Wie haltet Ihr es mit Euren "Stiefkindern"?!

Hallo!

Ich hätte gern mal ein wenig Erfahrungsaustausch mit Betroffenen.

Zu mir: Ich bin seit einem Jahr in einer sehr glücklichen Beziehung. Ich selber habe einen Sohn und mein Freund hat zwei Töchter. Die Vorgeschichte ist etwas kompliziert und aus Schutz vor der Privatsphäre meines Freundes möchte ich mich dazu auch nicht äußern.

Wir wohnen seit über einem halben Jahr nun zusammen, also mein Freund ist zu mir gezogen. Mit meinem Sohn kommt er gut zurecht. Er ist die Woche über beruflich unterwegs und nur an den Wochenenden zuhause. Damit kommen wir sehr gut klar.

Alle zwei Wochen sind seine Töchter bei uns, bzw. waren sie bis jetzt. Seine jüngere Tochter (9)hat ADHS und das auch ziemlich heftig. Ratschläge nimmt die Mutter der Kinder nicht an. Egal was wir bis jetzt versucht haben, sie weiß alles besser und bei ihr ist alles toll #gaehn . Auch wenn die kleine schlechte Noten mitbringt, in keine Richtung gefördert wird und so weiter. Es gäbe so viel zu tun für dieses Kind, aber ich habe keine Möglichkeiten und mein Freund auch nicht, weil seine Ex sich nichts sagen läßt. Die ältere (12) hat ADS. Sie ist extrem eifersüchtig auf mich. Jedes mal, wenn die beiden Mädchen bei uns waren bin ich fix und fertig und brauche ca. eine Woche, bis ich wieder einigermaßen runter gekommen bin. Aus diesem Grund haben wir auch abgesprochen, dass wir die Übernachtungswochenenden nun auf einmal im Monat begrenzen und mein Freund die anderen Wochenenden nutzt, um seine Töchter abzuholen, mit ihnen was schönes zu unternehmen und sie danach wieder nach Hause bringt. Seine Ex-Frau ist natürlich nicht glücklich über diese Situation, aber dass war zu erwarten. Wäre ich an ihrer Stelle wohl auch nicht. Auf der anderen Seite hat mein Sohn keinen Kontakt mehr mit seinem Vater, bzw, der Vater hat den Kontakt nach 4 Jahren abgebrochen und ich kenne das gar nicht mit den 14 tägigen Besuchswochenenden...

Ich habe mich sehr mit diesem Thema auseinander gesetzt, aber es ist einfach sehr anstrengend für mich, die beiden hier zu haben, zumal es von Anfang so von mir erwartet wurde (also von der EX meines Freundes) und wir noch nie viel Zeit für uns hatten, da ich ja auch ein Kind habe und der immer bei mir ist, außer wenn er mal bei seiner Oma oder woanders schläft. Hinzu kommt, dass die Ex meines Freundes sehr eigensinnig ist und egal was wir machen, es ist sowieso nicht richtig.

Ich mag die beiden Mädchen gerne, aber es sind nunmal nicht meine Töchter und ich habe von Anfang an gesagt, dass ich nicht bereit bin, Verantwortung für die beiden zu übernehmen. Die Ex von meinem Freund ist leider sehr unverschämt und wenn ich ihr den kleinen Finger reiche, frißt sie mir gleich den ganzen Arm ab (z.B. habe ich mich einige Male bereit erklärt, die Kinder Freitags schon zu nehmen, obwohl mein Freund gar nicht da war. Am liebsten hätte sie das dann immer so gehabt und noch lieber hätte sie gehabt, dass ich die 20km fahre und die Kinder abhole. Aber ich habe dann ganz klar gesagt, dass die Kinder wegen ihrem Vater kommen und die Regel ist, dass sie nur dann da sind, wenn er auch da ist und das er auch für das Abholen und Zurückbringen verantwortlich ist). Aus diesem Grund habe ich mich auch extrem distanziert, um Grenzen zu ziehen und ihr klar zu machen, dass ich ihr nichts schuldig bin.

Nunja, mein Freund kommt sehr gut mit meiner Einstellung zurecht. Mit seiner Ex werde ich nie "beste Freundin" werden, auch nicht ansatzweise. Muss ich auch nicht. Aber mich würde mal interessieren, wie es anderen betroffenen so geht.

Wie kommt Ihr mit den Kinder Eurer Partner klar? Wie oft sind sie bei Euch, wie sehr lasst Ihr Euch darauf ein und wie haltet Ihr es?

LG, Fambrusu

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Ich habe auch einen Sohn und da sein Vater sehr früh verstorben ist gibt es auch keinen anderen Papa für den kleinen.
Mein Freund hat eine Tochter und die beiden sind fast im gleichen Alter....
Daher haben wir die Zeiten die wir miteinander verbringen auch fast nur mit Kind,
und auch keine kennenlern Phase wie normale Paare ohne Kinder....

Bei uns ist es so das die kleine jedes Wochenende da ist,
wenn Feiertage sind,die ganzen die ganzen Ferien komplett durch, und auch unter der Woche ab und an...

Da wir mit ihr im Moment im Trotz/Bockalter sind kann es auch sehr anstrengend werden,
dennoch habe ich sie wie eine Tochter ins Herz geschlossen und wird auch so behandelt...

Da ich mit der Ex ein naja Verhältniss habe, und ich sie und ihr Verhalten manchmal überhaupt nicht verstehe, und auch nicht das man so wenig Zeit mit seinem Kind verbringen kann....

dennoch genießen wir die Zeit zu viert und machen an bäh Tagen das beste daraus...

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@cokolada

da bist Du schon ein Stück weiter als ich. Wie ich schon schrieb, mag ich die beiden Mädchen, aber mehr eben auch nicht. Wenn sie hier sind, machen wir auch viel zusammen und ich bemühe mich, mit ihnen klar zu kommen. Sie haben mir beide sogar schon gesagt, ich wäre zuverlässiger als die eigene Mutter und auch in anderen Dingen vergleichen sie mich. Ich koche z.B. gern, bei der Mutter gibts Dosenfutter, ich spiele gern mit den Kindern, zu Hause müssen sie sich überwiegend selbst beschäftigen. Ich sitze mit meinem Sohn und helfe ihm bei den Hausaufgaben, die Mutter der Mädels möchte da so wenig wie möglich belastet werden. Mich haben diese ganzen Umstände anfangs sehr beschäftigt und ich habe dann beschlossen, eine gewissen Distanz zu diesen DIngen zu schaffen, um selber besser klar zu kommen. Das ist aber auch leichter gesagt, als getan, denn die Kinder tun mir oft einfach nur leid. Nur können wir das an den paar Tagen, an denen wir sie sehen auch nicht auffangen.

