Besonderheiten Zwillingsgeburt

Ihr Lieben,

Ich „plane“ gerade gedanklich die Geburt und überlege, was ich mir wünsche und vorstelle. Nachdem ich lange darüber nachgedacht habe, ob ich dieses Mal vielleicht einen Kaiserschnitt planen möchte oder von vorne herein eine PDA, bin ich wieder da, wo ich vor der Geburt meiner großen war: ich wünsche mir (wenn nichts dagegen spricht) eine interventionsarme spontane Geburt mit PDA als Plan B. Ich möchte gerne „mein Ding“ machen und schauen, was sich gut anfühlt.

Jetzt frage ich mich aber, ob das bei Zwillingen realistisch ist? Zum Beispiel, wird mehr CTG geschrieben und man ist deshalb unter den Wehen nicht so frei in der Bewegung? Was waren eure Erfahrungen? Haben vielleicht ein paar von euch Einlinge und Zwillinge bekommen und können vergleichen?

Mir ist selbstverständlich klar, dass ein Plan nur ein Plan ist. Meine Tochter kam am Ende nur durch diverse Interventionen und damit bin ich völlig okay. Am aller wichtigsten ist es, dass wir drei da gesund raus kommen. Aber so ein grober Plan gibt mir das Gefühl von Sicherheit und Selbstvertrauen.

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Huhu,
ich habe nur meine Zwillinge bekommen und kann daher nicht vergleichen. Trotzdem kann ich ja mal berichten, wie es bei mir war. In dem Krankenhaus, in dem ich entbunden habe, war eine pda Voraussetzung für eine spontane Zwillingsgeburt, ohne hätte ich es also gar nicht versuchen dürfen. Da gibt es aber auch Krankenhäuser, die das anders handhaben. Du wirst ja wahrscheinlich noch ein Geburtsplanungsgespräch haben, da kannst du das ja erfragen.
Der zweite Zwilling sollte während der Geburt des führenden dauerhaft am ctg überwacht werden. Ich hing also die ganze Zeit über am ctg, aber ich glaube, ich hätte mich auch nicht unbedingt viel bewegen wollen 😅 Auch bei der Geburtsposition hat man bei Zwillingen in der Regel keine Wahl, da dafür gesorgt werden muss, dass der zweite sich nicht quer dreht, sobald der erste raus ist. Ich musste also auf dem Rücken liegen, etliche Leute haben meinen Bauch festgehalten und einer hat sofort ein Ultraschallgerät draufgehalten. Ich hab das allerdings gar nicht so mitbekommen, weil ich voll auf damit beschäftigt war, Töchterchen Nr. 1 zu bewundern 🥰
Nach etwa 15 Minuten Wehenpause ging es dann wieder los und Töchterchen Nr. 2 kam 20 Minuten nach ihrer Schwester auf die Welt.
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles gute für die Geburt 🍀

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Danke dir für deine Erfahrung! Klar, ich will nicht nur Vergleiche hören sondern bin dankbar um jeden Bericht :)

Musstest du schon unter den Wehen dauerhaft ans CTG oder erst unter der Geburt? Da wäre mir das glaube ich völlig Wurst, auch die Position. Bei meiner Tochter war mir zu dem Zeitpunkt auch schon alles egal. Da lagen am Ende auch eine Hebamme und eine Ärztin auf meinem Bauch während eine zweite Hebamme sie mit der saugglocke rausgezogen hat. Mir war alles recht, Hauptsache, sie kommt da raus 😂 Aber unter den Wehen habe ich es sehr genossen, dass mich die Hebammen eigentlich in Ruhe gelassen haben und ich immer wieder spazieren gehen konnte und so.

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So ganz genau weiß ich das gar nicht mehr. Ich hatte auf jeden Fall schon in der Nacht die ersten Wehen und die Kinder sind am nächsten Tag spät abends geboren. Vormittags musste ich immer nach einer Stunde wieder in den Kreißsaal zum ctg schreiben und konnte zwischendurch aufs Zimmer oder spazieren gehen. Ab frühen Nachmittag bin ich dann im Kreißsaal geblieben und ich glaube, ab späten Nachmittag wurde dann dauerhaft ctg geschrieben.

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Ich habe erst die Zwillinge bekommen 2020, und jetzt vor 4 Wochen Kind 3. Bei den großen wurde ich bei 37+0 stationär aufgenommen , aufgrund der eineiigkeit. Dann wurde als „Einleitung“ die fruchtblase geöffnet, da der Befund geburtsreif war. 5 Stunden später waren beide spontan ohne Schmerzmittel oder PDA da, ctg wurde die ganze Zeit geschrieben und z2 wurde dann „in Position“ gehalten und war 3 Minuten später da. Ich empfand die Geburt als schön. Jetzt mit einling war das ctg nur unter Geburt und ich konnte lange in die Wanne, was bei den großen keine Option war ( war aber auch voll okay für mich, jetzt aber einfach auch mal schön, das andere zu erleben)

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Hallo!

