Jemand hier dem Mutter+Hausfrau sein nicht reicht?

Hallo,
ich habe mit 35 mein absolutes, langersehntes Wunschkind bekommen. Er ist jetzt elf Monate jung und zusammen mit seinem Papa sind wir (noch) eine kleine, glückliche Familie.
Es ist in einem Mutterforum wohl unnötig zu erwähnen, welch übermenschlich großen Gefühle eine Mutter für ihr Kind hat. Das ist bei mir nicht anders und setze es als gegeben einfach mal voraus.
Und doch: Werden mir die Tage lang. Erst heut war ich bei einem klassischen "Kaffeeklatsch" mit ehemaligen Kollegen und einem ganzen Sack voller Kids. Es war nett. Punkt.
Mein Job war nicht spektakulär, aber mir fehlt MEINE Routine, der Geist, der Horizont, dieses Stück große weite Welt. Mir ist, als wär meine Welt plötzlich soo klein geworden. Nichts fordert mich.
Ich habe mich voller Überzeugung für drei Jahre vom Job abgemeldet und werde es aus Liebe zu meinem Kind auch dabei belassen.
Bitte , bitte jetzt keine Sätze über die große Aufgabe ein Kind zu erziehen, ..das ist mir bewußt, meine ich aber nicht..

Gibt es jemand hier der mich versteht?
I.

1

Hallo,

na da hast Du aber lange durchgehalten.
Mir ging es schon nach 8 Wochen so.

Aber warum willst Du es aus Liebe zu Deinem Kind bei 3 Jahren Erziehungsurlaub belassen?

Ich gehe auch wieder arbeiten, seit Anton 10 Wochen ist und ich liebe mein Kind dennoch über alles.
Das schließt sich doch nicht aus??

Also ich bin aus Überzeugung Mutter und Hausfrau UND Arbeitnehmerin.
Sehe da keine Probleme, alles auf einmal zu sein.

LG
Stephanie

2

Hi!
Kann DIch voll und ganz verstehen!
Mir fehlt es mal in Ruhe meine Arbeit zu machen. Ich hab zwar nen stressigen und chaotischen Job, aber wenn mir da jemand querkommt und es ist nicht dringend nötig dann laß ich ihn stehen und mach meine Arbeit.
Wenn Henrik unbedingt auf den Arm will dann kann ich nichtmal in Ruhe kochen. Natürlich geht er vor und ich mach es gerne - aber ich will auch mal meine Arbeit fertig machen #schmoll
Dazu kommt der Austausch über andere Dinge, die geistige Herausforderung und etwas mehr Anerkennung.
Da ich eh nen Job hab in dem nach 3Wochen Urlaub schon alles neu ist geh ich ab September wieder 50% arbeiten - allerdings nicht mehr, denn sonst kann ich mich daheim nicht voll auf Henrik einlassen.
Wichtig ist Kontakt mit Leuten die keine Kinder haben bzw auch mal über was anderes reden wie Windeln und Breirezepte. Zum Glück hab ich da eine FReundin in der Krabbelgruppe.
Deine Gedanken sind absolut verständlich - keine Sorge ;-)
LG,
HErmiene

3

Hallo,
kann dich verstehen. Bei meiner ersten Tochter hatte ich auch das Gefühl, dass meine Gehirnzellen so langsam absterben, weil sie nicht gefordert wurden. Ich hab richtig Depressionen bekommen deswegen.
Habe dann während des SS-Urlaubs in der alten Firma dazuverdient, zwar für weniger Geld, aber ich war wieder "erfüllt".
Bei Amelie hab ich nur 1 Jahr beantragt (In weiser Vorraussicht) und ärger mich nun ein bissel, dass ich nicht 2 Jahre genommen habe. Diesmal hab ich gar keine Lust wieder arbeiten zu gehen. Vielleicht liegt es daran, dass ich noch die Große habe und meist was unternehme.#kratz
LG gigglepea + Amelie 10.10.05

4

Hallo,

ich liebe meinen Sohn und bin sehr glücklich ihn zu haben und sehr gern Mama.

Allerdings würde ich sehr gern halbtags, also vielleicht von 9-13Uhr arbeiten gehen, da ich nur mit Haushalt und Mutter-sein nicht ausgelastet bin.
Am meisten nervt mich dieser Haushalt, dieses sinnlose Aufräumen und jeden Tag immer und immer wieder diesselbe Routine!

3 Jahre ohne Job könnte ich nicht aushalten, ich werde wahrscheinlich ab September arbeiten, allerdings wirklich Vollzeit, was ich nicht unbedingt wollte. Mein Sohn ist dann 1Jahr alt!

Ich kann Dich aus ganzem Herzen verstehen!

Gruß bw

5

Hallo I.
ich verstehe Dich voll und ganz, ich habe zwei Kinder und trotzdem den Wunsch Karriere zu machen noch längst nicht aufgegeben. Ich bin eigentlich voll ausgelastet und habe keine ruhige Minute, trotzdem freue ich mich sehr, wieder arbeiten zu gehen und damit etwas für mich, mein Selbstbewusstsein und meinen geistigen Horizont zu tun. Ich habe nie daran gedacht 3 Jahre daheim zu bleiben, warum auch? Meine Sohn ist seit er 8 Monate alt ist in der Krippe bzw. im Kindergarten. Was er da lernt im Umgang mit anderen Kindern hätte ich ihm nie beibringen können. Meine Tochter kommt im Alter von 1 Jahr ebenfalls in die Krippe. Und ich gehe für 20h arbeiten und freue mich darauf.
Verbeiss dich nicht zu sehr in die drei Jahre, Dein Kind hat nichts davon, wenn du frustriert zu Hause bleibst!!!

