Baby im KH abgegeben

Hallo,

ich bin vor 7 Wochen Mami meines süßen Sonnenscheins geworden.
Die Geburt war nicht besonders schön, das Baby danach in den Armen zu halten, umso mehr!!!
Mitrlerweile klappt der Alltag ganz gut (bis auf sehr schmerzhafte Koliken) und ich verliebe mich immer mehr in den Kleinen. Eine Sache lässt mich allerdings nicht mehr los und ich scheine sie einfach nicht verarbeiten zu können:
In den ersten Tagen nach der Geburt schlief er nur auf meinem Bauch und ließ sich nicht neben mir ablegen. Somit hatte ich nächtelang keinen Schlaf, worauf mir die Krankenschwestern und meine Mutter dazu rieten, ihn nachts in ein separates Säuglingszimmer abzugeben.
Nach vielen Diskussionen und einem sehr schlechten Bauchgefühl ließ ich mich überreden und probierte es aus.
Tatsächlich schlief ich auch vor Erschöpfung ein. Mehrmals in der Nacht lief ich dann voller Panik zu dem Zimmer um zu schauen ob es ihm gut ging. Er schlief zwar seelenruhig in seinem Bettchen, dennoch fühle ich mich deshalb immer noch sehr schlecht.

Morgens bin ich dann aufgewacht und wollte ihn holen,bildete mir ein ihn schreien zu hören (war ein anderes Baby) und fand ihn aber nicht im Säuglingszimmer vor. Ich rannte den ganzen Flur entlang um mein Baby zu finden, bis ich dann auf eine Schwester stieß die mir sagte, dass er in einem anderen Zimmer liegt.
Ich weiß, dass die Krankenschwestern absolut verlässlich sind und gut mit ihm umgingen, dennoch empfand ich diese Nacht als traumatisch und ich muss immer wieder daran zurück denken.

Was denkt ihr? Ist es völlig übertrieben so zu denken und zu fühlen und meine Mutter hat Recht oder sind diese Gefühle doch irgendwie nachvollziehbar?
Ich gab ihn nach dieser Nacht natürlich nicht mehr ab, mir gings aber durch die schlaflosen Nächte so schlecht, dass ich eine heftige Infektion bekam und ich noch über eine Woche im KH bleiben musste.

Mittlerweile schläft mein Schatz in seinem Gitterbettchen neben mir und es ist kein Problem mehr.
Allerdings lässt mich diese Situation im KH einfach nicht mehr los.

Liebe Grüße

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Ich habe nach der Geburt fast 3 Tage nicht schlafen können und bin in der 3. Nacht einfach völlig erschöpft gewesen. Ich habe meine Tochter dann für 4 h der Schwester gegeben und endlich geschlafen. Sie brachte sie mir dann weinend und ich hatte ein riesen großes schlechtes Gewissen, weil ich dachte, andere schaffen es ja auch. Inzwischen weiß ich, ich wäre wohl irgendwann zusammen geklappt und es hätte keinem etwas genutzt.

Du kannst die Zeit nicht zurück drehen und es ist auch nicht schlimm, wenn man Hilfe annimmt. Dein kleiner Schatz hat sicher keinen Schaden davon getragen. Wir müssen noch oft Hilfe annehmen, man kann nicht alles allein stemmen.

Mach dir kein schlechtes Gewissen, du machst das großartig!

#winke Remmidemmi mit Emmi (22 Monate) und Krümel im Bauch (Et -25)

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Hallo,

ich kann dir nur von mir erzählen.

Mein Sohn war ein Notkaiserschnitt und ich habe zum einen die ersten 3 stunden seines Lebens verpasst dank Vollnarkose. Da es mir echt schlecht ging an dem Tag hab ich Junior damals auch abgegeben eben damit ich einmal richtig schlafen konnte. Mich musste man nicht überreden.

Und ich denke genau da liegt der Knackpunkt! Es war nicht deine Entscheidung sondern die anderer die dich überredet haben!

Wenn dich das nicht los läst dann sprech mit nem Therapeuten oder auch erst mal mit dem Hausarzt. Friss es nicht in dich rein sondern wende dich an deine Hebamme, Hausarzt oder eben Therapeuten...

