In den Urlaub, mit 2 von 3 Kindern?

Guten Morgen zusammen,

ich weiß nicht ob das hierher oder eher ins Urlaubsforum gehört, aber ich probier es mal.
Ab welchen Alter des Kindes würdet ihr in Erwägung ziehen, ohne das Kind zu fahren und es bei Oma und Opa zu lassen?
Der Grund für diese Frage:
Wir haben drei Kinder von 7-11. Mein Mann ist begeisterter Segler. Er begann noch vor unserem Kennenlernen mit dem Hobby, lies es während der Familienplanung jedoch ruhen, möchte es jedoch mit Familie langsam wieder angehen.

Letztes Jahr unternahmen wir somit für den Anfang einen Halbtagesauflug mit Skipper auf dem Bodensee auch damit er seine Kenntnisse wieder auffrischen konnte, letzten Monat folgte dann ein 2 Tagestörn ohne Skipper. An und für sich fand ich es nicht uninteressant, auch wenn ich allein nie auf die Idee gekommen wäre.

Die Reaktion unserer 9jährigen Tochter auf den letzten Ausflug war wechselhaft, grundsätzlich ist sie so der Typ „was ich nicht kenne ist doof, blöd und will ich nicht“. Dementsprechend vor dem Törn totale Ablehnung bis Theater gemacht. Kaum auf dem Boots fand sie es „gar nicht mal so schlecht, tolles Boot“, auf dem See als nach einer Stunde der Wind auffrischte plötzlich totale Panik als die Segel laut flatterten und sich das Boot zu Seite neigte. Zum Vergleich: Die Jung (einer 6 der andere 11) waren davon völlig unbeeindruckt.
Auf der Rückfahrt mit Maschinenantrieb und Beine um Wasser baumeln lassen fand sie wieder toll….

Mein Mann hat mir jetzt mal Bilder und Törnführer von den ionischen Inseln gezeigt und fragte uns was wir von einem 1wöchigen Segelausflug dorthin halten würde. Grundsätzlich fand ich es nicht uninteressant, die Bilder sahen toll aus.
Allerdings stellt sich unsere Tochter hier absolut quer. Die Jungs täten sich freuen, sie jedoch will partou nicht.
Mein Mann möchte sich jetzt mit uns allen mal hinsetzen und zeigen und vorstellen, wie das so ablaufen könnte und welche Etappen sich da böten. So gibt es keine Überraschungen und jeder weiß was da kommt. Aber was, wenn sie trotzdem sagt: „Nö“?

Ich mein, wenn sie 15 wäre und keine Lust mehr hätte mit ihren „Alten“ den Urlaub zu verbringen, okay. Aber sie ist gerade mal neun und jetzt schon getrennt Urlaub machen behagt weder meinem Mann noch mir. Wir könnten sie sicherlich bei meinen SE lassen, aber ich weiß nicht so richtig…. Irgendwie wären wir da nicht vollständig.

Der mehrwöchige Sommerurlaub würde ja trotzdem stattfinden, auch auf festem Boden.

Wie seht ihr das so?

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Wenn es für alle okay wäre, würde ich sie bei den SE lassen.

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Da für mich so ein Urlaub "die Hölle auf Erden" wäre, fände ich es voll ok sie Zuhause zu lassen, bzw. bei den Schwiegereltern.
Auch wenn ihr euch nicht komplett fühlt, besser als nur Theater in dem Urlaub.
Man könnte ja den nächsten Urlaub eher nach ihren Wünschen gestalten.

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Aus Interesse.

Warum wäre das für dich die Hölle auf Erden?

Wegen dem möglichen Theater, oder dem Segeln?

Bearbeitet von Segelurlaub
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Ich denke beides ist damit gemeint, denn wenn es die Hölle für sie ist, macht sie den Urlaub unter Umständen auch zu euren Höllen-Urlaub.

Die Art Urlaub liegt ihr vielleicht einfach nicht und wenn sie mit muss (obwohl sie nicht will und auch bei Oma+Opa bleiben könnte) kann ich mir durchaus vorstellen, dass sie es euch (dem Alter nach zu urteilen) deutlich spüren lassen kann/würde.

Was für einen ein Höllen-Urlaub ist, ist extrem unterschiedlich.
Mich kann man zB mit Camping- oder Strandurlauben jagen (Segeln würde ich auch niemals machen), finde ich furchtbar - da bleibe ich lieber Zuhause (wohne eh in einem Touristischenziel). Wenn ich dann noch Aktivitäten machen soll auf die ich keine Lust haben, dann bin ich doppelt so genervt (und ich bin erwachsen).