Meine Zwillingsgeburt ist mittlerweile fast drei Jahre her, die der Einlinge noch deutlich länger, aber ich berichte mal.

Bei den Zwillingen wurde ich 36+1 eingeleitet. Im Vorfeld hatte ich auch überlegt, ob ein Kaiserschnitt oder eine Spontangeburt besser wären bei Zwillingen, aber da dabei ja alles möglich ist, und mir alle eine Spontangeburt zugetraut haben, habe ich es also auf mich zukommen lassen.

Ich war während der gesamten Einleitung am CTG, das hat mich persönlich auch nicht wirklich gestört. Obwohl ich doch manchmal etwas eingeschränkt war dadurch.

Die vorherigen Spontangeburten hatte ich immer gewollt ohne PDA geschafft. Bei dieser Geburt wollte ich dann aber doch eine (war leider zu spät und dann auch nicht schlimm, dass es nicht mehr klappte). Nachdem der erste Zwilling da war, wurde per Ultraschall noch nach dem zweiten geschaut, und da alles im grünen Bereich war, habe ich auch Nummer 2 spontan entbunden.

Im Unterschied zur Einlingsgeburt waren während der Geburt deutlich mehr Personen anwesend, und die Überwachung der Zwillinge war deutlich intensiver. Das war mir vorher aber auch immer so gesagt worden im Krankenhaus.

Bei den Einlingen hatte ich bis auf die erste Geburt immer eine nur hebammenbegleitete Geburt gehabt, einmal auch eine geplante Hausgeburt. Es war für mich eine starke Umstellung, in diesem Fall wieder so mitbestimmt will ich es mal nennen, durch die ganze Situation im Krankenhaus mit mehreren Ärzten zu sein, aber am Wichtigsten war mir, dass wir alle das Ganze gut überstehen.

Im Ergebnis kann ich sagen, einen Plan hatte ich schon. Aber gleichzeitig habe ich auch viele Eventualitäten berücksichtigt und die Geburt damit einfach auf mich zukommen lassen.

LG Fifikus

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Ich durfte spontan nur mit PDA entbinden.
Ich war die ganze Zeit am CTG und es waren viele Leute da. Ich konnte mich nicht so viel bewegen, wie bei der ersten Geburt, aber es war okay. Ich sollte das erste Kind in einer möglichst liegenden Position bekommen. Dann hockte irgendjemand quasi auf meinem Bauch, damit das zweite Kind sich nicht dreht. Das war eine etwas skurrile Situation.

Edit:
Sie hätten spätestens am errechneten Termin eine Einleitung gestartet.

Bearbeitet von Mania
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Hallo,

ich glaube es kommt sehr stark auf die Geburtshelfer an. Mein Einling kam außerklinisch (ohne CTG nur mit Dopton für die Herztöne, mit zwei Hebammen).

Die Zwillinge kamen mit meinem Frauenarzt (der sehr erfahren ist) und zwei Beleghebammen in der Privatklinik nach Einleitung. Meine Wünsche habe ich mit den Hebammen vorab durch besprochen und sie haben auch versucht auf die Wünsche einzugehen oder mir vorab schon gesagt was nicht geht. Ohne CTG und nur mit Dopton wäre nicht gegangen, Wassergeburt auch nicht (weil Bauch nicht gut fixiert werden kann). PDA war keine Bedingung. Eigentlich wollte ich keinen Zugang vorab, das wäre auch nicht gegangen.

Eingeleitet wurde mit Akkupunktur, Eipolablösung, Einlauf und Badewanne. CTG wurde auch geschrieben, das war aber eine kabellose Variante, die hat nicht viel gestört und es war auch nicht die ganze Zeit dran. Der Zugang war tatsächlich störend 😎.

Aus der Badewanne bin ich vor der Pressphase raus. Geburtspositionen habe ich mitbestimmen dürfen. Wenn es sich nicht gut angefühlt hat, habe ich gesagt das mache ich nicht so, dann gab es einen anderen Vorschlag. Erster Zwilling kam in SL, der zweite wurde fixiert (Hebamme hat meinen Bauch gehalten, das tat nicht weh und habe ich kaum gemerkt). Der zweite Zwilling war in BEL und kam dann auch so nachdem mir ein Oxytocin-Tropf angehängt wurde (nach dem ersten Zwilling war zuerst Pause und soweit ich weiß, sollte der zweite eine halbe Stunde später spätestens kommen, sonst bekommen die Geburtshelfer Stress). Ultraschall hat mein FA nicht gebraucht zur Lagekontrolle. Ich weiß nicht mehr ob jemand sicherheitshalber getastet hat. Für die BEL Geburt habe ich zwei Geburtspositionen zur Auswahl gehabt (ich habe den Vierfüsler genommen).

