Rufnamen ändern

Hallo,

wir suchen keinen Namen für unseren Sohn mehr, der wurde 2009 bereits entschieden, weshalb der Bub nun zwei gleichwertige Namen hat, einen Bindestrich gibt es nicht.

Der Bub (nun also 10 Jahre alt) hat sich schon immer leicht über seinen ersten Namen beschwert, nun mag er ihn allerdings so wenig, dass er von allen nur noch bei seinem zweiten Namen (den bisher nie jemand benutzt hat) gerufen werden möchte.

Für uns, also seine Brüder, Papa und mich, gar kein Problem, seinen Freunden hat er es wohl auch schon verklickert, doch Frau Lehrerin mag das wohl nicht so ganz. Ich habe ihr einen Eintrag gemacht, dass das nun der Wunsch des Buben ist und sie sich bitte versuchen möchte, umzustellen.

Sie sieht das allerdings nicht ganz so einfach. Sie möchte dafür ein offizielles Schreiben von einer Behörde, dass der Name geändert wurde. Meiner Meinung nach wurde gar nichts geändert, der Bub heißt und hieß schon immer so, der will nur anders gerufen werden und auf Arbeiten will er natürlich auch nur den zweiten Namen schreiben.

Ich erinnere mich daran, dass ich wegen unserem anderen Sohn, der auch zwei gleichwertige Namen hat, bei der Anmeldung nach dem Umzug gefragt wurde, welcher der beiden Namen der Rufname wäre. Ihn rufen wir nämlich tatsächlich von Anfang an beim zweiten Namen. Die Dame bei der Behörde hat das mit einem Klick wohl umgestellt, aber einen Ausdruck gab es da nicht.

Das Internet sagt, einen richtigen Rufnamen gibt’s nicht mehr. Man könnte sogar beide Namen für jeweils unterschiedliche Lebensbereiche verwenden.

Kann ich der Lehrerin sagen, dass sie sich nicht so anstellen soll? Oder muss ich wirklich zum Amt, eine Änderung machen und eine Bestätigung drucken lassen, die es vermutlich so nicht mal gibt? Er will ja nicht zum Mädchen werden, er will doch nur anders gerufen werden #augen

Hat hier jemand Erfahrungswerte dazu?

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Sag der Lehrerin, dass sie sich da nicht so anstellen soll. Verstehe ihr Gezeter da nicht. Wenn es Kind mit seinem Spitznamen angeredet werden möchte, stellt das normalerweise auch kein Problem dar. Wenn sie das nicht möchte, dann mach es offiziell über eine Meldung beim Schulsekretariat und lass bei denen einen Vermerk in die Schulakte machen, dass das nun drler Rufname ist und fertig aus.

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Ich finde es auch unmöglich von der Lehrerin. Ich selbst bin auch Lehrerin und hätte für so ein Theater gar keine Zeit.
Ich frage die Kids immer zu Beginn wie sie genannt werden und halte mich daran und wenn dann zwischendurch jemand einen anderen Wunsch hat, ist das ok. Ich verstehe das Drama nicht. Er überlegt es sich ja nicht jede Woche anders.

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Also sorry, was ist denn das für eine Reaktion von der Lehrerin. #aerger

Ich glaube, nachdem der Eintrag nichts gebracht hat, würde ich als nächstes versuchen, ihre Probleme in einem persönlichen Gespräch aus der Welt zu räumen. Wenn das auch nicht fruchtet, die Sachlage tatsächlich mit der nächsthöheren Ebene besprechen ... wobei ich zugeben muss, da hätte ich dann schon wieder ein bisschen Bedenken, ob die Lehrerin daraufhin nicht vielleicht ihren Unmut an meinem Kind auslässt. Der Ton macht die Musik, also ich würde auf jeden Fall immer sehr höflich und respektvoll bleiben, auch wenn ich mich noch so sehr ärgere.

Andere Frage, wenn dein Sohn jetzt 10 Jahre alt ist, wie lange wird er denn voraussichtlich noch diese Lehrerin haben? Steht nach dem Sommer evtl. eh ein Schulwechsel bevor? Dann könnte man ihn ja evtl. fragen, ob er für die restlichen paar Monate damit leben könnte, dass ihn diese eine Lehrerin halt noch weiterhin mit dem "alten" Namen anspricht ... cool wäre es natürlich, wenn er alle Klassenkameraden auf seine Seite bringen könnte und ihn die konsequent - auch vor der Lehrerin - mit dem neuen Namen ansprechen! :-D

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Nochmal zum mitschreiben: Dein Sohn hat zwei Vornamen, beide sind in der Geburtsurkunde, im Ausweis usw. eingetragen. Er möchte nicht mehr mit dem ersten, sondern mit dem Zweitnamen angesprochen werden...Verstehe ich das richtig?#kratz#aha

Dann würde ich der Lehrerin als ersten Schritt Geburtsurkunde und Ausweis vorlegen, denn der Namen wurde in dem Fall nicht geändert, also braucht sie auch kein Schreiben von irgendeiner Behörde als Nachweis, denn das Kind heißt ja quasi bereits so, es wechselt nur den Rufnamen..

