Umzug Kind zu Vater - Unterhalt

Hallo!

Zu unserer Situation: Ich habe einen Stiefsohn (13) und mit meinem Mann zwei gemeinsame Jungs (der dritte ist unterwegs).
Zur Exfrau meines Mannes besteht ein sehr gutes Verhältnis, wir kommen alle gut miteinander aus, trinken auch mal zusammen nen Kaffee und versuchen Probleme gemeinsam zu lösen. Sie wohnt im Nebenort, ca 4km von uns entfernt.

Mein Stiefsohn war bisher jedes zweite Wochenende bei uns plus teilweise Nachmittags, wenn er vorbei kommen wollte.

Da es in letzter Zeit Probleme mit ihm gibt, die seine Mutter ziemlich in den Wahnsinn treiben und zu permanentem Streit zwischen ihm und seiner Mutter geführt haben, ist er, auf seinen Wunsch, seit Anfang Mai bei uns (erstmal für einen "Probemonat"). Bei uns treten die Probleme zwar auch auf, aber wir kommen (momentan zumindest noch) besser damit zurecht. Wir hätten kein Problem damit, wenn er bis auf weiteres bei uns bleibt (also vielleicht bis Ende der Sommerferien, dann kann man ja weiter schauen).

Nun meine Frage: Wie würdet ihr es mit dem Unterhalt machen?
Mein Mann hatte für den Mai schon den Unterhalt überwiesen. Wir hatten den Monat natürlich schon ein paar Mehrausgaben (Fahrkarte für den Schulweg, Medikament (das nicht die Kasse übernimmt), Essen, etc). Ein eigenes Zimmer hat der Junge bei uns sowieso, etwas Kleidung auch (er hat aber von ihr daheim noch Kleidung, Sportsachen und so mitgemacht, so das wir da erstmal nichts neues beschaffen mussten)

Nun war unsere Idee, mit der Ex abzusprechen, wenn er weiter bei uns bleibt, dass mein Mann dann erstmal keinen Unterhalt an sie zahlt, sie aber uns erstmal auch nichts zahlen muss. Momentan trägt sie die Kosten des Mensaessens (3xpro Woche), kostenpflichtige Vereine besucht er nicht.

Fändet ihr das fair? Mir ist schon klar, das es für sie finanzielle Einbußen sind, wenn sie auf einmal keinen Unterhalt mehr bekommt, aber andererseits können wir es uns auf Dauer auch nicht leisten, dass wir die Alltagskosten für ihn tragen und zusätzlich Unterhalt zahlen. Wenn der Junge dann ab September (den gesamten August ist er eh bei uns) weiter bei uns bleiben will, würde mein Mann ab dann etwa auch Unterhalt haben wollen.

Am Wochenende wollen wir uns alle zusammensetzen und besprechen wie es weiter geht, daher würde ich gerne von euch wissen, ob ihr unseren Vorschlag ok fändet oder unverschämt. Das gute Verhältnis zur Exfrau will ich nämlich nicht gefährden.

Über Meinungen bin ich sehr dankbar,

viele Grüße,

Natascha

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Streng genommen ist es nicht "so" einfach. Solange das nur auf Probe ist, kann unterhaltsrechtlich durchaus alles vorerst bleiben wie es ist. Wenn ihr aber ein gutes Verhältnis habt, könnt ihr ja untereinander ausmachen, was ihr wollt.

Fraglich ist zB ob sie sich dann eine andere Wohnung suchen müsste. Im Unterhalt ist ja auch Miete enthalten, das wird gern vergessen. Und die wird ja trotzdem weiter fällig, auch wenn der Sohn momentan das Zimmer nicht nutzt.

Ich würde daher ab Juni fair finden, wenn er keinen Unterhalt zahlt und sie dafür weiterhin erst mal Mensaessen usw. weiterzahlt, so wie Du es auch vorgeschlagen hast.

Dann kommt dazu, dass eben auch ihre Leistungsfähigkeit gegeben sein muss. Wenn nicht, muss sie sich langfristig was einfallen lassen.

Ach so: Methodisch würde ich so vorgehen, SIE zuerst zu fragen, wie sie sich das vorgestellt hat, wie es organisatorisch und finanziell weitergeht. (Wer fragt, der führt...) und dann seht ihr ja ihre Einstellung und könnt darauf eingehen/reagieren.

LG

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Ich finde das vollkommen okay so.

Schliesslich zahlt ihr ja dann auch alles für ihn, oder?
Ich hätte jetzt erwartet, dass dann der Unterhalt neu berechnet werden muss, damit geprüft wird, ob ggfs SIE nun unterhaltspflichtig ist. Je nachdem, ob und wie viel sie arbeitet.

Kinder bei getrennten Eltern sind immer auch eine Kostenfrage, das ist leider so. Ich glaube, es gibt viele Eltern, die ihre Kinder lieber bei sich behalten, als sie beim anderen Elternteil leben zu lassen, eben weil es da ums Geld geht. Ganz gleich, ob und welche Probleme es da geben kann.

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hallo,

ich denke ihr müsst schon deutlich festlegen, dass nur 1 Probemonat ist.

Wenn der Junge unter 18 Jahren ist, ist sie gesteigert unterhaltspflichtig. Euch steht auch das Kindergeld zu.

Ich finde es immer wieder interessant, dass bei unterhaltspflichtigen Müttern anders umgegangen wird. Keine Frau würde auf Unterhalt fürs Kind verzichten. Es ist ja nicht Geld, was Deinem Mann zusteht, sondern dem Kind.

Grüße

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Hallo,

ja, der jetzige Monat war ein "Probemonat" und nun wollen wir besprechen wie es weiter geht.

