Geburt eines Halbgeschwisters - Sorgen einer Stiefmutter

Hallo Ihr Lieben.

Vielleicht hat die ein oder andere Erfahrungen, mit einer ähnlichen Situation:

Mein Verlobter und ich sind seit 5 Jahren liiert.
Aus einer ersten Ehe, die in gegenseitigem Einvernehmen und ohne verletzte Gefühle beendet wurde, hat er einen Sohn (14) und eine Tochter (11).
Seine Ex-Frau ist seit über einem Jahr wieder verheiratet, laut der Kinder wird in der Ehe viel gestritten.

Ich komme mit den Kindern gut aus, halte mich aus der Erziehung allerdings auch komplett raus und verbringe die Kinderwochenenden auch oft auswärts, weil wir bis April nächsten Jahres noch in einer Zwei-Zimmer-Wohnung leben und es zu viert einfach sehr eng wird.

Mir macht es nichts aus, mich da zurückzunehmen, ich bin selbst Scheidungskind und weiß, dass die Kinder kommen, um Zeit mit ihrem Vater zu verbringen.
In der Regel kommen die Kinder 14-tägig, wir sind da aber eigentlich sehr flexibel: das nächste Wochenende, an dem sie eigentlich kommen würden, will die Mutter mit ihnen eine Halloween-Party feiern und wenn die Kinder das lieber möchten, ist das für uns auch in Ordnung. Auch wenn die Mutter kurzfristig ausfällt, springt mein Mann gerne ein.

Ich selbst habe die Mutter in 5 Jahren vielleicht 10x bei Kinderübergaben gesehen und es besteht meines Erachtens beiderseits kein größeres Interesse, die Beziehung zu intensivieren. Sie hat mir nichts getan, ich ihr nicht, aber ich wüsste auch nicht welchen Mehrwert ein solcher Kontakt haben sollte. Zumindest meinem Freund gegenüber hat sie auch nie ein schlechtes Wort über mich verloren, umgekehrt rede ich auch nicht schlecht über sie. Auch wenn ich manchmal andere Ansichten zu manchen Themen hätte, steht es mir meiner Meinung nach nicht zu, mich irgendwie in die Beziehung zwischen ihr und meinem Verlobten/ den Kindern einzumischen.

Insgesamt gestaltete sich die Situation bisher also eigentlich unkompliziert.

Nun erwarten wir am 01.01.2016 unser erstes gemeinsames Kind.

Turnusmäßig wären die Kinder dieses Jahr an Silvester bei uns gewesen. Die Mutter hatte von sich aus angeboten, dass die Kinder Silvester bei ihr feiern könnten, da die Situation eben schlecht planbar ist.
Nun gibt es wohl ein Problem mit ihrem Schichtplan (sie ist Krankenschwester) und gestern hat sie zum Rundum-Schlag ausgeholt:
Mein Freund würde sich alles immer so einfach vorstellen, die Kinder wären wegen Silvester am Boden zerstört und hätten Angst, dass ihr Vater keine Zeit mehr für sie hätte, wenn das Baby da wäre.

Weder meinem Freund, noch mir gegenüber haben sich die Kinder diesbezüglich bisher geäußert, bei der Tochter kann ich mir das aber sehr gut vorstellen. Dem Großen ist es wohl eher „egal“, der geht ohnehin schon oft seiner eigenen Wege.

Mein Freund hat versucht, seiner Tochter am Telefon zu erklären, dass sich durch ein neues Familienmitglied natürlich etwas ändern wird, aber er sich trotzdem weiterhin die Zeit für sie nehmen wird, sie miteinander spielen, Ausflüge machen und jederzeit für sie da sein wird.

Auch ich möchte nicht, dass sie sich wegen des Babys zurückgesetzt fühlt. Hätte mein Vater selbst noch einmal ein Baby bekommen, hätte ich das als Kind mit Sicherheit auch nicht toll gefunden. Ich mag die Kleine und kann ihre Ängste - auch wenn sie aus meiner Erwachsenen-Sicht unbegründet sind - wirklich verstehen.
Allerdings mache ich meine Entscheidung für/gegen ein Kind auch nicht von den Wünschen der Halbgeschwister abhängig.

