Fernstudium während Elternzeit/mit Baby - ist das ratsam??

Guten Morgen liebe Mamis,

ich weiß nicht, ob mein Beitrag hier richtig ist… ich brauche mal Eure Meinung:

Ich bekomme im September mein 1. Kind und gehe dann für 1 1/2 Jahre in Elternzeit.

Mit meinem Job stehe ich im Zwiespalt… Einerseits langweilt mich der Aufgabenbereich sehr, andererseits bietet er mir viele Freiheiten, was gerade als „Mutter“ sicher von Vorteil ist (dass ich mir z. B. meine Zeiten etwas freier einteilen kann).

Ich weiß daher grundsätzlich nicht, ob ich in dem Job bleiben möchte oder nicht. Fürs Familienleben ist der Job super (wie gesagt, wegen der freien Zeiteinteilung und dass es kaum Probleme gibt, wenn man krank ist usw.) aber für mich selbst ist der Job ermüdend.

Worauf ich hinauswill:

Um eine andere Anstellung zu bekommen -wie ich sie mir vorstelle- (bei diesem Arbeitgeber oder ggf. einen anderen) müsste ich/will ich eine Weiterbildung machen, in Form eines Fernstudiums, das 1 1/2 Jahre geht und immer im Oktober eines Jahres beginnt.

Im September kommt wie gesagt mein Kind und das Fernstudium beginnt im Oktober.

Meine Frage nun an Euch Mamis mit Erfahrung (ich weiß nämlich so überhaupt nicht, was in Wirklichkeit mit Kind auf mich zukommen wird) - kann man das packen Fernstudium + Baby?

Die Alternativen wären:

- Dass ich gar kein Fernstudium mache und so verbleibe, wie bislang,

- Dass ich das Fernstudium erst in 1 - 2 Jahren mache, aber ob dann die Situation sich bessert? Das Kind wird immer noch da sein und arbeiten werde ich dann ja auch wieder.

Einerseits hab ich das Gefühl, dass jetzt mit der Elternzeit die beste Zeit dafür ist, andererseits möchte ich ungern die Zeit mit meinem Baby verpassen… und frage mich natürlich auch, ob man das schaffen kann?

Was sagt ihr?

Vielen lieben Dank an Euch!!

LG
Artemis

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Guten Morgen,

Das steht und fällt in erster Linie mit deiner eigenen Disziplin und der Unterstützung durch deinen Partner.

Für diese Kurse sind durchschnittliche Lernaufwandszeiten angegeben. (Z.b. Bilanzbuchhalter 15h/Woche). Wie schaffst 3x5, 5x3 oder gar 7x2-2,5?

Jedes Baby ist anders und das Erste ist die größte Umstellung. Wird es schlafen? Wird es jeden Abend Terz machen? Kann das dann im Zweifelsfall der Partner übernehmen? Kann man es am Wochenende einen Tag zur Oma geben? Bist du dann zufrieden damit, in dieser Verschnaufpause zu pauken?

Es ist absolut machbar. Nur anstrengend :-)

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Hallo,

Ich hatte ähnliche Überlegungen als ich noch schwanger war. Habe das Studium zwar nicht für meine berufliche Laufbahn gebraucht aber das Themengebiet interessierte mich sehr und ich dachte Elternzeit wäre perfekt dafür.

Gott sei Dank habe ich mich dann doch nicht dafür angemeldet, das wäre rausgeschmissenes Geld gewesen. Ich war sehr blauäugig was den Altag mit Baby betrifft und als mein Sohn kam, kam ich die ersten Wochen/Monate nicht mal zum Essen oder etwas Haushalt. Er war ein sehr anspruchsvolles Baby, hatte mit Bauchschmerzen zu kämpfen, ließ sich die ersten Wochen höchstens mal 2 Minuten ablegen und hat den Tag auf dem Arm oder im Tragetuch verbracht (Kinderwagen ging auch gar nicht). Dabei musste man aber stehts umherlaufen, hab ich mich hingesetzt, fing er an zu schreien. Ein schlechter Schläfer war er auch schon immer (bis heute mit 9 Monaten). Ich hätte wirklich nicht lernen können in den ersten 4-5 Monaten, nicht mal 1 Stunde am Tag, das wäre mit diesem Kind schlicht unmöglich. Danach vielleicht, aber auch nur sehr begrenzt und ich hätte es auch nicht gewollt da dann erst die wirklich schöne Babyzeit für mich begann und ich sie endlich genießen konnte. Natürlich gibt es auch deutlich pflegeleichtere Babys, mit denen so ein Studium problemlos möglich ist (vermutlich aber auch nicht in der Regelstudienzeit!) Man weiß ja aber leider vorher nicht wie dein Baby so wird. Überlege es dir gut!

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Ich würde es mir an deiner stelle sich überlegen.

Mein Baby ist sehr Pflegeleicht, lässt sich ablegen, spielt auch mal eine Stunde alleine, schläft super usw. Aaaaaaaber die freie Zeit könnte ich niemals für lernen nutzen. Es ist schwer zu beschreiben, tagsüber wusel ich dann rum und mache Haushalt oder essen. Manchmal schlafe ich mit dem Lütten zusammen, manchmal entspann ich einfach nur, denn auch eine pflegeleichtes Baby verlangt bespaßung, was aufbauet anstrengend ist.

Abends nutze ich die Zeit lieber um mit meinem Mann zu quatschen oder auf der Terrasse zu verschnaufen.

Ich habe hier ein Buch zu liegen, was ich gerne lesen wollte. Die ersten zwei Seiten habe ich 3 mal gelesen, denn irgendwie kann ich mich darauf nicht konzentrieren. Wenn ich mir jetzt vorstelle, ich müsse dann lernen, das ginge für mich gar nicht.