Im anderen KH in der Stadt wäre die Geburt mit Sicherheit nicht so gelaufen. Die kennen sich aber mit BEL auch nicht aus und machen bei Zwillingen fast nur Kaiserschnitte. Es sah zwischendurch alles nach Frühgeburt aus (und dann hätten die Kinder dort kommen müssen). Zu dem Zeitpunkt hieß es, wenn beide in SL sind, dürften sie vaginal kommen, ansonsten Kaiserschnitt (aus versicherungsrechtlichen Gründen). Mein FA hat zu dem Zeitpunkt gesagt es ist egal wie der zweite liegt, der kann sich nach der Geburt von ersten noch drehen.

Gott sei Dank haben wir die Bedingungen für die Privatklinik erfüllt, das war nämlich eine sehr schöne Geburt, viel schöner als ich mir eine Krankenhausgeburt vorgestellt habe 🙂. Und ich hatte keine Geburtsverletzungen (beim Einling schon).

Ich wünsche dir alles Gute und auch eine schöne interventionsarme Geburt!

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Guten Abend,

ich habe 2013 meinen Sohn bekommen. Blasensprung, lange Geburt ( ca.24h) mit PDA die nicht wirklich wirkte und mir nach der Geburt üble Schmerzen bereitete.

2020 habe ich die Zwillinge bekommen. Morgens ging es los, abends waren sie da. Ohne PDA, ohne ständiges CTG und sehr interventionsarm. Es wurde nie von Kaiserschnitt gesprochen und das hat mich unheimlich beruhigt. Die Mädchen haben 10 min. Abstand. Die erste kam in intakter Fruchtblase, die zweite mit Po und Fuß zuerst. Es war eine wunderschöne Geburt die ich tatsächlich wiederholen würde!

Alles Gute!

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Ja eine interventionsarme Geburt ist möglich. 2018 spontan Einling geboren, mit Schmerzmittel aber ohne PDA. 2023 Zwillinge ohne PDA nach Einleitung. Beides recht schnelle Geburten. Bei den Zwillingen dauerhaft CTG und Geburt mehr oder weniger in Rückenlage. Mir wäre aber auch nicht nach Bewegung gewesen. Ab dem Zeitpunkt wo ich im kreißsaal war hat es noch 2,5 bzw. 3std gedauert, bis die Zwillinge geboren waren. PDA wird vom KH empfohlen, ist aber keine Vorraussetzung. Bauch wurde bei K2 stabilisiert, aber war nicht unangenehm oder schmerzhaft.

Ich kann einen Geburtsvorbereitungskurs für Mehrlinge empfehlen, hab ich online gemacht

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Hallo,
such dir ein Haus das mit Zwillingen wirklich Erfahrung hat. Bei unseren Zwillingen (mit vielen Baustellen) wurde meist ohne groß zu Schauen ein Kaiserschnitt empfohlen. In der Klinik in der wir mit viel Glück gelandet sind nahm die Chefärztin sich viel Zeit für uns und hat gegen einen Kaiserschnitt auf Plan argumentiert und Recht behalten.
Die Zwillinge kamen spontan auf die Welt, ja in der "heißen Phase" musste meine bessere Hälfte liegen und man hat nach der ersten Geburt mit Wehenhemmer und Tropf gespielt. Vielleicht findest du hier noch die Geburtsberichte von damals.

Und noch so neben bei: lass es auf dich zukommen so gut wie es geht. Dir eine schöne Kugelzeit.

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Hallo,
ich kann nur unterstützen, was Tosal geschrieben hat. Wichtig ist, dass dort, wo Du entbindet, Erfahrungen mit der Geburt von Zwillingen vorliegen.
Alle anderen trauen sich das nicht zu, Ergebnis: Kaiserschnitt.
Ich würde jetzt meine Erfahrungen mit Einlings- und Mehrlingsgeburt nicht 1:1 auf Dich übertragen, schließlich ist jede Schwangerschaft anders. Ich kann nur sagen, dass bei meinen Zwillingen (2. Entbindung) nicht wirklich Zeit für CTG war. Ungefähr 2cm Papier.
LG,
Semmel