Nun waren sie ja beide schon etwas älter als ich sie kennenlernte und da wächst man vielleicht auch nicht mehr so schnell zusammen?! Das ist aber bestimmt auch unterschiedlich.

LG, Fambrusu

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Wir haben seine Tochter im Wechselmodell bei uns, also jede 2. Woche komplett. Sie ist so alt wie mein Sohn und so Sachen wie "von der KITA abholen" usw. bleiben aufgrund meiner flexiblen Arbeitszeiten eigentlich grundsätzlich an mir hängen.

Ich habe nach so einer Woche auch immer das Gefühl Urlaub zu brauchen.

Es strengt mich ehrlich an. Manchmal sogar sehr.

Ich liebe meinen Mann, ich hab auch das Kind lieb. Wir verstehen uns beide normal mit der Mutter (freundlicher Smalltalk, flexibler Betreuungstausch, wenn einer mal einen Tag in der Woche des anderen braucht usw.)- und trotzdem ist es schwierig.

Erstmal die Umstellung, die ja auch immer 1-2 Tage dauert (jeweils wenn das Kind kommt bzw. wenn das Kind wieder weg ist), bis wir alle in dem "neuen" Alltag angekommen sind.

Generell ist es so, dass ich mich um das Kind mitkümmere wie ich es auch mit meinem eigenen mache, ich mache auch "erzieherisch" keine Unterschiede, habe für beide Kinder die gleichen Grenzen, mal darf er zuerst, mal sie usw.-
Aber emotional ist es natürlich nicht das selbe, wie mit dem Kind, was ich ausgetragen, gestillt und immer begleitet habe. Ich weiß auch nicht, ob ich da "komisch" bin, aber ich kriege immer Gänsehaut, wenn jemand sagt "Ich liebe dieses Kind als wäre es mein eigenes"- und kriege ein schlechtes Gewissen, weil ich das irgendwie anscheinend nicht kann.

Körperlich sind wir eher distanziert, sie ist da aber auch nicht so kuschelig.

Ich drück sie sicherlich auch mal, aber was das angeht ist es doch ein Unterschied zu meinem Sohn.

Und auch wie mich die Kinder anstrengen ist sehr unterschiedlich.

Eigentlich ist mein Kind rein objektiv betrachtet, das anstrengendere Kind.

Sie ist eine ganz liebe, schüchterne, verträumte, ruhige Maus, die prima alleine spielt und eher eine Schippe zieht als auch nur ein Wort zu sagen, leicht zu lenken, kein Widerstand. Hält viel aus und nimmt viel hin.

Meiner ist eher aus der Kategorie aufbrausender Wildfang, generell viel lauter, aktiver, wacher, konfliktbereiter, frecher und jemand der immer versucht seine Meinung und Wünsche durchzusetzen.

TROTZDEM fällt es mir deutlich schwerer mit ihr ruhig und geduldig zu bleiben als mit ihm (auch wenn ich sie noch nie angeranzt habe oder so, trau ich mich gar nicht, denke, das steht mir auch nicht zu)- ich bin eher so wie mein Junge, hab richtig Schwung und bin eine zackige Person, ich stelle z.B. Fragen und erwarte darauf eine zeitnahe Antwort.

Blödes Beispiel aus dem Alltag jetzt, z.B. wenn es um Brotbelag geht. Ich frage einmal "Was willst Du draufhaben?" und hätte dann gerne eine Antwort.

Ich frage auch noch ein 2. Mal und sage auch dazu, dass es nix gibt, wenn ich keine Antwort bekomme- und mach das dann auch so.

Mein Kind ist das natürlich gewöhnt und reagiert.

Ich finde es einfach super unhöflich nicht zu antworten, wenn man etwas gefragt wird.

Sie reagiert nicht so schnell, sie schaut dann nur verklärt (ihr stelle ich dann auch schon eher eine Salami oder Käse Frage um die Optionen schon im Vorfeld zu limitieren, einfach weil sie nicht so fix ist) und sagt einfach - gar nix. Das ist aber generell so, also das macht sie nicht nur bei mir, mit Fremden spricht sie überhaupt nicht und eigentlich auch meistens den 1. Tag den sie bei uns ist mit keinem von uns wirklich #schwitz und das regt mich z.B. auf #schwitz und weil ich das natürlich nicht rauslasse, weil was kann das Kind dafür- rein gar nix... schluck ich viel und es staut sich auch immer viel an in mir während so einer Woche.

Wir sind auch noch nicht soooo lange eine Familie, ich hoffe, das wächst noch besser zusammen und ich hoffe auch, in Sachen Umgang findet sich im Sinne des Kindes eine andere Regelung, denn sie ist aus meiner Sicht auch sehr verwirrt von der Situation und ich finde eine ganze Woche für ein so kleines Kind einfach zu lang #schwitz

Wenn es um Verantwortung geht, die bin ich gerne bereit im Rahmen meiner Rolle als Ehefrau zu übernehmen. Ich hole sie z.B. selbstverständlich aus der KITA ab, weil er es nicht schafft usw. aber ich bin dem Kind keine Mutter, will ich auch gar nicht sein, denn eine Mutter hat sie, genau wie mein Junge auch einen Vater hat. Sie ist bei uns immer willkommen und ich freue mich auch wenn sie kommt- ich freue mich aber genauso auch wenn sie wieder zurück geht ;-)

Hmmm, viel Text, ich hoffe, mein kleiner Seelenstrip kann Dir etwas Einblick geben ;-) LEICHT fällt es mir zumindest nicht, diese ganze Stiefmuttergeschichte.

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Hallo,

vielleicht solltest du mal einen Nachmittag allein mit dem Mädchen verbringen.Ich will dir nicht auf die Zehen treten,aber für mich klingt es als wärst du Dauer genervt von der kleinen.
Na klar magst du sie,aber tief im Herzen nervt sie dich schrecklich!
Was auch okay ist! Ich kenne solche Gedanken auch,aber mir hat es geholfen mich auf mein Bonuskind einzulassen.(Stiefkind klingt so abwertend)
Außerdem,wie mag sie sich fühlen,dein Kind ist anstrengender und trotzdem geliebter. Da wird sie halt noch ruhiger und beim Abenbrot frag halt nicht,sondern schmier halt drauf was sie gern isst.Das macht man beim eigenen Kind letztlich auch,oder?

Geh mal mit ihr ein Eis essen und lock sie ein bisschen aus der Reserve,sie kann mithelfen beim Tischdecken.
Spiel mit ihr oder mal mit ihr,aber lass sie an dich ran.Dann wird es leichter,glaub mir.
Du wirst sie nie so lieben wie dein eigenes Kind,aber vielleicht fast so viel??
Sie kann ein "Bonus"sein,wenn du sie lässt.

