Nur noch Konflikte - brauche dringend Tipps

Hallo Zusammen

Mein Freund und ich sind seit ca. 1.5 Jahren zusammen - seit September haben wir eine gemeinsame Wohnung. Ich habe zwei Söhne (6 und fast 9 Jahre alt), mein Freund einen Sohn (6 Jahre alt) der im Ausland lebt und jedes zweite Wochenende sowie einen Grossteil der Ferien bei uns verbringt.

Seit längerem kriselt es nun bei uns. Das liegt vor allem daran, dass mein Freund keinerlei Kritik an seinem Sohn zu lässt. Wenn ich einmal etwas nicht gut finde, fängt er gleich an zu sagen, was meine Kinder alles falsch machen und dass diese noch viel schlimmer seien.

Meine beiden sind sehr wild und temperamentvoll - besonders mein älterer Sohn. Das weiss ich und ich versuche immer, Tipps von meinem Freund dankend anzunehmen. Ich kann über die "Defizite" meiner Kinder sprechen ohne gleich ausfallend zu werden.

Er kann das umgekehrt nicht. Sowieso hat sein Sohn bei uns einen Sonderstatus. Egal, wie daneben er sich benimmt findet mein Freund immer, er wolle nicht mit ihm schimpfen, weil er dann sonst nicht mehr zu uns kommen möchte.

An Weihnachten zum Beispiel passte seinem Sohn etwas nicht und er begann lauthals zu schreien, seine Geschenke durch die Gegend zu werfen und verschwand dann Türenknallend in einem Zimmer. Wir waren bei meinen Eltern und ich fand sein Benehmen einfach nur daneben. Aber mein Freund schimpfte nicht. Kein bisschen.

Gestern Mittag passte seinem Sohn das Esse nicht. Also kochte er nur für ihn die Ravioli die ich eigentlich für den nächsten Tag vorgesehen hatte und auf die meine Kinder sich sehr gefreut hatten. Meine beiden haben natürlich geweint, denn sie liebten das andere Essen auch nicht gerade mussten es aber essen.

Ehrlich gesagt kochte ich vor Wut. Denn solche Extrawürste finde ich einfach daneben. Auch sonst achtet mein Freund bei seinem Sohn nicht auf Regeln, die wir eigentlich für die Kinder aufgestellt hatten. Spielen an unserem Computer ist für mich tabu. Sein Sohn darf das. Als ich das kritisiert hatte kam die Frage ob mich das denn was anginge.

Sein Sohn merkt das alles natürlich und hört überhaupt nicht mehr auf mich. Und ich beginne mich innerlich immer mehr von diesem Kind zu distanzieren obwohl es ja schliesslich nichts dafür kann.

Aber für mich ist die Zeit die er bei uns verbringt einfach nur Stress pur! Bei jedem Konflikt zwischen den Kindern ist mein älterer Sohn schuld. Der weint inzwischen oft und möchte zu den Grosseltern während sein Sohn da ist. Das kann doch einfach nicht sein. In solchen Situationen "muss" ich dann einfach auch meinen Sohn verteidigen was dann wieder im Streit zwischen mir und meinem Freund ausartet.

Dabei lieben wir uns und verstehen uns bis auf dieses Problem super. Aber wenn es seinen Sohn betrifft kann man mit meinem Freund nicht reden. Ich weiss, dass er ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber hat. ABer die Trennung ging nicht von ihm aus und mich kannte er damals auch noch gar nicht.

Wie soll ich mich verhalten? In letzter Zeit habe ich mich total zurückgezogen. Es geht mich ja eh nichts an. Also bringe ich meine Kinder öfters zu meinen Eltern während sein Sohn da ist und lasse die beiden ihre Zeit alleine verbringen. Nur passt das meinen Freund auch überhaupt nicht und sein Sohn langweilt sich ohne meine Kinder.

Ich bin mit meinem Latein am Ende und wäre für Tipps sehr, sehr dankbar!