Für mich wäre es letztlich auch kein Problem, wenn die Kinder Silvester hier wären, auch wenn es anders abgesprochen war. Aber ich habe fast „Angst“ davor, was passiert, wenn ich tatsächlich über Silvester Wehen bekomme.

Die Kinder haben nämlich laut Mutter klar kommuniziert, dass sie dann weder mit seinen Eltern, noch mit einem guten Freund/Taufpaten feiern wollen würden.

Aber irgendwo müssten sie ja hin. Im Regelfall macht es mir nichts aus, zurückzustecken, aber bei der Geburt meines Kindes hätte ich meinen Mann dann doch gerne an meiner Seite und natürlich möchte auch er die Geburt nicht verpassen.

Vielleicht bin ich da hormonell bedingt gerade etwas empfindlich, aber ich habe inzwischen wirklich Bammel davor, was passiert, wenn die Wehen beginnen, wenn die Kinder hier sind.
Denn natürlich wären sie in dem Moment faktisch erstmal von ihrem Papa „abgeschoben“.

Das gleiche Problem sehe ich auch mit dem Nach-Hause-Kommen aus dem Krankenhaus: ich möchte die Kinder nicht ausschließen, gleichzeitig ist es aber einfach immer stressig, wenn sie hier sind, weil unser ganzes Leben auf den Kopf gestellt wird. Es ist eng, sie haben hier keine Freunde/sonstigen Anschluss und fordern – absolut zurecht - die volle Aufmerksamkeit ihres Papas.

Zumindest die erste Woche nach meiner Entlassung hatte ich mir eigentlich so vorgestellt: mein Partner verhätschelt mich und das Baby, wir kuscheln viel und ich verbringe die Zeit barbusig im Bett oder auf der Couch, um mein Baby richtig kennen zu lernen.
Zumindest das mit der Barbusigkeit sollte ich mir bei einem 14-jährigen wohl schenken, aber auch ansonsten würde das SO in keinster Weise funktionieren, wenn die Kinder hier sind.

Doch was passiert, wenn mein Partner deswegen ein geplantes Wochenende absagen müsste? Kann man von einem 14 bzw. 11-jährigen Kind so viel Verständnis verlangen, ohne dass sie sich zurückgesetzt fühlen?

Hat jemand andere Vorschläge oder Erfahrungen mit dieser Konstellation?
Ist es an mir, zurückzustecken und mich von meiner Illusion des friedlichen Kennenlernens mit meinem Baby zu verabschieden?

Meinen Partner, der stets jedem alles Recht machen will, belastet die Situation sehr und auch ich will keine Konflikte oder Abneigungen gegen den neuen Halbbruder schüren.

Seufzende Grüße,
JL

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Hallo,

wenn Du keinen KS machen lässt, weißt Du das gar nicht, ob das Kind pünktlich kommt.

Ich hätte mit den Kindern selber besprochen, wie die Situation an Silvester sein kann - das Kind kommt, Vater geht mit ins KKH. Welche Meinung hätten sie dazu. Wie wollen sie es haben. Danach hätte ich mit der Mutter gesprochen, ob das für sie auch passt (arbeitsmäßig)

Wir haben damals keine Umgangs-WE verschoben. Als die Kleine an einem Donnerstag kam, hat mein Mann seine Kinder am Freitag nach der Schule geholt, damit sie die Kleine kennenlernen können. Es war kein Umgangs-WE. Sie waren über Nacht da und er fuhr sie zurück.
Und bis zum nächsten UmgangsWE hatte ich genug Zeit für das Baby und mich und uns.

