Ehemanns Launen

Guten Abend,
Ich benötige eure Meinung und Tipps. Ich habe seit langem ein Problem mit dem Verhalten meines Mannes. Ich habe einen Sohn( nun 7) in die Ehe gebracht vor 5 Jahren als Nebeninfo. Mein Mann ist ein wechselhafter Mensch. Mal ist er sehr auf seine Dinge beschränkt, sieht nicht über den Telllerrand hinaus, fühlt sich sehr gestört, wenn er seine Dinge nicht erledigen kann wie er es möchte, wird schnell aufbrausend, wenn er "seine Ruhe" nicht bekommt. Und dann ist er wieder lieb und nett und kümmert sich blendend um uns und " zeigt seine Liebe". Ich kann damit umgehen. Aber Kinder können das nicht verstehen. Mein. Sohn liebt ihn und sucht ständig seine Aufmerksamkeit. Aber ich kann mir dieses " komm - nein geh weg" spiel nicht mehr mit ansehen. Mein Mann hört ihm oft nicht zu.nimmt ihn nicht für voll. Wenn der Kleine beim Kuscheln zu wild ist ist es sofort vorbei und er wird zur Seite geschoben. Wenn der Junge nicht gleich hört, wird mein Mann direkt laut. Ich habe ihn auf Depressionen angesprochen. Das will er nicht hören. Er meint es läge am allgemeinen Stress. Diese Ausrefe höre ich immer. Ich weiss, dass im Forum immer schnell zur Trennung geraten wird. Darüber habe ich nachgedacht. Mein Sohn weiss auch, dass ich mich trennen würde wenn mein Sohn mir sagt , dass er meinen Mann nicht mehr erträgt. Aber mein Sohn sagte darauf, dass wir eine Familie sind und eine Familie sich nicht trennt. Ich bewundere ihn sehr dafür und habe auch das Gefühl ich zerstöre ihn wenn ich mich trenne.
Aber diese Launen. Er ändert sich...2 wochen hält es an...und dann geht alles wieder los....


Innerlich denke ich , ich nehme mir erstmal meinen Sohn und nehme Abstand zu meinem Mann. Aber praktisch ist das garnicht umsetzbar.

Hat jemand ähnliches erlebt ?

2

Vorsicht, du darfst nicht die Verantwortung für eine eventuelle Trennung auf dein Kind übertragen! So eine Frage überhaupt zu stellen, überfordert ein Kind doch sehr und verursacht Schuldgefühle. ("Wenn ich es nicht aushalte und es Mama sage, bin ich Schuld an der Trennung.")

Du bist die Erwachsene! DU musst entscheiden, ob die Situation für dein Kind nicht mehr tragbar ist.

Grüße

1

Guten Abend,
Wie "schlimm" dein Mann mit deinem Sohn umgeht, kann man aus der Ferne wahrscheinlich letztlich nicht beurteilen. Zum Beispiel finde ich, dass es einem Kind zuzumuten ist, dass man ihm sagt, dass man so nicht zusammen kuscheln/ toben oder spielen will, wenn es einem zu wild ist. Auch wenn du es ok findest, kann es für jemand andern unangenehm sein und das darf man situativ auch zurück melden,sofern man als Erwachsener gleich bleibend verlässlich und konsequent handelt, den jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes im Blick behält und immer klar ist, dass ein bestimmtes Verhalten, nicht aber das Kind an sich unangemessen ist.

Die Frage ist, ob es Verstimmungen sind, die zu ertragen sind oder ob sie euch zusetzen und Spuren hinterlassen. Ein großer Unterschied wäre für mich, ob dein Mann sich danach bei deinem Sohn entschuldigen kann und unmissverständlich klar macht, dass nicht der Sohn das Problem war, sondern er oder ob er immer alles bagatellisiert.

