Wie alles unter einen Hut bringen?

Ich lebe in einer Patchwork Familie, mit mehreren Kindern, das Jüngste 11.
Ich bin beruflich sehr eingespannt, habe viele Interessen, treffe gerne Freunde,bin ehrenamtlich aktiv.
Mein Partner findet, dass die Kinder zu kurz kommen, insgesamt zu wenig Familienleben.
Bis wir vor 1 Jahr zusammen gezogen sind war das kein Problem, er hat ja bis dahin auch nicht mit bekommen, dass ich abends erst spät zu Hause bin oder mich abends mit Freunden treffe oder meinen Hobbys nachgehe.
Ich verstehe, daas mein Partner den Fokus eher auf der Familie hat, aber meins ist es nun mal nicht.
Familie ist nur ein Teil des Lebens, aber es gibt noch viele andere Aspekte, die für mich genauso wichtig sind.
Wie kann das funktionieren?

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Hallo,

jetzt werden wahrscheinlich wieder ganz viel laut aufschreien und meine Meinung als altmodisch betiteln, aber ich sage ganz klar, dass das nicht geht.
Familienleben funktioniert nicht, wenn jeder ständig sein eigenes Ding macht. Dann ist es eher eine Wohngemeinschaft, die sich Familie nennt. Natürlich ist es wichtig, dass jeder seine Freiheiten hat, Hobbys und Interessen nach geht. Aber wenn man Freunde treffen, Hobbys und Ehrenamt in den Fokus stellt, ist kaum Platz für Familienleben. Ich mache auch einiges ehrenamtlich, treffe mich mit Freunden und habe Hobbys. Aber ich treffe meine Freunde nicht an mehreren Tagen pro Woche. Ebenso nimmt das Ehrenamt nicht jede Woche Zeit in Anspruch. Ich arbeite 40 Stunden und ich hätte die Zeit gar nicht dafür. Vor Hobbys, Freunden und Ehrenamt hat die Familie tatsächlich Vorrang.
Wenn eine Frau sich hier über ihren Mann beschweren würde, der ständig unterwegs ist, würde jeder schreiben, dass er sich um die Familie kümmern soll.

LG
Lotta

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Ich finde du hast schon recht.

Aber wie immer: das Maß macht’s eben und das sagst du ja auch selbst. Beide Extreme sind schwierig. Man muss eben einen guten Mittelweg finden, mit dem alle leben können :)

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Patchwork ist halt nicht Vater-Mutter-Kind.

Nicht umsonst heißt es, man soll sich mehrere Säulen im Leben bauen und nicht alles auf eine Karte setzen. Hier wäre interessant, wessen Kinder zu kurz kommen. Im blödesten Fall hat die TE selbst keine Kinder, setzt ihre Priorität ihrem Partner zu liebe auf "sein" Familienleben, seine Kinder, seine Eltern und Geschwister. Und dann trennen sie sich in ein paar Jahren und sie steht alleine da.

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mit Kompromissen oder gar nicht...

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Soll er sich doch mehr in die Familie einbringen.

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Hä? So wie ich es verstehe tut er das ja, aber die TE braucht mehr Freiheiten, möchte den Fokus nicht nur auf die Familie legen. Entweder sie macht mehr mit der Familie oder sie muss die Beziehung sein lassen, dann passt es vielleicht einfach nicht

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Naja, ist das nicht immer das schwierige? Die Familie, Arbeit, Hobbys und Freunde unter einen Hut zu bringen?

Natürlich hat da jeder andere Prioritäten, aber wichtig wäre ja, dass beide Partner in etwa die gleichen Prios haben, sonst wird es glaube immer schwierig. Zumindest bekomme ich das im Freundeskreis so mit.

Mein Mann hat auch ein Hobby und Ehrenamt, es ist ihm auch sehr wichtig. Ich lasse ihn das auch, aber da muss eben die Balance stimmen. Das funktioniert auch nur mit Kompromissen die jeder mal eingehen muss und mein Mann hat Gott sei Dank auch Prio 1 das Familienleben. Er könnte definitiv viel mehr Zeit mit seinem Hobby verbringen, aber er bringt genau soviel Zeit auf, dass er entspannt und ausgelastet ist, aber trotzallem genug am Familienleben teilnimmt (für uns genug).

Ein guter Freund meines Mannes hat übrigens das gleiche Ehrenamt, auch Familie und Kind. Seine Prio ist definitiv das Ehrenamt, er bringt wahnsinnig viel Zeit dafür auf. Ich weiß dass seine Frau und sein Kind damit nicht zufrieden sind und es gewaltig kriselt, er ändert aber nichts und geht keine Kompromisse ein.. Ich denke wir wissen alle dass das nicht mehr ewig gut gehen wird..

Ich selber habe kein Hobby, aber Freunde mit denen ich mich regelmäßig treffe. Wir sprechen immer alles ab, ob es passt und achten selber darauf dass wir die Balance halten.

Alles Gute 🍀

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Naja, für mich kommt es auf die Umstände an...

Um wessen Kinder, die eventuell zu kurz kommen könnten, handelt es sich denn? Deine oder seine oder eure?