Vielleicht bereut sie es später nicht mitgekommen zu sein und kommt nächstes mal doch mit - das muss aber von ihr kommen. Sie muss dieser Erfahrung selber machen. Wenn sie bei den Großeltern bleiben kann und will, dann würde ich sie nicht zum "mitkommen" nötigen, in dem Alter kann sie im Zweifel auch Konsequenzen aushalten und daraus lernen. Ich würde ihr nur deutlich machen, dass sie es sich (wenn ihr schon weg seid) nicht nach ein paar Tagen bei Oma+Opa anders überlegen kann, sie muss dann mit ihrer Entscheidung und den Konsequenzen leben.

Bearbeitet von HoellenUrlaubWerWeis
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Wenn sie gerne bei dem Großeltern bleibt und ihr auch noch gemeinsam auf festem Boden Urlaub macht, dann finde ich die Lösung ok. Oder, falls sie eigentlich auch nicht zu dem Großeltern möchte, gibt es vielleicht eine tolle Ferienfreizeit, die ihr Spaß machen würde.

Zwingen würde ich sie nicht, vor allem, wenn Wellen und Wind ihr letztes Mal wirklich Angst gemacht haben. Wenn es nur "Find ich eher langweilig und würde lieber was anderes machen" wäre, dann könnte man vielleicht Kompromisse finden, wie zwischendurch einen Tag ohne segeln und mit Ausflug zu einem Ziel, das sie ganz toll findet, oder so. Aber wenn Wasser einfach nicht ihr Ding ist, dann würde ich das akzeptieren.

Wenn das euer einziger gemeinsamer Urlaub wäre, würde ich sagen, auf keinen Fall.

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Ich finde sogar, auch WENN es in diesem Jahr der einzige gemeinsame Urlaub ist, würde ich sie entscheiden lassen. Sie ist 9, nicht 3. Sie hockt ja auch nicht alleine daheim, sondern unternimmt wahrscheinlich mit Oma und Opa auch tolle Sachen.

Warum sollte man in diesem Fall sagen "auf keinen Fall"? Warum soll man ihr Gemeinsamkeit aufzwingen, die sie gar nicht haben möchte? Die Angst vor Wind und Wellen wird ja nicht weniger, nur weil es der einzige gemeinsame Urlaub ist. Könnte eher sein, dass das Zusammensein arg unter dem Zwang leidet und das Kind den Urlaub überhaupt nicht als schön und "gemeinsam" empfindet, weil sie völlig gegen ihren Willen mitgeschleppt wurde.

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Ich meine nicht, dass man das auf keinen Fall tun darf. Wenn es der einzige gemeinsame Urlaub wäre, würde ICH persönlich auf das Segeln verzichten, weil MIR persönlich ein gemeinsamer Urlaub sehr wichtig wäre.

Ich hätte auch einfach ein blödes Gefühl dabei, ein Kind vom gemeinsamen Urlaub auszuschließen, weil wir etwas machen wollen, was diesem Kind keinen Spaß macht. Bei Teenagern, die allgemein nicht viel Lust auf Familienurlaub haben, ist das etwas anderes, finde ich. Aber hier verstehe ich es so, dass die Tochter prinzipiell schon gerne mit der Familie Urlaub machen möchte, nur halt nicht auf dem Boot.

Da müsste bei mir das Boot dann halt erstmal warten.Das ist aber nur meine persönliche Meinung, keine allgemeine Handlungsanweisung.

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Liebe TE,

wir hatte über 15 Jahre ein Segelboot in der Türkei gehabt. Einige Jahre mit unseren Kindern. Wichtig war immer maximal 1 halber Tag auf See und der Rest ankern und an Land gehen. Sonst wurde es zu langweilig. Unser Großer fuhr das letzte Mal mit wo er 17 Jahre alt war. Das mal so als Hintergrund-Info.

Wenn eure Tochter perdu nicht will, dann lass sie bei den Großeltern. Oder eine Ferienreise mit Kindern ohne Eltern, solange ihr auf dem Segelboot seid. Ich würde sie nicht dazu zwingen, sonst könnte sie euch im Extremfall den Urlaub verderben. Was ich damit sagen möchte, segeln ist nicht jedermanns Sache.

LG Hinzwife

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Ich glaube, gerade bei solchen "interessenurlauben" muss man vielleicht manchmal den Kompromiss eingehen, dass es nicht für jeden was ist.
Für mich wäre es der absolute Alptraum.
Bei uns war es aber auch immer mal so, dass wir als Familie getrennt Urlaub gemacht haben. Mein Vater ist auch leidenschaftlicher Schiffsurlauber (allerdings auf Containerschiffen) meine ältere Schwester ist da immer gerne mit. Für meine Mama und mich war es nichts. Wir sind dann entweder in der Zeit woanders hin. Oder sie hat gearbeitet und ich war bei den Großeltern. Für mich war es immer in Ordnung, fand es ganz schön in der Zeit Oma und Opa für mich zu haben.

