Sohn wurde vom Stiefvater geschlagen... Ich kann ihm nicht verzeihen.

Hallo,

habt ihr mal über eine Familientherapie nachgedacht? Es wäre ganz wichtig zu wissen warum sich dein Mann so gegenüber seinem Sohn verhält.Vielleicht kann dadurch an dem Verhältnis gearbeitet werden.
Ich selber habe zwar kein Stiefkind,kann mir aber auch gut vorstellen das es für den ein oder anderen nicht leicht ist ein Stiefkind richtig anzunehmen.
Ich habe das Glück einen Partner zu haben der meinen ersten Sohn voll als sein eigenes Kind ansieht.Er behandelt ihn genauso liebevoll wie unseren gemeinsamen Sohn.

Ich an deiner Stelle würde ein klärendes Gespräch mit meinem Mann suchen und zu einen Therapeuten gehen.

Wie steht dein älterer Sohn zu seinem Stiefvater? Lehnt er ihn kategorisch ab oder wünscht er sich von ihm angenommen zu werden?

Sollte es wieder vorkommen, würde ich meinen Mann erst einmal vor die Tür setzten.

Ich würde nicht auf biegen und brechen mit ihm zusammen bleiben,würde aber auch keine überschnelle Trennung anstreben.
Außer natürlich er fängt an und verprügelt ihn ständig.

Ich möchte aber auch betonen das ich generell gegen Schlagen bin....egal ob eine Ohrfeige oder mehr.

Alles Gute!

Hallo,

darf ich mal vorsichtig nach dem Auslöser fragen?
Also bevor ich jemanden verurteile, versuche ich die Sache von beiden Seiten zu sehen. Hier wird sicher ein Schwall losbrechen, dass man Kinder nicht zu schlagen hat etc. Das sehe ich ja auch so!!!!. Jedoch würde mich dann doch interessieren, was deinen Mann dazu getrieben hat. Es gibt Situationen, da sieht man, was man sehen möchte. Bedeutet, evt. denkst du seit längerem über Trennung nach. Von heute auf morgen wirst du dich nicht entscheiden. Du schreibst, es sei seine Art, das wird sie aber nicht erst seit 2Monaten sein. Reagiert er auch so auf eure Tochter? Projezierst du deine Kindheit auf deinen Sohn? Irgendwas wird bei deinem Mann diese Reaktion hervorgerufen haben. Rein menschlich gesehen, ist es feige, keine Frage und man soll es nicht tun. Es gibt aber genug Fälle in denen einem Elternteil mal der Faden reißt oder es ein Reflex ist. Es hat mal ein Kind seiner Mutter ins Auge gespuckt und die hat vor Schreck ihrem Sohn eine Orfeige verpasst und prompt kam das Jugendamt und wollte ihr den Sohn wegnehmen. dieser Fall war in den Medien. Mich würde also wirklich interessieren was vorher passiert ist, bitte ehrlich. Denn vorher kann dir keiner eine wirklich ordentliche Meinung geben, meiner Ansicht nach. Was nutzt es jetzt auf deinem Mann rumzuhacken und in Wirklichkeit hat dein Sohn ihn zur Weißglut getrieben. Und du liest den Schwall bezüglich Gewalt gegen Kinder, trennst dich und dann fällt dir auf, dass alles gar nicht so war und willst zurück.....es gibt da so viele Möglichkeiten

Um es nochmal zu schreiben: ich bin gegen Gewalt, egal wer gegen wen. ich urteile nur nicht übertrieben schnell. Alles hat Konsequenzen und jeder muss mit ihnen leben. Du fragst nach Meinungen, aber egal was hier steht, es ist dein Leben und wir kennen die Beteiligten nicht.
So genug gerechtfertigt, wer es nicht versteht..naja

Liebe Grüße

Ich sehe das etwas anders. Für mich wäre, würde mein Mann meine Tochter (leben in gleicher Konstellation, ein Mädel aus früherer Ehe und ein gemeinsames Kind) schlagen an dem Punkt alles beendet.

"Das fing ca. in der Kindergartenzeit an...

Es kam im Laufe der Jahre auch vor, dass er gehauen wurde (auf den Po oder die Hand).
Mein Mann hat leider eine leicht cholerische Art und geht schnell in die Luft…"

Für mich persönlich ist das keine leicht cholerische Art. Meine große Tochter ist ein Wirbelwind und sehr aufbrausend. Sie treibt mich manchmal auch in den Wahnsinn, aber gehauen habe ich sie nie.

Aus psychologischer Sicht kann ich versuchen aus der Ferne zu erklären, dass der Junge sich eben diese cholerischen Ausbrüche aus der Kindergartenzeit gemerkt hat. Das ist in sein Gefühlsleben übergegangen und nun, wo er langsam in die Pubertät kommt, brechen Gefühle hoch, die er nicht einordnen kann. Dies führt zu seinem Verhalten. Ich erlaube mir diese psychologische Exkursion weil ich Psychologin bin. Als Beispiel (!): Ein im Kindergartenalter geschlagenes, missbrauchtes (was auch immer) Kind wird in der Pubertät meistens aggressive Gefühle haben, die es nicht einordnen kann. Es fühlt sich verloren, nicht sicher, nicht behütet. Das steigert sich im frühen Erwachsenenalter in Hass, entweder gegen sich selbst (denn meist hält man sich selbst nicht aus) oder gegen andere.

