Warum macht mich das so Wahnsinnig? Andere Erziehungsansichten....

Hallo ihr lieben,
ich habe eine Schwester mit der ich bisher immer einen sehr guten Draht und engen Kontakt hatte ( wir wohnen mit unseren Familien nebeneinander) aber seit wir beide Kinder haben ist irgendwie die Stimmung sehr oft angespannt, ich denke weil wir in Sachen "Erziehung" / Umgang mit Kindern sehr unterschiedliche Ansichten haben.
Bei ihr gibt es kaum Regeln, weder Essens noch Schlafenszeiten. ( Kind ist drei)
Dem Kind werden bei jeder Entscheidung zig Wahlmöglichkeiten gegeben und wenn das Kind etwas will oder nicht will spurt die ganze Familie ( Beispiel sie wollten einen Ausflug machen, nach 20 km Fahrt sagt das Kind es will nicht dort hin, sind sie wieder umgedreht..)
Soweit zu den Themen die mich selber nicht betreffen und ja eigentlich nichts angehen aber trotzdem muss ich mich innerlich ständig drüber aufregen... weiß auch nicht warum, ärgert mich eigentlich selber.
Und dann gibts noch mehrere Sachen die mich selber betreffen. Beispiele: Wir trinken Kaffee bei mir, Kind sagt es will jetzt heim, wird das ganze abgebrochen und Heim gegangen. Beispiel 2 Ihr Kind nimmt meiner Tochter 8 Monate jegliches Spielzeug weg auch ihr eigenes, versucht sie zu schubsen oder umzuschmeisen ( ich sitze eh generel daneben) und von ihr kommen höchstens mal halbherzige Versuche ihn irgendwie abzulenken aber das sie ihn vielleicht auch mal etwas schärfer drauf hinweist das das nicht geht kommt nicht. ( aber sie berichtet mir wie gemein dieses und jenes Kind war weil es ihr Kind beim Spielen geschubst hat)
Sie sieht Sachen bei mir denk ich auch kritisch. Mein Kind war ein Schreikind mit Regulationsstörung, haben daraufhin den Tipp von der Schreiambulanz bekommen wirklich einen relativ strukturierten Tagesplan einzuhalten mit immer festen Schlaf und Essenszeiten und seit wir das machen geht es uns wirklich deutlich besser. Das entspricht halt eigentlich genau dem Gegenteil von ihrem "Erziehungsmodel" und sie findet das ich das zu engstirnig und zu streng sehe.

Kennt ihr das auch das euch andere Meinungen im Ungang mit Kindern irgendwie so ärgern?
Ich möchte mich wirklich wieder besser mit ihr verstehen und will nicht das das immer zwischen uns steht, habe schon überlegt sie drauf anzusprechen aber eigentlich steht es mir ja nicht zu mich in ihre Erziehung einzumischen...
Wie würdet ihr euch verhalten?
Viele Grüße suma

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Hallo,
Wie du schon selbst schreibst, steht es dir nicht zu, dich in ihren Erziehungsstil einzumischen.
Ich glaube kaum einer mag es, wenn er ungefragt Erziehungstipps bekommt. Und sie schadet ja auch nicht dem Kind (NUR dann wäre ein Eingreifen gerechtfertigt)!
Du solltest dich eher fragen, was du tun kannst, um da entspannter zu werden?!
Bei Situationen, die auch dein Kind betreffen, kannst du ruhig auch eingreifen, finde ich! Bei allem anderen: in Gelassenheit üben ;-)
Wir versuchen alle unser Bestes, aber was für das eine Kind funktioniert, klappt beim anderen gar nicht! Mommywars sind da unangebracht und kosten nur noch mehr Nerven!
Lg SnowWhite

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Ich sehe es wie meine Vorrednerin. Was dein Kind betrifft Grenzen setzen,denn die kommen früher oder später so oder so. Und wenn es um Sachen wie z.b. das Kaffeekränzchen geht... Daran denken dass ja nicht dir der Spaß verdorben wird sondern sie Dinge verpassen.

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Normalerweise lautet meine Devise Leben und leben lassen, aber die erziehungsansichten meiner Schwägerin (AP womit ich wirklich, wirklich kein Problem habe), treiben mich auch manchmal in den Wahnsinn. Beispiel: meine Nichte wird positiv erzogen dh sie kennt kein Nein. Wir waren letzt alle auf einem Sommerfest, leider war es Schweinekalt. Wir alle wollte nach einer Weile gehen, weil uns allen, inkl Alter Oma und unserem Baby kalt war, die Nichte wollte aber noch weiter spielen und somit mussten wir so lange warten, bis sie von selbst gehen wollte, das war 45 min später! Wir sind leider mit den anderen mitgefahren, somit mussten wir warten und frieren.

Oder: die kleine hat mit 3 Jahren noch kein Zimmer, teilt Bett und Zimmer mit meiner Schwägerin. Bei uns zu Besuch sagt meine Schwägerin zu ihrer Tochter: das ist Vincents Bett, darin MUSS er nachts schlafen.