Auch da haben wir mit den Kindern besprochen, dass das Baby viel Aufmerksamkeit braucht und sie u.U. mal est an zweiter Stelle kommen. Aber letztlich war es so, dass die WE mit den Kindern so wie immer verlaufen sind: mein Mann hat sich ganz normal Zeit genommen für seine Kinder. Sind ja nur für 2 Übernachtungen bei uns gewesen. Alles kein Act.

Dein Mann könnte ja an den ersten WE zu fünft bei euch, mit den großen eher aushäusig was machen. Und wenn sie da sind, einfach mit einbeziehen in die Babypflege.

Hat ohne Probleme bei uns funktioniert.

Mach` Dir keinen Kopf. Es wird alles. und wie gesagt: die Kinder sind in einem Alter, wo man Dinge mit ihnen besprechen kann.

Gruß und eine schöne restliche Schwangerschaft
#klee

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Vielleicht könntet ihr ein Wochenende tauschen....

Soviel erstmal zur Organisation...

Mehr per pn,ich war in derselben Situation...

Lg

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Das besagte Wochenende geht ja nicht zu tauschen, weil die Mutter der Kinder über Silvester arbeiten muss.

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Hallo!

Ist der Vater da vollkommen "meinungslos"?

Auch wenn ein Geschwisterchen in einer anderen Familie kommt, will das Elternpaar ohne den anderen Kindern ins KH! Da müssen Kinder mal Kompromisse schließen und eben zu betreuenden Personen hingehen die eben zur Verfügung stehen. Das kann und muss man besprechen!
Bei der Geburt des Halbbruders würde ich das etwas anders organisieren um die Kinder einzubeziehen. Die könnten eben am 2. Tag oder so, wenn es Dir besser geht und das Baby "angekommen" ist einen kurzen Besuch abstatten (wie alle Verwandten auch!) um das Baby zu begrüßen. Anschließend müsst ihr planen ob das WE dann "normal" läuft, oder eben etwas reduziert, oder verschoben.

Auch große Geschwister werden erstmals "entthront" wenn Nachwuchs kommt und (wie unser KIA meinte) DAS ist die erste große Lebenskrise für so ein Kind, aber die meisten Kinder haben genug eigene Heilungskräfte um das zu verkraften.

LG, I.

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Hallo,
was macht denn eine AE in dem Fall? Sie würde mindestens Plan A, B und C für den Notfall haben.
Also wo ist das Problem die Kinder trotzdem zu holen? Dein Baby kann ja auch schon morgen kommen oder 2 Wochen nach Silvester. Organisiert euch mehrere Babysitter, fragt die Nachbarn oder Freunde, ob sie im Notfall auf die Kinder aufpassen würden.
Es ist an dir entsprechend Notfallpläne zu entwerfen...übrigens auch für die Zukunft. Es kann immer mal etwas passieren und du kannst nicht erwarten, dass die Mutter immer springt.

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Hallo Kati,
Ich verstehe, was du im Grunde sagen willst.
Dass man nämlich seine Verantwortung hat und es dann quasi das "Problem" des Vaters ist die Kinder zu versorgen, wenn die Fragestellerin evtl. ins Krankenhaus kommt.

Ich finde jedoch nicht, dass die TE erwartet, dass die KM springt. Ganz im Gegenteil.
Ihre Fragestellung ist auf einen ganz besonderen Moment in ihrem Leben bezogen - nämlich auf die Geburt ihres Kindes und dass sie da viele Gedanken bzgl. einer eventuellen Organisation dazu hat, ist auch normal.

Also wirklich keine Spur von Erwartungshaltung, wie die Kindesmutter zu springen hätte...

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Ich habe auch 2 Kinder. Und eines weiß ich ganz genau...die Geburt lässt sich einfach nicht planen. Ich glaube ganze 3% aller Kinder kommen am ET. Es ist also sogar ziemlich sicher, dass die TE genau an diesem Tag NICHT entbinden wird.
Meine Kinder sind 1 Woche nach bzw. 3 Tage vor ET gekommen.

