Baby schreit nur in Wohnung und andere Probleme - bin überfordert :(

Hallo,

mein Sohn ist nun knapp 5 Monate alt und so langsam muss ich zugeben, dass ich ratlos und überfordert bin. Ich habe bewusst alle Babyratgeber außen vor gelassen und wollte mich ganz auf meinen Instinkt verlassen, aber langsam frage ich mich, was ich falsch mache.

Ein großes Problem ist das ewige Weinen, Nörgeln und Schreien. Die ersten sechzehn Wochen war praktisch nur Gebrüll; seit er robben kann, ist es etwas besser - aber noch lange nicht gut. Dass ich ihn mittlerweile mal fünf Minuten auf die Spieldecke legen kann, ist schon ein riesen Erfolg. Spätestens dann fängt er aber an zu weinen. Wenn hier erzählt wird, dass ein Baby irgendeinen Gegensand eingehend untersucht – das macht er eher selten, und bei Babyspielzeug schon gar nicht. Viel eher wird er erst recht sauer, wenn er sich mit einer Sache beschäftigt.

Auch, dass ein Baby außerhalb der eigenen vier Wände weint, kann ich bei ihm nicht bestätigen. Im Gegenteil. Ohne ersichtlichen Grund schreit er NUR in der Wohnung. Wenn wir mit ihm unterwegs waren, fängt das Weinen genau dann an, wenn wir die Wohnungstür hinter uns zu gemacht haben. Dabei dürfen wir ihn aber draußen auch nicht länger als eine viertel Stunde im Tragetuch tragen (es sei denn, er ist müde; Kiwa haben wir nicht), dann will er mit Blick nach vorne getragen werden. Bei seinen mittlerweile 8 Kilo geht das ganz schön in die Arme. In der Wohnung geht eigentlich auch nur mit Blick nach vorne rumtragen und singen oder sonst wie bespaßen.

Das zweite Problem ist der Schlaf. Ich weiß, dass jedes Kind individuell ist, aber für einen Säugling kommt es mir bei ihm doch sehr wenig vor. Anfangs war es noch ok, da kam er alles in allem auf etwa 13 Stunden. Mittlerweile schläft er von abends acht bis morgens sechs Uhr mit etwa fünf bis acht Stillunterbrechungen, und drei Mal am Tag jeweils höchstens (!) eine halbe Stunde. Also elfeinhalb Stunden an guten Tagen. Weil ich eigentlich nur abends für die Uni lernen kann, kann ich mich nicht mit ihm zusammen hinlegen. Und tagsüber ist er ja schon wieder wach, bevor ich überhaupt eingeschlafen bin.

Also: Was könnte ich falsch machen?? Ich tue wirklich, was ich kann, aber langsam weiß ich nicht mehr weiter. Letztens war ich mit ihm spazieren und hatte nachher keinen Schimmer mehr, wo ich überhaupt lang gelaufen bin. Wenn er mich angrinst, hab ich manchmal schon gar keine Kraft mehr, zurück zu lächeln. Und das tut mir soooo leid. Er will immer mehr beschäftigt werden und ich kann immer weniger. Mein Mann arbeitet nur noch dreiviertel und tut was er kann. Ansonsten haben wir aber keine Verwandtschaft oder sonstige Personen in der Nähe, denen ich ihn mal anvertrauen würde. Wie sind den Eure Baby so drauf? Was macht ihr den ganzen Tag? Hat jemand einen Tip, wie ich besser mit ihm umgehen kann?

Liebe Grüße!

PS: An diesem Beitrag schreibe ich seit 7 Uhr heute morgen #schwitz.

Symbolbild einer Babytrage Symbolbild
fünf gelbe Sterne

Die besten
Babytragen
2024

zum Vergleich
1

Hallo,

so ein Kind hatte ich auch. Zu Hause ein kleiner schreiender Teufel, wenn wir unterwegs waren, ein Engel :-[

Irgendwann habe ich mich dann darauf verlegt, möglichst viel raus zu gehen. Ich bin viel spazieren gegangen, wir sind nachmittags einen Kaffee trinken und abends zum Essen ausgegangen.

War richtig schön. Ich bedaure, dass wir das jetzt nur noch ganz selten machen #schein

Das mit dem Schreien hat übrigens aufgehört, als meine Tochter laufen lernte (mit 18 Monaten).


#winke

2

Wie gehst du dann mit ihm spazieren, wenn er nur 15 Minuten im TT bleiben will? Oder gehst du nur zum Schlafen raus? Schläft er dann länger?

Diese 3 Mal 30 Minuten Schlaf tagsüber sind sehr typisch, eigentlich schlafen fast alle so in dem Alter. Nur dass nachts eher 12 statt 10 Stunden Schlaf ist (natürlich nicht am Stück).