Liebe Grüsse
Sinclaer

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hallo,

ja dieser text könnte so gut von mir stammen, nur mit anderen kinderdaten ;-)

meine kinder 6 und 13jahre alt,..seine tochter fast 3jahre alt.

zu hause bei uns herrschen regeln, pflichten und viel toleranz wenn sich alle daran halten. dazu eine riesen portion sarkmus den jeder hier versteht und ne riesen portion liebe.

die kleine maus lernte ich damals von ihm kennen als sie knapp 8monate alt war, damals wohnte sie bei ihrem papa, sprich meinem heutigen freund. mausi wohnt wieder bei der mama - möchte hier auch nicht weiter ausholen.

in ihrem zu hause ist alles sehr locker, keine grenzen, kein nichts - das spüren wir hier sehr stark und manchmal könnte ich reis aus nehmen. aber dann schaue ich sie wieder an, sie kommt an gerannt und springt mir in die arme,... wumm, da war wieder das gefühl ihr gegenüber was mich umhaut.

aber baut sie mist, bin ich immer diejenige die sie maß nimmt, ja auch in ihrem alter. sie versteht sehr gut!

ihr papa hingegen ist der, der vieles erlaubt und der der auch tobt,..ich bin die für kuscheleinheiten und meckern #schein

wir haben viele gespräche geführt und sind an einem punkt der mir gut gefällt.

ich nehme mich einfach raus aus den beiden. sprich beim essen sitzt sie nicht mehr zwischen uns, nein sie sitzt neben ihn und meine tochter und mein sohn jeweils an meiner seite. so brauche ich nicht eingreifen wenn ich eingreifen würde als mama (wie ich es bei meinen kindern machen würde).

massig an beispielen könnte ich hier noch auflisten. mein freund sagt immer das er es einfach nicht übers herz bringt zu schimpfen, was nicht unbedingt mit durchsetzungsvermögen gleich zu stellen ist. er sagt das sie so selten hier ist (alle 2wochen von freitag bis sonntagabend und urlaube von ihm).

das was zu hause bei ihr nicht umgesetzt wird, schaffen wir auch nicht in so kurzer zeit wenn sie da ist.

für mich selbst eine wischiwaschi-aussage, das weiss er auch aber wie du siehst, es ist wo anders genauso wo kinder von mehreren eltern zusammen gewürfelt werden.

nimm den jungen so an wie er ist, ziehe dich raus wenn du merkst es könnte eskalieren und rede mit ihm (deinem freund) nur unter vier augen wenn du redebedarf hast.

alles gute #klee

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Diese Ungleichbehandlung der Kinder bzw. dieses überzogene Verwöhnen des Vater ggn. seinem Sohn ist sicher auch dem Umstand geschuldet, dass er ihn nur alle 2 Wochen am Wochenende und in den Ferien sieht. Ich würde an Deiner Stelle etwas mehr Verständnis haben, wenn der Extrawürste bekommt. Aber ich würde diese Problematik in einem ruhigen Moment - wenn die Kinder nicht da sind - ansprechen, dass Du zwar Verständnis hast, aber dass es so auch nicht geht. Dass er seinem Sohn auch nichts Gutes tut damit.

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Sicher kommt es weitestgehend daher. Ich versuche auch, Verständnis zu haben dafür. Aber meine Kinder sind dafür (besonders der Jüngere) irgendwie noch zu klein. Sie sehen ihren Vater gar nie weil der keinen Kontakt mehr will und finden, ihr Stiefbruder solle froh sein, dass er seinen Vater überhaupt sieht.

Und wenn er dann Extrawürste bekommt wollen sie diese auch und voilà: der Streit ist im Gange. Aber dann wird seitens meines Freundes eigentlich immer mein Sohn angemeckert. Egal wie die Situation auch ist - es war mein Grosser. Der soll mit seinen fast 9 Jahren zwischen den Kleinen schlichten, er soll Vorbild sein, über all dem stehen. Das kann er aber nicht. Und ich will das auch gar nicht von ihm erwarten - er ist auch noch ein Kind!

Aber wenn ich das in einem ruhigen Moment ansprechen will, bagatellisiert mein Freund das Problem, resp. behauptet, es sei gar nicht so. Dabei fällt es nicht nur mir auf, sondern auch der Patentante und den Grosseltern.

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Ich sehe das ein bissel anders.

Ich kenne das Problem von uns in ähnlicher, wenn auch nicht ganz so drastischer Form und ich habe ÜBERHAUPT kein Verständnis für Extrawürste.