Die Mutter der Kinder hat ja nun schon etwas Erfahrung was Kinder angeht. Klar ist eine 1. Entbindung für eine Frau etwas besonderes. Aber was möchte sie denn machen? Den Kindern am liebsten den gesamten Mutterschutz lang den Umgang verbieten? Vielleicht kommt das Kind ja früher? Und falls es dann da ist will sie erst mal in "kleiner Familie" genießen?
Das funktioniert so nicht. Dafür hat sie sich bisher (nach eigener Beschreibung) viel zu sehr zurückgezogen. Sie ist ja gar nicht Teil der Familie Vater - Kinder. Sie war ja nie da, als der Umgang stattfand. Natürlich sehen die Kinder jetzt nicht ein, warum sich etwas ändern sollte. Die "Neue" war ja nie ein Thema und auf einmal soll es da sogar ein Baby geben? Das meinte ich. Wenn sie weiter diese Strategie fahren will, muss sie eben dafür sorgen, dass eine dritte Person auf die Kinder in Notfällen aufpasst - und davon wird es noch eine ganze Menge geben.

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Hallo JL,

ganz ehrlich:
Ich kann jeden deiner Gedanken und Gefühle verstehen, nachvollziehen und finde es menschlich.

Natürlich kann es tatsächlich sein, dass die Kinder oder die Tochter sehr enttäuscht wegen Silvester sind - aber so ist es nun mal, dass die Geburt Vorrang hat. In dem Alter kann man auch mit den Kindern frühzeitig darüber reden und sie darauf vorbereiten, dass das eine besondere Situation in diesem Jahr ist bzw. sein könnte.
Und dass die Kinder nicht mit jemand Anderem feiern wollen ist zwar verständlich aber ggf. werden sie es dennoch tun müssen, falls ihr tatsächlich über Silvester im Krankenhaus landet. Und nur weil sie sagen, dass sie es nicht wollen, heißt es nicht, dass sie es zu bestimmen hätten (klingt gerade hart, aber es gibt Situationen, da sind Kinder nun mal Kinder und müssen tun, was Erwachsene für sie entscheiden. Diese besondere Situation ist für mich eine).

"Arthurmama" hat es sehr schön gesagt, dass es auch in intakten Familien dazu kommt, dass bei Nachwuchs die älteren Kinder zurückstecken müssen (und kein Hahn kräht danach. Wehe aber, es sind Trennungskinder. Dann muss man sie in Watte packen und auf einen Thront setzen. Sorry, das war jetzt vielleicht unpassend und sehr subjektiv. Hängt euch bitte nicht daran auf).

Was ich sagen will: breitet die Kinder darauf vor. Organisiert euch ggf. einen Plan B für Silvester, bei dem die Kinder anderweitig betreut werden können (ggf. mehrere Tage bis die Kindesmutter wieder betreut) falls die Wehen anfangen und lasst es auf euch zukommen.

Kommt das Baby 1 Woche nach ET, dann hattet ihr euer gemeinsames Silvester.
Kommt das Baby pünktlich zu Neujahr, dann habt ihr eine Ersatzbetreuung und du kannst dein Wochenbett so verbringen, wie du es dir wünschst.

Wie gesagt: ich finde deinen Wunsch absolut berechtigt, die Kinder sind groß genug, eure Wohnung ist klein, für dich sind es Stiefkinder (und emotional nicht auf der gleichen Stufe wie dein Baby) und du hast ein Recht auf die Kennenlernzeit, wie du sie dir erträumst.

Alles Liebe dir!

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Sehr schön geschrieben. So seh ich das auch. Bei unserem ersten gemeinsamen Kind waren Sommerferien und mein Stiefsohn war die kompletten 6 Wochen bei uns. Leider hatte ich hochschwanger keine Lust auch noch auf meinen Stiefsohn aufzupassen, aber damals hab ich den Mund nicht aufbekommen.