Was hast du für Spielzeug zu Hause? Hast du einen Spielbogen? Etwas, was von oben runterbaumelt und er damit spielen kann? Da waren meine beiden ganz scharf drauf.

Sonst kommt mir euer Alltag eigentlich ganz normal vor, das Problem ist, dass du damit nicht klar kommst. Kann dein Mann ein paar Tage Urlaub nehmen, damit du dich erholen kannst? Kannst du ein paar Wochen Unipause einlegen und richtig ausschlafen?

3

Du hast meine Tochter. Und meinen Sohn. Ehrlich.

Erstmal die gute Nachricht, die Du Dir Mantra-mässig immer und immer wieder vorbeten musst: Es wird besser. Es wird noch besser. Irgendwann ist es vorbei.
Er wird durchschlafen, er wird aufhören zu jammern und weinen, er wird sich selbst beschäftigen können und Du wirst Dich dann erholen können.
Das verspreche und schwöre ich Dir.

Die zweite gute Nachricht: Es liegt nicht an Dir. Das Kind ist einfach neugierig, phantasievoll, wissbegierig und wahrscheinlich auch recht intelligent. Da is nix mit "hinlegen und gut". Zuhause ist es stinklangweilig, das kapiert er ja. Da gibts nix zu sehen, nix zu hören und nix zu entdecken. Also Protestgebrülle.
Trotz dass ich auch eine eingefleischte Tragemama bin: Die Anschaffung eines Buggys (Qualität beachten!) war bei beiden Kindern eine der sinnvollsten Investitionen. Klar, tragen ist gesund und praktisch, keine Frage. Aber Brüll-Tragen macht halt echt keinen Spass. Mein damaliger Kinderarzt gab mir bei meiner Tochter (Kinderwagen-Totalverweigerin) den Tipp, einen Buggy anzuschaffen, der eine sehr feste, in vollständige Liegeposition stellbare Rückenlehne hat. Sie war damals drei Monate alt. Kein Scherz!
Und endlich konnten wir laufen, ohne dass mir die Arme brachen oder die Ohren abfielen. Denn das Kind konnte GUCKEN!

Ähja. Könnte noch stundenlang weiter schreiben. Gibts noch was, was Du speziell an Tipps brauchst?

4

Danke schonmal für die lieben Antworten! Ich meld mich nachher ausführlicher, wenn das Knatschmonster im Bett ist :-D.
LG

5

Hallo,

dieser Thread hätte von mir vor 3 Jahren sein können.
Mein Sohn hat die erste zeit auch nur geschrien, ich habe dauergestillt und geschlafen hat er am Tag (auch aols Säugling) maximal 30 Minuten.
Ganz ehrlich, ich bin auf meinem Zahnfleisch gegangen, ich werde das jetzt nicht schön reden ;-).
Luca hat auch die ersten 2 Jahre nicht eine Nacht durchgeschlafen. Es war der Horror!
Meine Hebamme und mein Kinderarzt sahen mich immer nur völlig fertig und heulend ;-), aber auch die wussten keinen Rat.
Ich habe mir dann ein Tragetuch gekauft und Luca mit ins Ehebett genommen, denn es war offensichtlich, daß er meine körperliche Nähe braucht, denn auch ich konnte meinen Sohn nicht einmal 5 Minuten auf die Krabbeldecke legen.
Ich bin in der Zeit sehr oft zu meiner Mutter gegangen und die hat mir Luca dann mal ne halbe Stunde vom Arm genommen oder ich bin auf Sonnenbank oder,oder, oder...
Kurzum, ich habe das alles überlebt und mein Sohn ist heute das liebste Kind ;-), wird 4 Jahre diesen Monat.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft!


LG

Claudia

6

Es liegt nicht an Dir!

Dein Kind ist wißbegierig, neugierig. Und draußen ist es interssanter als zu Hause. Deshalb ist er draußen auch ruhig und drinnen langweilt er sich, weil ihm die Impulse fehlen.
Er ist knatschig, weil er sich nicht fortbewegen kann.

Vielleicht legt Ihr Euch doch einen Kinderwagen zu, dann könnt Ihr länger draußen bleiben. Ob es möglich ist, ihn dort "abzulegen" muß man probieren.

Ich bin bei meiner Tochter in den ersten 6 Monaten alle 2 Stunden (rund um die Uhr) aufgestanden.
Als sie 6 Monate alt war, habe ich mit Beikost angefangen, und zwar am Abend.
Da wurde es mit dem Schlafen viel, viel besser.

7

Hey du #liebdrueck

Mein Sohn (7 Monate alt) war und ist auch so!