Ich verstehe total, wenn er sich freut, sein Kind bei sich zu haben und alles, gar kein Thema, ich will auch, dass das Kind bei uns eine schöne Zeit hat wenn es da ist.

Aber es kann nicht sein, dass diese schöne Zeit auf Kosten aller anderen FAMILIENMITGLIEDER geht, vor allem nicht auf Kosten der Kinder die "immer" da sind.

Ich hätte meinen Mann da schon eingenordet, so geht es nun mal nicht, wenn jeder Kinder mitbringt, da muss auch zusammen an einem Strang gezogen werden ansonsten schürt man doch auch Konflikte unter den Kindern, die sind ja auch nicht doof und treibt einen Keil in alle Beziehungen- sieht man ja bei der TE... sie hat schon einen halben Hass auf das Kind (was ich gut nachvollziehen kann), einen totalen Groll auf ihren Partner der unfähig ist zu erziehen, hat Mitleid mit ihren Kindern und ergreift die Flucht an den Kindwochenenden... das passt dem feinen Herren dann aber auch nicht- also muss er dringend sein Verhalten anpassen, damit sich alle wohlfühlen können.

Wir haben alle Bedürfnisse und Gefühle, nicht nur die Besuchskinder.

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Deinen Freund wirst Du nur schwer ändern, das Kind dann erst recht nicht.

Das einzige was dann hilft, den Erwartungsdruck an einen selber runter zu schrauben und dann einfach an solchen Kind-Tagen auf einen selber zu schauen.

Mal etwas für sich und die eigenen Kinder tun. Wenn dein Freund da wirklich beratungsresistent ist, dann würde ich ihm auch alle anderen Sachen für das Kind überlassen (Essen kochen etc).

Das Kind kann nichts dafür, das Problem ist dein Partner. Und da würde ich dann ansetzen.

Vielleicht könnt ihr auch mal einen Familienrat einberufen, alle an einen Tisch und ihr sagt mal, was den anderen stört (auch die Kids). Wir handhaben das auch so, wenn hier gar nichts mehr geht. Und auch 6 Jährige können schon gut sagen, was sie stört (zum Beispiel dein älterer Sohn, dass er immer Ärger bekommt, wenn sie sich streiten). Und dann nach Lösungen suchen und die festhalten.

lg polar

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Oh kenn ich, habe meinem gesagt wenn er gegen mich arbeitet dann ok aber dann mach ich auch nichts mehr was die Kids anbetrifft.

Er muss Stellung beziehen, dieses nicht schimpfen schadet jedem. Das du dich erstmal zurückziehst verstehe ich, und da dein Freund das nicht schön findet redet, sag Ihm das du mehr Zeit wieder mit allen verbringst, wenn er auch mal auf den Tisch hauen kann, bei dem Verhalten an Weihnachten und beim Essen sorry, sag ich was hätte eine von meinem Mann seinen Töchtern sich so verhalten gäbe es zum nächsten Fest keine Geschenke mehr, und wem das Essen nicht passt, kann ein Brot haben aber extra kochen tu ich nicht.

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Danke auch Dir für die Antwort!

Ich hätte an Weihnachten oder beim essen ganz genau so wie Du reagiert. Mein Freund bei meinen Kindern übrigens auch.

Aber eben, er hat halt immer Angst, dass sein Sohn dann nicht mehr kommen möchte wenn er zu streng ist. Komisch ist nur, dass sein Sohn immer so gerne zu meinen Eltern geht für ein paar Tage. Er hängt total an meinem Vater, der übrigens mit allen dreien sehr streng ist und ihnen nichts durchgehen lässt. Aber er unternimmt dafür im Gegenzug dann auch viel mit ihnen. Deswegen glaube ich, dass Kinder sehr wohl Grenzen brauchen und diese letztendlich sogar schätzen!

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Hatte mein Mann anfangs auch, er wollte immer alles recht machen, alles ging nach den Kindern, aber auf die Dauer gesehen war es einfach zu anstrengend alles NUR auf die Kids abzustimmen, als wir dann ein Haus hatten ging es nicht alle 14 Tage alles liegen zu lassen nur um die Kids dauerzubespassen.

