Wickeln: Baby um Erlaubnis fragen

Hallo ihr Lieben!
Um Kinder vor sexuellem Missbrauch zu schützen, kann es sinnvoll sein das Selbstbewusstsein für den eigenen Körper zu fördern. Eine Pädagogin meint man kann damit nicht früh genug anfangen und sollte zum Beispiel vor dem Wickeln dem Baby mitteilen: „Ich werde jetzt deine Windel wechseln. Ist das okay?“ Mit dieser Frage soll gezeigt werden dass die Meinung des Babys wichtig ist.

Hier ein ausführlicher Artikel zu dieser Aussage: http://www.bento.de/gefuehle/kinder-sexualpaedagogin-deanne-carson-will-dass-man-babys-vor-dem-wickeln-um-erlaubnis-fragt-2410304/#reffbbento

Was haltet ihr davon? Erkennt ihr den Sinn? Teilt ihr eurem Baby solche Schritte mit oder nehmt es euch jetzt vor? Oder ist das absolut nicht praxistauglich?
Ich bin auf eure Meinung gespannt, aber bitte bleibt nett zueinander!

Vor dem Wickeln um Erlaubnis fragen?

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Hallo,

ich halte nichts davon. Die Windel muss ja nunmal gemacht werden. Daran ändert ja die Meinung des Babys nichts.

LG

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Da unser Gnom selbstbestimmt aufwächst machen wir das quasi von Anfang an so bzw seit er signalisieren kann dass es okay ist. Gleiches auch beim Zähneputzen und Waschen.

Die körperliche Integrität des Kindes sollte man mMn als Eltern schützen und nicht tagtäglich übergehen. Anders lässt sich dem Kind kaum vermitteln, dass sein Körper ihm gehört und sein Nein wichtig und richtig ist.

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Hallo,
was passiert denn, wenn er sich nicht die Windel wechseln oder Zähne putzen lässt? Ich kann mir das so richtig nicht vorstellen. Es gibt doch manchmal Situationen, in denen Kindern einfach noch die Weitsicht fehlt und ich als Erwachsene zu ihrem Wohl entscheide.

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Was das Wohl des Kindes ist bzw was man als solches sieht, hängt wohl von den eigenen Prioritäten ab. Für mich ist es eben sehr wichtig die Grenzen meines Kindes zu achten.

Ich möchte auch nicht, dass man mich auszieht und berührt oder mir irgendwas in eine Körperöffnung führt, obwohl ich das nicht will. 🤷‍♀️ Weitsicht hin oder her, nur weil ein Kind sich nicht wehren kann ist das noch lange nicht okay und sich diesen Übergriffigkeiten bewusst zu werden und nicht mehr als selbstverständlich zu sehen, ist der erste Schritt.

Als mein Sohn langsam mobil wurde, habe ich mich immer auf den Boden gesetzt und gesagt dass ich ihn wickeln möchte. Er kam dann angerobbt und hat sich hingelegt. Manchmal sofort, manchmal nach 10 Minuten. Jetzt ist er 17 Monate alt und wir machens immer noch so. Ich sage, dass ich ihn wickeln möchte und frag ob er sich auf die Couch legt. Wenn er beschäftigt ist, dauert es vielleicht kurz, aber idR klappt das ohne Probleme. Wenn er groß gemacht hat,schnappt er sich eine Windel und kommt zu mir.

Wenn er nicht möchte, was dann und wann auch mal vorkommt vor allem wenn er gerade in irgendwas vertieft ist, lasse ich ihn und frage später nochmal.

Zähne putzen ebenso. Wir haben ein paar Tricks und meistens hat er auch kein Problem damit. Aber wenn er gar nicht will, zB weil er zahnt und das Putzen weh tut, lassen wir es sein. Von ab und an mal nicht putzen entsteht noch lang kein Karies und ich finde gerade solche Selbstverständlichkeiten sollten nichts sein was man über sich ergehen lassen muss.

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Nein, sowas hab ich nicht getan. Ich denke hätte ich es getan, hätte ich jetzt Mega Schwierigkeiten meine Tochter zu wickeln 😂 sie ist zwei und hat da manchmal kein Bock drauf, gerade wenn sie merkt das es die pampers ist zum schlafen gehen.
Kinder entwickeln eigentlich irgendwann Schamgefühle und zeigen was sie möchten und was nicht und dann finde ich es ist angebracht den Kindern zu erklären, dass es ihr Körper ist und sie darüber bestimmen. Viel reden hilft, aber ein Baby versteht das doch noch gar nicht.

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Hallo,

generell finde ich den Gedanken interessant, aber für mich als Mutter halte ich es für übertrieben mein Baby um Erlaubnis zu fragen.

Anders sieht es aus, wenn nicht die Hauptbezugspersonen (i.d.R. Mama und Papa) das Baby wickeln sollen/müssen (z.B. weil diese für 1-2 Stunden aufpassen). Hier kann es meiner Meinung nach durchaus sinnvoll sein, dem Kind schon frühzeitig zu signalisieren, dass seine Meinung zählt, ob das in Ordnung.

So unterbewusst hatte ich den Gedanken wohl schon länger, weil ich es versuche zu vermeiden, dass mein Baby von anderen als von mir und dem Papa gewickelt wird. Finde den Gedanken irgendwie nicht so toll, dass "jeder" ganz selbstverständlich mein Baby entblößt. Dem Baby gesteht man ja in dem Fall keine richtige Privatspäre zu und der Gedanke widerstrebt mir. Aber mag auch sein, dass diese Sichtweise von mir etwas übertrieben ist... (eigene schlechte Erfahrungen und so weiter).

Bin aber auch gespannt, wie so die mehrheitliche Meinung dazu ausfällt.