Ich könnte noch unendlich so weiter machen. Ich sage ihr mittlerweile, dass sie unsere Erziehung nicht madig machen muss, bloß um slebst besser dazu stehen. Denn im Grunde sehnt sich ihre Tochter mittlerweile nach Selbstständigkeit wenn es um eignes Zimmer etc geht aber sie unterbindet es. Wir haben jetzt eh keine so enge Bindung und sind auch sonst nicht so auf einer Wellenlänge. Aber ich würde an deiner Stelle deiner Schwester sagen, wie du die Dinge siehst und was dich stört. Vielleicht könnt ihr ja gemeinsam auf einen Mittelweg finden, wenn ihr zusammen seid oder ihr Kind dein Baby ärgert. Das kenne ich übrigens auch zu gut aber mittlerweile weise ich die Kleine eben zurecht wenn sie meinem Sohn wehtut und die Mutter nichts sagt.

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Nur kurz:
Ich kann dich völlig verstehen. Mich würde das auch aufregen!
Ich befürchte nur, du kannst nichts dagegen tun :-(
Würde aber dennoch mit ihr sprechen, dass es dich nervt, dass gemeinsame Unternehmungen abgebrochen werden, nur weil das Kind es gerade so will.

Liebe Grüße

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Hallo,

jeder versaut sein Kind so gut er kann ;-)). Früher oder später wird sie sehen, was sie von ihrem Erziehungsstil hat :-).

Was du tun kannst: Ich schließe mich meiner Vorschreiberin an, übe dich in Gelassenheit und mische dich nicht ein. Betrifft das Verhalten ihres Kind dein Kind (z.B. Schubsen, Hauen) so greife energisch ein und weise ihr Kind zurecht.

Hilft alles nichts, meide den Kontakt.

LG,
incredible mit Räuber (6 Jahre) im KiGA und Zwergi 32. SSW (31+3)

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Erfahrungsgemäß reagiert man vor allem dann so emotional, wenn man sich angegriffen fühlt.

Es kann manchmal dauern und auch sehr schmerzhaft sein herauszufinden, warum einen etwas so sehr nahe geht.

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Genau das habe ich auch gerade gedacht! Leider keibe leichte, aber eine lohnende Aufgabe.

Ich würde versuchen herauszufinden, worum es wirklich geht. Was ist der tatsächliche Kern des Problems?

Und klar, kannst Du mit ihr auch darüber reden... nicht vorwurfsvoll sondern freundlich und offen à la "Ich finde es schade, dass wir xy vorzeitig abgebrochen haben." oder "Es macht mich wütend/traurig/besorgt, dass Dein Kind meins vorhin geschubst hat. Wie wollen wir damit in Zukunft umgehen?"

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Hey du!
Ich finde es jetzt nicht sooo gravierend und würde es nicht persönlich oder mir zu Herzen nehmen.
Außer die Sache mit dem Schubsen... Da würde ich sie drauf ansprechen und ggf selber eingreifen,wenn sie es nicht macht.

Du bist sehr strukturiert und weichst kaum von deinem Schema ab. Deine Schwester hat kaum Struktur und richtet alles nach ihrem Kind aus. Das sind ja völlig gegensätzliche Standpunkte. Von einem Extrem zum anderen ;-) (Bitte versteh das nicht falsch. Ich möchte es nicht werten,nur deutlich hervor heben)

Ein wirkliches "richtig" und "falsch" ist wohl schwer zu definieren und heraus zu kristallisieren. Würde man deine Schwester fragen,fände sie bestimmt auch einige Erziehungsansichten von dir "blöd".

Generell muss ich aber sagen,dass ich es kenne. Bei der Erziehung meines Patenkindes und der Einstellung der Mama bekomme ich auch immer graue Haare! #rofl

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Entschuldige bitte, das ist jetzt echt nicht böse gemeint (ich find dich nämlich wirklich sympathisch), aber bei dem Satz ausgerechnet von dir:

Ich finde es jetzt nicht sooo gravierend und würde es nicht persönlich oder mir zu Herzen nehmen.

musste ich nun echt schmunzeln. ;)

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Na,gerade deswegen ja. Bin härtere Kaliber an blöden Sprüchen gewöhnt. Da würde mich DAS nicht aus dem Konzept bringen #rofl

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Beim Thema Umgang mit und Erziehung von Kindern kochen ja öfter mal die Gemüter hoch. Sieht man ja auch hier im Forum. Da prügeln Stillmamas und Flaschenmütter virtuell aufeinander ein, die Familienbettschläfer zanken mit den "von Anfang an im eigenen Zimmer"-Eltern usw.

Ich denke, jeder möchte für seine Kinder das Beste. Macht es nun jemand anders, kann mein Weg in dessen Augen ja schon nur noch maximal der Zweitbeste sein. Und das ist eben doof, wo man doch alles richtig machen will.