Kinder haben wir keine dazu, aber dennoch ging es nicht, dass wenn ich sagte vorm Essen nichts mehr Süsses, da gingen sie mal zu Papa der sagte ja, ich meinte dann wür sollten an einem Strang ziehen, denn wir wohnen gemeinsam, und wenn ich da nicht ernstgenommen werde weil er es eh erlaubt dann halte ich mich gänzlich raus.

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Hallo.

Bei uns ist es (nicht so krass) auch so.

Ich habe einen Sohn (3,5 Jahre) in die Beziehung gebracht, er 2 Söhne (3 Jahre und 7 Jahre). Sein kleiner Sohn ist nur sehr selten bei uns, weil seine Mama ihn zum absoluten Mamakind erzieht und er kaum Kontakt mit seinem Papa will. Traurig, aber können wir im Moment nicht wirklich ändern.

Bis September letzten Jahres hat sein Großer bei der Mutter gewohnt. Bis dahin war er im Wochenwechsel bei uns (1 Woche Mama, 1 Woche Papa, ...). Mir ist er auf der Nase herumgetanzt, hat nicht auf mich gehört. Zu den schlimmsten Zeiten wollte er mich hauen und hat meinen Sohn verhauen, hat mich beleidigt, mir gedroht etc. Damals war er 5-6. Wenn er zu uns kam, hatte ich immer das Gefühl, dass er seinem Sohn mehr durchgehen lässt. Das ist bis heute so, auch wenn nicht mehr so stark. Klappst der Große am Tisch rum, wird er mehrfach ermahnt. Nur wenns zuviel wird, fliegt er raus. Mein Sohn lässt sich leicht anstacheln vom Großen. Klappst er nur zweimal rum, fliegt er schon raus. Begründet wird das damit, dass sein Sohn untergewichtig ist und er ihn deswegen nicht vom Essen abhalten will.

Der Große war jetzt 2 Tage zu Hause wegen Ferien. Er durfte an meinen Rechner spielen, bekam viele Süßigkeiten, darf TV schauen. Alles Sachen, die eigentlich nicht erlaubt sind bzw. nur in Maßen, nicht in Massen. Mein Sohn sah natürlich, als er aus der Kita kam, dass der Große Süßigkeiten aß und wollte natürlich auch. Das wurde verboten. Ich habs ihm dann erlaubt, weil ich es nicht fair finde, dass der Große ne Packung Lebkuchen essen darf, meinem Sohn aber nicht mal ein Kinderriegel erlaubt wird.

Wir sind deswegen auch oft aneinander geraten. In der schlimmsten Zeit habe ich seinen Sohn oft links liegen gelassen - egal, ob er pampig oder lieb mir gegenüber war. Ich habe es meinen Freund erklärt, dass ich mir das nicht gefallen lasse. Und ich merke, dass es mir nicht gut geht, wenn ich mich auf Diskussion etc. mit seinem Großen einlasse. Dann ziehe ich mich lieber zurück. Ich habe meinen Sohn ermahnt, wenn er was falsch gemacht hat. Seinem Sohn habe ich gewähren lassen.

Mit der Zeit hat sein Sohn begriffen, dass er mir wehgetan hat. Und dass mir sein Verhalten inzwischen egal war. Die Zeiten, wo er lieb war, wurden immer länger. Ich habe mir dann später ihn geschnappt und ihm deutlich gesagt, was ich von seinem Verhalten halte. dass wir entweder Freunde oder Feinde werden können. Das läge ganz an ihm. Er hat sich für Freunde (mit gelegentlicher Feindschaft ;-) ) entschieden.

Inzwischen mische ich mich auch wieder ein, wenn sein Großer etwas falsch macht. Dann gibts genauso Pfeffer von mir. Mein Freund geht nun auch wieder etwas strenger mit seinem Sohn um. Auch wenn ich immernoch der Meinung bin, dass sein Sohn bevorzugt behandelt wird.