Dein Sohn wird spüren dass Du Deinem Mann nicht mehr glaubst, es wird immer so ein Spannungsgefühl über Euch schweben. Jeder Schlag traumatisiert.

MIR persönlich ist es egal WAS ein Kind gemacht hat. Es hat einfach schlichtweg nicht geschlagen zu werden. Auch nicht auf die Finger oder auf den Po. Bei einer Ohrfeige würde es für mich vorbei sein. Denn ich könnte mir später, wenn es dann doch nochmal vorkam, nie verzeihen nicht vorher die Reißleine gezogen zu haben.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Danke erstmal für eure Meinungen...
Ich hoffe, dass wir nochmal ein vernünftiges Gespräch am Wochenende führen können.
Mein Standpunkt bzw. meine Meinung entspricht am ehesten der von arletta, aber wenn man dann tatsächlich betroffen ist, macht man es sich doch nicht so leicht...
Die Gedanken zur räumlichen Trennung und Familientherapie finde ich gut.

Mein Gedankenkarussell dreht sich weiterhin...
Deswegen freue ich mich auf weitere Meinungen...

Lies mal hier:

http://www.baby-und-familie.de/Erziehung/Gewalt-in-der-Erziehung-Wie-schlimm-ist-eine-Ohrfeige-163317.html

Hallo

<<<Das fing ca. in der Kindergartenzeit an...

Es kam im Laufe der Jahre auch vor, dass er gehauen wurde (auf den Po oder die Hand).
Mein Mann hat leider eine leicht cholerische Art und geht schnell in die Luft...
<<<<<

Ich kann dir leider den Vorwurf nicht ersparen, viel zu spät zu handeln bwz. nicht schon vor Jahren eine Erziehungsberatungs-oder Familienberatungsstelle aufgesucht zu haben.Das geht auch ( zunächst ) alleine.
Dein Sohn ist seit Jahren das ungeliebte Stiefkind.Warum eigentlich würde ich mich fragen?
Dein Sohn war noch ein Baby als ihr zusammengekommen seid.

Heulend mit den Kindern rumsitzen.....ich weiss nicht.Besonders dein Sohn braucht eine Mutter ,die voll hinter ihm steht.
Zeit zum Handeln!!!!
Wenn dir dein Sohn in der Pubertät nicht entgleisen soll, ist es hierfür höchste Eisenbahn.

L.G.

>>> Das fing ca. in der Kindergartenzeit an...

Es kam im Laufe der Jahre auch vor, dass er gehauen wurde (auf den Po oder die Hand). <<<

Dein Sohn ist inzwischen elf Jahre alt und Du lässt es seit Jahren zu, dass so mit ihm umgegangen wird ...

... Du solltest Dich schämen!!!

Manche Frauen müssen einen Mann echt nötig haben, dass sie ihren Kinder so etwas zumuten!

Ich bin ein bisschen erschrocken, dass das schon seit vielen Jahren so geht und inzwischen ein weiteres Kind involviert ist. Mir tut Dein Sohn so wahnsinnig leid. Never ever hat jemand meinen Sohn demütigend zu behandeln. In keinster Weise. Und genau das tut Dein Mann. Cholerisch hin oder her... Wenn die Probleme schon länger bekannt sind, warum hast Du Deinen Sohn dann nicht geschützt und hast die Beziehung beendet? Ich meine, wenn ich merke, dass mein Partner nicht mit meinem Kind zurecht kommt, ist doch eine Trennung die logische Konsequenz!

Ich war schon mit so einem Choleriker zusammen. Als er anfing mir zu verbieten, mit meinem damals 2jährigen Sohn zu kuscheln, weil man das "mit Jungs nicht macht.." wurde ich unsicher. Als er anfing, mein Kind selbstständig anderweitig unterzubringen, damit er Zeit mit mir allein verbringen kann, wachte ich auf und beendete die Beziehung. Seine Betteleien alá "ich kann mich bessern, wenn Du willst!" hab ich als das abgetan, was sie sind: Eine Lüge! Eingefahrene Charakterzüge änderst Du nicht mehr!

Mein Rat daher: Familientherapie (Deiner Tochter zuliebe) und umgehende räumliche Trennung (Deinem Sohn zuliebe)!

Verlauf der Therapie abwarten und weitersehen.

Ich drück Dir fest die Daumen, dass Dein Mann zur Besinnung kommt. Alles Liebe

Danke euch...

Nur um noch mal kurz was klarzustellen...
Diese "Fälle" kann ich auf die Jahre gesehen an einer Hand abzählen.
Das macht es zwar nicht besser, aber ich möchte nicht, dass hier der Eindruck entsteht, dass hier nur Wut und Cholerik herrschen.
Und trotzdem hatte ich für mich den Eindruck, dass jetzt einfach ein Punkt erreicht ist, an dem ich "STOP" sagen muss.
Anhand eurer Antworten erkenne ich, dass es keine übertriebene Reaktion wäre...
Man überlegt es sich vielleicht manchmal zu lange, denn man hat ja auch gemeinsam was aufgebaut. Und das wirft man nicht einfach so weg...

Aber SO gehts nicht weiter!

LG