Wenn es für eure Tochter in Ordnung ist, würde ich es mal so probieren. Familie ist eben manchmal auch kompromissarbeit. Und ihr plant ja noch einen Familienurmaub, also bekommt sie ja auch noch Urlaub mit der Familie.

Ich habe eine Kollegin die ein eigenes Segelboot haben (gerade ein größeres gekauft). Die eine Tochter liebt es, für die andere ist es der absolute Alptraum. Inzwischen ist sie alt genug und bleibt alleine zuhause. Früher ist sie dann auch zu den Großeltern, später auch mal Bei Freunden geblieben. Die fand das immer ganz cool, mal ein paar Tage ohne die Familie zu sein 😜

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Als Seglerin kann ich natürlich nicht verstehen, warum eure Tochter nicht will;-)

Spaß beiseite, segeln ist eine spezielle Art des Urlaubs und gleich eine ganze Woche auf dem Boot fände ich für Kinder, die keine Lust haben, wirklich lange. Allgemein war unsere Erfahrung, dass man mit Kindern nur kurze Schläge macht, damit sie sich noch auspowern können. So ein Boot ist doch recht klein für so kleine Menschen.

Und wegen dem ironischen Meer: wie groß soll die Yacht denn sein? Mit Skipper oder will dein Mann skippern? Bzw seid ihr in einer Flotille mit potentieller Hilfe? Und hast du Erfahrungen? Das ionische Meer ist bisschen was anderes als der Bodensee (auch die Anlegemanöver, das ist je nach Bootsgröße alleine schon recht sportlich).

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Meine Bedenken waren die gleichen, mein Mann sieht es aber auch genauso und wollte daher auch mit kurzen Törns den Fokus eher auf's baden, Insel erkunden, etc. legen. Das segeln eher so nebenbei, ebenfalls mit Ausflügen von 2-3h.

Grundsätzlich hat nur mein Mann einen Segelschein und die Erfahrung. Ich bin da, bis auf unseren bisherigen Ausflüge eher unerfahren.
Als Schiff hat er sich eine Bavaria 46 rausgesucht, die wohl schon etwas größer zu sein scheint.

Das Thema Sicherheit, auch wegen der Kinder, nimmt er aber sehr ernst und möchte sich zum Reiseziel noch informieren und wenn er merkt er übernimmt sich damit, würde er davon auch Abstand nehmen.

Ja die Anlegemanöver habe ich schon mitbekommen, zum Glück scheint die Hilfsbereitschaft unter Seglern aber auch sehr groß zu sein. :-)

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46 Fuß sind wirklich ein ordentlicher Brummer, da sollten alle beim Anlegen konzentriert bei der Sache sein und wissen, was sie tun. Aber stimmt schon, ein Hexenwerk ist es auch nicht und hängt davon ab wie sicher ihr seid (oder euch fühlt).
Mein Mann gehört da eher zur Gattung "Team Vorsicht" und hat einen Skipperkurs gemacht, bevor er diesen Job privat übernommen hat, und ich darf nur die Co-Skipperin sein, weil ich auch die entsprechenden Scheine (SKS) habe.

Ich wollte es nur nochmal ansprechen, weil auf dem Mittelmeer auch ganz schön viele Segler mit wenig Ahnung/Praxis unterwegs sind und man dort einiges an "Hafenkino" geboten bekommt ;-)
Wir sind auf alle Fälle immer froh, wenn wir ordentlich liegen und nicht negativ aufgefallen sind 🤣

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Wenn sie es selbst so möchte und es mit den SE gut funktioniert, fände ich das eine tolle Lösung für alle :-)

Urlaub bei Oma und Opa ist bei uns auch ganz hoch im Kurs, da "verpasst" sie bestimmt nichts bei einer Reise, die ihr eh nicht zusagt. Und so eine Woche lang auf einem Boot, das muss man schon wollen. Wenn sie dann dort ständig motzt oder Angst hat, habt Ihr alle nichts davon. Dafür erlebt sie sicher tolle Sachen mit Oma und Opa!

Ich würde das auch nicht vom Alter abhängig machen, sie bleibt ja nicht alleine zuhause. Unser Sohn war mit 3 Jahren das erste Mal mit den Großeltern eine ganze Woche an der Ostsee. Da war eher ich neidisch, weil ich alleine zuhause bleiben musste ;-)

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Warum denn nicht? Urlaub alleine bei Oma und Opa, volles Verwöhnprogramm, keine nervenden Geschwister. Gibt's was besseres als Kind.😊

Mein Sohn war letztes Jahr das erste Mal alleine mit Oma und Opa in Urlaub. Er hat es genossen und ich hab die Zeit alleine mit der Kleinen genossen und sie mit mir.

