Ich kann nicht mehr.

Das könnte etwas länger werden, und vielleicht ist es auch ein silopo.

Meine Maus war sehnlichst erhofft und kam nach 6 Jahren KiWu durch ICSI zustande. Sie ist jetzt 16 Wochen alt. Und ich bin absolut am Ende. Seit ihrer Geburt schreit sie viel und schrill. Sie will den ganzen Tag rumgetragen werden, aber Trage oder Tuch werden nur äußerste selten und nur draußen akzeptiert. Auch nur auf dem Arm halten geht nicht, z.B. auf dem Sofa sitzend. Es muss gelaufen werden. Sobald mehr als vier Leute im Raum sind wird nur geschrien, dann ist sie überfordert. Nur Mama ist aber dann doch langweilig. Sie ist spätestens eine Stunde nach dem schlafen wieder müde, aber statt einzuschlafen schreit sie wie eine verrückte. Sie will mindestens alle zwei Stunden trinken, meistens öfter. Auch Nachts. Ich stille jede Nacht 6-8 mal. Sie nimmt weder Nuckel noch Flasche, jegliches Plastik im Mund hasst sie. Aber an meinen Fingern würde sie am liebsten den ganzen Tag saugen.
Sie ist kerngesund. Wir waren schon drei Mal beim Osteopathen (keine Blockaden mehr), und mehrfach beim KiA. Sie wächst gut und nimmt super zu (Dienstag bei der U4 6,5 kg auf 62 cm). Völlig normal entwickelt, greift und lautiert und lächelt und hält Blickkontakt und verfolgt alles ganz genau. Sie bekommt KG weil sie Anfangs eine Seitenbevorzugung mit leichter Kopfabflachung hatte. Kurz, sie hat nichts und bekommt alles was sie braucht.
Aber sie schreit. Regulationsstörung sagt der KiA, das gibt sich von alleine. Erst hieß es, nach 12 Wochen wird es besser. Dann hieß es, gib ihr noch vier Wochen, mit 16 Wochen wird alles gut. Jetzt heißt es wenn sie mobiler wird wird es besser. Aber ich kann jetzt schon nicht mehr. Ich weine jeden Tag mit ihr und kann ihr doch nicht helfen. Inzwischen verspüre ich fast nur noch Resignation wenn sie schreit, und manchmal Aggression. Ich lasse sie nie weinen, versuche immer sie zu beruhigen. Trotzdem schreit sie mindestens vier Stunden am Tag, meistens deutlich mehr. Oft geht es schon morgens direkt nach dem aufwachen wieder los. Abgeben kann ich sie nicht, weil jeder der sie nimmt spätestens nach zwanzig Minuten wieder vor der Tür steht, weil sie so sehr schreit. Sie hat sich auch schon so in Rage geschrien, dass sie erst rot dann blau und dann lila wurde und erst wieder atmete als sie nach ca einer Minute fast ohnmächtig war.
Ich zweifle an mir. Bin ich so eine schlechte Mutter dass mein Kind den ganzen Tag schreien muss?

Entschuldigt diesen wirren Roman, ich musste das loswerden.

1

Hey!

Wir kennen uns zwar nicht, und wirklich hilfreiche Tipps habe ich auch nicht,
aber lass dich mal virtuell drücken! #liebdrueck

Und nein, es liegt nicht an dir und du bist keine schlechte Mutter, nur weil dein Baby ständig weint. Du versuchst ja alles... Hast du schonmal Kontakt zu einer Schreiambulanz oder zu anderer professioneller Seite aufgenommen?

Ich drücke dir die Daumen dass es bald besser wird!! #klee

2

He, Du Liebe, Du machst nichts falsch!

Tipps:
- geh zu einer Schreiambulanz, da sitzen die Profis
- ich hatte einen Klavierhocker, da konnte ich mit Baby sitzen und es war durch das hin und her drehen auf dem Hocker trotzdem Bewegung da, das wurde akzeptiert
- versuch mal, sie Dir im Tragetuch auf den Rücken zu binden, damit Du nicht die ganze Zeit angeschrien wirst, geh vielleicht auch nochmal zu einer Tragebratung
Bei uns war es in der Tat nach 4 Monaten wesentlich besser und blieb auch so. Was das viele Stillen angeht, hab ich leider keinen TIpp für DIch - aber vielleicht hat sie schon Lust auf Beikost?

