Neue Nachbarin schreit ihr Baby an

Ich war schon ewig nicht mehr online. Meine Kinder sind schon was größer. Der eine ist 10 Jahre, der Kleine ist gerade 4 geworden.
Nun ist es so, dass eine junge Familie ins Erdgeschoss eingezogen ist. Wir haben nichts miteinander am Hut (ich bin Asperger Autistin!). Das Baby ist ca 9 Monate alt und scheint ein Schreibaby zu sein. Ich kenne mich damit nicht aus, aber der Kleine schreit sehr viel, wenn es Zeit ist ins Bett zu gehen. Sie hatte zu meinem Mann mal gesagt, dass er keine Nacht durchschläft. Zudem streitet sie sich ab und an mit ihrem Lebensgefährten. Ich kann absolut nachvollziehen, dass man nicht immer gute Laute hat, aber ich höre sie jeden Tag ihr Kind anschreien: was willst du von mir, lass mich in ruhe etc.. Der Kleine schreit und schreit. Ich kriege Magenschmerzen, wenn ich das mitbekomme.
Was soll ich machen? Wenn ihr an der Stelle der jungen Mutter (sie schein ungefähr im gleichen Alter zu sein: ca 30., 1. Kind) wäret, welches Verhalten fändet ihr gut/ welches nicht?

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geh runter, frag ob du den kleinen nicht mal nehmen kannst und sie ne stunde ausruhen möchte.

meine nachbarin hat auch so nen kleinen brüllwürfel, schrieben ab und zu über fb wie es denn so geht, und sie sagte auch mal das ihr kleiner nur brüllt, ich bot ihr an das sie ihn bringen kann meine kleine schlief gerade und ich hatte zeit.

sie hat ihn tatsächlich mit sack und pack hier abgeliefert und ist heim erstmal 3 stunden pennen.

mittlerweile pass ich auf den kleinen auf wenn sie total müde ist weil sie wieder ewig keinen schlaf hatte, oder aber wenn sie einen termin hat und man sein eigenes wort nicht verstehen würde wenn der kleine losbrüllt.

mir selbst macht das nichts aus, ich weiss ja ich kann ihn abends wieder abgeben, so gemein es auch klingt.
und hier schreit er irgendwie auch garnicht rum sondern liegt hier und lässt sich von meiner tochter begutachten und hält smaltalk mit ihr. die beiden sind auf den tag genau 6 monate auseinander :-) meine läuft zwar schon längst, aber wenn der kleine da ist legt sie sich immer neben den auf den boden, würde zu gern wissen was die beiden da für pläne aushecken :-)

von daher, geh runter deine hilfe anbieten, es ist echt hart mit nem schreikind und ich kann die überforderung sehr gut nachvollziehen.
vielleich gewinnst du schon sehr bald eine tolle freundin dazu, war bei uns auch so

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Geh doch mal ganz unverbindlich runter und frag, ob sie Hilfe braucht. Ob du beim Einkaufen mal was mitbringen sollst, oder ob du ihr den Kleinen mal abnehmen sollst.
Oder lad sie mal zum Kaffee ein.

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wenn es für dich möglich ist.....

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Ich denke du solltest ihr auf keinen fall Vorwürfe machen. Ich bin sicher ihr ist bewusst dass es nicht in Ordnung ist, aber sie weiß sich nicht anders zu helfen. Besser sie schreit als schlägt. Ich würde sie mal auf einen Kaffee einladen, mich mit ihr ein wenig austauschen, Hilfe anbieten, ...

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ich habe 2 Schreikinder gehabt und ertwarte ein hoffentlich friedliches drittes und bin 30. auch mit 25 habe ich meinen Frust nicht am Baby ausgelassen. Man kann Babys durchaus auch emotional misshandeln, also nichts mit "solange sie nur schreit und nicht schlägt..."

Ich kann die Verzweiflung und Erschöpfung gut nachvollziehen, aber durch anschreien wird es auch nicht besser. Wenn dir die persönlichen Hilfsangebote zu viel sind (was ich verstehen kann, auch ohne Asperger wäre das nicht unbedingt mein Fall).
Gibt es bei euch WELLCOME? Wenn ja, würde ich sie darauf aufmerksam machen. In irgend einer Form braucht die Frau jedenfalls dringend Hilfe und Entlastung!