Er hatte mir das auch mal bestätigt. Mit seinem Großen war es von Anfang an nicht leicht: beinahe bei der Geburt gestorben, Rotaviren, Pfeifferisches Drüsenfieber, Untergewicht, Trennung seiner Eltern etc. Und er will damit es ein bissl wieder gut machen. Hab ihm aber gesagt, dass er ihn nicht immer auf ein Podest stellen kann. Seine Geburt ist 7 Jahre her und es ist Gott sei Dank alles überstanden. Dass er ihm keinen Gefallen damit tut, wenn er ihm soviel durchgehen lässt. Er hats doch bei seiner Ex gesehen, die ihren beiden Kindern (gemeinsame Kinder von ihr und meinem Freund) fast alles durchgehen lässt. Dadurch ist der Große auch so geworden wie er jetzt ist. Und wenn mein Freund das bei uns auch noch durchzieht, wird er nie Regeln und Grenzen lernen. Da wurde auch mein Freund etwas einsichtig. Und ist jetzt strenger zu seinem Großen.

Seit September wohnt sein Großer auch bei uns. Nun leben 3 Kinder bei uns (mein Sohn, sein Sohn und unsere gemeinsame Tochter). Es funktioniert besser. Hatte mit dem Großen, der gern bei seinem Papa leben wollte, noch ein Gespräch gehabt, dass er, wenn ich meine Zustimmung gebe, sich auch an Regeln hier halten müsse. Und dass es nur funktioniert, wenn er wenigstens etwas Respekt mir gegenüber aufbaut. Das lernt er gerade.

Ich habe auch nicht mehr so viele Hemmungen, mit seinem Sohn zu schimpfen, wenn seine Mutter dabei ist. Vorher habe ich nicht geschimpft, weil ich dachte, das sei ihre Aufgabe. Aber sie hatte nix gesagt oder gemacht. Da bin ich über meinen Schatten gesprungen und habe geschimpft oder ihn auch mal zum Ausbocken in die Ecke gestellt. Inzwischen ist es mir egal, was sie darüber denkt. Immerhin erziehe ich ihren Sohn mehr als sie. Sie fühlt sich der Aufgabe nicht gewachsen, aber irgendjemand muss das machen. ;-)

Wichtig ist, dass Ihr Diskussionen nicht vor den Kindern austragt. Sowas merken Kinder und fangen an, Mauern gegen den "fremden" Elternteil aufzubauen. Deine Kinder mögen Deinen Freund nicht mehr so sehr, weil sie sich ungerecht behandelt vorkommen. Sein Sohn mag Dich nicht so sehr, weil das Verhalten seines Papas Dir auf die Nerven geht. Und Du baust eine Hemmschwelle zu seinem Jungen auf. was ich im übrigen sehr gut nachvollziehen kann. Als sein Großer diese derbe Phase hatte, hat es mich immer angekotzt, wenn wieder Papa-Woche war. Ich konnte ihn nicht ertragen, wollte ihn nicht sehen und war sehr zurückgezogen in dieser Woche, was sich schnell wieder entspannt hat, als die Mama-Woche losging.

Auch wenn man der erwachsene Part ist, so kann man manchmal nichts für die gefühle. Ich denke, Du wirst Deinen Stiefsohn schon mögen. Aber ich würde Dir z.B. nie einen Vorwurf machen, wenn Du Dich etwas distanzierst von ihm aufgrund der Situation. Hoffe, Dein Freund kommt bald zur Besinnung und ändert zumindest sein Verhalten teilweise.

Alles Gute
Franzi

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Ich danke Dir sehr für Deine Antwort. Es tut schon sehr gut, dass hier jemand meine Gefühle auch gegenüber dem Jungen nachvollziehen kann.

Ich fühle mich echt so schlecht in letzter Zeit - denn dieser Groll den ich gegen das Kind habe gefällt mir nicht. Schliesslich bin ich die Erwachsene. Aber es sind halt Gefühle die ich nicht so einfach abstellen kann.

Am Freitagabend schlafen meine beiden nun wieder bei meinen Eltern und ich habe beschlossen, an dem Abend einfach mal auszugehen - alleine ins Kino oder vielleicht mit einer Freundin. Mein Freund versteht das nicht aber ich brauche etwas Abstand, denn so genervt wie ich bin ist es für niemanden gut.

Ich hoffe, dass ich nach den Ferien dann noch einmal in Ruhe mit meinem Freund reden kann und wir eine Lösung finden werden! Denn lieben tue ich ihn ja immer noch sehr...

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Machst Du richtig so. Gönn Dir ruhig eine kleine Auszeit.

