Verwöhnt (knapp 9 Monate)

Hallo zusammen,

aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis höre ich immer wieder, dass meine Kleine verzogen wäre, weil sie keine zehn Minuten alleine spielt.

Gespräche mit anderen Müttern (auch schon vor 6-7 Monaten) zeigen mir, dass dieses "verzogen" wirken sehr am Kind liegt. Manche Kinder liegen von Anfang an einfach so da und meckern nach 15 Minuten ganz vorsichtig, wenn die Mutter nicht vom Duschen zurück kommt. Freunde von uns haben ihren fünf Monate alten Sohn bei ihrer Einzugsparty einfach ohne Babyfon ins Schlafzimmer gelegt. O-Ton: Wir schauen immer mal wieder nach, der ist ganz lieb. Und Tatsache, Kind war zwar wach, weinte aber nicht.

Meine Tochter dagegen ließ sich noch nie einfach so ablegen. In den ersten Wochen hatte ich ein Schreikind und wer davon Ahnung hat weiß, dass man auf keine fünf Minuten "nur so rumliegen" hoffen darf. Es gab nur zwei Zustände: schlafen oder weinen/schreien.

Inzwischen hat sich alles gebessert, aber gemessen am Ausgangszustand bin ich jetzt schon zufrieden, wenn sie mal fünf Minuten ohne einen Laut durch die Gegend robbt. Danach fängt sie an zu motzen und nach weiteren zwei Minuten heult sie. Verwöhne ich sie, wenn ich dann sofort hingehe? Wenn man nicht schnellstens herzu springt, lässt sie sich anschließend nur durch Hochnehmen beruhigen. Meine einfache Anwesenheit reicht auch nie, ich muss immer zu ihr auf den Boden.

Klar bin ich neidisch auf Mütter, die in Ruhe Zeitung lesen können. Aber wenn ich an die Anfangszeiten denke, liege ich gern mit auf dem Boden. Leider wird in meinem Haushalt nie was, weil ich ständig auf das Kind fixiert bin, sie trage oder mit ihr spiele.

Ist es wirklich der Verdienst dieser Mütter, wenn ihre Kinder durchschlafen und sich lange selbst beschäftigen können? Manchmal klingt das hier so durch und von meiner Familie höre ich das auch. Aber ist nicht auch Glück dabei, wenn ein Baby gleich in der ersten Nacht durchschläft und in der Folgezeit nur selten weint?

Ich weiß echt nicht, was ich an der aktuellen Situation ändern soll, kann die blöden Sprüche aber auch nicht mehr hören. Von wegen "lass sie doch mal motzen". Was soll ich machen, wenn das motzen fast sofort in Weinen übergeht??? So, ist vielleicht eher ein Sinnlosposting geworden, aber es musste mal raus.

Gruß Tabea

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Natürlich spielt da eine Menge "Glück" mit rein.

Bzw. ist das auch eine Charakterfrage beim Baby.

Meiner gehört zu den genügsamen Kerlchen - ich kann also viel nebenher machen.
Aber manchmal denk ich mir auch, ob ich das nicht zu sehr "ausnutze" - denn solche Mütter wie Du beschäftigen sich ja zwangsweise viel mehr mit ihren Babys und "fördern" sie auch viel mehr.

Lukas ist zwar nicht zurückgeblieben - doch manchmal frag ich mich, ob er, wenn er ein "schwierigeres" Baby wäre, nicht mehr von mir bespaßt werden würde und dann auch schneller lernen würde.

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Hallo Tabea,

mir geht es wie dir.
Zaro will auch getragen oder bespasst werden.
Alleine beschäftigen geht nur morgens nach dem Aufwachen ca. 20 Minuten.
Auch in den ersten Wochen war er nur beim Schlafen oder Stillen ruhig. Ich war Stunden nur bei ihm im Bett (er schläft bei mir) oder am Tragen.

Mein Haushalt wird notdürftigst erledigt wenn er so gegen 21:30 eingeschlafen ist - oder mit ihm in der Trage. Ist aber bei mittlerweile 8kg sehr anstrengend.

Ich kann dich so so gut verstehen! Und ändern kann man da m.M. nach nix - manche Babys brauchen eben mehr Nähe und Zuwendung und Mama :-)
Irgendwann wird das auch nachlassen - und sie brauchen uns nicht mehr 24/7 :-)

Alles Liebe + viel Kraft und lass' die anderen reden.

Cora

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Mein Mann und ich sind grad voll am lachen. Grund: du beschreibst unser Kind und unsere Lebenssituation. Was ist eine Couch? Ich kenne nur den Fussboden. Bin ich ein Spielgerüst? Anscheinende, denn mein Kind benutzt mich als dieses. Ist irgendwo eine Sirene? Nein, es ist mein Kind, was mal wieder Mama braucht.

Ja es ist anstregend, aber viel besser als damals, in unserem Fall. Damals war es echt viel härter.

Verwöhne ich Jason damit? Nein, ich denk, wenn er alt genug ist, wird er auch ohne Mama sich beschäftigen können. Für mich ist es kein verwöhnen und was andere meinen ist mir egal.

