Hilfe! Zwillinge einschulen.

Hallo,

unsere Zwillinge werden im nächsten Jahr mit knapp 6 (Julikinder) eingeschult. Sie sind damit hier bei uns (Schweiz) die zweitjüngsten des Jahrgangs. Nun versuchen uns die Kindergartenlehrerinnen langsam darauf vorzubereiten, dass unser Sohn vielleicht keine Normalschulempfehlung bekommt: Er ist noch sehr verspielt und hängt graphomotorisch hinterher (malt über die Linien usw.), dabei aber sehr clever, mit grossem Sachwissen und sehr höflich und mit gut entwickeltem Wortschatz. Falls er die EK-Empfehlung (1. Schuljahr auf 2 Jahre verteilt) bekommt, wird er dauerhaft ein Schuljahr unter seiner Schwester sein. Ich weiss gerade gar nicht, wie ich reagieren soll. Ich denke es wird ihn ziemlich frustieren und bin mir auch ziemlich sicher, dass er auch in der Normklasse mithalten könnte, aber leider gilt hier bei unterschiedlicher Einschätzung (Eltern/Kindergarten) nicht der Elternwille, sondern die Einschätzung eines von der Schule gestellten Psychologens oder der Schulverwaltung.

Hat jemand von euch Zwillinge in unterschiedlichen Jahrgangsstufen oder eines eingeschult, eines nicht?

Liebe Grüsse
Rike

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wie ist denn bei euch eidgenossen die rechtslage?

meine zwillinge sind ebenfalls julikinder und wir haben nun entschieden, dass sie erst in die schule gehen, wenn sie gerade 7 geworden sind. sonst hätten wir vermutlich genau das gleiche schicksal wie du, einer ist noch nicht so weit, einer schon.

ich würde in deiner situation alles ausschöpfen und versuchen, um diese konsetllation zu umgehen, aber wie gesagt, das kommt natürlch auch auf die "regeln" an, die ihr in der schweiz habt.

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Zurückstellen können wir nicht. Dadurch, dass wir sie mit vier in den Kindergarten haben wollten und nicht erst mit fünf, müssen sie jetzt mit sechs in die Schule. Das heisst sie werden eingeschult, die Entscheidung ist nur, beide in Regelklassen (getrennt oder gemeinsam ist da noch die andere Frage, ich denke eigentlich getrennt) oder Tochter in die Regelklasse, Sohn in die EK und wenn sie die erste Klasse beendet hat, ist er erst bei der Hälfte des Lernstoffs und wenn sie in die dritte kommt, kommt er in die zweite. Angesichts seiner schnellen Auffassungsgabe denke ich nicht, dass langsamer lernen die Lösung ist. Wir haben zum Glück noch etwas Zeit, aber ich finde es doch ziemlich aufregend.

Liebe Grüsse
Rike

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Hi Rike,
Eine gute Klassenkameradin hat mit mir im Sommer 2006 entbunden. Sie hat ein Zwillingspärchen.

Der Junge war in allem weiter, das Mädel total verträumt. Weil sie als Eltern und alle anderen der Meinung waren, das man Zwillinge nicht trennt, wurden sie mit viel Mühe 1 Jahr zurück gestuft.

Der Junge langweilte sich zu Tode, bekam Zusatzblätter noch und noch. Mit dem Mädel saß sie stundenlang an den Hausaufgaben.

Es war immer die Stimmung kurz vorm kippen, a la sie ist doof und ich nicht.

Zum Schulwechsel setzte Sonja sich durch, der Junge geht aufs Gymnasium, das Mädel auf die Hauptschule. Alle sind froh und glücklich. Die Großeltern sind entsetzt, wie man Zwillinge trennen kann.

Heute hätte sie den Jungen mit 6 eingeschult und die Tochter, wie gehabt mit 7. Andere Lehrer, anderes Glück, nicht die dauernde vergleiche. Sie vermutet das es stressfreier geworden wäre.

Andere Bekannte haben extrem Frühchen, da geht einer der Jungs in die normale Grundschule, der andere in die Förder. Das hätte überhaupt keinen gegeben, sagen die Eltern. So hat sie 2 glückliche Schulkinder, und fertig.

Schau mal individuell, klar sind es Zwillinge, aber manchmal auch nur Geschwister die am selben Tag und Jahr geboren wurden.

