wie regelt ihr das Erbe ?

Hallo,
es wird kompliziert.
Momentane Situation: Wir (Mann, ich, Kind1 meine Stieftochter 14 Jahre, Kind2 gemeinsame Tochter) leben in einer Wohnung, die mein Mann kurz vor unserer Hochzeit mit einem Teil seines Erbes gekauft hat. Ich bin nicht Miteigentümerin. Seine Tochter lebt 14 Tage mit uns, 14 Tage mit ihrer Mutter. Zuallererst möchte ich sagen, dass ich seine Tochter kenne, seit sie 2 Jahre alt ist und wir immer ein sehr inniges Verhältnis hatten. Seit ca. 2, 3 Jahren verschlechtert es sich.
Für mich mit ein Grund, ist unsere finanzielle Situation. Wir haben ein gemeinsames Konto, ich arbeite 75%, mein Mann ist selbstständig mit wechselnden Einnahmen. Insgesamt kommen wir immer gerade so um die Runden. Wir bezahlen der Mutter von T. jeden Monat 385 Euro. T. geht an eine Privatschule, hat eine Reitbeteiligung, so kommen wir hälftig gerechnet auf diese Summe. Nun empfinde ich zunehmend ein Gefühl von sozialem Ungleichgewicht innerhalb der Mädchen und in den beiden Familien. Für unsere Kleine gebe ich sehr wenig Geld aus. Ich kaufe ihre Schuhe bei Reno, wir konnten ihr kein Hobby finanzieren wie z. B. Ballet. Ich selbst besitze momentan 2 Hosen, war schon monatelang nichts mehr für mich einkaufen.
Zwischen meinem Mann und mir stehen immer mehr die Besitzverhältnisse der Wohnung. Ich empfinde es als belastend, dass ich die Schulden mitabtrage, kein Geld für die Ausbildung unserer kleinen Tochter zurücklegen kann und im Falle des Todes meines Mannes nichts geregelt ist. Versteht ihr mich da oder nicht. Wenn ihr etwas geregelt habt, wie habt ihr es geregelt ?
Danke im Voraus

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Hallo,

ich kann gut verstehen, dass du dich ärgerst. Ein Ungleichgewicht zwischen Geschwistern ist nie gut.

Wir haben zusammen 6 Kinder. Mein Mann 2 aus erster Ehe und ich ebenso, zusätzlich haben wir 2 gemeinsame Kinder. Da muss schon alles vernünftig geregelt werden.

Mein Mann und ich besitzen 2 Häuser, von denen wir eins selbst bewohnen und das zweite vermietet ist. Bei beiden Häusern stehen wir beide im Grundbuch.

Mit dem vermieteten Haus habe ich eigentlich gar nichts zu tun und würde im Falle einer Trennung auch niemals darauf irgendeinen Anspruch erheben :-)

Würde ich nicht mit im Grundbuch stehen, müsste ich im Falle, dass meinem Mann mal etwas zustößt so viel Geld an seine Kinder auszahlen, dass ich vermutlich unser gemeinsames Haus nicht halten könnte.

Da meine beiden Großen ein sehr ähnliches "Denken" haben wie ich, würden sie auch im Falle, dass mir etwas zustößt keinen Anspruch erheben.

Bei den Kids von meinem Mann, wird die KM schon dafür sorgen, dass die Beiden soviel wie irgend geht bekommen.

Wir denken noch an ein Berliner Testament und werden uns da auch noch einmal beraten lassen.

Findet dein Mann das alles denn wirklich ok so, wie es bei euch läuft?

lg sanni

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mein Mann findet jetzt wir sollten mich schon ins Grundbuch eintragen, aber gleichzeitig will er ein Testament machen, dass beide Mädchen gleichviel erben. Das heißt: Mein Mann 50%, ich 50%, wenn mein Mann stirbt, erbe ich 50%, die beiden Mädchen jeweils 25%. Wenn ich sterbe sollen beide Mädchen jeweils 50% erben. Das finde ich aber wiederum ungerecht, da T. von ihrer Mutter auch ein Haus erbt. Die Mutter von T. vererbt meiner Tochter ja auch nichts. Das würde dann bedeuten T. hätte mehr als unsere Tochter. Wenn ich meiner Tochter das Haus vererbe und T`s Mutter ihr das Haus vererbt finde ich das gerecht. Ich habe auch gesagt, ich wäre damit einverstanden 50/50 zu vererben, wenn ich ab jetzt jeden Monat 200 Euro für unsere Kleine auf ein Sparkonto überweisen könnte, aber das geht nicht, da wir das Geld zur Schuldentilgung brauchen.
Ich finde es momentan sehr vergiftend für unsere Ehe, aber es vergiftet auchz zunehmend mein Verhältnis zu T, darum müssen wir eine Lösung finden.

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Hi,

aber dafür gibt es doch das Erbrecht......

Variante 1: Du stirbst vor Deinem Mann:

Deine Tochter erbt die Hälfte Deiner Haushälfte, Dein Mann die andere Hälfte. Wenn dann Dein Mann stirbt, erbt eure Tochter vom Besitz Deines Mannes die Hälfte, die Tochter die andere Hälfte. Deiner Tochter gehört dann 25% + 37,5% (=62,5%) vom Haus. Der Tochter 37,5 %

Variante 2: Dein Mann stirbt vor Dir:

Du erbst die Hälfte seiner Hälfte, die Mädels je ein Viertel. Wenn Du stirbst, erbt Deine Tochter allein. Deiner Tochter gehören am Ende 12,5 % (väterliches Erbe) und 75% (50% Deine Hälfte plus die 25% die Du von Deinem Mann geerbt hast), also insgesamt 87,5%.

