellung einer eigenen kleinen Familie sehr stark. Das ist mir Gott sei Dank nicht passiert.

Dennoch war ich z.B. überrascht, wie schnell mein Job keine wesentliche Rolle mehr in meinem Leben spielte, der mir vorher aber sehr wichtig war. Ich war auch sehr überrascht, wie fertig es einen manchen kann, wenn das Kind monatelang nur brüllt. Mich haben die positiven wie auch negativen Gefühle überrascht, die einen in der Schwangerschaft und als frisch gebackene Mama so überrollen. Es überraschte mich, dass ich jemanden noch sehr viel mehr lieben kann als meinen Mann.

Realistisch waren meine Vorstellungen durchaus. Nur dass der Alltag mit einem Schreikind eine deutlich größere Herausforderung ist, als man es sich jemals ausmalen könnte, war mir nicht klar. Man glaubt ja auch nicht, dass es einen selbst trifft.
Mir war nie bewusst, wie viel Energie ein Kind haben kann und wie viel man den ganzen Tag aufbieten muss, um Haushalt, Kind und Arbeit unter einen Hut zu bekommen.

Auch die partnerschaftlichen Herausforderungen habe ich - trotzdem dass ich es habe kommen sehen - einfach unterschätzt.

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Ich war mit meinem 3 Kind schwanger und hatte ganz genaue Vorstellung was ich in dem Jahr zu Hause alles machen werde. Immerhin kannte ich das Ganze ja schon, was sollte also schief gehen 😉

In meinen Vorstellungen hatte ich ein Baby, welches ich zum schlafen einfach ins Bett legte, und welches schön brav im Bettchen oder auf dem Boden spielte. Ich sah mich die Wohnung ausmisten, Sport machen, schöne lange Spaziergänge machen, meine Eltern oft besuchen, gemütlich durch die Stadt schlendern und Kaffee trinken und eine Serie nach der anderen gucken wenn Baby schläft 😉

In der Realität schlief das Baby nur auf mir, ansonsten war es auch sehr Nähe bedürftig. Alleine Spielen ging nur einige Minuten. Shoppen, Kaffee trinken, Spazierenfahren Pustekuchen, das Kind hält es nur wenige Minuten im Kinderwagen aus.

Die super Trageberatung ist auch für die Katz, das Kind mag das Tuch nicht. Und meine Eltern besuchen fiel auch flach weil Baby den Maxi Cosi hasst!!

Stattdessen herrscht hier das Chaos, ich Dusche in 5 Minuten, und komme zu nix. Außer Serien gucken, aber auch nur weil Baby auf mir schläft. Dafür bleibt viel Haushalt liegen, denn die 2 anderen Kinder wollen auch beschäftigt werden 😉

Und durchgeschlafen hat das Baby natürlich bislang auch noch nie 😉

LG Sommermama mit Julibaby 2017

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Ich war noch nie so kreativ wie heute... Für jede situation muss man plötzlich eine Lösung finden.. Meine Maus klettert zum Beispiel aus dem Einkaufswagen.. jetzt nehme ich immer Kinder hosenträger mir und schnalle sie damit an...
Ich bin auch noch nie so viel gelaufen obwohl ich zuvor als Krankenschwester auf Station teilweise 10-12 Kilometer am Tag zurück gelegt habe... Aber einem Baby hinter her zu rennen übertrifft es...
Es verändert sich als auch wenn man sich geschworen hat das es nie so wird.. Das fängt bei mädelsabende an und hört bei Sex auf...
Aber es ist die schönste und beste Entscheidung meines Lebens!

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Hey, also ich würde sagen meine Vorstellungen waren realistisch...ich hab aber auch 3 jüngere Geschwister und wusste daher etwa was ein Baby im Haus bedeutet. Mein Mann hat zwar auch einen jüngeren Bruder aber irgendwie keine Erinnerungen daran (trotz 7 Jahren Altersunterschied), was vermutlich daran liegt, dass bei ihm die Großeltern mit im Haus waren und dann oft ihn oder seinen Bruder genommen haben...jedenfalls hatte er es sich glaube ich deutlich entspannter vorgestellt und leider führt das dazu, dass er mich sehr wenig unterstützt, sodass natürlich wiederum mehr an mir hängen bleibt als "normal", was es natürlich für mich dann auch stressiger als erwartet macht..