Lilly, 11 Wochen, offenes Hämangiom! Bitte Erfahrungen!

Hallo Ihr Lieben!

hat jemand vielleicht auch damit zu kämpfen??

Lilly hat an der Leiste bis zum Oberschenkel ein großes
Hämangiom und da das leider im Windelbereich ist, hat sie 2 große Stellen, die offen sind! Ich sollte zuerst nur Zinksalbe drauf machen, aber das wurde nicht besser, dann hab ich noch so eine blaue Tinktur bekommen, die das schneller austrocknen soll und soll da drüber dann die Zinksalbe geben! Das machen wir jetzt seit 2 Wochen und es blutet noch immer! Und sie schreit natürlich jedes mal wie am Spieß, wenn sie in die Windel gemacht hat und man muss da ja auch jedes Mal denn wieder bei und alles reinigen, damit es sich nicht noch weiter entzündet!

Hat jemand die selben Erfahrungen gemacht und kennt noch Tipps, wie wir das zum abheilen bringen können?
Mein Arzt ist diese Woche noch im Urlaub, da kann ich erst nächste Woche anrufen und einen Termin machen! :-(

Danke und liebe Grüße
Tanja & Lilly

1

ganz ehrlich???
AB INS KRANKENHAUS!!!!!!!!!!!!


:-[:-[:-[#kratz

2

Sofort zum Vertretungsarzt oder zum Bereitschaftsdienst ins Krankenhaus!!! Würdest du mit sowas ne Woche rumlaufen?????? #kratz

3

Hallo Tanja!

Ich arbeite in einer Dermatologischen Praxis und wir behandeln ganz viele Babys mit Hämangiomen!

Gehe unbedingt zum Arzt, am besten gleich zum Hautarzt, wenns geht zu einem, der Laserbehandlungen durchführt!
Wenn das Hämangiom Deiner Kleinen sogar schon blutet, unbedingt zum Arzt, das muß schnellstens behandelt werden!
(Keine Angst, das klingt jetzt erst mal schlimmer, als es ist, aber Du mußt das wirklich behandeln lassen!!)

LG Janka

4

Hallo Janka,

die Zinksalbe und diese Tinktur hat
mir schon ein Dermatologe verschrieben und das Hämangiom war schon vor Weihnachten etwas offen und der meinte, dass das ein Zeichen für die Rückbildung ist und diese Tinktur das wohl austrocknen soll?!? (tut sie nur bis heute leider nicht)

Was macht ihr denn in Eurer Praxis mit solchen Babys?
Ich meine, wenn das offen ist, kann man auch schlecht lasern oder sowas?!

Ich werde auf jeden Fall morgen nochmal bei meiner
Kinderärztin anrufen und ansonsten in eine Klinik fahren!

Danke für Deine Antwort und LG Tanja

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Hallo Tanja!

Also von Zinksalbe hab ich ehrlich gesagt noch nichts gehört... Bei uns wird sowas nicht gegeben. Und bei der Laserbehandlung werden die Gefäße sozusagen "verschweißt".
Ich arbeite nicht direkt in der Laserabteilung, die ist aber an unsere Dermatologie angegliedert. Und wenn eine Mutter anruft und sagt, daß das Hämangiom ihres Kindes blutet, kriegt sie in der Regel auch sofort nen Termin. Meist noch am gleichen Tag.

Das Problem ist, je eher das Blutschwämmchen behandelt wird, um so größer sind die Heilungschancen. Sprich, wenn man zu lange wartet, kriegt man das unter Umständen nicht mehr völlig weg.

Ich kopier Dir hier mal eben einen Text rein, da ist das ganz gut erklärt:

Bei kleinen kosmetisch nicht beeinträchtigenden Hämangiomen ohne auffallend gesteigerte Wachstumstendenz und vor allem dann, wenn kein entstellendes Geschehen vorliegt steht ein zuwartendes – beobachtendes Verhalten im Vordergrund. Allerdings ist eine engmaschige ärztliche Kontrolle notwendig.