Als es losging war mein Stiefsohn also hier. Gsd konnte eine Schwägerin ihn abholen und hüten. Denn die Geburt hat 24 Stunden gedauert und da es eine Saugglockengeburt war, musste ich auch noch 5 Tage im kh bleiben. Somit waren die Ferien vorbei und ich hatte mein Wochenbett für mich alleine:)

Lass dir kein schlechtes Gewissen einreden. Du hast ein Recht auf eine schöne Geburt mit Mann an deiner Seite. Da haben die Kinder leider Pech gehabt.

Schau, als unser zweites gemeinsames Kind kommen sollte und nicht kam, musste ich ins kh, weil ich 7 Tage über den Termin war und unser gemeinsamer großer (damals 3), musste zur Oma. So ist das halt. Ich war insgesamt 1 Woche im kh und da hat auch keiner den großen bemitleidet und er kam auch super klar damit. Obwohl er so klein war.

Er hat mich täglich besucht und hat mir gesagt, ich soll endlich das Baby machen, er will doch sein Geschenk vom Bruder bekommen:)) man muss es halt nur erklären.

Alles gute euch

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Hallo,
ich empfehle dir dringend, deine Bedürfnisse durchzusetzen, in dieser speziellen Situation. Da du aber natürlich nicht voraussehen kannst wann sich dein Kind denn nun tatsächlich auf den Weg macht, würde ich auch dazu tendieren, es bei Silvester zu belassen mit einem entsprechenden Notfallplan, auf den die Kinder sich einstellen sollten und müssen. Es wurde bereits treffend festgestellt, dass dies auch in intakten Familien so ist. Sollte insbesondere die Kleine damit ein Problem haben, kann ihr ja vielleicht die Erzählung über die Situation ihres Bruders bei ihrer eigenen Geburt weiterhelfen...
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie frustrierend es sein kann, wenn alles anders läuft, als man es sich vorgestellt und gewünscht hat.
Als meine erste Tochter zur Welt kam, war mein Partner nicht bei mir es waren 10 Tage vor ET und er arbeitet 500km entfernt und hat es nicht geschafft rechtzeitig zu kommen. Das Kind kam in der nacht ich habe ihm dann gesagt, er solle nicht sofort losfahren, erwäge ohnehin am Morgen zurück gefahren und ich wollte, dass er noch etwas Schlaf bekommt. Um15uhr war er bei mir um 16:30 hat er planmäßig seine Tochter bei der KM abgeholt. Mir war zum heulen, anstatt seiner lag seine damals 2,5jährige Tochter neben uns am Abend und ich habe vorgelesen, während Papa das Abendbrot gemacht hat.
Ich war noch lange wütend deswegen, er wollte damals halt alles richtig machen und niemanden benachteiligen, trotzdem den Tag darauf war er auch nur mit seiner "großen" Tochter unterwegs (er wollte uns Ruhe gönnen) und dann musste er wiedere arbeiten, konnte einen Abend mit uns verbringen und ist am nächsten Tag wieder für 5Tage weg gewesen - mir war elend zu Mute. Danach hatte er dann Urlaub.
Wir hatte aber vorher halt auch nie richtig drüber gesprochen wie das alles laufen soll und kann...Als seine Ex 6Monate später ihr Kind bekam waren er und auch ich in ausdrücklicher Rufbereitschaft und hatte auch angeboten, die Kleine länger zu nehmen sollte es irgendwelche Schwierigkeiten geben. Und wir haben in keinster weise ein gutes Verhältnis zu einander.
Es ist gut, dass ihr und vor allem du schon jetzt darüber sprecht und euch Gedanken macht was ihr wollt und braucht.
Alles Gute!!!
Es ist gut

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Liebe Kyra-tia,

ich finde deinen Beitrag sehr sehr wichtig für die Situation der Fragestellerin.

Denn er zeigt deutlich, dass man den Mund aufmachen sollte, wenn es um so etwas Wichtiges wie die Geburt des ersten eigenen Kindes geht (bzw. in deinem Fall die Tage nach der Geburt).