Ich denke nur, dass die Mutter wohl nicht von jetzt auf gleich auf 400€ Unterhalt verzichten + selber noch Unterhalt leisten kann, daher würden wir, wenn er bei uns bleibt, eine Übergangsregelung akzeptieren. Die Frage ist auch, wie viel Unterhalt sie überhaupt leisten kann, da sie nur Teilzeit arbeitet (mit Steuerklasse 1) und noch ein 4-jähriges Kind hat (sie lebt mit neuem Partner zusammen, ist aber nicht verheiratet).

Und bevor wir das gute Verhältnis zerstören, verzichten wir lieber für ein paar Monate auf den Unterhalt (es ist ja schon eine finanzielle Entlastung, wenn mein Mann nichts mehr zahlen muss)

Danke für deine Meinung!

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Es kommt aber auch die BElastung durch den Mehresser dazu. Den Mehrduscher, ein Mensch mehr im Haushalt bedeutet einen Anstieg der Verbrauchskosten, das ist einfach so.

Die Mutter spart auch ordentlich Geld ein, glaub mir das.
Wenn ihr schon zunächst keine Unterhaltsberechnung wollt, holt euch wenigstens das Kindergeld. Und wenn ihr es für den Jungen anspart, wenn ihr euch das leisten könnt.

L G

White

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"Fändet ihr das fair? Mir ist schon klar, das es für sie finanzielle Einbußen sind, wenn sie auf einmal keinen Unterhalt mehr bekommt, aber andererseits können wir es uns auf Dauer auch nicht leisten,"

Nein, das ist nicht fair. Aber euch gegenüber nicht fair. Ok, für den Mai könnte man noch auf die Rückzahlung des Unterhaltes verzichten. Und damit auch auf die zu leistende Zahlung der Kindesmutter für Mai. Könnte man....... Ich würds nicht tun.

Natürlich hat sie finanzielle Einbußen, da fehlt ein Batzen Geld den der Kindsvater jeden Monat überwiesen hat. Na und! Ihr Problem.

Übrigens, nicht umsonst heißt es: Bei Geld hört die Freundschaft auf. Insbesondere Geld, das dem Kind zusteht, und nicht der Mutter.

Entweder selber in die Düsseldorfer Tabelle schauen, oder am besten über das JA einen Titel holen. Fertig ist die Laube. Zur Not kann sie sich einen Zweitjob holen, wenn denn das Geld für den Unterhalt nicht reicht. Ist Pech, ist aber so.

Alles Gute für euch.

idd

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Ich sehe das auch so, bei wem das Kind lebt, bekommt auch Unterhalt vom anderen Elternteil. Ist bei uns genauso. Beide Kinder leben bei uns, die Mutter muss Unterhalt zahlen.

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Nun, ich sehe das ganz anders:

Der Löwenanteil der Kosten, nämlich Miete, Versicherung, Strom, bleibt doch bestehen.

Das bisschen Essen und das Schülerticket sind da deutlich die geringeren Kosten.

Natürlich behält sie den Unterhalt für Mai. Auch für Juni würde ich eine gekürzte Pauschale an Unterhalt zahlen.

Dann muß der Junge sich entscheiden, endgültig . Auch mit dem Wissen, das die Mutter sich geg. eine andere Wohnung sucht, in der es für ihn kein eigenes Zimmer mehr gibt.

Es soll vorkommen, das das Kind dann seinen Wunsch beim Vater zu Leben nochmal überdenkt, wenn er begreift das sein Handeln Konsequenzen hat. Dafür ist er alt genug

Agathe

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Ja würde ich so absprechen, schliesslich zahlt ihr gerade die mehrfachkosten und sie hat keine wie die Fahrkarte Medikamente, Mensaessen kann sie ja weiterhin bezahlen da sie ja den Unterhalt noch nicht zahlen muss....

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Ich denke nicht, dass sie große Einbußen hat. Sie hat dafür Unterhalt bekommen, dass der Sohn bei ihr isst, von ihr eingekleidet wird, seine Wäsche gewaschen wird, Mensaessen und Fahrkarten bezahlt werden..... Das fällt ja alles weg!

Sie müßte, nach ihren Möglichkeiten, an Deinen Partner Unterhalt zahlen. Er hat schließlich auch gezahlt und die o.g. Mehrkosten hat er ja dann jetzt.

Das ist fair.

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Danke für eure Antworten!

Ich würde auch erstmal die Mutter fragen, was sie bezüglich den Finanzen vorschlagen würde, wenn der Junge bei uns bleibt (wäre wohl sein Wunsch).

Ich hoffe, sie macht dann einen ähnlichen Vorschlag, so dass wir uns schnell einig werden.

Jedoch bin ich froh, dass ihr zumindest überwiegend der Meinung seid, dass es der Kindsmutter gegenüber nicht unfair ist, die Unterhaltszahlungen für die kommenden Monate einzustellen (wenn er bei uns bleibt). Über das Kindergeld müssten wir dann noch verhandeln.

Finanziell wäre es ja für uns schon eine Entlastung, keinen Unterhalt mehr zu zahlen. Ob und wieviel Unterhalt sie überhaupt zahlen könnte, wissen wir auch nicht (aber das hat ja erstmal noch Zeit). Jetzt schaun wir mal, was morgen rauskommt ;-)

Viele Grüße und danke,

Natasch

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Das doch klar wenn er bei euch wohnt, dass sie dann unterhaltspflichtig wird. Ich als Frau zahle auch Unterhalt für meine Tochter, welche zu ihrem Vater gezogen ist.

LG