Ich lebe seit 10 Jahren Patchwork,ich weiß wie es ist.

Ganz liebe Grüsse,keks_3

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Sie geht mir nicht grundsätzlich auf den Geist, ich wollte nur versuchen meine gegensätzlichen Gedanken und Gefühle zu dem Thema darzustellen.

Nicht, dass das jetzt so rüberkommt als wäre ich total abgenervt.

Ich war auch schon ein paar Tage allein mit ihr zu Hause als sie krank war und Hasi seine Kindkranktage schon weg hatte und generell verstehen wir uns auch gut, aber es tut mir auch einfach weh, dass ich für mich selber nicht so richtig den Zugang zu ihr finde, den ich gerne hätte und den ich auch von mir selber in dieser Position irgendwo erwarte.

Ich weiß nicht, ob das gerade logisch klingt, ich habe auf jeden Fall ziemlich ambivalente Gefühle in mir.

Ich lese und singe auch jeden Abend mit beiden Kindern- auch mit ihr alleine, mein Sohn geht ja auch regelmäßig 1-2 Tage pro Woche zum Papa, das heißt in ihren Wochen hat sie auch immer 1-2 Abende/Tage wo sie "Papa/mich/uns" ganz für sich alleine hat und ich schau auch immer, dass wir was Schönes unternehmen, wenn ich Zeit dafür habe und geh mit ihr ein Eis essen o.ä.- aber ich werd trotzdem nicht so warm, wie ich es gerne wäre.

Aber so generell denk ich, es wird schon werden, mit der Zeit. Wir müssen da ja auch alle erstmal reinwachsen #schwitz Sie kam am Anfang aus meiner Sicht auch nicht besonders gut mit der Trennung ihrer Eltern zurecht und dass Papa jetzt eben eine "neue" Frau hat und ich hab mich auch immer irgendwie von ihr abgewiesen gefühlt, auch wenn sie das vielleicht auch gar nicht wirklich hat, weil sie einfach nur nicht so eine temperamentvolle Emotionsbombe ist wie ich ;-) ich bin sehr impulsiv, ich heul auch mal wütend los oder falle jemandem quietschend um den Hals wenn ich mich freue #rofl

Ich habe "Stiefkind" im wahren Leben bisher noch nicht ein einziges Mal ausgesprochen, das kam jetzt hier nur, weil nach "Stiefkindern" gefragt wurde.

Ich rede eigentlich immer von "den Kindern" "unseren Kindern" "seiner Tochter" oder "meinem Sohn".

Die Sichtweise mit dem Bonuskind gefällt mir total gut und eigentlich ist sie ja auch eine große Bereicherung für uns, vor allem auch für meinen Jungen, der sie total heiß und innig liebt (sie ihn auch)- und die Kinder haben echt super viel Spaß zusammen.

Ich glaube, der große Vorteil für uns wird auch die Zeit sein und dass die Kinder einfach noch sehr klein waren, als wir ein Paar wurden. Muss aber eben auch alles erstmal zusammenwachsen #schwitz

Und mir fällt es oft nicht so leicht, wie ich es gerne hätte ;-)

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Mein Man hat aus erster Ehe drei Kinder (Zwillis mit 11 Jahren und eine Tochter mit 13 Jahren). Wir sind seit 4 Jahren zusammen und zwei davon verheiratet. Wir haben eine gemeinsame Tochter mit 16 Monaten.
Die Kinder sind in der Regel alle zwei Wochen von Freitag bis Sonntag bei uns, sowie an allen Schulferien mind. die Hälfte.

Wir holen die Kinder nur, wenn mein Mann da ist. Ich bin nur einmal gefahren, um sie abzuholen. Habe aber entschieden, dass ich das nicht mehr mache.
Die 14tägigen Besuch sind sowohl für die Kinder, wie auch für meinen Mann sehr wichtig. Daher ist das für mich ok so wie es ist. Sie telfonieren zwar täglich miteinander - aber das ersetzt ja nicht den Alltag.

Die Sache mti der Ex ist so woe es ist. Da kannst Du nichts machen. Bei uns gibts Probleme mit dem Sohn, der eigentlich leiber bei seinem Vater wohnen würde. Die Ex gibt zu, dass sie nicht klar kommt, lässt aber einen Umzug nicht zu. dann müsste sie ja Unterhalt zahlen - das würde sie nie tun. Aber das wäre uns egal.

Ich habe auch zu vielen Dinge einen andere Meinung. Würde vieles anders machen. Den Sohn mehr unterstützen. Aber das ist die Situation, die ich eben aushalten muss. Und Du wohl auch. Du bist nicht dafür verantwortlich, dass die Kinder ihre Störungen abbauen. Du kannst aber versuchen, das beste an den gemeinsamen Tagen draus zu machen.
dass Du Dich wegen Abholen der Kinder abgrenzt ist wichtig!

Die Wochenenden sind bei uns auch immer turbulent und anstrengend. Wir haben die Kids unterstützt, dass sie hier Freunde finden. So ist von Freitagnachmittag bis Sonntagnachmittag unsere Wohnung voll - und u.U. laut, und turbulent. Manchmal würde ich auch gern die WE ausfallen lassen, aber wie gesagt - für die Kids und ihren Papa ist diese Routine wichtig.

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Vielen Dank für Eure Antworten und Euer Vertrauen, hier so offen Eure Gefühle wieder zu spiegeln.

Ich sehe mich in jedem Beitrag ein bißchen wieder und kann in vielen Dingen nur zustimmen.

Ich stand der ganzen Sache von Anfang an sehr offen gegenüber. Da ich eine recht große Wohnung habe, war es kein Problem, dass die Mädchen immer her kamen. Sie waren für drei Jahre bei Oma und Opa und am Wochenende bei Papa, weil Mama meinte sie müsse sich selbst verwirklichen und ausprobieren. Dann wollte sie die Mädels wieder haben und es begann ein hin und her, weil mein Freund direkt zu mir gezogen ist. Ich habe aber von Anfang an mit offenen Karten gespielt und ihm die Entscheidung überlassen. Damit meine ich, ich habe von Anfang an gesagt, dass ich nicht bereit wäre, die Verantwortung für die Kinder zu übernehmen und er hat entschieden, bei mir einzuziehen. Ich hätte es auch akzeptiert, wenn er einen anderen Weg gewählt hätte.