Du kannst in der ersten Variante nur ausschließen, dass Dein Mann von Dir erbt, dann würde Deine Tochter auch im 1. Fall zum Schluss auf 87,5% kommen. Deine Stieftochter erbt nie von Dir, sie kann es höchstens indirekt über ihren Vater bzw. direkt von ihrem Partner tun.

Dass die Ex ein Haus hat, dass das Kind erbt, kannst Du ihr doch nicht zur Last legen. Oder würdest Du sie im umgekehrten Fall auch mit der Hälfte bedenken, wenn die Ex nix hätte?

LG

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Hallo,

unsere Situation ist ein wenig anders. Ich bin mit Haus und 2 Kindern in die Ehe gegangen. Er hat ebenfalls 2 Kinder und hat nichts mitgebracht ausser ein paar geringen Schulden. Wir haben 2 gemeinsame Kinder.
Ich habe ein Testament gemacht, aus dem meine 4 Kinder zu gleichen Teilen provitieren sollen.
Was mein Mann an Geld in das Haus steckt, braucht er ja nicht anderswo an Miete bezahlen. Wäre mein Mann normaler Erbe und ich würde als erste versterben käme es ein wenig zum Ungleichgewicht. Dann würde mein Mann schließlich die Hälfte erben und von ihm wiederrum würden seine Kinder aus erster Ehe und unsere gemeinsamen Kinder erben, nicht aber meine großen.
Wir haben vorab Pflichtteilsverzicht vereinbart, meinem Mann aber dann ein lebenslanges Wohnrecht am Haus eingeräumt.
So braucht er nicht bangen, dass er auf die Straße gesetzt wird und hat seinen Wohnvorteil, das Erbe bleibt aber auf meiner Familienseite.

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Wir Erwachsenen haben jeweils 2 Lebensversicherungen (eine Risiko, eine kapitalbildend) mit den Kindern als Bezugsberechtigten, im Falle dass wir Eltern sterben bzw. die kapitalbildenden mit Laufzeiten die dann im Anschluss ans Abi ein Studium mit Auslandsaufenthalt etc. ermöglichen ;-).

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Bei uns ist es so, dass ich drei Wohnungen (eine eigengenutzt) mitgebracht habe und er zwei Kinder aus erster Ehe. Wir haben gemeinsam eine Tochter. Ich verdiene sehr gut und auch von meinen Eltern werde ich mal viel erben. Er verdient sehr schlecht, ebenso seine Ex und erben wird er nichts. Zwischen den Kindern besteht ein Ungleichgewicht, da ich meine Tochter auf eine private Kita schicke. Sie wird auch mal eine Privatschule besuchen. Ich werde ihr das Hobby finanzieren, dass sie wirklich machen möchte, wenn es in vernünftigem Rahmen ist. Wir fahren zu dritt mehrmals im Jahr in Urlaub. Seine Kinder wohnen bei der Mutter und der Kleine kommt alle 14 Tage zu uns. Dann soll es ihm auch an nichts fehlen. Was jedoch die alltäglichen Kosten betrifft, mische ich mich - auch nicht finanziell - ein.

Mein Testament habe ich so geregelt, dass meine Tochter alles bekommt und das Vermögen, sollte sie noch minderjährig sein, von einem Notar verwaltet wird. Ihr soll die bestmögliche Ausbildung finanziert werden. Meinem Freund habe ich Nießbrauch an der von uns bewohnten Wohnung eingeräumt. Außerdem habe ich eine Risiko-LV, so dass seine Grundsicherung für einige Zeit gedeckt wäre.

In Eurem Fall, würde ich einen Haushaltsplan aufstellen und das mal alles klar regeln. Verdient seine Ex gut und kann ihrer Tochter das alles ermöglichen? Wie ist es bei Euch, verdient er im Schnitt mehr? Ein gemeinsames Konto halte ich immer für gefährlich, da bei Geld bekanntlich die Freundschaft aufhört. Aber vielleicht sehe ich das auch nur so extrem, weil bei uns das Ungleichgewicht enorm ist.

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Ja, ich kann Dich verstehen.

Aber im Falle des Ablebens Deines Mannes (Gott bewahre) würdet ihr ja alle 3 erben. Das ist doch eigentlich richtig. Oder hab ich da einen Denkfehler?

Bei uns ist es umgekehrt. Ich hatte schon Haus und keine Kinder. Er kam mit Kind.
Wir haben unsere Angelegenheit beim Notar geregelt, der ein Testament nach unseren Vorstellungen ausgearbeitet hat.

Noch zum Finanziellen... Meine Stieftochter geht auch auf ein privates Gymnasium. Wir zahlen 522 Euro KU, dann noch anteilig Schulgeld, Sparplan, Taschengeld und Handy und hier und da gibt es Markenklamotten. Das ist natürlich erstmal mehr Geld als wir für unsere Kleinen aufwenden. Aber meine Stieftochter ist 12, unsere Kleinen erst 3 und 1. Das Geld reicht aus, dass ich noch zu Hause in Elternzeit bleiben kann, meine Kinder üppig den Kleiderschrank voll haben, wir genauso Sparplan und Hobby für die Kleinen finanzieren können und die Große nun in einer privaten Grundschule anmelden werden.

Wäre es nicht an dem, müssten sich andere Regelungen finden, denn es kann nicht ein Kind alles bekommen, während das andere leer ausgeht!!!