Bericht über Fetozid aus dem Jahre 2006

http://www.focus.de/gesundheit/news/medizin-kinder-fuer-kinder-opfern_aid_215275.html

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Hallo,

das ist die andere Seite der Medaille. Der Fetozid ist das einzig wirklich schreckliche Nebenprodukt der KB. Aber nicht zu vermeiden.

Ich habe mal eine Frau kennengelernt, die sagte mir, daß sie bei der KB sogar Vierlinge in Kauf genommen hätte. So stark war ihr damaliger Kinderwunsch. Was hat sie bekommen: nach dem vermeintlichen "Abschluß" mit dem Kinderwunsch doch unerwarteter Weise ein Kind: ein Schreibaby mit Drei-Monats-Koliken. Sie kann das heute gar nicht mehr nachvollziehen, daß sie mal so "egoistisch" gedacht hat.

Ich will damit sagen, daß manche Frauen mit extremen Kinderwunsch in einer anderen Welt leben. Manchmal ist man bei solchen Sachen nicht mehr ganz zurechnungsfähig und würde alles riskieren. Ich finde die Beschränkung des Gesetzgebers auf 3 Embryonen hier in Deutschland sehr sinnvoll. Unter 35 Jahren werden generell nur zwei zurückgegeben. Die Drillingsschwangerschaften sind seit 10 Jahren dadurch wieder rückläufig. Und das nicht zu knapp.

Wie könnte man das Problem umgehen?

In Belgien wird der Single-Embryo-Transfer bis zu 6x komplett von den Krankenkassen übernommen. Die Statistik sagt, daß es bis dahin geklappt haben sollte (Ausnahmen gibt es natürlich immer:-)). Dadurch sind die Zwillingsraten bzw. Mehrlingsraten auf einem normalen (natürlichen) Stand. Das sich ein Embryo trotzdem teilen kann, ist logisch...

Hier in D werden für 3 Versuche 50% übernommen. Da riskiert man schonmal eher was. Dafür gibts hinterher höhere Kosten durch die aufwendigere Schwangerschaftsbetreuung und das Risiko der Frühgeburten und Krankhausaufenthalte für Mütter und Kinder auf der ITS.

Ich persönlich verurteile den Fetozid nicht. Das kann nur die Frau, die in dieser Situation steckt, selbst entscheiden.

In einem Buch laß ich von einer Frau, die mit Fünflingen schwanger war und sich zu einer Reduktion auf Zwillinge entschloß. Und das nach einer "harmlosen" Hormonbehandlung, es war keine KB. Mit einem Abstand von einer Woche wurden zwei Föten "reduziert". Die, die am dichtesten unter der Bauchdecke liegen, haben Pech. Vor dem Abruch des Dritten konnte sie nicht mehr und brach das ganze ab. Und bekam dann auch ihre Drillinge. Zu viel, der psysische Schmerz. Wie sie wohl die ganze Sache verarbeitet? Eigentlich nur mit dem Gedanken, daß sie durch den Fetozid wohl dreien das Leben schenken konnte und sonst das Leben aller fünf riskiert hätte.

Wie gesagt, ich will den Artikel ohne Wertung lassen. Ich habe mir selbst zwei Embryonen zurückgeben lassen, weil das die Chancen, daß es wenigstens eins schafft, doch enorm erhöht. Ich kann jede Frau verstehen, die dieses Risiko eingeht.

Die Folgen des bösen Erwachens sind nicht im Fetozid an und für sich zu suchen. Der kann vermieden werden, zumindest als Folge von Hormonbehandlungen und künstlichen Befruchtungen. Aber das wäre nur mit Änderung des Embryonenschutzgesetzes (bessere Qualitätsauswahl der Embryonen z.B. durch PID) möglich und vielleicht wäre längerfristig der Single-Embryo-Transfer auch hierzulande eine Option?

So, nun aber, trauriges Thema...

Meine kranke Zwillingsmaus will bespaßt werden;-).

LG Sandra

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das mit der änderung des gesetzes da geb ich dir völlig recht

ich glaub allerdings dass die sog."harmolosen" hormonbehandlungen schlimmer sind als die KB.

ich denke da ist es einfach unkalkulierbarer. und ich denke viele werden den rat des arztes das schnackseln bei 2 oder + folliken , sein zu lassen ingnorieren

eben weil der kiwu so stark ist

lg marion
mit ebenfalls krankem zwillingskind ( KB)

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Da hast Du recht. Das Mehrlingsrisiko ist bei einer bestimmten Indikation, Alter der Frau und der Anzahl der einzusetzenden Embryonen bei der KB ist ja durchaus gut kalkulierbar.

Ich las damals auch, daß höhergradige Mehrlinge meißt bei diesen "harmlosen" Hormonbehandlungen entstehen. Da hat die Frau 5 super Follikel und denkt: Ach wird schon alles gut gehen. Es trifft immer die anderen.

Die Anweisungen des Arztes werden ignoriert und dann steht man da. Aber da kann man nichts gegen machen, außer an die Vernunft des Paares appellieren. Und das die unter dem enormen Wunschdenken und Wollen auch mal aussetzt, habe ich ja weiter oben schon geschrieben.

Also wird der Fetozid wohl doch immer ein Thema bleiben, oder...?