Im Laufe der Zeit habe ich aber auch festgestellt, dass mir das alles zu viel wird und dass ich das Gefühl habe, mir schnürt jemand den Hals zu, wenn ich daran denke, dass ich nun für die nächsten 8 Jahre (so ca.) alle zwei Wochenenden damit verplant habe, dass die Töchter meines Freundes kommen... Also habe ich mit ihm geredet und habe ihm angeboten, dass ich hin und wieder mit meinem Sohn zu meiner Mutter gehe, wenn die Mädels am Wochende da sind, damit jeder zufrieden ist. Das wollte er aber nicht. Dazu kommt, dass die Mädels eher nebenher laufen, wenn sie da sind und meistens auch zu mir kommen mit ihren Anliegen, ich diese Entscheidungen aber nicht treffen möchte. Also haben wir uns eben auf die Regelung geeinigt, dass sie noch ein Wochenede im Monat bei uns schlafen und das andere, dazwischenliegende, unternimmt er was mit ihnen. Ich bin der Meinung dann machen sie letzlich auch mehr gemeinsam, als wenn sie hier sind und sich nur im Zimmer meines Sohnes, oder draußen aufhalten. Da die Mutter auch nie viel mit den Kindern macht, kämen sie so auch mal raus und erleben ein wenig Abwechslung.

Ich stehe dazu, dass ich so wenig wie möglich involviert werden möchte.

Ja, dass ich das Thema Exfrau hinnehmen muss, ist richtig, aber das ist leichter gesagt, als getan:-(. Zumal mir immer wieder mal von verschiedenen Seiten zugetragen wird, dass sie kein gutes Haar an mir lässt und auch versucht meinem Freund vorzuschreiben, dass er sich einen anderen Job suchen soll und am besten eine eigene Wohnung, damit wäre sie mich los und hätte ihn voll unter ihrer Kontrolle. Aber das will er auf keinen Fall...

Es soll kein falscher Eindruck entstehen, ich mag die Mädchen und der Vater soll Kontakt zu ihnen haben, regelmäßig.

Leider musste ich auch feststellen, dass wir machen können, was wir wollen, es wird immer gegen uns ausgelegt und besonders gegen mich. Ich bin aber dabei, diese Situation zu akzeptieren, denn daran kann ich leider nichts ändern. Dieser Prozess wird aber noch viel Zeit in Anspruch nehmen....

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Hallo.

Bei uns ist es so:

Mein Freund und ich kennen uns seit fast 16 Jahre, waren damals 1,5 Jahre zusammen, bevor wir uns aus familiären Gründen seinerseits trennen mussten. Wir haben aber immer Kontakt gehabt. Manchmal war der weg. Er hatte kurz nach unserer Trennung eine Beziehung mit einem Mädel, das schon während unserer Beziehung etwas von ihm wollte. Sie haben während ihrer 11,5-jährigen Beziehung 2 Kinder bekommen: Justin wurde am 31.12.2004 geboren, Niklas am 20.03.2009. Ihre Beziehung hat sich dann aber mit der Zeit aufgelöst und schließlich haben sie sich im Sommer 2009 getrennt. Die Kinder blieben bei ihr, haben ihren Vater aber aufgrund der räumlichen Nähe (sie wohnte auf der anderen Straßenseite) ca. 3-4mal pro Woche gesehen. Justin war schon immer ein Papakind, die Mutter hat sich Niklas ans Bein gebunden, so dass das Verhältnis zwischen ihm und seinen Papa bis heute schwierig ist. Seine Ex ist bis heute alleinstehend. Mein Freund, seine Ex und ich haben ein freundschaftliches Verhältnis zueinander.

Ich hatte meinen Ex im April 2007 kennengelernt, wurde ungeplant schwanger. Colin kam am 19.06.2008 zur Welt. Aber ich weiß, dass die Beziehung ohne Colin schon lange beendet gewesen wäre. Als mein Sohn 1 Jahr alt war, haben wir uns getrennt. Mein Sohn blieb bei mir. Seinen Vater sieht er nach anfänglichen Stolpersteinen im 10-Tage-Rhythmus für 2 Nächte. Sein Papa hat nun seit fast einem Jahr eine neue Freundin. Sie wohnen zwar nicht zusammen, aber sie ist fast immer bei ihm. Komme mit ihr recht gut klar, sehen uns aber nicht so häufig. Mein Freund und Colin kommen gut miteinander aus.

Im Herbst 2009 haben mein Freund und ich den Neustart gewagt. Schnell wurde klar, dass wir ein Baby wollen. Am 31.12.2010 kam unsere Tochter Lilian zur Welt. Allen 3 Jungs ist ihre Schwester sehr wichtig und sie beschützen sie.

Für uns war klar: Jeder liebt die eigenen Kinder immer mehr als die "Stiefkinder". Das ist solange in Ordnung, wenn man keine Unterschiede bei Rechten/Pflichten macht und man das die Kinder nicht so erheblich spüren lässt. Alle Kinder wissen, wie sie sich zu benehmen haben bei uns, sie dürfen alle auch mal Schoki essen (dann alle zusammen) oder bekommen Ärger, wenn sie das Bad überschwemmen oder etwas kaputt machen.

Justin war ja nun sehr häufig bei uns. Anfangs war es vollkommen ok. Ich habe ihn auch mal aus dem Kindergarten abgeholt oder ihn hingebracht. Aber nach ca. einem halben Jahr hat er angefangen, mich zu beleidigen, hat mich angeschrien, die Hand erhoben, mich komplett ignoriert, mir versucht Befehle zu erteilen, hat angefangen Lügen über mich zu erzählen (erzählte seinem Papa später, dass ich ihn verhauen hätte, was null stimmte) mir zu drohen ("Wenn Du das meinem Papa erzählst, dann bekommst Du richtig Ärger mit mir"). Zum Hochpunkt dieser Ausraster war Justin knapp 6 Jahre alt. Es ging, wenn mein Freund dabei war. Aber sobald er mal einkaufen war, aus dem Zimmer ging oder etwas später von der Arbeit kam, hat Justin alles an mir ausgelassen. Das war eine sehr harte Zeit für mich und ich habe sehr gelitten, weil ich ihn eigentlich sehr mochte. Was noch schlimmer für mich war, dass er meinen Sohn entweder komplett ignoriert hat oder versucht hat, ihn zu hauen. Damals war Colin 2,5 Jahre alt. Waren wir spazieren, hat er meinem Sohn rigoros die Hand verwehrt und wollte unter keinen Umständen mit ihm spielen. Da mein Freund sehr viel gearbeitet hat, habe ich die Bedingung gestellt, dass ich nicht mehr mit Justin länger als 10 Minuten allein bleibe. Heißt: Kurzer Einkauf war möglich, länger arbeiten nicht. Das war auch noch zu der Zeit, wo sich Colins leiblicher Papa fast gar nicht um seinen Sohn gekümmert hat.