Deine Kinder fühlen sich ja bei Deinen Eltern wohl. Dein Stiefsohn möchte aber nicht allein sein. Vielleicht ist das auch noch ein Ansatzpunkt. Dass Du ihm und/oder Deinem Freund erklärst, dass sich Deine Kinder - zu Recht - ungerecht behandelt fühlen und dann lieber diese Zeit nicht mit seinem Sohn verbringen wollen.

Wenn sein Sohn möchte, dass Deine Kids wieder da sind in den Zeiten, dann müssen Papa und Sohn etwas an ihrem Verhalten ändern. Sonst fühlen sich Deine Kids doch nicht mehr wohl bei Euch.

Alles Gute
Franzi

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auch wenn ich mir denken kann, dass dein freund so "lasch" ist zu seinem sohn, weil er ihn nicht so häufig sieht… DAS geht ja mal gar nicht. er ist trotz allem sein vater und muss ihn erziehen, in schranken weisen etc. übrigens kannst du ihm vielleicht mal stecken, dass dieses erziehen auch emotional bindet. auch wenn es manchmal unangenehm ist.

zudem finde ich es total wichtig, dass ihr als familie regeln habt, die dann für ALLE – vor allem für alle kinder – gelten. sonst macht das keinen sinn. das heisst ja nicht, dass er alleine was mit seinem sohn machen kann. aber essensregeln, umgang mit computer, benehmen zu hause etc… das muss für alle gelten. sonst sind ja deine kinder die doofen. und dein freund muss deine kinder in den wichtigen dingen genauso in schranken weisen (düfen) wie du seinen sohn in schranken weisen darfst und sollst. diese gemeinsame linie müsst ihr euch offensichtlich noch erarbeiten, und vermutlich fällt sie euch nicht einfach zu. familien sind komplexe gebilde, ein augeglichenes familienleben zu führen ist eh schon schwierig. aber bei patchworkfamilien ist es noch ein ganzes stück komplizierter. und ich glaube, ohne viel kommunikation und engagement geht es nicht. erschwerend ist bei euch die tatsache, dass eure söhne gleich alt sind. da fällt natürlich jede ungleichbehandlung extrem auf.

wie ist denn das verhältnis zur kindsmutter deines stiefsohne? könnt ihr die evt. mit ins boot ziehen, damit sie dem sohn ins gewissen redet. und ihn zum papa schickt, auch wenn der vielleicht grad mal keine lust hatte, weil der papa eben nicht mehr alles durchgehen lässt?

grüsse
ks

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Ich sehe es auch so - Regeln müssen für ALLE gelten. Vor allem auch wie Du gesagt hast in Abetracht des Alters der Kinder.

Mein Freund darf meine Kinder in die Schranken weisen. Selbst wenn ich mal nicht gleicher Meinung bin stimme ich dann seinen Aussagen zu, weil ich finde, dass wir vor den Kindern als Einheit auftreten müssen. Sonst werden wir irgendwann gegeneinander ausgespielt und dann funktioniert gar nichts mehr.

Nur eben, in letzter Zeit ist echt mein älterer Sohn immer der Doofe. Jüngstes Beispiel gestern Abend, als mein Freund ihn zu einer Auszeit ins Zimmer schickte nachdem er etwa eine Viertelstunde von seinem Sohn provoziert worden war und ihn mehrfach gebeten hatte aufzuhören. Aber als mein Sohn dann losgebrüllt hat war er der Schuldige.

Und da kann ich einfach nicht mehr hinterstehen! Naja, wir wollen jetzt heute Abend noch einmal in Ruhe zusammen sprechen. Denn mein jüngerer Sohn hat dann gestern seinen Bruder verteidigt und wollte nicht mehr mit seinem Stiefbruder spielen, ich glaube das gab meinem Freund dann doch zu denken.

Liebe Grüsse
Sinclaer

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vielleicht hilft euch ja eine unabhängige erziehungsberatung. ich weiss, dass männer sich schwer tun mit beratungen, therapien und derartigem. aber wenn bei euch alles okay ist, nur eben DIESER bereich hakt, dann macht das vielleicht sinn. oder vielleicht habt ihr einen pädagogen/eine pädagogin im freundeskreis, den ihr diesbezüglich als mentor/in beiziehen könnt. ich finde, das hilft immer, wenn jemand unabhängiges seine meinung äussert.
grüsse
ks