Lg Nancy mit Jason (9 Monate)

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Na verzogen is ein blödes wort.vielleicht hat er noch nicht das spielzeg gefunden was ihn länger beschäftigt.Aber ich denke auch das es daran liegt das ein baby ja im hirn schon alles fertig geplant hat aber dann traurig ist weil es eben noch nicht alles so klappt.meine kleine zickt auch rum wenn se kein bock hat oder wo hin will aber nicht kommt.sie kann noch nicht krabbeln und das nervt sie.( fast 7 monate)ist ganz normal.alle kinder sind unterschiedlich.Motzen lassen tu ich meine auch mal.weinen ist was anders aber jeder so wie es passt.

lieben gruß

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hallo

dieser beitrag hätte vor einigen wochen meiner seien können:) ich verstehe dich nur all zu gut.
es ist eher glück wenn babys von anfang an durchschlafen

ich weiß es ist anstrengend sich jede minute des tages um sein baby zu kümmern, zu tragen und zu spielem
wir haben uns auch viel anhören müssen, von wegen verwöhnen und so, haben aber gott sei dank nicht drauf gehört

Ein baby ist ein kleiner individueller mensch, jedes ist anders, einige schlafen nur, andere sind länger wach und gerne in mamas gesellschaft..auch nachts
Meine kleine beschäftigt sich seid dem 8.manat alleine für, wenns hoch kommt eine halbe std, dann möchte sie ihre mama daneben sitzen haben, die sich mit ihr freut wenn sie was neues macht.

unsere ist jetzt 10 monate alt und wenn ich sie so ansehe, weiß ich ich hab alles richtig gemacht!

wünsche dir viel kraft und viel freund mit deiner kleinen

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Hallo,

meiner Meinung nach liegt es größtenteils an der Erziehung, ob und wie lange ein Kind sich beschäftigen kann.
Ein Kind, dass mit knapp einem Jahr absolut nichts mit sich anzufangen weiß und ständig einen Alleinunterhalter braucht, hatte bis dahin leider nicht die Möglichkeit, es lernen zu dürfen. Mit dem Charakter hat das meiner Ansicht nach recht wenig zu tun.

L.G.
zwillima

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Hallo Zwillima,

meine Kleine spielt ja allein, aber nur wenn ich auch auf dem Boden liege. Wie soll ich ihr Verhalten denn ändern? Am Anfang hat sie sofort geschrien, wenn man sie irgendwohin gelegt hat, da konnte ich die Sache mit dem "alleine spielen" nicht mal ausprobieren.

Inzwischen weint sie, wenn ich oben am Tisch sitzen bleibe oder nicht wieder ins Zimmer komme. Würdest du sie weinen lassen, damit sie lernt, sich selbst zu beschäftigen? Kinder, die nur motzen, kann man ja ganz gut ignorieren. Aber wenn sie bitterlich weint? Ist es schon Erziehung, wenn ein kleines Baby sich so verhält?

Wer ein Baby hat, dass nur motzt, der hat leicht reden. Da kann man gut alle "Erziehungstipps" umsetzen


Gruß Tabea

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Hallo,

sie ist ja erst 9 Monate. Wenn Du z.B. den Raum verläßt, kann es schon sein, dass sie wirklich Angst hat, weil sie Dich nicht mehr sieht. Das sollte man keineswegs ignorieren...man kann die Kleinen ja überhall hin mitnehmen.
Wenn ich allerdings merken würde, dass mein Kind mir nicht einmal gestattet, eine Tasse Kaffee zu trinken oder die nötigsten Arbeiten zu verrichten, würde ich schon darauf bestehen, dass jetzt mal 15-20 Minuten Eigenbeschäftigung angesagt ist. Für den Anfang reicht das schon.

Hier wurde unter anderem geschrieben, dass Eltern, die das behaupten mit genügsamen Kindern gesegnet sind. Das ist absoluter Quatsch...meinen Kindern hat es auch nicht von Anfang an gepasst, dass irgendwann einmal der normale Alltag einkehrt und sich eben nicht jede Minute des Tages nach ihren Launen richtet.
Das ging nicht mit leisem, kurzen Gemecker vonstatten, sondern mit Schreiattacken vom Feinsten.

Alle Familienmitglieder haben Bedürfnisse und das muß berücksichtigt werden. Es kann sich nicht immer alles nur um einen drehen. Außerdem ist es für Kinder sehr frustrierend, wenn sie weder eigene Iddeen noch Fantasie entwickeln dürfen, weil sie ständig bespielt werden.

Es sollte den Eltern eine Freude sein, mit ihren Kindern zu spielen, aber wenn es irgendwann mal zur ungeliebten Dauerpflicht wird, läuft irgendwas schief.

L.G.
zwillima

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Guten Morgen,

ich kann sowohl deine Gedanken als auch deine Situation gut nachvollziehen - habe auch so ein wundervoll aktives Kind. Ist anstrengend, aber auch irgendwie toll, gelle ;-).