LG

3

Hallo,

ich drück dich mal #liebdrueck

Was macht die Kleine denn, wenn du sie im Kinderwagen, auf dem Boden, auf der Couch oder so liegen hast? Ev. mit einem Spielebogen drüber, oder vor der Balkontür, wo sie draußen Bäume/Vögel oder so beobachten kann? Ich mein, sie ist fast 4 Monate alt, da ist doch alles sooo interessant ...
Es schadet ihr auch nicht, wenn du sie erst mal meckern lässt, vor der Tür tief durchatmest und dann erst zu ihr gehst ... es erstickt kein Kind, da setzt der Atmungsreflex vorher ein ;-)

Wo ist der Vater? Der kann sie doch auch mal nehmen, dein Mädchen merkt auch, dass es dir nicht gut geht und wird noch nervöser und schreit noch mehr ... das ist so ein Kreislauf, aus dem ihr (besonders du) raus müsst!

LG Claudia

4

Hi,

lass dich erstmal ganz fest #liebdrueck. Ich kann zwar nicht 100% fühlen, wie es dir jetzt geht, da Emma "nur" 8 Wochen viele Stunden, besonders auch nachts, geschrien hat. Nach ca. 10 Wochen wurde es immer besser.

Anfangs haben wir wirklich zuviel versucht, sie zu beruhigen, aber aus dem Stadium wirrst du bestimmt auch schon heraus sein. Was ihr damals geholfen hat und auch heute noch auf langen Autofahrten, ist klassische Musik, allerdings nicht große Orchester sondern eher die ruhigen Stücke, ganz besonders "Vier Jahreszeiten" von Vivaldi haben es ihr angetan. Sobald sie das hört, wird sie schlagartig ruhig, fast schon wie in Trance und lauscht einfach nur noch der Musik. Zuerst müssen wir sie echt laut machen, damit sie die Musik aufgrund ihres Schreiens überhaupt wahr nimmt. Aber danach können wir sie wieder leiser stellen. Meistens schläft sie dabei sogar ein.

Vlt hilft das deiner kleinen ja auch, vlt liebt sie ja auch andere Stücke :-p

Wir waren zeitweise auch sehr verzweifelt, zumal auch Emma ein IVF Kind ist. Heute ist Emma 9 Monate alt und nicht unbedingt eine pflegeleichtes Kind, ABER die Schreibstunden vom Anfang sind fast vergessen.

Zur schreiambulanz würde ich auch noch gehen, aber pass auf, da gibt es auch schwarze Schafe als Therapeuten. Unsere wollte ein 5 Wochen altes Baby nach "Jedes Kind kann schlafen lernen" therapieren :-[

Ich drück dir ganz fest die daumen!

Ganz liebe Grüße, katharina #winke

5

Ich hatte Glück, bei mir wurde es besser.
Situation war ähnlich wie bei Dir. Wunschkind was länger auf sich warten ließ und extrem schlechte Geburt.
Er kannte nur Schreien, essen und schlafen in der Reihenfolge.
Kiwa ging gar nicht, Papa auch nicht. Tragetuch war die Hölle, ablegen ging gar nicht. Er hat die ersten 9 Wochen nur auf mir gewohnt mit teilweise stillen alle halbe Stunde.
Wir haben uns arrangieren können. Mitlerweile schläft er neben mir im Familienbett. Kommt Nachts häufig noch alle Stunde und weint überdurchschnittlich viel.
Aber er lacht auch und wenn er wach und gut drauf ist kann ich ihn unter sein leuchtendes Mobile legen, was ich extra in den USA bestellt habe.
Tragehilfen musste ich viele testen, bis er den Bondolino akzeptiert und lieben gelernt hat. Darin schläft er jeden Tag 2h.
Schnuller nimmt er immer noch nicht also bekommt er meine Brust wann immer er nuckeln will und zum Einschlafen.
Ist nicht optimal aber dadurch schreit er deutlich weniger.
Dann haben wir uns noch eine Nonomo Federwiege gekauft in der schläft er zwar nicht, aber Papa kann ihn gemütlich 1h Schaukeln und ich kann durchatmen.

Irgendwann wird es besser!

Viele Grüsse

Nicole

6

Danke euch allen.