Soll sich nicht so anstellen, die Lehrerin, nur sagen würde ich ihr das so nicht ;-)#schein

Hier ein bissl Text dazu: https://www.vorname.com/ratgeber/vornamen/neuer-gesetzentwurf-reihenfolge-der-vorname-neu-bestimmbar-13728/
Entscheidender Satz: Welcher von mehreren Vornamen der Rufname sein soll, darf jeder frei bestimmen.
Und in einem zweiten Schritt könntet ihr die Namen auch offiziell tauschen in den Dokumenten tauschen und das dann vorlegen..

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Warum die Lehrerin sich anstellt ist mir wirklich ein Raetsel. Bei mir gab es damals Leute die hiessen z.B. Marie-Louise oder Jan-David, und die Lehrer waren im Regelfall absolut felxibel, wenn die dann enstprechend Marie oder David genannt werden wollten.

Ich wuerde das persoenliche Gespraech mit der Lehrerin suchen, den Ausweis des Kindes mitnehmen, ihr zeigen dass da "Moritz Paul" (oder was auch immer) steht, und dass das Kind jetzt eben mit dem zweiten eingetragenen Namen angeredet werden moechte. Kann man ja total freundlich und zivil machen, aber ich sehe wirklich nicht wie die Lehrerin da dann noch weiter einen Zirkus drum machen kann. Rufnamen gib es nicht mehr (frueher wurde da glaube ich im Pass unterstrichen).

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Blöde Lehrerin, beide Namen sind gleichwertig, ma. Entscheidet selbst. Kein Amt oder sonst was... Die soll sich anpassen. Oder Beschwerde beim Schulrat basta...

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In meinen Schulklassen gab es immer mal wieder jemand, der/die beim zweiten Namen genannt werden wollten.

In der Altersgruppe meines Kindes bestehen einige Mädchen darauf mit ihrem weniger niedlichen zweiten Namen gerufen zu werden.

Das klappt in den meisten Fällen super.

- auf den Schulpapieren stehen meist alle Vornamen drauf.
Lehrer rufen meistens mit dem ersten Namen auf oder nur mit dem Nachnamen, Schüler/in sagt dann, welcher Vorname bevorzugt wird oder stellt sich nur mit dem Rufnamen vor

Umgewöhnen konnte sich nur eine Lehrerin nicht. Das war aber eher Gewohnheit, weil sie den Schüler schon lange kannte. Schüler und Lehrerin konnten einen Kompromis finden.

Bei Klassenarbeiten wurde dann das Initial des nicht-Rufnamens geschrieben und der Vorname, der gewünscht war. So sah die Lehrerin, dass es noch einen Vornamen gab und kannte ja den Nachnamen.


In eurem Fall würde ich nur einen offiziellen Gesetzestext raussuchen, der bestätigt, dass alle Namen gleichwertig sind, dass keine offizielle Änderung notwendig ist.
Auf der Klassenliste müssten ja ohnehin schon beide Vornamen stehen.

Bei Klassenarbeiten könnte er ggf. den ersten unliebsamen Vornamen abkürzen.
J. Benjamin Nachname. Als Platzhalter oder Umgewöhnung oder so.


Je nachdem wie schwierig der Vorname für ihn ist
je nachdem wie lange er mit der Lehrerin noch auskommen muss

würde ich Kompromisse eingehen. Z.B. Initial dazu. Wie sehr belastet es ihn, wenn eine Lehrerin ihn so ruft, alle anderen sich aber an seinen Wunsch halten. "nur" für dieses Schuljahr noch in wenigen Schulstunden ... oder noch einige Schuljahre mit Hauptfach?

So, dass es für deinen Sohn gut ist.
Wohlfühlen jetzt,
aber auch so, dass kein "Krieg" entsteht

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Hallo,

die Schule muss Deinen Sohn ja irgendwann mal unter seinem Namen aufgenommen haben.
Normalerweise stehen beide Vornamen in der Akte.
Das sollte der Lehrerin reichen, denn die Festlegung auf einen Rufnamen gibt es nicht mehr.

Ich kenne sowohl Kinder, die sich mit ihrem Zweitnamen ansprechen lassen, als auch einen Jugendlichen, der eigentlich ein Mädchen ist, sich aber im falschen Körper fühlt und sich deswegen mit einem männlichen Vornamen ansprechen lässt und das auch in der Schule.
Es gab bei mir früher sogar Lehrer, die Mitschüler mit deren Spitznamen angesprochen haben. ;-)

LG

Heike