Es hat mich nachdenklich gemacht, dass dein Partner dennoch die Tochter über das WE geholt hat und alles so abgezogen hat, wie es nun mal beim Umgangswochenende zu sein hat. Und du und euer Neugeborenes blieb an diesem Wochenende dann irgendwie auf der Strecke.

Es hat für mich den Beigeschmack: "Das arme Trennungskind hat nun mal Umgangs-WE und das darf man wegen etwas wie einer Geburt nicht auf das darauffolgende WE verschieben." Empfinde nur ich so, oder denkt auch jemand: "Aha. Und das 2. Kind ist also nicht so bedeutend, dass man dafür als Ausnahme mal ein WE verschiebt?"

Bitte nicht falsch verstehen: ich sehe solche Aktionen als eine absolute Ausnahme an und bin deshalb da der Meinung, dass der Fokus auf der Geburt liegen darf / sollte.

Ich schweife ab.

Was ich sagen wollte: toller und wertvoller Beitrag.

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Vielen Dank für eure Antworten. Es tut gut, in der Situation ein bisschen Zuspruch zu bekommen.

Mein Verlobter ist „leider“ ein Mensch, der es gerne allen gleichzeitig recht machen möchte. Seine Tochter ist da auch ein bisschen sein wunder Punkt und die Ex weiß genau, wie es ihn trifft, wenn sie ihm erzählt die Tochter leide unter der Situation.

Wir geben uns wirklich Mühe, die Kleine zum einen in die Baby-Vorbereitungen einzubeziehen und zum anderen das Thema auch nicht zu dominant werden zu lassen. Sowohl das letzte, als auch das nächste Besuchswochenende werde ich außerdem voraussichtlich gar nicht da sein, damit die Kinder die ungeteilte Aufmerksamkeit ihres Papas noch genießen können.
Auch wenn das Baby auf der Welt ist, ist es geplant, dass ich zumindest an einem Kinder-Wochenende im Monat mit dem Baby meinen eigenen Vater besuche.

Umgekehrt hält die Tochter gerade auch nicht gerade damit hinterm Berg, wie beschissen sie das findet, dass das Baby um diese Zeit zur Welt kommen soll und ich weiß eben nicht, inwiefern man da von einem Kind in dem Alter Verständnis verlangen kann, dass das eben nicht zu ändern ist, bzw. wir das auch nicht in der Hand haben, wann der Kleine auf die Welt kommt.

Ich muss dazu sagen, dass in der Familie bzw. vor allem seitens der Mutter generell bestimmte Anlässe wahnsinnig „gehyped“ werden und sie schon wochenlang vorher richtig gehend heiß gemacht werden, wie toll alles sein wird usw. Die Kinder messen solchen Anlässen daher naturgemäß eine sehr große Bedeutung bei und die Erwartungen sind entsprechend hoch.
Die Tochter hat bereits mitgeteilt, dass es für sie ein großes Drama wäre, wenn Silvester „ins Wasser fällt“.

Dass die Mutter immer springt, erwarte ich in keiner Weise und ich frage mich auch ein bisschen, wie man anhand meines Textes auf die Idee kommt.
Im Gegenteil, im Regelfall bestimmt die Mutter, wann die Kinder bei uns sind und oft genug sind für die Kinder für diese Wochenenden auch schon Termine ausgemacht, an die wir uns entsprechend halten und nach denen wir unsere Planungen richten.

Des Weiteren hatte die Mutter von sich aus angeboten, Silvester die Kinder zu übernehmen. Das klappt jetzt voraussichtlich nicht und ist auch in Ordnung, dann feiern die Kinder eben mit uns zusammen. Allerdings gibt es bei uns dieses Jahr eben keine Ramba-Zamba-Riesenfete, sondern Silvester wird eher beschaulich – ob nun noch ohne oder bereits mit Baby.