LG Sandra, die jetzt ihre gesunde Zwillingsmaus aus der Kita abholt

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Hallo,

was willst du uns damit sagen?

Gruß

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Eigentlich nichts.
Nur informieren.
Warum?

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Du hast den Link ganz unkommentiert eingestellt. Drum frag ich.

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Das ist eine unglaubliche Sauerei. Irgendwann wird man sicher auch abtreiben können, weil einem das Geschlecht oder die Haarfarbe nicht passt, oder weil es keine Zwillinge geworden sind....

Den Menschen fehlt einfach das Bewusstsein dafür, was sie da tun. Es ist auch viel zu einfach, eine Abtreibung machen zu lassen. Das ist ja schon fast wie eine Mandel OP.

Meinem Sohn erkläre ich, dass die Sterne im Himmel Babies sind. Wenn zwei Menschen sich sehr lieben, kann es passieren, dass ein Stern vom Himmel in den Bauch der Frau herunter kommt. Weil Papa und Mama sich ganz ganz besonders lieben, haben wir das unglaubliche Glück, dass zu uns gleich zwei Sternchen kommen wollten...

Sicher ist das Quatsch und im Grunde nur eine kindgerechte Erklärung, für die Fortpflanzung. Dennoch würde ich mir wünschen, dass auch viel mehr Erwachsene das Kinderkriegen so sehen. Und das Sternchen nicht nur als 3 Wochen alten Zellklumpen wahrnehmen.

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"Irgendwann wird man sicher auch abtreiben können, weil einem das Geschlecht oder die Haarfarbe nicht passt, oder weil es keine Zwillinge geworden sind...."

Das ist doch Blödsinn.

Eine Mehrlingsschwangerschaft stellt eine enorme Belastung da.

"Es ist auch viel zu einfach, eine Abtreibung machen zu lassen."
Das ist auch Blödsinn. Man muss zunächst einmal überhaupt eine Klinik finden, die diesen Eingriff durchführt.

"Meinem Sohn erkläre ich, dass die Sterne im Himmel Babies sind. Wenn zwei Menschen sich sehr lieben, kann es passieren, dass ein Stern vom Himmel in den Bauch der Frau herunter kommt. Weil Papa und Mama sich ganz ganz besonders lieben, haben wir das unglaubliche Glück, dass zu uns gleich zwei Sternchen kommen wollten..."
Das ist ja noch verrückter als die Geschichte vom Storch #augen

"Und das Sternchen nicht nur als 3 Wochen alten Zellklumpen wahrnehmen."
Das wäre aber eine sehr gesunde Einstellung. Die Psyche leidet deutlich weniger, wenn man nicht aus jedem Zellklümpchen gleich einen vollwertigen Menschen macht, der "gestorben" ist, bevor er anfing zu leben.

Die unglaubliche Sauerei liegt darin, dass in Deutschland ganz gesunden Frauen (es liegt ja nicht selten am Mann) drei Eizellen eingesetzt werden dürfen. Und darin, dass die Frauen vorher nicht richtig aufgeklärt werden. Desweiteren sehe ich eine Wahnsinnssauerei in der Tatsache, dass es für die Kinderwunschklinik eine erfolgreiche Behandlung war, wenn die Babys leben, nachdem sie geboren wurden, ohne, dass es ein Rolle spielen würde, wie bzw. wie lange diese Babys leben...

Frauen, die sich zu einer Reduktion entscheiden, sind nicht diejenigen, die du verteufeln solltet.

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"Die unglaubliche Sauerei liegt darin, dass in Deutschland ganz gesunden Frauen (es liegt ja nicht selten am Mann) drei Eizellen eingesetzt werden dürfen. Und darin, dass die Frauen vorher nicht richtig aufgeklärt werden..."

Ganz ehrlich, wer sich drei Eizellen einsetzen lässt, muss auch damit rechnen, dass sich alle entwickeln, egal, wie gering die Wahrscheinlichkeit ist.

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grausam - mehr fällt mir dazu nicht ein #schmoll

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oh mein gott:-( ich finde das total schlimm.

ich bin selbst durch KB schwanger geworden aber nie wäre mir eingefallen sowas zu tun.
wenn man sich für eine behandlung entscheidet dann muss man vorher wissen was dabei passieren kann :-(
ich war mit zwillingen ss und einer ist gegangen und das war nicht einfach aber das ist ja echt ....:-(

traurige Grüße:-(

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ihr habt ja alle keine Ahnung! Wie knnt Ihr urteilen, ohne selbst je in der Lage gewesen zu sein?! Ich weiss von was ich spreche und bereue NICHTS!

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Wirklich ALLE???
Ist aber eine ganz schöne Pauschalisierung.

Ich war in der Situation.
Ich urteile nicht über andere.

Berichte mal von Deinen Erfahrungen (vorzugsweise auf www.drillis.net). Wir tauschen uns dort viel aus, haben jedoch nie mit jemandem Kontakt, der den Eingriff hat durchführen lassen.
Vor dem Eingriff sind die Userinnen "aufgewühlt"/schockiert über Drilli-Schwangerschaft, später hört man nie wieder etwas von ihnen.

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Nachtrag zum Posting:
Unsere Plattform soll auch als Informationssammlung dienen.
Sinn Deiner Informationen/Erfahrungen wäre, zukünftigen Drilli-Schwangeren zu helfen.

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