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Hm, ehrlichgesagt verstehe ich nicht so ganz warum du ihn nicht zurück geholt hast, als du gemerkt hast das es dir so schlecht damit geht. Spätestens als du panisch ins Kinderzimmer gerannt bist, hättest du ihn doch mitnehmen können. Das ist ja nicht so, dass du ihn auch da lassen musst wenn du ihn einmal abgegeben hast. Was für Gedanken hast du denn an diese Nacht? Machst du dir Sorgen es hat ihm in irgendeiner Weise geschadet?

Also ehrlichgesagt finde ich das schon etwas übertrieben, vor allem weil du ja jederzeit den Zustand hättest ändern können. Aber Menschen sind ja bekanntlich verschieden und wenn es dir zu schaffen macht würd ich es vielleicht mal bei der Hebamme ansprechen. Die sind ja für sowas auch zuständig.
Ich wünsche dir jedenfalls, dass du das überwindest und deinen Schatz dann noch besser genießen kannst.
Lg zumy

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Genau, ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn allein gelassen habe und er evtl. meine Abwesenheit gespürt hat. Einen Schaden wird er wohl von der Nacht nicht haben und ob die Kleinen bereits wissen, ob die Mama in ihrer Nähe ist, ist ja auch nicht so klar. Es wird aber so viel darüber geschrieben, dass Neugeborene den Schutz und die Nähe ihrer Mama ständig brauchen.

Ich weiß auch nicht mehr genau, warum ich ihn nicht zu mir nahm. Wahrscheinlich ließ ich mich dann immer wieder davon überzeugen, dass es so in Ordnung ist und ich wollte ja alles richtig machen. Also hörte ich auf die Schwester. In diesem Zustand nach der Geburt mit Kaiserschnitt nach Geburtsstillstand, Schlafmangel, usw... hab ich anders gehandelt als ich wohl im fitten Zustand gehandelt hätte. Das ärgert mich auch im Nachhinein, dass ich diese Situation nicht richtig unter Kontrolle hatte.

Mit meiner Hebamme möchte ich weniger darüber sprechen, da sie mir in psychologischen Dingen bisher keine sooo gute Hilfe war.

Ich würde einfach gerne wissen, ob es hier auch andere Mamas gibt, die das Neugeborene ohne schlechtes Gewissen abgegeben haben.

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Kennst du die eeh (emotionale erste Hilfe). Die sind auf traumatische Erfahrungen während der SS und nach der Geburt spezialisiert. Natürlich wenden sich viele mit Schreibabys oder anderen Regulationsstörungen an die eeh, aber mir konnte in einem anderen Belange echt geholfen werden. :)

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Guten abend :-)

Also, ich muss zugeben, dass ich meine kleine maus jeden abend den Schwestern überlassen habe, ich war nach der geburt (kaiserschnitt) ziemlich fertig und wäre gar nicht in der lage gewesen mich vernünftig um die Prinzessin zu kümmern, selbst für den wechsel von der einen zur anderen brust brauchte ich hilfe. Die schwestern haben die kleine gegen 22-23 uhr abgeholt, haben sie mir nachts zum stillen gebracht und dann morgens gegen halb sieben war sie dann wieder komplett bei mir. Ich denke nicht, dass es meiner maus geschadet hat, dass ich mich die ersten 5 nächte nicht komplett um sie gekümmert habe und ich hatte genug schlaf um mich zu erholen. Vllt denk ich da auch bisschen egoistisch, aber warum den luxus nicht nutzen, wenn ich weiß das die schwestern sich super um meinen engel kümmern?

was war denn so schlimm für dich? Das du dein baby abgegeben hast, oder das du ihn nicht gleich gefunden hast, als du dachtest er weint? Ehrlich gesagt, wenn du dich nur wegen dem "abgeben" so verrückt machst, denke ich du übertreibst, wenn es aber wegen dem nicht finden ist, glaube ich schon dass das traumatisch sein kann, aber in meinen augen auch kein drama, was einen noch wochenlang beschäftigen muss.

Versuch dich zu entspannen, eine nacht von mama weg wird deinem baby nicht geschadet haben und nun hat er dich ja 24 stunden am tag :-)

Lg sunshine

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Vermutlich ist es die Kombination aus beidem. Das Abgeben und das Nicht-finden.