Über ein unerschöpfliches Repertoire an Betreuungsgelegenheiten verfügen wir mangels Notwendigkeit eben bisher leider nicht. Im Zweifelsfall stünden entweder die Großeltern väterlicherseits zur Verfügung, oder eben der Taufpate der Tochter. Nur leider haben die Kinder bereits kund getan, dass sie mit beiden nicht Silvester feiern wollen.

Ich wäre ja inzwischen soweit zu sagen, dann sollen sie eben alleine zuhause bleiben, bis ihre Mutter oder die anderen Großeltern sie abholen, oder mein Freund sie nach Hause fahren kann. So klein sind sie mit 14 und 11 Jahren schließlich auch nicht mehr. Aber das möchte mein Partner nicht.

Letztlich zerbreche ich mir wahrscheinlich umsonst den Kopf, SO wahrscheinlich ist es wohl nicht, dass der Kleine genau an Silvester kommt, oder wenn die Kinder bei uns sind.

Aber mich treibt einfach die Sorge um, dass hinter dem ganzen Silvester-Drama mehr steckt und dass die Situation in der nächsten Zeit noch hochkocht.

Ich würde auch meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass die Mutter nicht noch ein bisschen Öl ins Feuer gießt, um die Situation ein bisschen anzuheizen.

Da in ihrer eigenen Ehe häufig lautstark die Fetzen fliegen und auch mit dem Sohn pubertätsbedingt nicht immer alles rund läuft, äußert sie sich laut Sohn in letzter Zeit öfter abfällig über meinen Partner mit dem Tenor, dass bei ihrem Vater auch nicht alles toll wäre, wenn sie dort leben würden (was vermutlich auch richtig ist – die Kinder genießen hier Freiheiten, die es wohl nicht geben würde, wenn sie komplett hier leben würden). Ob auch Worte dahingehend gefallen sind, dass sich mit dem Baby bei uns alles verschlechtern wird, weiß ich nicht, würde es aber auch nicht ausschließen.

Womöglich hat sie tatsächlich Angst, dass die Kinder, oder wenigstens der Sohn, bei uns leben möchten, wenn wir im April in unser Haus ziehen. Aufgrund der Platzsituation war das bisher nie ein Thema und ich halte das persönlich für eine ziemlich „normale“ Drohung von Scheidungskindern, dann eben zum anderen Elternteil zu ziehen ohne dass da ernsthafte Absichten dahinter stehen.

Wie gesagt, generell hatte ich die ganze Geschichte eigentlich für ziemlich unkompliziert gehalten und es beunruhigt mich etwas, dass sich da nun (und ausgerechnet jetzt) solche Abgründe auftun und ich frage mich einfach ob und in welcher Form sich da nun gegensteuern lässt, bevor alles den Bach runter geht.

Mein Partner hängt sehr an seinen Kindern, insbesondere an seiner Tochter und ihn belastet es sehr, dass die Kleine so unglücklich scheint.

Gleichzeitig erinnere ich mich aber, dass ich in dem Alter durchaus auch schon wusste, welche Knöpfe bei meinem Vater zu drücken waren, wenn mir eine potenzielle Partnerin nicht passte und ich meinen Kopf durchsetzen wollte.

Ich tue mir einfach gerade schwer mit der Abwägung, ob die Kleine wirklich Ängste hat(gegen die man dann selbstverständlich angehen muss) oder ob auch ein bisschen Drama (angeheizt von der Mutter) dahintersteckt, um ihren Kopf durchzusetzen und nochmal ihren bisher privilegierten Nesthäkchen-und-Trennungskind-Status abzustecken.

Um mein eigenes Seelenheil wurde trotz geschiedener Eltern kein großer Bohei gemacht (eher im Gegenteil) und ich habe trotzdem keine bleibenden Schäden zurückbehalten.