Dann aber noch etwas anderes: Frage deinen Sohn nicht, ob du mit diesem Mann zusammen bleiben sollst. Natürlich sollte dein Sohn wissen, dass sein Wohl an erster Stelle für dich steht und das ist auch sehr schön, aber er kommt durch diese konkrete Frage in einen ziemlich Loyalitätskonflikt.
Du bist die Erwachsene und er das Kind, du trägst die Verantwortung und musst entscheiden. Durch die Frage verschieben sich diese Rollen auf ungute Weise. Es ist, als ob du dir Rat bei ihm holst, wie von einer guten Freundin. Er ist aber dein Kind und kein Erwachsener. Ich denke, dass du soetwas mit deiner Frage auch nicht wolltest, aber ich finde solche Gespräche mit den Kindern bei möglichen Trennungen müssen wirklich mit bedacht geführt werden.
Ich bin selbst Scheidungskind und die Frage, ob meine Mutter sich trennen soll oder nicht, hätte mich maßlos überfordert. Ich kriege noch als Erwachsene Beklemmung, wenn ich daran denke.
Alles Gute euch dreien!

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Dein Mann benimmt sich wie ein kleines Kind, Bedürfnisse werden sofort rausgeblökt. Kindern verzeiht man das, sie wissen es noch nicht anders und müssen noch lernen.

Da ist zum einen fehlende Impulskontrolle im Spiel und zum anderen ist er wohl daran gewöhnt, dass du alles ausgleichst und bemüht bist, alles zu schlichten. Kann das sein?

Auch dieses *Und dann ist er wieder lieb und nett und kümmert sich blendend um uns und " zeigt seine Liebe".* ist gruselig, hat was von Zuckerbrot und Peitsche.

Kann es sein, dass du permanent unter Strom stehst, weil du nie genau weißt, ob jetzt die Peitsche oder das Zuckerbrot rausgeholt wird? Ich spiele jetzt an auf "vorauseilenden Gehorsam", dass du alles tust, damit er ja alles so hat, wie du vermutest, wie er das will, damit er "lieb" und zufrieden ist.

Auf lange Sicht wird dich das kaputt machen, von den Folgen für dein Kind will ich gar nicht reden.



*Aber praktisch ist das garnicht umsetzbar.*
Es ist IMMER umsetzbar, auch wenn es viel Kraft, Tränen und Nerven kostet.

Ich wünsche dir, dass du den Mut hast (auch und vor allem für dein Kind), den Absprung zu wagen.

Und wenn du dann erst mal unglücklich bist, so what, jetzt bist du auch unglücklich, es kann nur besser werden.

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<<<Dein Mann benimmt sich wie ein kleines Kind, Bedürfnisse werden sofort rausgeblökt. <<<

<<<<zum anderen ist er wohl daran gewöhnt, dass du alles ausgleichst und bemüht bist, alles zu schlichten. Kann das sein?<<<<<


Das ist oberflächliches Denken.
Klar, es trifft auch oft so zu, aber halt nicht immer und so wie die TE es beschreibt, behaupte ich, der Mann braucht Hilfe.

@TE unterstütze deinen Mann das er sich p.rofessionelle Hilfe besorgt.Ich denke nicht das er "böse" ist, aber er ist gefangen in alten Muster womit er nicht umgehen kann und diese lässt er dann so forsch raus.
Damit möchte ich sein Verhalten nicht in Schutz nehmen, denn wie er sich benimmt geht nicht, aber ich denke auch er ist damit nicht glücklich, findet nur keinen Weg

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Hallo,

ja, hier ich. Ich erlebe seit Jahren das selbe. Ebenfalls 1 Kind mit in die Ehe gebracht, ein gemeinsames Kind.
Mein Mann ist in Therapie, nach einer recht unerträglichen Zeit, ist es besser geworden. Bei uns ist den Kindern bereits aufgefallen, dass der Papa oft schlechte Laune hat. Wenn er sie anmeckert, habe ich ihnen erklärt, dass sie ihm sagen dürfen, dass sie das blöd finden. Sie müssen sich das nicht gefallen lassen.
Ansonsten bespreche ich mit ihnen, dass er leider so ist und sie es sich nicht zu Herzen nehmen dürfen. Manche meckern eben viel weil sie es nicht besser wissen. Ich stelle mich auch vor die Kinder wenn es zuviel wird. Dann habe ich zwar Streit am Hals aber ich ignoriere das auch soweit es mir möglich ist.