Mein Mann ist leider keine große Hilfe, er ist mit der Maus total überfordert und hat sich alles anders vorgestellt. Unsere Ehe leidet momentan auch ziemlich. Eine Federwiege haben wir auch, darin schläft sie manchmal tagsüber nach viel Geschrei. Spielbogen mag sie, aber überfordert sie auch schnell. Rausgucken oder im Haus Sachen gucken findet sie toll, aber nur auf dem Arm. Musik geht nur manchmal. Und dann nur eine bestimmte Version von Mozarts K350.

Bei der Schreiambulanz werde ich mal anfragen, heute erreiche ich da niemanden. Die haben vermutlich Brückentag.
Ich werde einfach irgendwie durchhalten müssen. Und "irgendwann wird es besser" zu meinem Mantra machen.

7

Ohh man, lass dich mal ganz lieb drücken#liebdrueck

Es ist so furchtbar diese Ohnmacht fühlen zu müssen, wenn die Mäuse nur noch schreien. Unser Sohn wird jetzt gerade mal 5 Wochen und mein Mann und ich schlafen kaum noch und sind nur noch am rumtragen des schreienden kleinen Mäusleins. Gerade ist er nach schlafloser Nacht und schlaflosem furchtbaren Vormittag in eine Art Dämmerzustand gefallen und ist super unruhig. Es hat sich mit den Wochen total gesteigert und kann dich gut verstehen. Allerdings bekomme ich eine fette Gänsehaut, wenn ich daran denke, dass es noch über die 12 Wochen hinausgehen kann, wie bei euch.

Ich denke auch, dass die Schreiambulanz ein guter Ansatz ist. Allerdings habt ihr ja schon alles durch, was man ausprobieren kann und da hilft wahrscheinlich wirklich nur die Zeit.

Unser Kleiner ist super schreckhaft und schläft seit dem ersten Tag total unruhig. Die Geburt war der blanke Horror und ich denke, dass die uns beiden noch total zu schaffen macht.

Manchmal ist es einfach nur tröstend zu lesen, dass es auch anderen so geht. Auch wenn einem nicht wirklich jemand helfen kann.:-(

Ich fühle mit euch und drücke ganz fest die Daumen, dass die Maus sich ganz bald eingelebt hat und Ruhe einkehren kann.

Ganz liebe Grüße und viel viel Kraft#herzlich

18

Ich kann nachvollziehen, wie es dir geht - unser kleiner Mann war/ist ebenfalls ein Schreikind, obwohl es nun mit 13 Wochen schon wesentlich besser geworden ist und auch in Bezug auf die Schreidauer von Anfang an nicht so extrem war. Aber insbesondere die Schlafprobleme tagsüber kennen wir nur zu gut.

Kennst du emotionelle erste Hilfe (EEH)? Schau doch mal, ob es bei dir in der Nähe da Angebote gibt...wir haben mit einer Hebamme nach dem Ansatz gearbeitet und es hat uns wirklich geholfen!

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Hast du es mal mit einem RingSling auf der Hüfte versucht? Brachte bei uns schlagartig deutliche Verbesserung, weil der kleine Mann da mehr sieht als im Tuch...

Ausserdem wirkt bei uns der Gymnastikball zum Schuckeln Wunder - vielleicht ist das auch was fuer euch?

Liebe Gruesse

9

Das ist doch alles andere als ein sinnloses Posting!!!

Das hört sich schlimm an und ihr 3 tut mir wirklich seid!! Meine Schwester hatte auch so eine kleine Krawallmaus, und mein Kleiner hatte plötzlich auch so eine Phase. Das war aber wahrscheinlich ein Schub.

Jedenfalls habe ich mich von einer Frau beraten lassen, die Schreibaby und Schlafberaterin macht. Sie arbeit außerdem als KinderKrankenschwester in einer Uniklinik.

Sie hat mir das Heft " Traenenreiche Babyzeit" gegeben und das habe ich gerade auch online gefunden. Vom deutschen Hebammenverband.

http://www.geburtskanal.de/Wissen/S/Schreibabies_TranenreicheBabyzeit.php

Ich hab gerade nicht viel zeit, wollte dir das aber auf jeden Fall schon mal zeigen.

Lese das unbedingt!

Ich hoffe es hilft dir schon mal, aber du solltest bzw ihr solltet euch professionelle Hilfe holen. Diese Frau ist zu meiner Schwester nach Hause gekommen und hat ihr geholfen, die Situation beobachtet, Tips gegeben usw.