Für mich war es das Beste, dass ich mich damals zurückgezogen habe. Zumal ich da hochschwanger war. Justin war nur da, wenn absolut sicher war, dass mein Freund auch dabei ist. Wollte Justin im Befehlston etwas, habe ich es ingoriert. Irgendwann hat er gemerkt, dass er so nicht weiterkommt. Hat er freundlich oder wenigstens neutral gefragt, habe ich freundlich geantwortet oder ihm den Wunsch erfüllt. Ich habe trotzdem auch ihm einen Gute-Nacht-Kuss gegeben und "hab Dich lieb" gesagt, was mir sehr schwer fiel.

Irgendwann wurde es dann etwas besser. Und wir haben angefangen, die Zeiten zu erhöhen, wo ich auch mal länger mit ihm alleine war. Habe angefangen, ihn wieder in den Kindergarten zu bringen. Irgendwann wurde es dann so gut, dass er gern 1 Woche bei uns sein wollte, dann wieder 1 Woche bei seiner Mama. Auch das haben wir ihm ermöglicht, auch wenn es sehr viel Stress war.

Im September 2010 ist Justin in die Schule gekommen. Leider war nur seine Mutter der Ansicht, dass er bereit dafür ist. Wir hätten ihn gern noch im Kindergarten gelassen. Er ist sehr dünn (derzeit 1,22m und 19,4kg), krankheitsanfällig, kann sich im Kindergarten nicht durchsetzen, kann sich nicht konzentrieren etc. . Seine Mama dachte, dass er das schon alles macht und sie nach der Schule nichts mehr machen muss. Aber dem war nicht so. Er fiel in der Schule ab, sie versuchte mit ihm zu lernen, aber durch Bocken war es dann einfacher für sie zu sagen "Dann machen wir eben Schluß" oder "Ich mach schnell Deine Hausaufgaben". Kein Dauerzustande.

Zu dem Zeitpunkt kam auch noch ein Schimmelproblem bei ihr hinzu, so dass sie ausziehen musste. In der Zwischenzeit war sie mit Niklas bei ihrer Mutter. Hatte aber dauerhaft keinen Platz für Justin dort. Also blieb er bei ihr. Hier hatte er klare Regeln, musste was für die Schule tun und wurde besser. Sie hat ihn aller 3-4 Wochen für ein WE mitgenommen, war aber ab und an bei uns gewesen. Nur schleppend verlief die Suche nach einer neuen Wohnung. Ende Dezember ist sie dann umgezogen.

Seit Oktober hat dann Justin gebettelt, dass er bei uns leben kann. Da mein Freund noch im Erziehungsjahr für unsere Tochter ist, haben wir dem zugestimmt. So konnte er sich gut um ihn kümmern. Eigentlich also bis Ende Februar. Nun ist daraus für immer geworden. Aber nur, wenn er sich an Regeln und Anweisungen hält. Bei seiner Mama ist er aller 2 Wochenenden.

Er hat jetzt seit Anfang Dezember eine lange Bockphase, wo gar nichts mehr klappt . Sehr anstrengend. In der Schule wurde er wieder schlechter (zwischenzeitlich war er Klassenzweitbester), widerspricht (seinem Papa, mir, seiner Mutter) und wird Colin gegenüber handgreiflich. Dass Jungs sich auch mal hauen, ist normal. Hatten sie da auch gemacht und spielten danach weiter. Mein Sohn lag dann auf dem Boden und spielte mit Autos und Justin fing an, Colin mit dem Fuß direkt in den Rücken (Wirbelsäule) zu treten. Immer und immer wieder. Mein Freund hatte das kurzzeitig beobachtet, um ihm direkt zu erwischen, und Justin einen mordsmäßigen Anschiss verpasst. Dass ihm sowas feiges noch nicht untergekommen ist und dass er sich ja entschuldigen soll etc. Strafe hatte er deswegen auch bekommen. Muss dazu sagen, dass mein Sohn zwar 3,5 Jahre jünger ist als Justin, aber kräftig (1,00m und 15,4kg). Er wehrt sich inzwischen gut. Getreu nach dem Motto "Haust Du mich, hau ich Dich zurück".

Ich hoffe, diese Phase geht bald wieder vorbei bei Justin. Ab März geht mein Freund wieder arbeiten und dann wirds echt spannend, weil ich morgens mit Bahn und zu Fuß Justin in die Schule, Colin in die KiTa und Lilian zur Tagesmutter bringen und dann zur Arbeit. Mein Freund holt sie dann nach der Arbeit alle mit dem Auto ab. Das funktioniert nur, wenn die Kinder mitspielen. Und vor allem bei Justin sehe ich da ein großes Problem (Morgenmuffel, wenig Respekt vor mir).

Mein Freund und ich wollen im September heiraten. Justin war in seiner großen Bockphase komplett dagegen. Er war der Meinung, dass er nicht heiraten kann, weil seine Mama mit ihm verheiratet ist. Die Beiden waren nie verheiratet. Aber inzwischen freut er sich teilweise auf die Hochzeit.

Fazit für Colin:
Colin akzeptiert meinen Freund als Papa, liebt ihn auch, ebenso wie seinen leiblichen Papa. Justin und Niklas mag er grundsätzlich. Lilian liebt er.

Fazit für Justin:
Justin liebt seinen Papa, akzeptiert mich teils notgedrungen, teils sagt er mir, dass er mich lieb hat. Colin ist ok, wenn er mit jemanden spielen will. Ansonsten stört er oft. Niklas und Lilian liebt er.

Fazit für Niklas:
Er liebt seine Mama. Sein Papa ist aufgrund der Abhängigkeit zu seiner Mutter (sie gibt sich leider auch nicht wirklich Mühe, dies zu ändern) eher ein Störfaktor. Er kommt mal zu uns, aber bitte nur mit der Mama. Mich mag er recht gern (bin halt auch eine Frau). Lilian ist für ihn eine Schwester. Er mag Colin, weil sie fast gleich alt sind mögen viele Dinge gern.

Fazit für mich:
Ich liebe Colin und Lilian natürlich sehr. Ich hab Justin und Niklas sehr gern. Leider gibt es ja nicht soooo die Bindung zu Niklas. Mit Justin komme ich manchmal super klar, manchmal gar nicht. Dann ziehe ich mich zurück. Ich erwische mich manchmal dabei, dass ich Justin strenger behandle. Liegt sicher zum Teil daran, dass er nicht mein leiblicher Sohn ist und mir das Leben teils sehr sehr schwer gemacht hat. Aber zum anderen ist er älter und hat deswegen merh Rechte, aber auch Pflichten. Und ich kann doch langsam voraussetzen, dass ein 7-jähriger sich den Hintern abwischen kann oder nicht aller 3 Tage einpullert. Das sind dann solche Erlebnisse, wo ich ihn mehr schimpfe. Colin pullert vielleicht 1mal aller 3 Monate ein.

