Gewalt unter Patchwork Kinder

Hallo zusammen.

Meine Tochter 6,5 Jahre lebt zu 50% bei mir und meiner neuen Partnerin und ihren Sohn 8 Jahre der zu 100% bei uns ist.

Mein Stiefsohn freut sich jedesmal auf meine Tochter und umgekehrt genauso.
Nun verhält sich meine Tochter aus heiterem Himmel des öfteren einfach nur gemein und gewalttätig (körplich und durch indirekte Handlungen) gegenüber ihn.
Die Antworten Ihrerseits zwecks Begründung sind oftmals nichtssagend oder zusammenhangslos.

Wie geht man da vor?

Vielen Dank schon im voraus.

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Ich kann mir vorstellen, dass es für deine Tochter nicht leicht ist. Sie ist ja nur zu 50 % bei euch während der Sohn deiner Partnerin zu 100 % da ist.

Sie muss sich immer in ein bestehendes System einfügen, anderer Haushalt, Abläufe, Regeln. Sie kommt von außen dazu in eine Familie (gefühlt).

Dazu hat sie DICH nicht die ganze Zeit, während ein anders Kind dich & deine Aufmerksamkeit permanent hat.

Wahrscheinlich hat sie wirklich gar kein Problem mit dem Sohn deiner Partnerin aber es gibt Situationen oder Sätze die sie aufgrund der o.g Umstände triggern und da Unsicherheiten, Ängste oder auch Traurigkeit hervorrufen und sie so handeln lassen.

Und deswegen kann sie vielleicht gar nicht beschreiben warum sie so reagiert wie sie reagiert weil sie es selbst nicht zuordnen kann.

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Vielleicht hat auch die ex die Finger mir im Spiel, wenn das Verhalten aus heiterem Himmel auftritt?

Ich finde die 50/50 Aufteilung für das Kind auch sehr bedenklich. Das ist nur für die Erwachsenen zum Vorteil.
Das Kind hat kein richtiges Zuhause und somit keine richtige Konstante. wird immer nur hin und her geschoben. Das kann auch zu negativen Gefühlen führen.
Ich hatte nur einen Besuchspapa, sprich wir haben uns für Unternehmungen getroffen und ich kam damit besser weg, als zb Freunde die damals im Wechselmodell lebten und dort noch zusätzlich eine neue Familie war.

Bearbeitet von Aurelia6
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Ich kann mich meinem Vorschreiber nur anschießen. Das 50/50 Modell ist gut für die Eltern, aber nicht für die Kinder. Sie brauchen einen Platz, wo sie sich richtig zu Hause fühlen. Auch wenn dann eine Person die Kinder nur am Wochenende oder jedes zweite Wochenende hat, aber da nutzt man die Zeit mehr. So ist der Alltag geteilt an zwei Haushalte und das Kind fühlt sich nirgendwo richtig zu Hause, weil es am Ende der Woche wieder gehen muss.

Bezüglich gemein und gewalttätig, beobachtet es gut. Wenn es mehr wird sprecht mit dem Kinderarzt darüber. Vielleicht kann ein Kinderpsychologe helfen bevor es zum Standard wird. Ich denke das die Kleine einfach nur ihren inneren Frust raus lässt und es gar nicht wirklich gegen den Sohn Deiner Partnerin gerichtet ist. Ich denke es ist ein leiser Hilferuf.

Wünsche Euch alles Gute!