Haltet durch und haltet vorallem zusammen!!!

Das ist wirklich knochenhart was ihr da gerade durchmacht und ihr solltet euch Hilfe suchen.

Warum Babys weinen" von Xy Solter fällt mir gerade noch ein.

Bin leider aufm Sprung, falls du das Buch nicht online findest ( gesetzt den Fall du hast Interesse) schaue ich gleich nochmal nach und sag dir Bescheid!

*** S

22

Danke für den Link, das ist auf jeden Fall noch mal ein neuer Ansatz. Das werde ich mal mit meinem Mann besprechen und evtl mal versuchen.

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Hallo,

ich habe lange überlegt, ob ich antworte, denn bei uns ist das ganze jetzt fast 10 Jahre her. Mein Sohn hat auch nur gebrüllt und ich war verzweifelt und am Boden zerstört. Eine Ursache war die Geburt, er war ein Sternengucker, leider war die Geburt schon zu weit vorangeschritten, ehe das bemerkt wurde.

Zuerst wurden bei ihm Blockaden gelöst, dann wie Deine Maus Krankengymnastik. Doch weiterhin nur Dauergebrüll. Irgendwann habe ich dann den Tagesablauf umgestaltet, jede Aktivität/ Tätigkeit immer zur selben Zeit (max. +/- 10 Minuten). Aufstehen, füttern, waschen, kurze Beschäftigung, dann wieder hinlegen (am Tag leicht abgedunkelt, in der Nacht richtig). In der Zeit habe ich mich um mich selbst und den Haushalt gekümmert. Danach Baby aus dem Bettchen geholt, ab in den Kinderwagen und losgelaufen, spazieren und Einkäufe erledigen. Dann wieder nach Hause, Mittagessen, hinlegen, ich mich auch. Nachmittags wieder raus, Baby im Wagen weggeduselt. Abendessen, baden, kurze Beschäftigung, ab ins Bettchen. Gegen 22 Uhr noch mal die Flasche, damit er später nicht vor Hunger aufwacht. Das war jetzt die Kurzfassung. Bis es so geklappt hat, vergingen gefühlt mehrere Wochen, aber irgendwann hat es funktioniert. Mein Sohn hat sich über den Tag an den Aktivitäten orientiert. So konnte auch er die verschiedenen Tageszeiten unterscheiden und wusste, was als nächstes passiert (ok, ein Baby WEISS das natürlich nicht, aber die Tätigkeiten waren immer diesselben, das gab ihm Sicherheit).

Mein Sohn brauchte überdurchschnittlich viel Schlaf und fand bei Überreizung nicht von selbst zur Ruhe. Nehmen wollte ihn auch niemand, mein Mann war meist auf Montage. Aber nachdem wir den Tagesablauf hinbekommen haben, wurde es tatsächlich besser. Die Bewegung an frischer Luft tat mit gut, auch der Tagesablauf ließ kleine Lücken nur für mich.

Und, Du bist keine schlechte Mutter, ganz im Gegenteil#winke.

Liebe Grüße

Heike

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Danke für deine Antwort. Leider ist das mit dem geregelten Tagesablauf bei uns schwierig, weil Mausi immer unterschiedlich einschläft und immer unterschiedlich lange schläft. Und ich mag sie nicht wecken nur um irgendwelche Zeiten einzuhalten. Oder hast du genau das mit deinem Kleinen gemacht? Vielleicht ist das ja die Lösung?

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Hallo,

ja, um 22 Uhr habe ich ihn geweckt. Allerdings hat er mehr im Halbschlaf getrunken, danach noch mal eine neue Windel, und er hat sofort weitergeschlafen und war morgens wesentlich entspannter, um ehrlich zu sein, richtig gut drauf.

Und tatsächlich, ich habe jeden Handgriff fast auf die Minute genau ausgeführt. Am Anfang klingt es anstrengend, aber wenn sich alles eingespielt hat, macht es den Tag plan- und überschaubar, für Mutter und Kind.

Wie bereits geschrieben, mein Sohn ist heute 10 Jahre alt und hat vom nächtlichen Wecken keine bleibenden Schäden davongetragen.

Liebe Grüße und starke Nerven#winke

Heike

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