Für Dich alles Gute.
LG
Franzi

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"Jedes mal, wenn die beiden Mädchen bei uns waren bin ich fix und fertig und brauche ca. eine Woche, bis ich wieder einigermaßen runter gekommen bin. Aus diesem Grund haben wir auch abgesprochen, dass wir die Übernachtungswochenenden nun auf einmal im Monat begrenzen"

Wer ist hier die Erwachsene?

"Sehr glückliche Beziehung", nur die Altlasten stören, deshalb werden sie entfremdet?

Dein Partner hat keinen Mut um sein Umgangsrecht vor Dir durchzusetzen oder ist er zu faul?
Nur weil Dein Ex-Partner kein guter Vater ist machst Du Deinen Partner nun zu einem ebensolchen?

Ja, das ist provokativ gedacht, bitte geh mal in Dich. Wie geht es den Mädchen damit?

Jetzt zur Frage: meine Stieftochter ist jeden Dienstag nach der Schule bis zur Bettgehenszeit hier und jeden Freitag- bis Samstagabend. Wir finden es wichtig, dass seine Tochter hier bei uns Alltag hat, alle 2 Wochen ist da zu wenig unserer Meinung nach.

Meine Stieftochter und ich kommen gut klar. Mein Mann hat den Erziehungsauftrag, wenn sie hier ist, aber ich entziehe mich meiner Verantwortung nicht. Ich kenne sie, seit sie 2 Jahre alt ist, sie wird im März 11.

Ich bin mit der Erziehung der Mutter nicht (immer) einverstanden, aber ich habe da keinen Einfluss darauf und kann nichts daran ändern. Wir werden nie Freundinnen werden, müssen wir auch nicht. Wichtig ist, dass frau für das Kind respektvoll miteinander umgehen kann. In der Zeit, in der das Kind hier ist bringen wir ihr unsere Werte bei, die Mutter hat da sicher oft andere Vorstellungen. Es ist leider so, dass das Kind in 2 Welten aufwächst.

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mareliru

"Wer ist hier die Erwachsene?" Ich und deswegen weiß ich auch wo meine Grenzen sind.

"nur die Altlasten stören, deshalb werden sie entfremdet?" Nein, werden sie nicht, ist nach 12 und 9 Jahren wohl auch kaum noch möglich

"meine Stieftochter ist jeden Dienstag nach der Schule bis zur Bettgehenszeit hier und jeden Freitag- bis Samstagabend. Wir finden es wichtig, dass seine Tochter hier bei uns Alltag hat, alle 2 Wochen ist da zu wenig unserer Meinung nach."

Das ist schön, dass das bei Euch geht. Du hast aber überlesen, dass mein Freund nur an den Wochenenden nach Hause kommt, da er auf Montage ist... Also ist so ein Konstrukt in unserem Falle gar nicht möglich!

"Dein Partner hat keinen Mut um sein Umgangsrecht vor Dir durchzusetzen oder ist er zu faul?
Nur weil Dein Ex-Partner kein guter Vater ist machst Du Deinen Partner nun zu einem ebensolchen?"
Und Du bist der Meinung, dass Du das beurteilen kannst? Ich denke, damit gehst Du zu weit!

"Meine Stieftochter und ich kommen gut klar. Mein Mann hat den Erziehungsauftrag, wenn sie hier ist, aber ich entziehe mich meiner Verantwortung nicht. Ich kenne sie, seit sie 2 Jahre alt ist, sie wird im März 11."
Genauso halten wir es auch. Aber der Monat hat numal i.d.R. nur vier Wochenden und dazu kommt, dass ich die Mädchen mit 8 und 11 kennengelernt habe und das ist schon mal eine ganz andere Basis, als wenn ein Kind noch so klein ist!

"In der Zeit, in der das Kind hier ist bringen wir ihr unsere Werte bei, die Mutter hat da sicher oft andere Vorstellungen. Es ist leider so, dass das Kind in 2 Welten aufwächst." Anders halten wir es auch nicht. Nur ist auch hier zu beachten, dass die Mädchen schon wesentlich älter waren, als ich sie kennenlernte. Als sie das erste Mal zum Essen hier waren, hat die jüngere z.B. ständig geröpst, laut und unangenehm. Ich habe erstmal nix gesagt, weil ich gar nicht wußte, was das soll. Ich fragte dann danach meinen Freund, ob sie irgendwelche Magenprobleme hätte und er meinte nur, dass wäre nur schlechtes Verhalten. Beim nächsten Mal habe ich ihr dann vor dem Essen ganz klar gesagt, dass hier nicht am Tisch und beim Essen geröpst wird und sollte das noch mal passieren, kann sie allein in der Küche essen. Sie tat es, sie aß in der Küche und beim nächstne Mal war die Mahlzeit ganz beendet für sie. Seitdem hat sie es nie wieder getan. Zu Hause tut sie es immer noch...

Die Kinder haben über Jahre kaum Regeln bekommen. Bei der Mutter ist das leider immer noch so. Obwohl sie vor einigen Jahren eine Begleitung hatten, wegen dem ADHS und die hat ihr ganz deutlich gesagt, dass Kinder mit ADHS klare Linien brauchen, geregelte Abläufe etc. Das wird aber leider nicht eingehalten. Das Ergenis spüre ich jedes Mal, wenn sie hier sind. Ich finde, es steht mir zu da auch mal zu sagen, dass ich das anstrengend finde!

Das soll nicht heißen, dass ich die Mädels nicht mag oder abelehne. Sie werden hier jedesmal liebevoll von mir begrüßt, sie haben mir schon häufiger gesagt, dass ich zuverlässiger bin, als die eigene Mutter. Sie sagen mir, dass sie mich lieb haben und ich sage ihnen nette Dinge zurück. Ich werde aber nunmal nicht sagen, dass ich sie liebe, wenn ich das nicht vertreten kann. Ich finde das ehrlicher, als ihnen was vorzugaukeln! Wenn sie was haben können sie zu mir kommen und das tun sie auch und die Regeln, die hier herrschen, gelten für sie, genauso wie für meinen Sohn!

Gruß, Fambrusu

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Wie nennst Du es denn, wenn nicht entfremden, dass die Kinder ihren Vater nun weniger Zeit sehen dürfen und nurnoch einmal im Monat bei ihm schlafen dürfen?

Ich habe nicht überlesen, dass Ihr eine WE Beziehung habt. Du hattest gefragt, wie es bei uns läuft und ich habe berichtet. Ich habe nicht gesagt so wie wir es machen sollten andere es auch tun.