Trennen... es sagt sich von aussen so einfach.
Da ich eh die Kinder sowieso quasi alleine betreue, bekommen sie von den Launen in der Ehe-Konstellation weniger mit als wenn sie durch eine Trennung ein ganzes Wochenende alleine mit ihm wären...
Von daher fahre ich die Strategie:
Ich weiß um das Problem, ich bemühe mich, die Kinder und mich dennoch unbeschwert und unberührt davon zu lassen. Letztlich hat mein Mann das Problem. Er lässt sich da auch nicht reinreden. Also lebe ich damit soweit möglich anstatt mich daran aufzureiben.


Liebe Grüsse!

6

Hat sich denn dein Sohn schon bei dir darüber beschwert? Also dass er teilweise zurecht gewiesen wird oder dein Mann nicht immer Zeit/Lust für ihn hat? Oder fällt das nur dir auf resp. stört es nur dich und dein Kind nicht?

Von aussen betrachtet ist es schwierig, aber wenn ich sowas lese "Wenn der Kleine beim Kuscheln zu wild ist ist es sofort vorbei und er wird zur Seite geschoben. Wenn der Junge nicht gleich hört, wird mein Mann direkt laut." klingt das für mich eher danach, als ob der Junge keine klaren Grenzen kennt. Mit 7 sollte er schon langsam wissen, wann genug ist. Oder jedenfalls dabei sein, es zu lernen. Daher finde ich es sogar gut, wenn dein Mann ihm mal sagt wann genug ist, das gehört ja auch zur Erziehung.

Für mich klingt dein Post eher so, als wärst DU allgemein unzufrieden mit deinem Mann und möchtest die Beziehung beenden, aber dafür nicht gerade stehen, deshalb auch die Entscheidung an deinen Sohn.

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Ich würde mir und meinen Kindern schon garnicht so einen Menschen antun.
Warum ist es nicht umsetzbar?
Du bist eine erwachsene Frau die hoffentlich auf eigenen Beinen stehen kann und keinen Ernährer braucht.

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Hallo,

Du befindest Dich eindeutig in einer toxischen Beziehung!
Es gibt darüber sehr viel Literatur, führe Dir davon etwas zu Gemüte und Du wirst erschreckende Parallelen feststellen.
Wenn Du ernsthaft daran glaubst, dass er sich jemals ändern wird, dann glaubst Du auch an den Weihnachtsmann!
Dein Mann braucht Hilfe, aber so lange bei ihm die Einsicht fehlt, ist alles vergebliche Liebesmüh und Du schadest Dir und Deinem Sohn weit mehr, als Du heute überhaupt imstande bist zu ahnen!!
Du glaubst (noch) an das Gute in ihm und das ist auch sehr ehrenwert von Dir- nur wird der Preis, den Du dafür zahlst, Dich früher oder später in den Abgrund ziehen!
Offensichtlich hast Du im Moment auch einige Vorteile durch ihn und ziehst Deinen Nutzen aus der Beziehung- Du wirst trotzdem verlieren.
Dein Sohn wird Dich dafür hassen, dass Du ihm einen nicht unerheblichen Teil seiner Unbeschwertheit genommen hast, weil DU es zugelassen hast, dass er oftmals grundlos beschimpft und respektlos behandelt worden ist!
Soweit solltest Du denken können und Dich dann fragen, ob es das alles wert ist!
Du kannst Deinen Mann nicht "retten"- das muss er selbst wollen.

Alles Liebe und viel Kraft!