Er ist ein ganz neugieriger kleiner Fratz, der sehr aktiv ist. Er hat schon vor 4 Wochen zu krabbeln begonnen, will und wollte schon immer alles untersuchen und konnte sich noch nie länger als 5 Minuten mit irgendwas beschäftigen. Inzwischen fängt er an sich hochzuziehen.
In der Wanne des KIWA wollte er nie fahren, erst seit er im Buggy sitzen kann (auf Stufe 2) ist es spitze #pro Trage war nie was für ihn, da hat er zuwenig gesehen.

Dazu ist er eigen, wenn es ums Essen geht. Als ich noch stillte (die ersten 3 Monate) hat er Stillterror betrieben. Immer andocken, loslassen und brüllen :-(
3 Monate habe ich durchgehalten, dann abgestillt. Es wurde besser :-)
Aber nicht lange :-(
Bald hat er angefangen die Flasche zu verweigern und nur noch im Halbschlaf zu trinken.
Wir haben mit 5 Monaten mit Brei angefangen. Wurde nach anfänglicher Begeisterung komplett bis heute verweigert.
Er bekommt inzwischen vom Familientisch (ich nehme immer ne Portion vor dem Würzen ab) und isst alles mit großer Begeisterung und das ohne einen einzigen Zahn. Wenn wir wo beim Essen sind, denkt jeder, dass er älter ist.
Er will immer alles selber machen. Füttern darf man ihn nicht. Löffel geht nur, wenn er ihn selber halten kann.
Seine Flasche hält er aber immer noch nicht selber (er will sich ja in den Schlaf süffeln).

Er hasst große Menschenansammlungen mit viel Lärm.
Dort ist er zwar ruhig und interessiert. Kaum sind wir aber daheim wird er nörgelig. Die Nächte nach solchen Ausflügen sind er Horror, weil er einfach alles verarbeitet und dabei häufig weint.

Er sieht und hört extrem gut (laut KiA) und nimmt deshalb sehr viele Reize auf. Mein KiA meinte er sei hypersensibel, d. h. er nimmt mehr auf und reagiert heftiger darauf. Er ist auch sehr anfällig für Stimmungen anderer Personen (mehr als in dem Alter normal wäre laut KiA).
So hat er sehr früh angefangen zu fremdeln, merkt jede Unsicherheit von mir, ist sehr skeptisch. Laut lachen tut er nur bei mir und meinem Mann und dann muss es sehr lustig sein. Er ist eher der verschmitzte Grinser.

Dazu ist er sehr intelligent (deshalb langweilt er sich schnell) und laut KiA geistig und körperlich teilweise schon soweit wie ein ca. 12 Monate altes Kind.

Lange Zeit habe ich mit ihm gehadert und mir gedacht: Hätte ich nur ein Kind wie alle anderen auch. Eines, das man auch mal für 15 Minuten unter nen Spielebogen legen kann. Eines das normal zu füttern und zu händeln ist.

Heute habe ich mich mit ihm versöhnt und bin sehr stolz auf ihn. Gerade deswegen, weil er so ist wie er ist.
Er ist so aufgeweckt, aktiv, intelligent. Mit ihm ist es nie langweilig.
Ich liebe ihn einfach über alles!

Mein KiA meinte mal: Dieses Kind ist echt was Besonderes und bestimmt sehr anstrengend.
Ja, er ist was Besonderes. Er ist mein "besonderer Schatz" :-)

Seit ich mit ihm "abgefunden" habe, bin ich viel ruhiger im Umgang mit ihm. Und so wurde er ruhiger, ausgeglichener und zufriedener.
Er nimmt einfach meine Stimmungen auf :-)

Und was ihn auch zufrieden macht: 100% Auslastung und kreatives Spielzeug (selber gebastelt).
Wir müssen tägl. mindestens 2x ne Std. spazieren gehen! Dazu muss er täglich ein Vormittagsschläfchen (1Std.) und ein Mittagsschläfchen (2Std.) machen. Mindestens eine Std. vor dem Schlafen gehen, fahren wir das Programm runter und es gibt nur noch ruhige Sachen (z. B. singen, baden, lesen).
Wir achten auf einen sehr geregelten Tagesablauf mit mindestens 3-4 Std. zwischen den Schläfchen (er geht abends gegen 19.00 Uhr ins Bett und schläft bis 6.00 Uhr mit einer Trinkunterbrechung).
Seit wir den Tag streng geregelt haben, ist es besser geworden.