Ich wollte Dich - bewußt provokativ, wie ich schrieb - zum Nachdenken anregen. Du bist erst seit einem Jahr in dieser Beziehung. Wenn Du die Vergangenheit Deines Mannes nicht annehmen und mit ihr umgehen kannst, werden Monate oder Jahre mit weiteren Problemen und Zweifeln folgen. Wie glücklich seid Ihr, wenn Du 5 Tage im Monat damit verbringst Dich von seinen Kindern zu erholen?

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Hallo,

ich finde es ziemlich schade, dass dein Partner sich da von Dir rein reden läßt, wann und wie oft er seine Kinder übers Wochenende da hat.

Ich für meinen Teil halte mich hier völlig raus. Wenn sie kommen möchten, können sie kommen....ist jawohl klar. Und ich glaub mein Mann würd mir mal ordentlich die Meinung geigen, wenn ich fordern würde, die Besuchswochenenden einzuschränken.

Meine eigenen Kinder kennen die Besuchswochenenden auch nicht. In 5 Jahren hat eines meiner Kinder ganze 2x beim Vater übernachtet, das andere noch nie. Seit Monaten sehen sie den Vater garnicht mehr, aber was haben die Kinder meines Mannes damit zu tun?
Die dürfen deswegen doch trotzdem ihren Papa sehen!

Die Ex magst Du nicht, mußt Du ja auch nicht. Aber ich würde an ihrer Stelle vermutlich genau so auf dich reagieren.

Wieso glaubst Du dich besser mit den Problemen der Kinder auszukennen, als die eigene Mutter? Weißt Du so genau, was sie schon versucht hat, was das Thema ADS/ADHS angeht?
Wenn sie sagt, bei ihr ist alles in Ordnung, dann kann es ja auch durchaus sein, dass sie das ganze einfach besser im Griff hat.
Förderung ist gut und wichtig, kann manchmal aber auch zu Überforderung führen.
Sie hat Diagnosen, also gehe ich mal davon aus, dass sie sich in kompetente Hände begeben hat und dort auch umfangreich beraten worden ist, wie sie fördern kann und was einfach auch garnicht drin ist.

Mir würde es zumindest auch gewaltig stinken, wenn eine neue meines Ex ankäme und meinen würde, sie wüßte alles besser und müsse den Pseudo-Therapeuten raushängen lassen, wollte aber auf der anderen Seite meine Kinder nicht da haben, weil sie zu anstrengend sind.

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zubbeline

schade, dass Du diesen Eindruck gewonnen hast. Leider ist es eben nicht so, dass die Mutter alles tut.

Nachdem sie die Kinder erstmal drei Jahre gar nicht bei sich haben wollte und dann entschieden hat, sie wieder zu nehmen, wurde herumgeschachert, ob ich nicht evt. auch eines der Kinder aufnehmen würde. Da kannte mein Freund mich gerade mal ein viertel Jahr und ihr war bewußt, dass er die Woche über nicht da ist. Sie wollte also einer völlig fremden Person, die sie bis dahin wenns hoch kommt zwei Mal gesehen hat, ihre Tochter übergeben. Das ist für mich nicht besonders fürsorglich. Seitdem die beiden wieder bei ihr wohnen, haben wir die große Tochter öfter dort abgeholt, weil die Mutter sie einfach ganz allein über Nacht zu Hause gelassen hat, weil sie keinen Platz im Auto hatte, um sie zu ihren Unternehmungen mit zu nehmen.

Nicht jede Mutter ist automatisch eine heilige, nur weil sie Kinder in die Welt gesetzt hat!

Wenn mein Freund die Mädels holt, übergibt nicht sie die Kinder, sondern sie sitzt bereits in der Kneipe und geht ihren Bedürfnissen nach. Egal was ist, sie trägt alles über die Kinder aus.

Am Anfang hatten wir die Kinder nur hier. Aber sorry, ich habe auch Bedürfnisse und hin und wieder möchte ich auch mal ein Wochenende für mich haben, ich glaube nicht, dass ich mich dafür rechtfertigen muss. Diese Frau braucht klare Grenzen, sonst geht sie immer weiter. Jeder muss für sich entscheiden, wie er mit so etwas umgeht, aber ich wohne hier nun mal und habe immer sehr vollgepackte Wochen und wenn die Mädchen da sind, komme ich kaum zur Ruhe. Du wirfst mir vor, dass ich es anstrengend finde mit einem ADHS Kind. Ganze Ehen gehen daran kaputt, obwohl sie über Jahre Zeit haben, sich darauf einzustellen. Ich wurde ins kalte Wasser geschmissn und da willst Du mir wirklich vorwerfen, dass ich nicht freudestrahlend alles schön finde?! Das Mädel kommt hier an, ist vollgepumt mit Tabletten , die Pupillen so weit, dass nix anders mehr zu sehen ist und sitzt wie ein Zombie auf dem Stuhl, isst nix, trinkt nicht, ist total abwesend. Mein Freund spricht die Mutter drauf an und die sagt: Ach ja, mein Partner hat sich vertan, er hat ihr ausversehen eine zu hohe Dosis gegeben #zitter Sowas darf nicht passieren... Dieses Medikament ist mit äußerster Sorgfalt und Vorsicht zu geben und ich kann eben nicht verstehen, wie man da so locker mit umgehen kann. Es ist nicht so, dass ich dann mit Absicht hinterher völlig fertig bin, es ist einfach so und wenn ich in ein paar Monaten nicht total auf dem Zahnfleisch gehen will muss man eben eine Lösung finden, die für alle gut ist.

Es ist immer leicht zu sagen, die Kinder stehen an erster Stelle, aber ganz so selbstlos bin ich eben nicht. Ich habe auch ein Kind, der leidet darunter, wenn es mir nicht gut geht und in erster Linie denke ich nun mal daran. Darüber kann jeder denken, wie er möchte.

Nachdem wie Du es ausdrückst muss ich also die Kinder immer und zu jeder Zeit hier aufnehmen, mich natürlich automatisch auch um sie kümmern, darf mir aber kein Urteil über die Zustände bilden, die ich mitbekomme. Tut mir leid, aber das bleibt nunmal nicht aus! Die Mutter hat über Jahre hinweg kaum Verantwortung getragen. Während die Kinder nicht bei ihr waren, bin ich ihr auf einer Party das erste Mal begegnet. Sie prahlte rum, dass sie ja seit einem halben Jahr immer hin 100€ Unterhalt monatlich zahlen würde, obwohl sie eingentlich gar nicht muss, weil sie ja nicht genug verdient und im nächsten Satz erwähnte sie freudestrahlend, dass sie jeden Monat 300€ für ihre Hochzeit spart und bereits über 3000€ gespart hätte.

