Wir brauchen dringend Rat im Umgang mit der Kindsmutter

Hallo,
ich schreibe hier hauptsächlich im Namen meines Lebensgefährten und möchte gerne eure Meinung und evtl euren Rat.

Die Situation ist wie folgt.
Mein LG hat einen Sohn mit seiner damaligen Partnerin (ich hasse den Begriff "Ex") Er wird 3. Sie hat sich Anfang 2017 von ihm getrennt und er lernte mich dann kennen. Ich habe einen Sohn von 8 Jahren. Als sie davon erfuhr war sie mehr als entsetzt und meinte, dass sie ihn ja eigentlich wieder haben wollte, er hätte ja gefälligst um sie kämpfen müssen

Nach einiger Zeit zog er zu mir, was sie natürlich nicht gut fand. Der Umgang (alle 14 Tage) findet seit dem bei uns zuhause statt - ganz normales Patchwork-Familienleben.

Sie legt uns seit dem jeden Stein in den Weg, den sie findet und wir haben schon viel zu viel unnötiges Geld zum Anwalt getragen. Seit Juni war es jetzt auch wieder ruhig...am Sonntag kam dann jetzt der nächste Streit (wir hatten vorher Umgangs-WE). Der Kleine würde Mama zu mir sagen... Ich muss dazu sagen, dass er sich das wahrscheinlich von meinem Sohn abgeschaut hat. Wir sagen ihm jedes Mal, dass ich die XY bin aber es rutscht ihm nun doch ab und zu (sehr selten) mal raus. Jedenfalls muss er nun am Sonntag bei ihr über mich in der Mama-Form geredet haben. So, seit dem ist wieder Terror. Wir haben ihm nie gesagt, dass ich die Mama bin. Wir haben ihr das auch so erklärt und ich verstehe sie auch, dass sie das nicht möchte, aber mehr wie es ihm erklären bzw. ihn berichtigen können wir nicht. Sie macht jetzt wieder komplett dicht und wir sind doch so auf ein gutes Verhältnis bedacht. Ich tue alles für den Kleinen. Ich nehme ihn sogar wenn sie Termine hat oder ähnliches und jedes Mal wirft sie uns dann wieder etwas anderes vor. :-(

Unsere Frage ist nun, wie kann man sowas ohne ständigen Kontakt über Anwälte klären? Das bringt doch so niemandem etwas außer einem schmalen Geldbeutel.

Schon mal vielen Dank fürs Lesen und für evtl Ratschläge

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Sie hat Angst. Angst um ihr Kind.

Angst, die ich auch manchmal habe, wenn ich den immensen Einfluss der neuen Partnerin meines Ex sehe.

Zudem ist sie offensichtlich noch nicht drüber weg und ich finde 1,5 Jahre zwischen Trennung und neuer Familie inkl. Zusammenzug auch ziemlich schnell. Mir scheint nicht, dass dein Partner da behutsam mit der KM und Kind umgegangen ist.

Ich behalte meine Angst für mich, denn ich finde dieses Gezeter muss nicht sein, aber es gibt eben auch andere Menschen.
Wenn jemand aber eh schon Angst hat, dann kommt diese "Mama"-Nummer nicht sehr gut.

Ich denke, sie braucht einfach nur Zeit. Wenn ihr es aushaltet, dann lasst sie toben, aber tobt nicht zurück. Sagt ihr, dass ihr sie versteht und ihr euch bemüht, dass das Kind dich mit Vornamen anspricht. Er ist erst drei, das sollte sie nicht vergessen, aber auch ihr nicht. Also nicht: sorry, können wir auch nicht ändern, sondern ihr mehr entgegen kommen.

Wird schon ;-)

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Vielen Dank für deine Antwort.

Darf ich fragen woran man es festmacht, wann es okay wäre, sich auf eine neue Beziehung und einen evtl Umzug einzulassen? Nur mal Interessehalber. Danke.

Noch eine Frage wäre, wie denn der Vater behutsam mit ihnen (KM und Kind) hätte umgehen sollen? Die Mutter braucht etwas Zeit für sich und legt ihrem Noch-Partner nah mal für ein paar Tage bei einem Kumpel zu schlafen um dann, wenn er zurück kommt festzustellen, dass sie sich schon lange heimlich eine neue Wohnung gesucht hat und mit dem Sohn ausgezogen ist.
Ist das eine behutsame Art dem Vater und dem Kind gegenüber?