Erkennst du bei meiner Schilderung dein Kind etwas wieder?
Dann hier mein Tipp: Besorg dir nen sehr guten Buggy und such dir ne ganz ruhige Strecke aus, die mindestens 1 Std. dauert. Gehe dort 2x tägl. spazieren, egal bei welchem Wetter. Regle den Tagesablauf ganz fest mit wirklich festen Zeiten (+/- ne Std.).
Und laste ihn aus mit kreativem Spielzeug (Dosen, Plasikflaschen mit unterschiedlichen Füllungen, Spielkisten zum Ausräumen...).
Und werde selber ruhiger, versöhne dich mit deinem besonderen Kind.

Dann wird alles gut, wirst sehen #klee

Alles Liebe
Eichkatzerl

8

So, da bin ich wieder. Erstmal ist es schön, zu lesen, dass es anderen ach so geht/ging und vor allem: dass es besser wurde. Zur Zeit kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass aus diesem dauermotzigem Baby mal ein einigermaßen ausgeglichenes Kind werden soll ;-).

Xy: Ich versuche natürlich, möglichst oft raus zu gehen, mein Sohn ist allerdings auch nicht lange "hinsetztauglich" und fängt trotzdem schnell an, zu motzen. Wir könnten uns ja zu viel ausruhen...:)

Sonne: Wir konnten ihn in den ersten Monaten gar nicht ablegen, und als wir ihn dann mal ablegen konnten, hat er sich prompt gedreht und den Spielbogen nur mit dem Popo angeschaut. Spielzeug haben wir ganz normal Schmusetuch, Rassel, Stoffwürfel und so. Aber er interessiert sich wenn dann eher für die Brötchentüte oder eine Flasche... Draußen nehme ich oft schon gar kein Tragetuch mehr, sondern trage ihn einfach auf dem Arm.

Witch: Ich finde es halt so heftig, dass er teilweise wirklich BRÜLLT. Als wäre es ganz furchtbar hier in der Wohnung. Wir haben schon einen Buggy, den wir noch nicht benutzen; den Quinny Speedi (weil wir so oft im Wald unterwegs sind). Ich weiß nicht, ob der dafür geeignet wäre?

Claus: Ohje, ganze zwei Jahre ging das bei Dir? Du Ärmste. Wenn es nur die Nächte oder nur das Gemotze wären, damit würde ich ja klar kommen. Aber so kann man sich einfach nie erholen. Bei uns im Bett schläft mein Sohn auch schon. Sonst würd ich hier nur noch schreiend im Kreis laufen #rofl.

Bruchetta: Was habt ihr denn Eurer Tochter abends für Beikost gegeben?

Eichkatzerl: Ja, dass es besser geworden ist, seit wir zumindest einigermaßen einen Tagesablauf haben, ist mir auch aufgefallen. Und das mit dem Stillen hat mein Sohn auch!! Andocken, abdocken, umdrehen, mit den Armen rudern... Stillen geht eigentlich nur im Liegen, aber damit habe ich mich arrangiert. Und auch die Sache mit dem Lachen, das ist bei ihm auch so :). Bei meinem Kinderarzt habe ich schon ein wenig das Gefühl, dass er unsere Probleme abtut... Hat Euer Arzt da eine besondere Ausbildung?

Als ich den Beitrag geschrieben hab, war ich echt verzweifelt; eben konnte ich mich noch eine halbe Stunde ausruhen und dann ging es auch wieder besser. Manchmal bin ich einfach so müde, genervt und gereizt, das kenne ich gar nicht von mir. Und das nervt mich dann noch zusätzlich ;). Danke nochmal für Eure Hilfe!

#winke

9

Respekt, dass du ihn so lange auf dem Arm tragen kannst. Ich würde da schon nach 2 Tagen durchdrehen.

Hast du schon probiert auf dem Rücken zu tragen? Vielleicht sieht er mehr? Oder auf der Seite (Sling oder so)?

Kannst einen Termin bei einer Trageberaterin machen und alles mit ihm ausprobieren, vielleicht gefällt ihm ja was.

Ich denke auch, deine Speicher sind einfach leer, du brauchst Entlastung um wieder zu dir zu kommen.
Überlege dir, wie du Freiräume für dich schaffen kannst.

10

Meine KiÄ ist eine ältere, sehr erfahrene und sensible Frau. Sie ist zusätzlich noch Homöopathin und für auch Alternativmedizin aufgeschlossen.

Sie meinte, dass der Ansatz mit der "Hypersensibilität oder Hypersensitivität" aus den USA kommt und bei uns wissenschaftlich noch nicht ganz anerkannt ist.
Du kannst ja mal die beiden Begriffe googlen. Ich denke du wirst dein Kind wiedererkennen.

Ich wünsche dir echt viel Kraft. Haben wir auch gebraucht.

ABER: Es wird echt besser. So ausgeglichen wie andere Kinder ist er zwar nicht, aber das muss er auch nicht sein. Er hat andere Stärken ;-)

LG