Es beschäftigt mich nun aber immer noch, da jetzt von mir erwartet wird, den Kleinen bei den Schwiegereltern, die neben uns wohnen, mal abzugeben, um den Haushalt zu machen oder mich auszuruhen.
Dennoch sagt mir mein Bauchgefühl, dass es noch viel zu früh dafür ist und ich möchte den Kleinen in meiner Nähe wissen.
Ich will auf keine Fall eine Helikoptermutter werden, deshalb überlege ich, es doch zu tun.
Eine Freundin hat mir außerdem angeboten, bei ihr Zuhause mal auf ihn aufzupassen. Auch das hinterlässt bei mir ein mulmiges Gefühl.

Ich weiß einfach nicht was richtig und was falsch ist.

Helikopter-Mutti oder doch normale Mutterinstinkte?

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Letztendlich musst du auf dein Bauchgefühl hören. Ich denke jeder sieht es anders, welches Maß an Trennung für ihn vertretbar ist. Ich wäre froh gewesen, mein Baby im Krankenhaus mal abgeben zu können. Ich durfte durch den Blutverlust nicht aufstehen, mein Mann durfte nicht dableiben weil das KH überfüllt war und ich hätte mir eigentlich nurmal 10 Minuten die Hände und das Gesicht waschen wollen, aber das war nicht drin. Nach 3 Nächten ohne Schlaf hatte ich dann auch irgendwann Herzrasen, aber ich dachte das muss so sein. In dem KH wo ich war, wurde niemandem das Baby abgenommen. Da gab es kein Babyzimmer. Da herrschte irgendwie die Devise "sie wollten das Kind haben, jetzt müssen sie da auch durch. Zu Hause nimmt ihnen auch niemand das Kind ab". Bei meiner Freundin, die ebenfalls per Kaiserschnitt dort entbunden hatte, war es ähnlich. Keinerlei Trennung vom Kind, egal wie fertig man war. Ohne Partner bist du da echt gea.... .

Ich finde auch, hier und da mal eine Stunde den Verwandten geben, besonders wenn sie nebenan wohnen, ist Ok. Ich hätte mein Baby auch nie einen halben Tag weggegeben, aber meine Mutter hat mal einen Spatziergang gemacht und ich hab in der Zeit geschlafen oder den Haushalt gemacht.

Ich wollte dir nur sagen, ich glaube nicht, dass dein Baby irgendeinen Schaden davongetragen hat. Meine Generation müsste dann ja durch die Bank weg geschädigt sein. Da waren Babyzimmer ja noch die Norm, und dass die Kleinen nur zum Trinken gebracht wurden.

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Huhu,

mach dich bitte nicht verrückt!

Ich habe zwei Frühchen gehabt, die mir beide direkt nach der Geburt 'abgenommen' wurden. Sie mussten wochenlang allein schlafen und als ich dann endlich mit auf Station einziehen durfte, habe ich bei beiden mal eine Nacht Schlaf gebraucht. Die Schwester hat sie mit raus genommen und sich um sie gekümmert. Wir Mamis müssen natürlich durch viele schlaflose Nächte, aber wir müssen eben auch dann immer fit und zur Stelle sein. Glaub mir, du hast noch viele Nächte mit deinem Schatz vor dir und auf diese eine kommt es überhaupt nicht an ;-)
Schließe damit ab und genieße die Zeit mit deinem Sonnenschein. Er wird davon null mitbekommen haben und alles ist gut. Und wenn du mal wieder Kraft tanken musst, nimm Hilfe an! Du machst das schon richtig.

Mein Sohn ist miterweile drei Jahre alt und man merkt ihm keinen Schaden an, weil die Mama nicht immer an seiner Seite war :-)

Alles Gute euch und liebe Grüße
Lin

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Hi ich kann dich gut verstehen. Ich selbst hatte das 2008 auch. Mein Sohn wurde damals per Not sectio geholt. Sie haben ihn mir in der ersten Nacht zu sich genommen. Jedoch wusste ich von nichts. Bin dann mitten in der Nacht aufgewacht weil ich ein Baby weinen hörte. Es war nicht meins sondern das der Bett Nachbarin. Mein Kind war weg. Ich konnte zudem nicht aufstehen also klingelte ich nach der Schwester. Die erklärte mir das sie nicht weiss wo mein Baby ist und das mein Baby doch bei mir sein müsste. Ich geriet in Panik. Was Nunmal verständlich ist. Die Bett Nachbarin versorgte ihr Kind und anschließend bat ich sie nach den Schwestern zu schauen. Die Schwester kam auch. Und erklärte mir das sie mein Kind geholt hat um mir etwas Ruhe zu verschaffen. Ich hatte niemals darum gebeten wohlgemerkt. Seit dieser Nacht schlief ich nicht mehr ruhig im kkh.