Ich handhabe es für mich so: Solange mir jemand nicht sagt, er würde Schläge oder Demütigung für gute Erziehung halten oder dass er findet, Kinder könnten auch mal ohne Nahrung auskommen, geht mich die Erziehung nix an. Ich muss nicht alles gut finden, was andere machen aber ich muss auch nicht alles kommentieren.

In deinem Fall würde ich bei den Sachen, die dich direkt betreffen schon was sagen. Aber alles andere solltest du als "ist eben anders" versuchen hinzunehmen.

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In der Erziehung gilt: viele Wege fuehren nach Rom - den einen und vor allem einzig richtigen Erziehungsstil gibt es nicht. Liegt wohl daran, dass vor allem dass Mass an Liebe und nicht die Methode erziehend wirkt ;-) --- Warum wir Erwachsenen und vor allem Muetter das nicht wahr haben wollen?!

Ja, wenn es Dich so aufregt, dann hat es in der Tat etwas mit Dir und nicht der Sache an sich zu tun. Da lohnt es sich hinzuschauen, warum Du explodierst, wenn jemand an Dir bzw. Deinem Tun Kritik uebt. (Wahrscheinlich weil Du Dich als Person und nicht Dein Tun angegriffen fuehlst).

Schau Dir dochmal dieses Video an ;-)
https://www.youtube.com/watch?v=Ryz9pCq9GVc

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Moin,

schon mal was von Toleranz gehört?

mich ärgern ehrlich solche Leute wie Du und sie die keinen anderen Erziehungsstil zulassen und alle Babys über einen Kamm scheren wollen. Du hattest ein Schreikind mit Regulationsstörungen und dementsprechend Deinen Erziehungsstil angepasst. Aber andere Kinder sind anders und haben andere Bedürfnisse! Wir brauchen mit 7 Monaten keinen stukturierten Tagesablauf im Gegenteil meiner wird richtig unausgeglichen und nöselig wenn immer alles gleich abläuft. Gestern haben wir uns z.B. erst beim Wandern so richtig verlaufen und kamen über 2 h zu spät zum Mittagessen und ich hatte ein supergelauntes ausgeglichenes Kind! Jede Familie handhabt das so wie es am besten zum Baby und zu ihnen passt!

Ich hab ein Extremfrühchen und achte daher auf ganz andere Dinge wie "normale" Eltern und habe schon teilweise keinen Bock mich mit anderen Müttern zu befassen weil die meisten meinen sie haben die Weisheit mit Löffeln gefressen und so wie ihr Baby zu behandeln ist sind alle Babies zu behandeln. Wir bekommen immer wieder Empfehlungen von unseren Ärzten wie wir Förderung in den Tagesablauf einbauen können. Dazu gehört zb eine vielseitige Ernährung (Geschmack, Konsistenz, im Bauch schlucken Babys ja Fruchtwasser und gewissen Gewürze gehen ins Fruchtwasser über, das hat er alles nicht oder nur kurz erlebt bevor er im sterilen Inkubator landete) Ich bekomme Plague wenn mich dann andere Mamas mit ihren sorry reifgeborenen alles ist Prima Babies vollblubbern müssen von wegen Allergieprävention und Babies brauchen keine Abwechslung und ihr Baby hat 2 Wochen nur Pastinake bekommen weil ihre Ernährungsberaterin meinte ... Schön wenn das Einzige auf was man achten muss das Vorbeugen von eventuellen Allergien ist aber so ist es nunmal nicht immer. Noch schlimmer sind die bei denen ich das Gefühl habe dass alleine die Tatsache dass ich etwas anders mache als sie das als persönlichen Angriff werten.
Leben und leben lassen, sei locker und tolerant! Du beschwerst Dich dass sie meint Du müsstest das lockerer sehen aber selber bist Du auch intolerant ihr gegenüber.

Also ich würde mich mit ihr einmal über das Schubsen und Spielzeug wegnehmen unterhalten und darüber dass man einfach dem anderen Stil gegenüber toleranter sein muss aber da musst Du Dich erst mal an deine eigene Nase fassen.

LG
Pikku

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Find deinen Beitrag gut.
OT .. Unser Nicht-Frühchen isst auch sehr abwechslungsreich. Sehe da kein Problem. Und schaden tut es ihr scheinbar auch nicht ;-)

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Danke für deine Antwort.
Das du dich bei eurer Geschichte ärgerst wenn man sich über solche Problemchen aufregt kann ich verstehen.
Wir haben längst nicht so ein "Päckchen" wie ihr zu tragen, ich habe aber auch die halbe Schwangerschaft um mein Kind bangen müssen und nur durch 15 Wochen liegen mit vielen Ängsten und Komplikationen verhindern können das unser Kind auch zum Extremfrühchen wird und nicht zum "gerade nicht mehr Frühchen" wie sie es dann geworden ist
Du siehst man neigt dazu alle über einen Kamm zu scherren ;-)

Und ich habe ja auch geschrieben das ich mich selbst ärgere das mir da die Akzeptanz so schwer fällt und mehr nach Tipps gesucht wie ich damit umgehen kann ohne das die Beziehung zu meiner Schwester leidet.

Alles Gute für euch!

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