Problematisch sind neben schnell wachsenden Hämangiomen, jene Läsionen, die ebenfalls oberflächliche Hautschichten betreffen und leicht verletzbar sind bzw. aufbrechen können. Die folge kann eine beträchtliche Blutung sein. Die Komplikation ist – medizinisch ausgedrückt – die Ulceration (5%) und die Blutung.

Hier wird wieder die ärztliche Untersuchung in der Beurteilung der Gesamtsituation zeigen, wie vorzugehen ist.

Therapeutische Maßnahmen beinhalten:

* Die klassische Cortisontherapie (2-3mg/kg KG Prednisolon täglich über zumindest 1-2 Wochen). Innerhalb der ersten Behandlungswoche sollte sich eine Rückbildungstendenz zeigen. 30% reagieren mit einer Rückbildung, 40% zeigen einen Wachstumsstillstand, 30% reagieren nicht. Bei einer Reaktion des Hämangioms muss die Cortisontherapie über 4-6 Wochen in voller Dosis aufrecht erhalten werden, dann kann eine Reduktion erfolgen.

* Die Interferon alpha-2a oder alpha-2b Therapie (2-3Mio. U/m2) kann angewendet werden, wenn Cortison keine Wirkung zeigt. Eine 6-12 Monate lange Therapie erscheint für einen Effekt notwendig. Als Nebenwirkung werden spastische Lähmungen beschrieben, vor allem bei Kindern unter dem 1 Labensjahr.

* Die Lasertherapie (Regressions- und Ablation des Gewebes; siehe auch: Therapie angeborener Gefäßerkrankungen mit dem Laser) hat besonders unter Berücksichtigung der Nebenwirkungen von Cortison und Interferon besonderen Wert und wird bei einer Mehrzahl unserer Hämngiompatienten mit großem Erfolg eingesetzt. Bei erhabenen subkutanen Hämangiomen, wo also differentialdiagnostisch kein großes speisendes Gefäß nachweisbar ist, wird in Allgemeinnarkose eine intraluminale Neodym - Yag Laserung angewendet, die zur „Quellung“ (Ödem durch Gewebeveränderung) und anschließenden Schrumpfung des Hämangioms führt und somit primär eine Größenreduktion bewirkt. Bei dem Nd - Yag Laser handelt sich um einen Festkörperlaser der unsichtbares Licht im nahen Infrarotbereich mit einer Wellenlänge von 1064nm emittiert. Die Eindringtiefe beträgt 5-6mm. Hierbei wird das Hämangiom mit der „bare fiber“ von einer Stelle aus fächerförmig gelasert.



* Die Chirurgische Resektion: Die konservativen Therapien dauern lang und haben einen eingeschränkten Wirkungsgrad. Zusätzlich sind die Nebenwirkungen zu beachten, so dass beispielweise die Interferontherapie nicht mehr angeraten werden kann. Die Lasertherapie erfordert in der Regel mehrere Eingriffe (Laserungen) und eine Narbenbildung ist zu erwarten. Daher meinen wir, dass jene Läsionen, die behandelt werden müssen (Wachstumstendenz, Ulceration, Blutung, Zerstörung umliegender Gewebe, entstellende Wirkung im Gesicht) und problemlos chirurgisch entfernt werden können operiert werden sollten. Hier sollte man ein ausführliches Gespräch suchen um den richtigen Weg mit maximaler Aufhebung des Leidensdruckes zu wählen. Wir sehen, mit unserer großen Erfahrung auf diesem Gebiet, dass bei etwa 50% unserer Patienten die Lösung durch eine chirurgische Entfernung in einer einzigen Operation am hilfreichsten für alle Beteiligten war.


Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen.
Und nochmal, von Zinksalbe bei Hämangiomen hab ich noch nix gehört, finde das irgendwie komisch!

Alles Gute für Euch zwei, ich drück die Daumen!
LG Janka

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