Ich hatte lange zu kämpfen damit. Den ich sah es als Vorwurf an und nicht als Hilfe. Ich konnte meinen Sohn nicht alleine wickeln am Anfang ( der wickelraum war damals noch auf dem Gang separat in einem Zimmer) usw. Ich hatte ständig das Gefühl das ich es nicht alleine kann. Geschlafen habe ich nur wenn mein Mann da war. Und nicht mal da bin ich zur ruhe gekommen da ich immer dachte sobald ich schlafe kommen sie und nehmen ihn mit. Zuhause ging es mir ähnlich. Nachts war ich meistens immer wach und saß neben seinem Bett. Wenn ich geschlafen habe dann lag mein Sohn auf mir. Oder ich habe das Schlafzimmer abgeschlossen um sicher zu gehen das nichts passiert. Es wurde nach einer Zeit besser doch ganz konnte ich es nicht verarbeiten. Selbst bei der Geburt von meiner Tochter vor 7 wochen kam es wieder hoch. Selbes kkh und Selbes Zimmer. Doch bei meiner Tochter habe ich es gleich gesagt das ich das nicht möchte. Sie haben alle Untersuchungen in meinem Beisein gemacht und sonst kam keiner und wollte sie holen.

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Ich hatte eine sectio. Die ersten zwei nächte war er bei mir. Ich habe nicht geschlafen, weil alle schnarchten. Ich war völlig entkräftet. Dazu kam nächtliches resetpumpen. Ich gab ihn nachts ab und die kinderkrankenschwestern fütterten meine muttermilch oder brachten ihn zum stillen. Ich konnte kraft sammeln. Es hat uns beiden nicht geschadet und eher geholfen mir kraft zu geben die kommende anstrengend zeit zu schaffen. Er hat noch lange auf meinem bauch geschlafen.

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Hi,
dank der Hormone siehst Du es übertrieben.

Als ich 2006 und 2010 entbunden habe, gab ich den Kleinen, nach dem letzten stillen, der Schwester mit, die ihn ins Säuglings Zimmer fuhren.

Hatte er Hunger, haben sie ihn mir nachts rüber gebracht. War alles ruhig haben sie ihn mit Babyphone da liegen lassen, und die Runde gemacht.

War er unruhig, sie wollte aber mal was essen und trinken, hat sie das Wägelchen mit in die Schwesternküche mitgenommen.

Ich bin nachts auch mal von Baby geweine aufgewacht, und schon stand die Schwester mit dem Zwerg neben mir. Aber suchen gegangen wäre ich nicht, soviel Vertrauen hatte ich.

Da klar war, daß ich stille, und es auch klappte, haben sie auch nicht mit Fläschchen dazwischen gefunkt.

Hak es ab und gut ist. Wie kann man sich jetzt noch Wochen später mit so Gedanken belasten?

Alles Gute
Claudia

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Meiner Meinung nach ist es nicht völlig übertrieben. Es ist dein Empfinden und es sind deine Gefühle. Es ist zwar nicht schlimm das Baby mal abzugeben, wenn es sein muss. Mutter muss sich auch mal erholen, wenn sie dies anders nicht kann.
Aber ob das für jede gilt, ist individuell zu entscheiden und nicht pauschal. Nicht jede empfindet das als Erleichterung.

Ich musste meine kleine auch mal abgeben. aber das war (zum Glück) für 4 Stunden. Mich hat der Babyblues richtig erwischt und ich war die ersten Tagen viel zu überfordert mit der kleinen. In der 2. Nacht haben wir nur noch geweint, so dass die Hebamme dazu riet sie mal abzugeben. Wenn ich sie zu arg vermisse soll ich klingeln und ich bekomme sie gleich wieder. Ich hab mich drauf eingeladen und ich hab bis zur nächsten Mahlzeit (4 Stunden) geschlafen, weil ich sie schon schreien gehört habe. Ich hab sie dann angelegt und dann nicht mehr hergegeben. die 4 Stunden schlaf und das mal weg geben hat mir in der Situation gut getan. Ich konnte kraft tanken und wir waren beide etwas entspannter.