Ich war auch mit 10 alleine mit Oma und Opa in Tunesien. Es sind tolle Erinnerungen. Vor allem weil man nie weiß, wie lange man noch jemanden hat. Meine Schwiegermutter ist plötzlich verstorben Anfang des Jahres. Sie war zwar gesundheitlich angeschlagen, aber damit hat trotzdem niemand gerechnet.

Ihr werdet Spaß auf eurem Turnier haben, ohne das jemand nölt und sie wird Spaß mit Oms und Opa haben und euren Familienurlaub habt ihr ja auch noch.

Wir machen auch öfter mal Ausflüge nur mit einem Kind, bzw. das zweite dürfte mitkommen, will aber nicht (sie sind 5 und 8). Mit Sohnemann waren wir auf einer Stuntshow, da blieb die Kleine daheim, mit der Kleinen auf eine Pferdeveranstaltung, da wollte der Große nicht mit. Für beide Kinder waren die Nachmittage toll und beide hatten Spaß.

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Ich kann euch vielleicht was zum segeln sagen, wir waren gerade zwei Wochen am Bodensee in einer Charteryacht zum übernachten. Letztes Jahr waren wir auch, dazwischen gehen wir ab und zu auf dem Zürichsee mit einem kleinen, leichten eher sportlich ausgelegten Boot fahren, das bei ähnlicher Segelfläche ein Fünftel des Gewichts der anderen Yacht hat.

Grundsätzlich sollten die Segel nicht "flattern" (Segler sprechen von killen). Wenn das mehr als ein paar Sekunden passiert, sind die Segel entweder so ausgeleiert, dass sie keine richtige Form mehr annehmen oder falsch getrimmt oder aber der gefahrene Kurs unter den gegebenen Bedingungen nicht zu halten. Die Krängung des Bootes kann man mit dem Trimm kontrollieren, man kann einen Teil der Krängung abbauen (dafür fährt das Boot dann nicht mehr so schnell oder so hoch am Wind). Als Skipper muss man sich immer überlegen, wer die Crew ist, ob man mit anderen begeisterten Seglern alles aus dem Boot rausholen will, was geht, oder ob man einen Familienausflug macht und der Komfort der anderen Leute im Vordergrund steht. Entsprechend kann man dann trimmen und fahren. Wir hatten während unserem zweiwöchigen Trip ausser an drei Tagen und zwei Tagen Pause im Hafen jeden Tag Starkwind, d.h. etwa 6 Bf. Erstens tritt relativ schnell ein Gewöhnungseffekt bei den Passagieren ein und zweitens, wie gesagt, wenn ohnehin schon Starkwind ist und das Boot, hart gesegelt 7kt fahren würde, kann man auf einem Familienausflug auch akzeptieren, nur 4.5kt zu fahren, dafür halt mit mehr Komfort.

Ich weiss nicht, wie das in Deutschland ist, für den Schiffsführerschein muss man das in der Schweiz alles nicht wissen. Erstens ist die Prüfung ohnehin nur bis maximal 4Bf, d.h. wie man bei stärkerem Wind segelt, muss man gar nicht wissen, und zweitens soll man an der Prüfung demonstrieren, dass man das Boot an der Limite segeln kann, d.h. so getrimmt, dass man möglichst schnell ans Ziel kommt, Fahrkomfort spielt bei der Prüfung keine Rolle. Der Prüfer ist ohnehin in der Regel erfahrener Segler, den so schnell nichts schockiert. Entsprechend muss man sich das entweder selbst beibringen, oder halt an einen Kurs gehen. Ich war dieses Jahr an einem zweitägigen Starkwindkurs an einem Schweizer Alpensee, wo Starkwind quasi garantiert ist. Wir haben da halt mal ein paar Extremsituationen ausprobiert, damit wir wissen, wo die tatsächlichen Grenzen sind und was man dann tun kann, um das Boot unter Kontrolle zu behalten. Mit diesem Wissen kann man als Skipper viel mehr Ruhe ausstrahlen und das Boot so trimmen, dass es für die Crew angenehmer ist. Und das andere ist halt, dass man für die Segelprüfung meistens ein eher kleines, leichtes Boot fährt und dem Prüfer demonstrieren muss, dass man es allein im Griff hat, während man z.B. bei starkem Wind besser zu zweit ist. Wie man weitere Personen einsetzen kann, lernt man zumindest für den Schweizer Führerschein nicht, weil es nicht prüfungsrelevant ist. Ein elfjähriger Junge könnte z.B. gut eingesetzt werden, um bei böigem Starkwind das Grosssegel aktiv zu trimmen und die Krängung zu kontrollieren, und schon hat man als Skipper die Hände und auch den Kopf wieder frei.