Nach einem Jahr vollzeit arbeiten - hat jemand Erfahrung?

Hallo,

bin in der Mitte der SS, mache mir aber schon gedanken, wie es werden soll nach der Elternzeit.

Elterngeld gibt es ja nur 1 Jahr lang (man kann zwar auf 2 Jahre verteilen, allerdings bekommt man monatlich nur die Hälfte - das reicht nicht).

Jedoch vollzeit zu arbeiten wenn die Kleinen erst 1 Jahr alt sind?.. Ich habe noch keine Kinder und kann das überhaupt nicht einschätzen.

Hat jemand Erfahrung? Was kann dabei hilfreich sein?
Danke!
Tanja

1

Huhu,

ich gehe seit August wieder arbeiten. War vor den Mäusen ein echter Worcaholic. Ganz ehrlich: 40 Stunden kannste vergessen. Ich geh jetzt so 35-37 Stunden. Das geht aber auch nur, weil beide Omas im Ort wohnen und sie die Zwerge zwei mal die Woche vom Kiga abholen. Ich schaffe meine viertel 8 in die Krippe und hole sie halb 4 ab. Sie lieben die Krippe und ich finde das sie das auch brauchen. Weißt du was das Hauptproblem ist: Der Haaaauuuuussssshalt. Wenn ich früh das Haus verlasse, sieht es aus wie Bombe... Meist fahr ich dann nach der Arbeit erst einmal fix nach Hause und räume schnell eine halbe Stunde auf, damit es dann abends wieder so aussieht ;-) Hast du Unterstützung ??

LG
Stef

2

Unsere Zwillinge waren 1 1/2, als ich wieder anfing zu arbeiten. Ich habe auch noch eine große Tochter (4)
Ich arbeite nur 3 Vormittage - aber ganz ehrlich: Das reicht mir.
Unsere Zwillinge sind (wegen ihrer Erkrankung) sehr anstrengend, schlafen erst seit kurzem durch. Manchmal saß ich an meinem Schreibtisch mit Streichhölzern unter dem Lid, weil ich nur 2-3 Std schlief in der Nacht vorher.
Ausserdem: Der Haushalt... Man hat einiges mehr an Wäsche und kleine Kinder machen viel Chaos. Spielzeug ist zwar kein Dreck, aber aufräumen muss man es trotzdem.
Wir stehen morgens um 6 Uhr auf, bevor ich um 7:45 bei der Arbeit bin, habe ich alle Kinder fertig gemacht und weggebracht, was auch manchmal stressig ist...
Ihr bekommt ja auch 2x Kindergeld, vielleicht kannst Du Deine Stunden reduzieren?
Einzige Möglichkeit sehe ich, wenn Du viel Unterstützung von Deiner Familie bekommst.

3

Hallo,

ich hatte das Glück, dass ich zwei Jahre zuhause bleiben konnte, auch wenn man dann monatlich natürlich weniger bekommt als das bei einem jahr der fall ist.
jetzt arbeite ich 25%, ich habe familie, die mich an den zwei arbeitstagen unterstützt, indem ich die kinder wärhrend meiner arbeitszeit dort lassen kann. für meine 25% bekomme ich in etwa das, was ich an erziehungsgeld hatte. da uns das zwei jahre reichte, wird es auch das dritte jahr noch reichen.

mit knapp 3 kommen die mäuse dann ja eh in den kindergarten und dann kann man mehr arbeiten. ich bin aber dennoch froh, dass ich erstmal die nächste zeit nicht vollzeit arbeiten muss, damit ich auch noch was von den mäusen habe.

wenn du einen kita-platz hast und ihr finanziell wirklich darauf angewiesen seid, dass du vollzeit arbeitest, dann musst du da wohl durch, auch wenn es sicher hammermäßig anstrengend wird. wenn auch noch familie zum unterstüzen da ist, umso besser. wenn ihr euch finanzielle abstriche leisten könnt, dann würde ich - zumindest noch bis die kleinen im kindergarten sind - lieber in kauf nehmen, dass ich für die nächsten zwei jahre etwas weniger geld habe und mit dem vollzeit-arbeiten warten, bis die kleinen im kiga sind.

lg,
delfinchen

4

hallo!
ich bin selbstständig und habe auch vor der ss immer viel gearbeitet.

ich habe gemerkt, dass sich die schwerpunkte für mich einfach geändert haben _ mir ist es viel wichtiger, zeit mit meinen mäusen zu verbringen als viel zu arbeiten. klar, das finanzielle bleibt auf der strecke, aber es reicht und es ist es mir wert!

meine jungs gehen seit sie 15 monate sind für 30-35 stunden die woche zur tagesmutter.
ich bringe sie zwischen 8 und 9 und hole sie um 3 ab.
so habe ich gut zeit zum arbeiten, aber auch noch die möglichkeit einen schönen nachmittag mit den beiden zu verbringen!

mal abgesehen vom "ich möchte gerne", stelle ich es mir unglaublich anstrengend vor, voll zu arbeiten! aber ich habe ja die wahl und bin superflexibel...

alles gute dir!
pili

5

Hallo Tanja,
ich bin auch nach 1 Jahr wieder Vollzeit (38h) arbeiten gegangen. Bei uns ist der Vorteil, ich habe Gleitzeit und muss erst bis neun im Büro sein. Eine Woche bringt mein Mann die Kinder weg, meist gegen acht, dann mache ich Frühdienst (7-15.30). Dann hole ich meine Mädels gegen vier ab. Die andere Woche ist es genau umgedreht. Dann bin ich aber auch erst gegen viertel vor neun im Büro und arbeite dem entsprechend. Bisher klappt es ganz gut so. Unsere Mädels sind jetzt 2,5Jahre.