Ich hätte das vermutlich alles schon im ersten Post schreiben sollen, aber das war da ja noch nicht Gegenstand der Unterhaltung.

Ich frage mir wovor sie Angst hat? Ich nehme ihr doch den Kleinen nicht weg. Er freut sich auch immer total wenn wir ihn wieder zu ihr bringen. Ich hatte oben nicht erwähnt, dass sie selber einen neuen Partner hat (inkl. Sohn von 3 Jahren, die zwei gehen zusammen in die Kita) und auch zu diesem gezogen ist. Der Sohn meines LG mag den neuen Partner der Mutter auch sehr, das erzählt er uns ja auch. Mein LG findet das super. Er wäre doch viel schlimmer wenn er den neuen Partner nicht leiden könnte.

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Die Menschen sind da halt unterschiedlich. Meine Schwägerin ist auch mit dem Kind ausgezogen, ihr neuer Partner hat dann nach wenigen Monaten mit den beiden zusammen gelebt.

Seit mein Bruder aber eine neue Partnerin hat, mit der er nicht mal zusammenlebt, ist Polen offen. Gefühlt wird da seit Jahren mit zweierlei Maß gemessen. Aber ändern kann man leider nix daran, weil Vermittlungen immer an den sehr unterschiedlichen Wahrnehmungen scheitern. Also bleibt nur, sich bestmöglich zu arrangieren.

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Wir haben das gleiche "Problem". Der Sohn meines Lebensgefährten nennt mich auch Mama. Er ist jetzt 2,5 Jahre alt und lebt im Wechselmodel bei uns (eine Woche Mama eine Woche Papa). Er hört natürlich, dass mein Sohn mich alle 2 Minuten Mama ruft und übernimmt das.
Bei so kleinen Kindern muss man bedenken, dass das Wort Mama und Papa nur Namen sind, ohne tiefere Bedeutung. Wir geben Ihm die Zeit die er braucht und ich denke in wenigen Jahren hat es sich mit Mama erledigt und er nennt mich beim Vornamen. Aber was soll ich bis dahin machen?! Ihn ignorieren, wenn er mich Mama ruft? Das bring ich nicht übers Herz. Wir erklären es auch oft und nennen uns teilweise beim Vornamen. Das Resultat ist aber dass er jetzt seinen Papa beim Vornamen nennt und mich immer noch Mama.
Seine Leibliche Mutter hat damit zu kämpfen und hat am Anfang auch getobt. Mein Lebensgefährte hat Ihr das alles erklärt und Ihr die Ängste genommen. Im Endeffekt kann aber nur die Zeit helfen, dass man sich damit arrangiert und die Stimmung sich beruhigt. Lasst Ihr Zeit. Und ich hoffe nicht, dass sie deswegen zum Anwalt rennt... Sie muss ihn ja auch bezahlen...

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Die neue Partnerin meines Expartners hat unserer Tochter mit 7 Jahren erzählt, ich sei ihre Bauchmama... Sie die andere Mama. Ehrlich gesagt bin ich da wirklich explodiert und sie konnte froh sein nur am anderen Ende der Telefonleitung gewesen zu sein. Bei uns wir stark mit zweierlei Maß gemessen. Allerdings ist unsere Tochter "nur" alle 2 Wochen bei ihrem Vater. Somit habe ich auch großen, angsteinflößenden Einfluss auf sie.

Als er seine neue Partnerin hatte ( ein paar Wochen nachdem ich mich getrennt hatte) habe ich mich gefreut. Auch, dass unsere Tochter sie sehr mag und die beiden sich wirklich gut verstehen. Geändert habe ich meine Meinung, als es mit Lügereien anfing und dass unsere Tochter mir nicht erzählen durfte was sie am Wochenende bei Papa und Partnerin gemacht hat. Sie durfte auch dort nicht von zu Hause erzählen. Das fand ich schlimm...
Bei der Frage nach einer Begründung würde gesagt unsere Tochter würde lügen. Aber das denken sich Kinder in dem Alter ja nicht aus.