Darauf würde ich sie schon ansprechen. Im härtesten Fall würde das JA schauen, ob wirklich alles in Ordnung ist, gegebenfalls auch Hilfsmöglichkeiten vermitteln!

Alles Gute und viel Erfolg!

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da blutet mir das herz, wenn ich sowas lese.

aber ich kann mir das so gut vorstellen wie das sein muss. ich hab echt ein braves baby aber wenn sie mal ganz schlimm bauchweh hat oder so und den ganzen tag schreit bin ich auch am rande der verzweiflung.. wenn man das jeden tag hat kann ich mir schon vorstellen, dass man völlig von der rolle ist.

ich würde versuchen ihr meine hilfe anzubieten, wenn es mir möglich wäre. ich glaub vorwürfe kann man in der situation niemandem machen. vor allem wenn man es selbt nie erlebt hat.

sie ist bestimmt total am ende und weiß auch bestimmt, dass sie es damit nicht gerade besser macht.

gglg

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Ich hatte auch ein Baby, was anfangs viel geschrien hat, ich glaube sie war ganz normal, man hat ja nur vorher keine Vorstellung davon, wie die schreien können... ;-)

Was ich schrecklich fand: wenn mich jemand DIREKT auf das Babygeschrei angesprochen hat. Da hatte ich immer das Gefühl, es steckt unmittelbar ein Vorwurf dahinter. Wir hatten damals Familie meines Mannes im Haus, und ich wurde OFT auf das Schreien meiner Tochter angesprochen (gerne in Kombi mit der Aussage, dass ihr Kind ja gar nicht geschrien habe in den ersten Wochen, sie das also nicht kennen), und das hat unser Verhältnis sehr verschlechtert.

Insofern würde ich definitiv NICHT hingehen und einer unbekannten Person Hilfe anbieten. Weiß auch nicht, ob Du als Asperger-Autistin solche raschen Kontakte schließen kannst.

Dennoch ist es das tollste was es gibt, wenn man hilfreiche Nachbarn im Haus hat. Da die Mutter nun aber sowieso überfordert zu sein scheint, würde ich ein bisschen tricksen: geh doch irgendwann mal hin und frag sie, ob sie Dir ein Ei, etwas Milch, was auch immer ausleihen kann. Das ist eine erste unverfängliche Kontaktaufnahme - die SIE in die Position der Helfenden bringt (das ist definitiv ein gutes Gefühl für sie, auch wenns ne Lappalie ist ;-) ).

Dann backst Du nen Kuchen und bringst ihr ein Stück, quasi als Dankeschön für das ausgeliehene etwas - und vielleicht kommt dann von ihr die Einladung auf nen Kaffee.

Und dann kannst Du so was sagen wie "das erste Jahr ist grauenhaft, oder?" und ihr auch damit das Gefühl geben, dass sie nicht alleine ist mit ihren Nöten. Und dass Du nicht die alles besser wissende Nachbarin ist, vor der sie sich dann noch schämen muss, wenn ihr Kind schreit.

Ich denke, auf die Weise könnt ihr Kontakt knüpfen und Du wirst erfahren, wie es bei ihnen aussieht, und ob sie Hilfe braucht, und auch, ob Du ihr eine Hilfe sein kannst.

Da muss man echt vorsichtig vorgehen und eine ohnehin schon auf dem Zahnfleisch gehende Erstmutter nicht noch zusätzlich verunsichern, ohne das zu wollen...

Toitoitoi!

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Hallo, Ohweia das ist ne blöde Situation. Sagt man was fühlen sich viele gleich auf den Schlips getreten und machen komplett zu. Aber zuschauen ist auch keine Lösung. Ich find es aber schon mal Super das du dir Gedanken machst! Vielleicht kannst du ihr einen kleinen Strauß Blumen bringen und sie Willkommen heißen, sie zum Kaffee einladen etc. Dadurch kommt ihr bestimmt ins Gespräch und du kannst deine Hilfe anbieten. Es wär schon gut wenn ihr euch erst mal kennenlernt denn wenn ich an mich denke, egal wie verzweifelt ich wäre nie nie nie würde i h mein Baby einer fremden Frau zur Obhut geben. Wenn dir das aber zuviel ist kannst du dir die Nummer einer schreiambulanz oder es gibt bestimmt irgendwelche Telefonseelsorger die helfen? Dieses anonym in den Briefkasten? Lg und alles gute!