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Hallo!
Selbstbestimmung schön und gut, aber ich halte es für übertrieben. Beim Windelnwechsel um Erlaubnis fragen und 10 min später das Kind ungefragt wem anderen in den Arm drücken. Dann musst du dir schon alles von deinem Baby absegnen lassen. 😂
Und wenn ich immer frage und das Kind sagt irgendwann: „nein“? Lasse ich es dann in der dreckigen Windel?
Ich denke um sexuellem Missbrauch vorzubeugen, ist dem Kind bei zu bringen was richtig und was falsch ist sinnvoller.
liebe Grüße
fraeuleinmaus

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Ich hab den Artikel schon vor einigen Tagen gelesen. Der Grundgedanke dahinter ist ja gut gemeint. Aber statt um Erlaubnis zu fragen, ob ich mein kind hetzt wickeln darf, würde ich es einfach nur ankündigen. "So, jetzt werde ich/der papa/ die Oma etc. Dich wickeln." Denn so wird das Kind einfsch darauf vorbereitet, was als nächstes passiert. Ein Baby oder Kleinkind ksnn diese Entscheidung noch gar nicht für sich selbst treffen, da es die Konsequenzen des nicht wickeln und den Zusammenhang zwischen wickeln bzw. Nicht wickeln und den daraus entstehenden Folgen noch gar nicht erkennen kann. Es versteht ja noch nicht, dass nicht wickeln zu eintn winden Po und Schmerzen führt. Demnach kann und darf ich diese Entscheidung dem Kind nicht selbst überlassen. Was ich machen kann, ist, das Kind auf das wickeln vorzubereiten, indem ich es ankündige. Aber die Entscheidung ob und wann gewickelt wird, ksnn ein Baby nicht treffen. Eher ist der Ansatz gut, aber die Praxis einfach nicht so durchführbar. Denn dem Baby eine solche Entscheidung delbst zu überlassen ist fahrlässig. Es schützt auch nicht vor sexuellem Missbrauch, was h die Intention der Pädagogin ist. Schützen würde, es dem Kind anzukündigen, was als nächstes passiert. Nicht, das Baby oder Kleinkind fragen sondern ankündigen, was man tut. So gewinnt das Baby Sicherheit und kennt die Abläufe.

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Ich halte davon gar nichts und finde es in der Praxis auch nicht umsetzbar.

Ja mein Kind hat öfters keine Lust jetzt Windel zu wechseln, das kann sie auch super zeigen inzwischen. Trotzdem lass ich sie sicher nicht noch eine halbe Stunde in ihrem stinker sitzen und ja — wenn sie gerade mitten im Spiel ist kann das gut passieren. Also Wechsel ich die Windel wenn es sein muss — ohne vorher zu fragen. Vorallem jetzt mit 2 Wickelkindern habe ich

Es gibt einfach Dinge die sein müssen. Dazu gehört auch Zähne putzen. Da gehts nicht nach Lust des Kindes.

Ich nehme beim wickeln zb hoch und rede ganz automatisch mit ihr. „So jetzt machen wir dich sauber dann kannst du weiter spielen“ und das wars.

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Ich frag jetzt mein Sohn nicht ob ich jetzt wickeln kann da er sowieso noch nicht Antworten kann aber ich zeige ihm die Windel damit er weis jetzt wird der süße popo sauber gemacht 😅. Ich Wickel ihm immer alleine auch wenn wir Besuch haben finde es für mich einfach nicht okay das ein anderer denn kleinen Mann von mein Sohn sieht 😊😅 man möchte ja auch nicht angeguckt werden wenn man selbst Augen Klo Sitz 🤣

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Mein erster Gedanke war:
Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Den Artikel sollte man nicht zu wörtlich nehmen.

Ich habe meinem Sohn immer erzählt was ich mache.
Auch als Säugling. Aber um Erlaubnis Frage ich ihn jetzt mit knapp 2 auch nicht.
Gegen ein paar Minuten Aufschub (kurz zuende spielen lassen) hab ich auch nichts. Aber irgendwann "muss" es sein.

Und dennoch gehe ich auf ihn ein.
In "anstrengenden Momenten" mache ich ganz schnell und sage ihm dann auch, dass Mama eben schnell sauber machen muss, und dass ich mich beeile, gaaaanz vorsichtig mache und das wir dann sofort weiterspielen können.

Und das hilft tatsächlich.
Gegen ein paar Minuten kuscheln auf dem Wickeltisch bevor es mit dem wickeln losgeht hab ich auch nichts.


Ein bisschen aufs Kind eingehen, nicht mit dem Wickeln überfallen...Das sollte selbstverständlich sein.
Aber dennoch ist es beim wickeln wie mit dem Zähneputzen. Schlussendlich muss es irgendwann gemacht werden. Das ist ja unsere Verantwortung als Mutter.

Erklären hilft bei uns viel mehr, als um Erlaubnis fragen.

Natürlich darf er auch vieles selber entscheiden. Aber wenn ich ihn frage muss ich ja auch ein "nein" akzeptieren. Und das geht ja nunmal nicht immer. Gerade bei Stuhl Windeln dürfen wir es bei meinem Sohn nicht lange hinauszögern.

Also hilft es uns, ihn immer zu erklären was man macht, warum man es macht und das man ganz vorsichtig ist.


Ich denke nicht, dass ein "nein Mama ich möchte nicht gewickelt werden" vor sexuellem Missbrauch schützen kann. Da Spielen leider viele andere Faktoren eine Rolle.

Aber die Intention den Artikels ist super und soll vermutlich die Eltern auf diese Thema sensibilisieren. Deswegen würde ich es wie gesagt nicht zu wörtlich nehmen.