Nun denn. Wir haben auch oft Stress. Natürlich bin ich aus Sicht der gegenpartei diejenige die ständig uneinsichtig ist, die immer Krawall macht und mit der man nicht reden kann.

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Ja genau, das Problem kommt unserem sehr nahe.

Es kommt ja auch vor, dass mein Partner zum Beispiel zu meinen Sohn sagt "Kannst du der Mama mal bitte ihre Schlüssel holen?" Das hört der Kleine und sagt beim nächsten Mal "der Mama ihre Schlüssel" Wir versuchen uns schon sehr zu engagieren aber irgendwo ist dann auch Schluss mit Einschränkungen. Ich bin auch der Meinung, der Kleine wird älter und wir können ihm dann immer verständlicher machen, dass ich die XY bin und das andere die Mama. Ich bin des Weiteren der Meinung, dass das Wort Mama für ein Kleinkind nicht die emotionale Bedeutung hat wie für die Mutter an sich...aber das Kind hat auch noch nicht die emotionale Reife.

Ich sehe schon das nächste Thema aus uns zusteuern...mein Sohn sagt zu meinem Partner Papa. Vermutlich wird dann irgendwann kommen, das er ja nur einzig und alleine der Papa von ihrem Sohn ist und auch nur er ihn so nennen darf #kratz Ich mag gar nicht drüber nachdenken.

Bzgl. Anwalt... Du willst gar nicht wissen wegen was für Lappalien sie schon zum Anwalt ist. Es waren alles Dinge über die man einfach hätte reden können. Ganz normal. Deswegen traue ich ihr da leider alles zu. #aerger

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Ich kann Dich verstehen. Unsere Konstellation ist so, dass mein erstes Kind meinen Mann mit Vorame anspricht und unser gemeinsamer Kleiner (3) auch sich abgeschaut hat den Vornamen zu verwenden. Das ist natürlich auch blöd und wir sagen dann immer das ist "Papa". Naja in Deinem Fall denke ich ihr müsst so gut es geht alles ignorieren und nur noch das nötigste kommunizieren. Lass sie denken was sie will. Wenn es nicht der Grund wäre, dann ein anderer... Ihr könnt es ihr nicht recht machen. So blöd es auch ist. Das meiste wirklich ignorieren wenn es das Kind nicht betrifft. Sollte es das Kind betreffen, würde ich versuchen eine Lösung zu finden oder dann auch anwaltlich alles klären. Da hilft leider kein Schönwettergesicht mehr so wie ich das lese. :-[

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Danke für deine Antwort und deinen Rat. Ich persönlich habe allerdings ein Problem damit, wenn ich oder noch schlimmer, mein Sohn persönlich angegriffen werden...

Na ja ich werde vermutlich damit leben müssen. Sei es dahin gestellt ob es wie o. g. Angst ist oder einfach nur Missgunst. Letzteres wäre mehr als traurig.

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Wieso rennt ihr bei jedem Problem gleich zum Anwalt. Und wieso wurde noch nicht eine richtige Regelung gefunden. Inwiefern legt sie euch Steine in den Weg. Wie sieht das dann aus. So richtig gravierendes Problem sehe ich da noch nicht. Patchwork ist nicht einfach.

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Ich bin so ein Kind wie eure Kinder, aber halt inzwischen erwachsen. Der Vater meiner s7 bester war nie mein Papa, ich hab ihn immer nur beim Vornamen genannt. Vor kurzem ist er bei einem Unfall ums Leben gekommen und weist ihr was ich bereue? Ihn nie Papa genannt zu haben, denn das war er eigentlich für mich. Was ich damit sagen möchte, könnt ihr euch bitte mal wie Erwachsene verhalten. Diesen ganzen Kleinkrieg über Wörter und Begriffe bekommen die Kinder mit und am Ende leiden die. Den jemanden nicht Mama oder Papa nennen zu dürfen auch wenn man so empfindet ist hart. Ich bin jetzt 32 und ich bereue es zutiefst, aber ich war eben nur ein Kind und habe getan was die Erwachsenen von mir verlangt haben. Und ja, ich glaube schon das die Worte Mama und Papa für ein kleines Kind mehr sind als nur Namen

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"Vater meiner Schwester"

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