Aussagen wie die meiner Vorschreiberin (zwillimama) höre ich häufig von Eltern, die ruhigere bzw. von Natur aus genügsamere, ausgeglichenere Kinder haben. Dies schreibt man sich häufig als Erziehungserfolg zu. In einem höheren Alter mag diese Annahme auch zutreffen, im Säuglingsalter halte ich es für abwegig. Denn Erziehung setzt Verstehen voraus, und zu dieser Leistung sind unter 1-Jährige gar nicht fähig.

Amüsant fand ich da Nachbarn von uns, die bereits in der Schwangerschaft ja sooo nützliche Tipps für mich hatten: Immer hart bleiben, keine Schwäche zeigen, dann wird das Kind so wundervoll ruhig wie ihres. Nun haben sie ein zweites und was soll ich sagen: es ist genau so ein Wirbelwind und Sensibelchen wie unser Sohn. Letztens beim Kaffee gab meine Nachbarin dann zu, dass sie sich geirrt hätten..... Es hängt wohl doch vieles vom Charakter ab.

Whatever: es muss nicht ewig so bleiben! Vielleicht werden unsere Quirlies mal ruhiger? Auf jeden Fall selbständiger, das zeigt mein Sohn jetzt ganz deutlich. Seit er krabbelt, steht und an der Couch lang läuft, kann er sich bis zu 30 Min in meinem Beisein selbst beschäftigen. Mit Freude. Und er ist sehr aufgeschlossen anderen Menschen gegenüber, wirkt sehr sicher im Umgang mit anderen, ist immer fröhlich und neugierig. Was will man mehr?

LG, Elvi - die zugegebener Maßen häufig an ihre Grenzen stößt mit diesem Kind, aber es auch immer wieder genießt.

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"Und er ist sehr aufgeschlossen anderen Menschen gegenüber, wirkt sehr sicher im Umgang mit anderen, ist immer fröhlich und neugierig. Was will man mehr?"


Hallo,

siehst du, das hatte ich ganz vergessen. Wenn wir unterwegs sind oder Besuch haben ist sie so eine süße neugierige Maus. Lacht und schäkert, will alles untersuchen. Einfach toll!

Manchmal vergisst man glatt die positiven Seiten eines so aufmerksamen und aktiven Kindes. Sie erfasst alles mögliche, ich finde das immer sehr interessant. Gleichaltrige Kinder im selben Raum spielen brav mit einem Auto weiter, während sie dem Müllauto draußen lauscht. Sie bekommt so viel mit, kein Wunder, dass sie manchmal überfordert ist.

LG Tabea


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Hallo!

Ich glaube das liegt eher auch an dem was das Kind mitbringt. Nils ist auch eher ein ruhiger. Was nicht heißt das er nur rumliegt. Er ist Krabeltechnisch und auch was das stehen angeht sehr weit mit seinen 9 Monaten. Aber er untersucht gerne Dinge für sich. Das ist aber auch nicht soviel einfacher weil ich wirklich nix stehen lassen kann. Garnix...oder aber ich muss ständig ein Auge auf ihn haben. ABer auch er war nicht immer so. Es gab und auch jetzt ist es manchmal noch so dass er einfach möchte dass ich bei ihm bleibe und das gewähre ich ihm auch. Meiner Meinung nach wird sich ein Kind irgendwann nur dann etwas lösen können wenn es sich der Anwesenheit der Mutter in erforderlichen Situationen sicher sein kann. Also: Kind denkt wenn ich alleine in meinem Zimmer spiele und mir dann etwas passiert z.Bsp. ich bekomme Angst weil ich alleine bin. Dann weiß ich dass meine Mama kommt und mir hilft. Diese Sicherheit gibt man den Kleinen nur durch Anwesenheit und nicht indem man weggeht.

Mache einfach so weiter wie DU es für richtig erachtest denn dann tust du automatisch das Richtige. Ich lasse mir auch nicht reinreden. Mein Kleiner muss nicht in der Nacht schreien weil ein Buch sagt dass er es vom Alter her können muss und er muss auch nicht alleine sein wenn er nicht will und zum Einschlafen lege ich mich auch noch mit hin. Diese Zeit ist ohnehin viel zu früh vorbei.

LG Nicole

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Ich musste mir das bei meinem Großen -3,5 Jahre alt- auch anhören. erst recht nachdem meine Tochter (2) auf die Welt kam und das reinste Schlafkind war. trinken und schlafen..... ich dachte das wäre nicht normal:-p
Meine jüngste (4,5 Wochen alt) kommt nun ganz nach dem großen#schwitz tragen tragen tragen...... wenn nicht dann wird geschrien#augen
Es gibt halt sone und sone Kinder. Die einen sind von anfang an mit sich und der Welt zufrieden, die anderen nehmen 1. zuviel für ihr Alter wahr 2. haben größere Anpassungsschwierigskeiten und sind einfach sehr anhänglich.
Bei meinem großen gabs kein verwöhnen. Er ist noch heute sehr kuschelbedürftig, gleichzeitig aber auch schon ziemlich selbstständig für sein Alter.

Also Kopf hoch du machst das schon richtig!!
LG Tigermama2