Von diesen Geschichten könnte ich Dir noch so einige unterbreiten und da wunderst Du dich, dass meine Meinung über diese Frau nicht die beste ist?!

LG, Fambrusu

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von all dem was Du jetzt schreibst, steht in dem ersten Beitrag ja überhaupt nichts, sondern eben einfach nur, dass sie Dir zu anstrengend sind und Du der Meinung bist, dass die Kinder nicht gefördert werden, ohne weitere Ausführung.

Ich hab nicht geschrieben, dass Du dich für die Kinder aufopfern sollst oder ähnliches. Es sind die Kinder deines Partners. Er soll sich drum kümmern!
Warum tut er nichts, wenn ihr solche Mißstände kennt?
Und wenn Sie dir zu anstrengend sind, dann hast Du ja auch die Möglichkeit an so einem Besuchswochenende auf Abstand zu gehen. Du mußt doch dann nicht von Freitag bis Sonntag abend jede Minute mit ihnen verbringen. Du bist doch erwachsen.

Bei 14-tägigen Besuchswochenenden bleiben Dir ausserdem immernoch die Hälfte der Wochenenden, die Du ohne Rücksicht, ganz nach deinen Wünschen gestalten kannst.

Ich finde das ganze nur sehr traurig für die Kinder! Sie haben sich ihre Probleme nicht ausgesucht, mußten nach deinen jetzigen Schilderungen schon die Erfahrung machen, bei der Mutter nicht erwünscht zu sein und sollen jetzt beim Vater auf deinen Wunsch ja eigentlich nochmal das gleiche erleben....eben nicht erwünscht sein.
Mein Gott das sind seine Kinder...sie haben sich nicht selbst gemacht und können nichts für die Probleme.

Wo haben Sie denn die ersten 3 Jahre gelebt? Bei deinem Freund?

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Also wenn ich hier so manch ein Beitrag lese scheine ich eine Ausnahme zu sein.

Mir würde im Traum nicht einfallen, die Kinder von meinem Mann nach hinten zu stellen.
Wenn die Kinder her möchten, auch wenn Papa nicht da ist, dann sind sie jederzeit Willkommen. Ja, es ist, als wären es unsere gemeinsamen Kinder und ich würde auch zu unserem Kind keine Unterschiede den beiden gegenüber machen.
Die beiden gehören genauso dazu wie unser Zwerg hier.
"Nur" weil sie nicht von mir....ne, geht gar nicht.

Ich denke: Man nimmt Mann/Frau mit seinen/ihren Kindern ganz oder gar nicht.

Erschreckend ist, dass anscheinend so manch einer es ok findet, dass die "Neue" so über die Kinder urteilt.

Ich weiß gar nicht was ich da noch zu sagen soll.

Wäre ich in der Situation von meinem Mann und er würde sagen, "ich will nicht das die Kinder hier sind, wenn du nicht da bist" dann dürfte er aber auch ganz zackig seine Sachen packen.

Man weiß doch vorher wo man sich drauf einlässt.

Vielleicht stehe ich mit meiner Meinung alleine da, aber die ist nun mal so.

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Nein Chaoskitty, man weiß nicht worauf man sich vorher einlässt, es sei denn der Neue kommt aus dem engsten Umfeld und man kennt sich über Jahre.
Woher soll man denn wissen, worauf man sich einlässt?
Jedes Kind ist anders und es gibt nun mal auch bei Kindern welche, mit denen man gut zurecht kommt und welche, mit denen man so seine Schwierigkeiten hat.

Wenn Du diese Einstellung hast, dann wird das gewisse Gründe haben und vielleicht auch die eine oder andere glückliche Fügung. Es ist leicht, sich selber auf einen Podest zu stellen und als "Superstiefmutter" zu bezeichnen, wenn man in der glücklichen Situation ist, dass man sich auf die Dinge gut einlassen kann. Und wenn man das nicht kann, oder möchte, dann gibt es eben auch Gründe dafür!

Aber Du kannst doch nicht erwarten, dass jeder Deine Einstellung vertritt und den Moralapostel geben. Ich weiß auch nicht, was ich DAZU sagen soll. Das Du das so hältst und gerne machst, ist schön für Dich und auch den Rest der Familie, aber ich kenne Deine Hintergründe nicht und DU eben auch nicht die der anderen. Aus diesem Grund finde ich es schwierig, die Dinge nur aus Deiner Sicht zu betrachten!

Ich habe meinem Freund von Anfang an gesagt, dass ich seine Kinder respektiere aber keine Verantwortung übernehmen möchte. Daran kann ich nichts schlimmes erkennen.
Und er hat sich bewußt darauf eingelassen.
Sollen wir nun auf unsere Liebe verzichten? Sollte er seinen Job aufgeben, sich eine Wohnung in der Nähe der Kinder nehmen, damit sie immer zu ihm kommen können und warten, bis sie alt genug sind, damit er wieder glücklich sein darf? So hätte seine Ex es nämlich gerne. Nur weil ich nicht bereit dazu bin, mein Umfeld und das meines Sohnes aufzugeben.

Du solltest tolerant genug sein, andere Einstellungen zu akzeptieren. Ich sage auch nicht, dass Du ganz schön naiv bist, Dich so einnehmen zu lassen...

Sollte der Mutter etwas schlimmes passieren, ist es klar, dass die Kinder zu uns kämen. Aber so lange die Mutter da ist und es ihr gut geht, sehe ich keinen Grund, warum man ihr die Verantwortung abnehmen sollte.

Gruß, Fambrusu

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Mit dem "Man weiß worauf man sich einlässt" ist eher gemeint, man weiß doch vorher, dass er Kinder hat. Wenn dein Freund das so toleriert, dass du diese Meinung hast, dann ist das natürlich schön für euch, wenn ihr mit so einer Regelung klar kommt.

Das ich hier die Superstiefmutter bin habe ich nicht geschrieben.
Wenn eins der Kinder anrufen würde, weil es was hat und Papa ist nicht da, dann nehm ich mich dem an und übernehme in diesem Moment die Verantwortung dafür und das mache ich auch sehr gerne.

Das hier alles glücklich und toll läuft mag so der Eindruck sein, was aber nicht so ist. Die Kinder leiden unter dieser geschiedenen Situation und ich unterstütze sie gerne wenn ich sehe, dass es ihnen nicht gut geht. Ich würde für diese Kinder alles geben und ich finde sowas eigentlich selbstverständlich.

Nur weil ich gern für die Kinder da bin und auch alles machen würde heisst es doch nicht, dass ich der Mutter die Verantwortung abnehmen ?!

Ich habe auch nicht geschrieben, dass ich das nicht akzeptiere, sondern einfach nur meine Meinung geäussert. Das es solche und solche Antworten hier gibt, auch das weiß man vorher ;-)

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