Mein Partner ist depressiv

Hallo Ihr Lieben,
ich bin etwas verzweifelt und würde gerne Eure Meinung hören. Ich lebe seit 5 Jahren in einer Patchworksituation. Mein Partner hat 3 Kinder. Als ich sie kennengelernt habe, waren sie 2, 5 und 7 und ich habe ein tolles Verhältnis zu den Kids. Ich habe vor 4 Jahren meine Heimatstadt, die ca 400 km entfernt liegt, für meinen Mann verlassen und bin zu ihm gezogen. War nicht leicht für mich der Neuanfang, weil ich in meiner Heimat sehr verwurzelt bin. Wir wollten noch gemeinsam ein Kind bekommen/m. Es hat sich aber leider herausgestellt, dass ich unfruchtbar bin. Seit dieser Diagnose ist eine Welt für mich zusammengebrochen. Aber mein Partner versteht das nicht - da wir ja schon 3 Kinder haben. Er vergisst dabei, dass es nicht meine sondern seine Kinder sind. muss Ich mich ständig mit seiner Ex rumschlagen. Wenn ich auch nur andeute, dass es nicht unsere sondern seine Kinder sind, ist er super traurig oder flippt aus. Er versteht meinen Wunsch nach einem eigenen Kind nicht. Und ich habe das Gefühl, dass mein Leben vollkommen schief läuft, und ich mein Leben für die Kinder einer anderen Frau auf den Kopf stelle. Zudem ist seine Ex hier in unserem Ort total vernetzt. Während ich hier probiere, mir meine Leben in diesem neuen Ort neu aufzubauen, taucht überall seine Ex auf
Kennt ihr so eine Situation oder Ähnliches auch? Wie geht ihr damit um?

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Die Situation muss schrecklich für dich sein.
Als ich mein Mann 2012 kennlernte war seine Tochter aus erster ehe 7.
Ich war 25 und bin ein halbes Jahr später zu ihn gezogen zwar keine 400 km entfernt sondern nur 100 zu meiner Heimatstadt.
Als dann kinderwunsch aufkam wusste ich das es für mich auch nicht leicht wird da ich keine regelblutungen und somit auch keine Eisprünge habe dank PCO.
Als ich dann eine Kinderwunschklinik angesprochen habe meinte er auch, daß er sowas nicht braucht da ER ja schon ein Kind hat usw.
Den Zahn habe ich ihn aber ganz schnell gezogen.
Mittlerweile haben wir 2 Töchter dank künstlicher Befruchtung.
Ich musste im Gegensatz zu dir nicht mein Leben nach seiner Tochter ausrichten da sie nur alle 2 Wochenenden kam und seit einigen Jahren schon gar nicht mehr sie ist jetzt 17.
Ich glaube hätte ich garkeine Aussicht auf eigen kinder gehabt , hätte ich ihn verlassen.
Du hast ständig 3 fremde Kinder um die Ohren und wenn einige sagen du müsstest seine Kinder lieben wie deine eigene ist absolut quatsch.
Bist du den komplett unfruchtbar?
Kann da keine kiwu Klinik was machen?
Lg

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Oh das klingt überhaupt nicht gut. Kann dir leider keinen Tipp geben. Aber ohne eigenes Kind würde ich mein Leben auch nicht nach den Kinder einen anderen ausrichten wollen sondern meine Freiheiten als Kinderlose geniessen.
Er muss akzeptieren dass du nicht nur für seine Kinder da bist, auch wenn ihr ein gutes Verhältnis habt. Nimm dir deine Freiheiten die dir zustehen.

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Liebe 1976orchidee,

warum dein Partner depressiv sein soll, wird aus deinem Beitrag nicht deutlich.

Unabhängig davon kenne ich diese Situation in so fern, dass ich mit meinem Partner und seinen Kindern in Patchwork Konstellation zusammen lebe.

Deiner Schilderung nach habt ihr 2 Herausforderungen, die vollkommen losgelöst voneinander zu betrachten sind.

Die Diagnose deiner Unfruchtbarkeit war und ist ein Schlag, der verarbeitet werden muss. Wenn du da Unterstützung benötigst, hol sie dir. Professionelle Begleitung kann dir helfen diese Diagnose zu verarbeiten.

Die andere eklatante Herausforderung ist die, dass ihr 5 Jahre lang ein sehr ungesundes Gefüge bezüglich der Kinder deines Partners und seiner Exfrau habt entstehen lassen. Hier hast du es deutlich versäumt, Grenzen zu stecken und Position zu beziehen.

Dieses Gefüge hat sich nun 5 Jahre lang verfestigt. Das ist eine sehr lange Zeit.

Ob es dir hier gelingt, nochmal die Rolle rückwärts zu machen und hier auch konsequent deinem Partner gegenüber Stellung zu beziehen und dich abzugrenzen - das kannst nur du beantworten.

Fakt ist: Die Kindern haben nur eine Mutter. Und das sind nicht wir!

Egal ob wir den Kindern den Mund abputzen, die Knie pusten oder zum einschlafen vorlesen und kuscheln und natürlich auch Liebe und Zuneigung empfinden. Wir sind nicht die Mutter und werden es auch nie sein!

Das hört sich bei euch nach einem sehr ungesunden Gefüge an, das sich 5 Jahre lang entwickelt und entsprechend gefestigt hat.

Ob du es schaffst dich da wieder rauszustrampeln, das kannst nur du beantworten.

Jedoch sich professionelle Unterstützung zu holen, wenn man merkt, man kriegt es alleine nicht bewältigt, ist stets ein Zeichen der Stärke, nicht der Schwäche.