Hallo Zusammen,
Ich bin mittlerweile 2 1/2 Jahre mit meiner Partnerin zusammen welche einen Sohn (5 1/2) aus der vorgegangenen Ehe hat.
Als sie sich getrennt haben war der Vater, nachdem er sich zuvor 3 Jahre lang überhaupt nicht für den Sohn interessiert hat, plötzlich Feuer und Flamme den Sohn so oft wie möglich zu sehen, was ja durchaus keine schlechte Sache ist.
Nach einer schwierigen Übergangsphase, da der Sohn nicht wirklich eine Bindung zum Vater hatte und oft nichts mit ihm machen wollte oder bei ihm bleiben wollte lief es einige Zeit ganz gut.
Es wurde so geregelt, dass er den Sohn jeweils Montags, Mittwochs und Freitags nach der Kita abholt und er bis um 19 Uhr bei ihm ist.
Nach einiger Zeit kamen auch Wochenenden hinzu die er bei ihm verbracht hat und auch ab und zu bei ihm geschlafen hat.
Der Vater hat nun mittlerweile seit einiger Zeit, ±1 Jahr, eine neue Freundin und ist vor kurzem testweise bei ihr eingezogen. Da diese nun eine halbe Stunde von uns entfernt wohnt wurde vereinbart, dass er den Sohn jeweils jedes 2te Wochenende bei sich hat und auch dort schläft anstatt den Tagen unter der Woche nach der Kita.
Diese Regelung wird aber nicht eingehalten. Er hat den Sohn in den letzten 10 Wochen gerade mal 2x für einen halben Tag gesehen.
* Letztens hat er ihn an einem Samstag bei uns geholt und dann um 14 Uhr wieder gebracht weil der Sohn nach Hause wollte und der Vater sich erkältet gefühlt hat...
* Vorletztes Wochenende hat er sich dann gemeldet und meinte er sei ein wenig erkältet und würde den Sohn lieber nicht nehmen um ihn nicht anzustecken.
* Letzten Samstag wollten sie ein Handball-Spiel der lokalen Vereine mit dem Sohn schauen gehen da der Sohn mittlerweile auch Handball spielt. Geplant war, das meine Partnerin und der Vater mit dem Sohn von 17:30 - 18:30 zum Handballspiel gehen. Der Vater hat sich dann am Samstag morgen gemeldet und gemeint er schafft es nicht da er am Abend zu einer Party geht mit seiner Freundin...
* Dieses Wochenende wäre wieder Papa-Wochenende gewesen und der Sohn hat sich darauf gefreut und nun kommt bereits wieder die Nachricht ja er sei Krank und kann den Sohnemann nicht nehmen.
Er macht auch keine Anstalten das irgendwie nachzuholen, fragt nicht ob man vllt mal ein anderes Wochenende abtauschen könnte oder dergleichen.
Meine Partnerin hat sich über diese Vorkomnisse schon aufgeregt und meinte nun zu mir, als heute die Nachricht kam das er schon wieder Krank sei, sie erwarte nun gar nichts mehr von ihm, er scheine gar kein Interesse mehr an dem Sohn zu haben.
Mir tut es für das Kind leid und ich/wir wissen nicht so recht was wir machen sollen. Was soll man den nun dem Kind sagen? Was macht man mit dem Unterhalt? Er hat bereits vorher weniger Unterhalt gezahlt als er eigentlich müsste (war so abgemacht) und nun sieht er ihn eigentlich nur noch alle 2 Wochen und auch das nimmt er nicht wahr...
Kindsvater hat irgendwie kein Interesse mehr am Sohn
Wenn das Verhältnis einigermaßen in Ordnung ist würde ich ihn anrufen und mit ihm darüber reden. Vielleicht ist das jetzt auch einfach ein Zufall, er war wirklich krank und bessert sich in den nächsten Monaten wieder.
Einen wirklichen Tipp kann ich dir da auch nicht geben. Aber ich würde an das Gewissen des Vaters appellieren und im sagen, dass sein Sohn sich auf das gemeinsame Wochenende gefreut hat und ihn vermisst hat.
Drohungen helfen da sicher weniger, wirklich zum Umgang verpflichten kann man ihn nicht.
Ich finde es aber traurig, dass solche Väter die den Umgang nicht ernst nehmen andere Väter die hart um den Umgang kämpfen müssen in Verruf bringen.
Zu leicht wird dann gleich gesagt die Väter suchen sich beim Umgang nur das Beste aus und verzichten auf ein Umgangswochenende wenn sie etwas anderes vor haben.
Umgang ist für mich nicht nur ein Recht, sondern auch eine Verpflichtung.
Wenn der Vater ein Umgangswochenende hat, dann soll er das auch ausüben, die Frau will ja auch planen können und an diesem Wochenende eventuell etwas anderes machen.
Schaltet das Jugendamt ein.🤷♀️
Da werden dann verbindliche Umgänge (notfalls auch begleitet) angesprochen und der Unterhalt auch rechtlich festgelegt.
Sollte der Vater sich dann nicht daran halten, wird das finanzielle von dort aus geklärt.
Ich kenne die Situation von unserem Pflegesohn. Erst war die leibliche Mutter unzuverlässig, dann kam sie gar nicht mehr, da war er 5 Jahre. Wichtig war es,dass er das selbst erlebt hat,damit er uns später keine Vorwürfe machen kann, dass wir daran schuld sind.
Sicherlich ist es für ein Kind total schlimm,aber er hat ja euch und damit seine Sicherheit🙂
Was man mit dem Unterhalt macht?
Naja, wenn ihr bzw deine Partnerin mit weniger okay war, da der Vater das Kind oft bei sich hatte, dann kann sie ihm ja mitteilen, dass das nicht Sinn und Zweck der Abmachung war und sie ggf auch den vollen Satz verlangt, wenn die Bedingung für den reduzierten UH aka Kind oft bei Papa wegfällt.
Das ist die eine Seite.
Allerdings dann wirklich mit der Begründung, dass es um Betreuungszeiten geht.
Und nicht als Erpressung gemeint ist.
Was ihr dem Kind sagen sollt? Am besten gar nichts.
Vielleicht auch die Umgänge erst kurz vor knapp ankündigen, wenn sicher ist, dass der Vater kommt.
Das macht ihr besser zwischen euch aus und lasst das Kind außen vor.
Ansonsten: Nicht ärgern. Den Vater ändert ihr nicht, selbst groß. Ihr könnt natürlich das Gespräch suchen, das ist immer gut!
Der Kleine hat euch, hat mit dir eine männliche Bezugsperson in der Familie. Sehr gut!
Also das beste draus machen und nicht zu viel den Kopf zerbrechen.
Alles Liebe!