Alles gute
Claudia

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Unterschiedliche Schule geht leider nicht, das heisst, sie wären an der gleichen Schule in unterschiedlichen Jahrgangsstufen.Die Entscheidung ist nur, beide in Regelklassen (getrennt oder gemeinsam ist da noch die andere Frage, ich denke eigentlich getrennt) oder Tochter in die Regelklasse, Sohn in die EK und wenn sie die erste Klasse beendet hat, ist er erst bei der Hälfte des Lernstoffs und wenn sie in die dritte kommt, kommt er in die zweite. Angesichts seiner schnellen Auffassungsgabe denke ich nicht, dass langsamer lernen die Lösung ist. Wenn ich sie schulmässig trennen wollte, müsste ich das Mädchen in einem Nachbarort einschulen. Das heisst zumindest bis zur 6. Klasse wären sie an einer Schule, wenn es ganz blöd kommt sogar ab der 3/4 in einer Kombiklasse, sie in der 4. und er in der dritten.
Liebe Grüsse
Rike

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Hi,
eine Freundin musste die Zwillinge komplett unterschiedlich einschulen, da der Sohn noch eune schwere Herz oP vor sich hatte und auch deutlich zurück war.
Den Kids hat es absolut nichts ausgemacht. Nur weil sie Zwillinge sind, müssen sie ja nicht alles zusammen machen.
Bei uns gibt es kiga, Schulen....die keine Zwillinge in einer Klasse haben wollen.

lg
lisa

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Ich würde erstmal gucken, was für deinen Sohn das Beste ist. Wenn es ihm nichts bringen würde, den Lernstoff langsamer zu verarbeiten, dann würde ich gegen eine unterschiedliche "Einordnung" plädieren.

Wenn es ihm aber einen Vorteil bringen kann, weil er wirklich vielleicht noch ein halbes oder ein Jahr mehr braucht, dann würde ich das auch nutzen. Was er im frühen Alter aufholen kann, hängt ihm später vielleicht nicht nach.

Vielleicht bleibt die Schwester ja irgendwann mal sitzen :-P (ein Scherz, bitte nicht böse nehmen)

Zwillinge sind nun mal auch "nur" zwei eigenständige Menschen.

LG

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Hallo RIke,

ich habe keine Zwillinge aber ich bin Tante von welchen (habe selbst 3 Kids, 7, 11 und 13 Jahre).
Die Zwillli-Nichten sind noch nicht schulpflichtig. Sie sind gerade 5 geworden und kommen hier bei uns mit 7 Jahren in die Schule.

Mein anderer Bruder hat 2 Kinder, die ein guten Jahr auseinander sind.
Der Junge kam letztes Jahr in die Schule und das Mädchen dieses Jahr.
Nun muss der Junge aber die erste Klasse wiederholen, er geht aber (gewollt) nicht in eine Klasse mit seiner Schwester sondern in die Paralellklasse.

Ich finde das nicht so wild, wenn bei dir ein Kind eine Klasse darunter wäre.
Du solltest es den Kindern eben erklären.
Ich fände es schon besser, jedes Kind als einzelnes zu sehen und seinen Fähigkeiten entsprechend zu fördern.

Liebe Grüße
Salo

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Hallo Salo!
Die Sache ist, dass ich es ihnen nicht vernünftig erklären kann, weil ich meinen Sohn für komplett schulfähig halte, er hat den ärztlichen Schulfähigkeitstest gut bestanden und ich finde, dass er mit knapp 5 im Kindergarten sein Spiel nicht gerne unterbricht, um zu "arbeiten" nicht umbedingt verwerflich. Er macht es ja schliesslich doch ohne zu murren, fragt nur gerne nochmal nach, ob er nicht noch schnell fertig spielen darf. Und ich weiss auch, dass es ihn total frustrieren würde, wenn seine Schwester mehr lernen darf, als er oder im Buch vor ihm sein darf. Er lernt anders als sie, deshalb würde ich sie auch gerne klassenmässig trennen, aber er ist sicher schulfähig, aber leider hier in der Schweiz nicht kindergartenfähig.
Liebe Grüsse
Rike

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Wenn ich wüsste, dass es ihm gut tun würde, wäre es gar keine Frage ihn anders zu fördern, auch wenn ich dann ein zusätzliches Jahr Kindergarten (deutsches system) besser finden würde, als die gleichen Bücher wie seine Schwester, nur in halbem Tempo und mit zwischendrin Spielpausen.

Liebe Grüsse
Rike