Allerdings fällt es mir deswegen vielleicht auch schwer, das richtige Maß zwischen meinen Bedürfnissen und denen der Stiefkinder zu finden. Im Zweifel bin ich eher diejenige, die sich selbst zurücknimmt.

Ihr habt mich aber darin bestärkt, dass mein Bauchgefühl richtig liegt und meine Wünsche in dieser Situation durchaus legitim sind oder mich zumindest nicht als Horror-Stiefmutter outen.

Vielen Dank also nochmal fürs Zuhören/Zulesen und für eure lieben Wünsche.

LG

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Ich glaube du fährst völlig die falsche Strategie mit deinen permanenten Abwesenheitsein. Du gehörst an die Seite deines Partners! Das müssen die Kinder auch sehen. Das ist wichtig.

Ja, man darf auch mal ein Umgangswochenende allein mit den Kindern verbringen. Aber das sollte in eurem Fall die absolute Ausnahme sein. Die Kinder müssen Sicht daran gewöhnen, dass sie eben nicht mehr die Nummer 1 beim Papa sind. Du zeigst ihnen aber permanent, dass sie das noch sind und rennst noch weg vor ihnen.

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Warum solltest du dich ein Wochenende im Monat "verziehen"? Ich halte es jedenfalls für sinnvoll, dass die Geschwister sich möglichst oft sehen können. Ich fand es damals super, dass uns die Exfrau meines Mannes dahingehend unterstützt hat und immer geschaut hat, dass sich zwischen uns und vor allem zwischen den Geschwistern ein guter Kontakt entwickelt.

Zu unserer Hochzeit vor 4 1/2 Jahren war der Kontakt noch so schlecht, dass selbst die 3 Schwestern meines Mannes bis einen Tag vor der Hochzeit nicht wussten, ob sie kommen sollen oder nicht. (Die Schwestern meines Mannes und seine Ex-Frau leben in der selben Stadt und sind eng befreundet.) Sie kamen dann doch und feierten mit uns und es war eine superschöne Feier, damals natürlich noch ohne Ex-Frau.

Wo dann unser kleiner Sohn geboren wurde, war der Kontakt schon so gut, dass sie auch zur Taufe des Kleinen mit dabei war und dieses Jahr werden wir sogar Weihnachten/Neujahr miteinander verbringen. Wir sind alle sehr glücklich damit, vor allem die Kinder (3 und 13).

Schaut einfach, dass ihr euch kennenlernt und der Kontakt auch zwischen euch Müttern besser wird.

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Ich verstehe nicht so ganz wieso die Kids entscheiden können ob sie zu einem Babysitter sollen oder nicht, wenn deine Wehen jetzt an Sylvester anfangen sollten.

Würde man im Normalfall doch auch nicht tun. Es ist in dem Moment eine Notsituation, und dann gehen die grösseren Kids dahin wo ein Erwachsener Zeit hat. Mein Neffe wurde auch nicht gefragt ob er lieber zu Oma C oder Oma L geht als sein kleiner Bruder mitten in der Nacht auf die Welt kommen wollte ;-) ....

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Bin auch der Meinung das die Kids dann zu einem Babysitter gehen und fertig. Würdet ihr ja z.B. an Weihnachten genauso machen. Und ganz ehrlich, da würde ich die beiden auch gar nicht fragen ob ihnen das Recht ist oder nicht, das ist dann halt so und gut. Eine 11 Jährige würde ich Silvester nicht alleine zuhause lassen und erst recht nicht um Mitternacht auf die Straße. Und du glaubst ja wohl nicht das die um Mitternacht brav drin bleiben, oder?

Dein Mann muss den Kids klar machen das er bei der Geburt dabei ist, und wenn sie dann einmal auf ihn verzichten müssen werden sie keinen Schaden davon tragen. Wenn ihr ihnen vorher eh schon klar macht wie ihr Silvester mit ihnen feiern wollt ist dieser ganze Hype ja eh schon für die Katz für sie und vielleicht gehen sie dann freiwillig zum Patenonkel der Tochter ;-)