Wie und durch wen wurden die Kinder versorgt, als ihr noch nicht zusammen gewohnt habt? Wie lange wart ihr zusammen, bevor ihr zusammen gezogen seid? Was hat sich durch den Umzug verändert? Vorher scheint es deinen Freund ja nicht gestört zu haben - wusste er also nicht, dass du viel unterwegs bist?

Es mag durchaus sein, dass dein Freund eher ein Familienmensch ist als du und dass das nicht wirklich zusammen passt, da solltet ihr Kompromisse finden. Dass Kinder "zu kurz kommen" sollte natürlich nicht sein, aber man muss immer relativieren, inwiefern Kinder in dem Alter zu kurz kommen können. Irgendwann brauchen sie keine Mutti mehr, die mittags schon da ist und das Essen macht oder ihnen bei den Hausaufgaben hilft. Allerdings brauchen sie immer einen Ansprechpartner für Sorgen und Nöte und Normalitäten wie ein regelm. gemeinsames Abendessen sollten meines Erachtens nicht "zu kurz kommen".

Du solltest dich eventuell hinterfragen und darüber nachdenken, ob dein Partner und / oder die Kinder nicht tatsächlich zu kurz kommen. Sofern dein Partner aber erwartet, dass du jeden Abend mit ihm zu Hause auf der Couch sitzt, passt ihr vielleicht einfach nicht zusammen.

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Indem es für mich für alles im Leben Phasen gibt und man nicht immer alles gleichzeitig haben kann. "Ich will alles und das jetzt" funktioniert eben nicht, und in dem Moment in dem ich Familie habe steht eben für einige Jahre die Familie mit im Fordergrund, dann müssen eben Hobbies und Freunde zurücktreten und das Ehrenamt im Zweifel ruhen.

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Ich finde es kommt darauf an wie oft du abends weg bist und wie deine Kinder es empfinden.
Es ist ein Unterschied ob ich an 2 bis 3 Abenden pro Woche nicht da bin oder ob es täglich ist.
Der zweite Punkt ist eben ob es die Kinder stört oder nicht.

Wieso weiß dein Partner erst jetzt darüber bescheid seit ihr zusammen wohnt?
Ich hätte von Anfang an mit offenen Karten gespielt um kein falsches Bild zu vermitteln

Wie lange seit ihr zusammen?

Funktionieren kann das schon, wenn man Kompromisse findet, die für beide in Ordnung sind.

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Na ja, es macht schon einen Unterschied, ob man als Single abends oft bis spät unterwegs ist oder mit Familie.

Ein Partner sollte das mir gegenüber vorher ansprechen. Dann würde ich nicht mit ihm zusammen ziehen. Dann kann er das beibehalten wie er möchte.

Wenn man zusammen zieht, finde ich es wichtig, solche Dinge vorher anzusprechen.
Wichtige Gewohnheiten und solche, die man nicht aufgeben will.

"Familie ist nur ein Teil des Lebens, aber es gibt noch viele andere Aspekte, die für mich genauso wichtig sind.
Wie kann das funktionieren? "

Prioritäten setzen und Menge einteilen.
Mit kleinem Kind hatte ich andere Prioritäten als jetzt.
Die Menge passe ich an die Möglichkeiten an.

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Hast du ihn denn mal gefragt, was er sich genau vorstellt? Oder ob er Ideen hat wie man die Familienzeit und die "Freizeit" unter einen Hut bekommen kann? Ist es vielleicht möglich die ehrenamtliche Tätigkeit mal mit der ganzen Familie oder einem Teil zu verrichten? (Ich weiß ja nicht genau was du da machst und ob das überhaupt möglich ist) frag ihn doch bitte wie viel Familienzeit er sich denn wünschen würde und wie weit du damit einverstanden bist und dich nicht zu sehr einschränken musst. Evtl feste Tage oder Zeiten? So wie ich das rauslese, hast du ja nicht wirklich Lust dich in irgendeiner Weise großartig zurückzunehmen, aber ohne einen Kompromiss wird das nichts! Dein Partner hat dir gesagt, dass er damit ein Problem hat und da solltet ihr beide jetzt aktiv werden und den bestmöglichen Kompromiss finden

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Mir fehlen hier mehr Infos.. Sind es ausschliesslich seine Kinder oder eure gemeinsamen? Wie alt? Habt ihr vor dem Zusammenzug nichts besprochen?

Ihr habt euch ja vorher gekannt und so sicherlich auch den ungefähren Tagesablauf vom Partner.. man redet ja miteinander, meiner Meinung nach hat er also gewusst, dass du gerne abends unterwegs und selten zu Hause bist. Wenn er erwartet, dass du dich ab Zusammenzug mehr für seine Kinder einbringt, hätte er das ganz klar vorab kommunizieren müssen. Solltest du kinderlos sein, hat das ja sicherlich einen Grund. Man(n) kann dann nicht erwarten, dass die Partnerin auf einmal Ersatzmutti spielt.

Wenn du auch Kinder hast und er findet, du verbringst zu wenig Zeit mit ihnen, geht ihn das nichts an, bis anhin scheint es ja gut geklappt zu haben. Wie gesagt, ist schwierig hier zu antworten wenn man nicht mehr Infos hat..