Die Situation wäre wahrscheinlich anders, wenn das Baby 2-3 mal die Woche für ein paar Stunden von jemand anderem betreut wird. Aber hier muss man sich fragen, ob man es will.

Was den Job betrifft bin ich auch sehr ehrgeizig, deshalb gehe ich nach 8 Monaten wieder arbeiten. Ich bin aber davon überzeugt, dass sich meine Einstellung zum Job etwas ändern wird, weil mein Lebensmittelpunkt nicht mehr der Job ist, sondern mein Zwerg, mein Herz.

Liebe Grüße

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Ehrlich gesagt, ich würde das nicht riskieren. Du bist dann ja noch im Wochenbett. Machbar wäre es, wenn du ein pflegeleichtes Baby bekommst. Dann wäre es zwar immer noch unendlich anstrengend, aber machbar. Aber es garantiert dir niemand ein "einfaches" Baby.

Manche haben die ersten 3-6 Monate ein Schreibaby. Manche Babys kann man nicht ablegen. Manche Babys schlafen extrem schlecht das erste Jahr. Und dann musst du noch einkalkulieren wie es dir nach der Geburt geht.

Ich habe zwei Kinder. 2,5J und 6M. Nummer 1: Es gab bei der Geburt ein paar Komplikationen, ich war hinterher sehr schwach und hab mich drei Monate lang gefühlt als wäre ich vom Laster überrollt worden. Dazu kamen Stillprobleme und eine postpartale Depression. Außerdem fiel es mir extrem schwer zu akzeptieren, dass ich total fremdgesteuert war. Die Umstellung von 0 auf 1 Kind ist schwer. Nach ca 1 Jahr lief es besser. Sie schlief zuverlässig durch, stillte nicht mehr, andere Leute konnten sie länger betreuen.

Nummer 2: Total easy ambulante Entbindung. Stillen ging ohne Probleme. War zu Hause gleich mobil, weil ich ja auch noch die Große hatte. Aber: der Kleine schlief/schläft nicht mehr als 2h am Stück. Auch nachts nicht. Der Schlafentzug ist so extrem, ich könnte mir nicht vorstellen, jetzt irgendwas zu studieren.

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Hallo, mein 3. Kind war ein Jahr alt, als ich mit dem Fernstudium anfing und 1,5 Jahre alt, als ich zusätzlich wieder arbeiten ging. Das Fernstudium dauerte 2 Jahre, danach machte ich noch 2,5 Jahre eine berufsbegleitende Ausbildung mit Abendunterricht. Das erste Jahr nach der Geburt war wg Koliken und schlaflosen Nächten so anstrengend, das hätte ich in dieser Zeit nicht geschafft und rückblickend würde ich auch nicht vor dem 3. Lebensjahr mit einer Weiterbildung anfangen. Es war extrem stressig und die besonderen Momente in der Entwicklung des Kindes konnte ich nicht so bewusst genießen wie bei den beiden Kindern zuvor. Da war ich jeweils die ersten 2,5 Jahre nur für's Kind da und diese Zeit vermisse ich beim 3. Kind. Wenn ich nochmal vor der Wahl stehen würde, ich würde ganz klar erst später an meine berufliche Weiterentwicklung denken, damit ich den Moment mit meinem kleinen Kind so bewusst wie möglich erleben kann! LG

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Ich würde es nicht tun. Ein Baby, gerade das erste, ist eine komplette Änderung des Lebens. Auch wenn dein Baby pflegeleicht wird, wirst du merken das es trotzdem anstrengend ist. Du hast einen Job und dazu noch einen familienfreundlichen. Vielleicht denkst du über den Job auch anders wenn du Kind und Beruf zusammen meistern mußt.

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Grundsätzlich ist sowas sicher machbar die Frage ist aber zu welchem Preis..

Ich habe studiert und wüsste jetzt mit einem 3 Monate alten Baby nicht wie ich sowas auf die Reihe bringen sollte. Würde deine Fortbildung später anfangen, vielleicht aber einen Monat :O da war ich froh wenn ich duschen war, gegessen hab und noch bissle was aufgeräumt habe :D

Mir wäre das definitiv vom Zeitpunkt zu früh. Würde es nach einem halben Jahr oder 4 Monaten beginnen.. Ja, aber dann bekommt man entsprechend weniger vom Band mit udn muss viel Disziplin haben.

Ich würde es nicht wollen, sie wachsen so schnell und fordern einen. Meine schläft nachts gut und kommt 2 mal zum stillen und schläft 10 Minuten später weiter. Die ersten 12 Wochen ist er aber immer erst abends im 10 eingeschlafen, mittags 2-3 Stunden geschlafen aber da hatte och Sachen wie Haushalt. Hätte also gar nicht gewusst wann ich lernen soll oder so.

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huhu!
ich sag mal ganz ehrlich.... ich würds im leben nicht schaffen :-D aber mein sohn schläft auch wenig und will immerzu beschäftigung. und wenn er dann mal schläft dann leg ich such die füsse hoch oder mach dann was im haushalt. und ich habe einen freund der mit mir den haushalt teilt und auch viel zu hause ist aufgrund von 24std dienst usw.

liebe grüsse :-)

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Ich habe ein Fernstudium angefangen, als Mini 4,5 Monate alt war.
Zeitlich muss man sich da schon sehr organisieren, aber es geht. Zur Not auch mal das Baby an Oma abgegeben für ein paar Stunden Ruhe.

Ich breche es jetzt nach kurzer Zeit aber wieder ab, weil ich mir das anders vorgestellt hatte, was die Lernziele und Inhalte betrifft, das ist aber ein Problem des speziellen Kurses und nicht des Fernstudiums an sich.