Alles Gute
maumoe

6

Huhu,

beides schließt sich doch nicht aus, oder?! Himmel, ich habe die 6 Wochen vor der Geburt wie ein Häufchen Elend zu Hause gesessen ...

Mit der Geburt von Lina-Marie dachte ich, dass es besser werden würde.

Versteht mich nicht falsch - Lina ist der absolute Mittelpunkt in meinem (unserem (!)) Leben und ich genieße jede Minute mit ihr.

Mein Mann hat auf meine Stimmungsschwankungen sehr sensibel reagiert - ER hat ein Gespräch mit meinem Abteilungsleiter geführt und der hat mich ganz spontan 12 Wochen nach der Geburt als Urlaubsvertretung angefordert. 1 Woche und ich war wie ausgewechselt #huepf.

Wir haben das dann noch öfter so gemacht - Lina wurde in dieser Zeit entweder von meinem Mann oder meiner Mama betreut.

Lina hat mich in ihrem ersten Lebensjahr sehr gefordert, wir hatten jede Menge Spaß - ABER: es hat mir auch gefehlt, meine grauen Zellen richtig in Anspruch zu nehmen, anderen Streß zu spüren, mit Leuten über Dinge zu reden, wo das Kind nicht zwangsläufig im Vordergrund steht ...

Ich gehe seit dem 01. März 2006 wieder für 30 Stunden in der Woche arbeiten. Böse Zungen werden fragen, warum wir uns für ein Kind entschieden haben... Lina bekommt alle Liebe und Aufmerksamkeit, wird in der KiTa sehr gut betreut und der soziale Kontakt zu den anderen Kiddies ist auch für sie sehr wichtig. Ich hatte Lina jetzt 1 Woche zu Hause und kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass ich mein Kind nicht so fordern kann, wie es in der KiTa gemacht wird.

Ich kann Dir nur eines mit auf den Weg geben - nur eine glückliche (!) und zufriedene (!) Mutter, kann eine gute Mutter sein.

Wenn Du der Meinung bist, dass Du selbst gefordert werden musst, dann sprich mit Deinem AG - u.U. kannst Du stundenweise in Dein "altes" Leben zurückkehren. Vielleicht läßt sich dies mit der Unterstützung Deines Mannes und der Familie leichter realisieren, als Du Dir vorstellen kannst.

Sorry, dass es so lang geworden ist - aber ich kann sehr gut nachempfinden, welches "Problem" Du hast.

VLG
Alex & Lina-Marie (*28.02.2005)

8

Hallo,

Und wie!!!!!!
Ich hatte immer dieses Gefühl bei meinen KIndern. Habe jeweils 7 bzw 9 Monate nach Geburt wieder gearbeitet.
Ich bin ausgeglichener, fröhlicher und habe das Gefühl nicht allein nur Mutter zu sein, sondern auch noch Antje.
Meine Kinder spüren das auch.
Jetzt beim Dritten gehe ich auch nach 3 Monaten wieder arbeiten.
Also keine Angst, wir sind mit Sicherheit genauso aus Überzeugung Mutter, wie alle Anderen.

Überleg dir nur gut, ob Du tatsächlich 3 Jahre schaffen wirst.

LG Antje

10

Hallo!
Ich gehöre auch zu dieser Sorte Mama! ;-) Ich finde es wirklich wunderschön Mama zu sein, aber das alleine ist mir zuwenig! Wenn mein Mann von der Arbeit kommt und mich fragt: und, was gibts bei Dir neues? kann ich ihm außer von Sarahs Vortschritten nix erzählen! Deshalb haben wir uns gemeinsam dazu entschlossen, das ich ab September ( da ist Sarah dann 15 Monate ) wieder für 1-11/2 Tage pro Woche arbeiten gehen werde! #freu
Denn, wenn die Mama zufrieden und glücklich ist, ist es auch das Kind!!! :-D
Liebe Grüße
pulverle + Sarah 23.6.2005 #herzlich

12

Hallo,

ich verstehe dich auch sehr gut. Meine Tochter ist jetzt 8 Mo alt, und heute habe ich wieder angefangen zu arbeiten, 20 Std/Wo TZ. Das tut so gut!!

Wenn du jetzt schon das Gefühl hast, dass du nicht gefordert wirst, dann ändere etwas. Frag ob die TZ bzw. studenweise wieder arbeiten kannst. Häufig sind die Arbeitgeber auch froh, wenn sie eine gut ausgebildete 400 Euro Kraft bekommen können. Oder wenn das nicht geht, dann versuch einen neuen Job zu finden, den du mit deinem Kind vereinbaren kannst. Du wirst dich sonst zu tode langweilen, frustiert und unglücklich werden, und das spürt dein Kind auch. Ich denke, eine Mutter, die vielleicht 20 Std. nicht da ist, dafür den Rest der Zeit glücklich und mit sich selbst zufrieden ist, ist viel besser für das Kind.

Ich wünsche dir, dass du das mit deinem Job organisieren kannst, und glaube mir, ich verstehe dich sehr gut, mir ging es genauso.

liebe Grüße

Stefanie