Ein Problem ist wirklich die Hausarbeit, aber auch da habe ich eine gute Lösung gefunden. Wenn ich spät habe schaffe ich früh den Haushalt, betten machen, Abwasch, schnell noch saugen und sonst noch ein paar Kleinigkeiten. mein Mann bekommt das leider nicht alles koordiniert ;-) Das muss ich dann immer Abends noch schnell machen. Am Wochenende geht er mit den Mädels raus und dann habe ich gute zwei-drei Stunden Zeit richtig zu putzen #schwitz. die Mädels genießen in der Zeit auch die Zeit mit ihrem Papa. Wir verbringen die wenige Zeit mir den Kinder dadurch sehr intensiv. Mein Plan für die nächsten Jahre sieht so aus, entweder mit den Stunden wenigstens auf 35h runter oder für 1x die Woche eine Putzperle für zwei-drei Stunden. ;-)

Ansonsten kann ich nur sagen, es wird besser, die Kinder wollen auch im Haushalt helfen und das ist gut so. Dann brauche ich halt für Wäsche aufhängen etwas länger aber die Mädels sind zufrieden wenn sie helfen können.

Alles Gute für dich.
Viele Grüße

6

Hi,

ich bin nach dem Mutterschutz gleich wieder in den Job eingestiegen - 20Std./Woche.
Nach 2 Jahren gingen die beiden in den Kiga, und ich bin wieder Vollzeit gegangen.
Das mache ich bis Heute.
Die beiden werden im Februar 6 Jahre alt - Einschulung steht an- dann werde ich kein VZ mehr machen, eben weil ich immer mehr merke, wie wenig ich von den Kindern mitbekomme, und selbst immer mehr am Limit laufe.

Ich werde ihn Kürze meine Stunden reduzieren, und nur noch 4 Tage die Woche arbeiten.

Haushalt? Da erzähle ich besser nichts von.....

Gruss
agostea

7

Hallo,

vielen Dank für eure Beiträge! Gibt mir schon einen kleinen Einblick in das was bevorsteht. Meine große Hoffnung ist mein Partner, der als Selbständiger sich die Arbeitszeit einteilen kann (die Zeit ausdehnen kann er allerdings nicht :-[ ). Leider haben wir keine Glasskugel, in der wir sehen können, wie gut das alles klappt ;-).

Ich muss mich bzgl. der Dauer der geplanten Elternzeit bis 7 Wochen nach Geburt entscheiden und dem AG mitteilen. Ich glaube, man kann sie dann nicht mehr verlängern (wenn ich 12 Monate angegeben habe, dann kann ich nicht später auf 18 Monate verlängern).

Weiß jemand, ob es aber umgekehrt geht - kann man die angekündigte Elternzeitsdauer später verkürzen (z.B. ich sage dem AG 18 Monate, entscheide mich aber zwischenzeitlich um, und komme schon nach 12 Monaten)?

Danke!

9

Hi,

verkürzen ist leichter, als verlängern. Von AG- Seite wie auch KK usw.

Ich wäre auch schon gerne wieder früher arbeiten gegangen. ABer das hat gar nicht hingehauen, weil meine Arbeitsstelle 90 km entfernt ist.

Ich gehe nun 2 volle Tage die Woche, das geht aber auch nur, weil ich Oma + Opa in der Nähe habe, die die Kids in den Leerlaufzeiten betreuen. Bin ja 12 Stunden ausser Haus.

Für mein Ego gehe ich schon seit Ende MuSchu ein paar Stunden im Fitnessstudio arbeiten. Das tut auch schon mal gut.

Aber es ist schon enorm, was sich im Haushalt ändert. Vorher hatte ich zwei Waschmaschinen in der Woche, nun läuft diese täglich, genauso wieder Geschirrspüler, nebst Unordnung...Das war für mich das Schwierigste...

Bin auch sehr sehr gerne arbeiten gegangen...

lg betty

8

HI,

bei mir hätte es gar nicht geklappt, da wir

1. keine Omis, etc. Verwandten vor Ort haben,
2. keine Kindergrippe, die die Kids ausreichend genommen hätten (nur 3x die Woche á 3 Std)
3. die einzige Tagesmutter die in der näheren Umgebung gepaßt hätte hatte nur Platz für ein Kind
4. der Mann konnte nie einspringen, da er im Außendienst tätig ist und fast nur am Wochenende zu Hause war. Zeiten hätte er nicht ändern können, da kann er sich gleich einen neuen Job suchen:-p (nur vorweg, da es immer wieder mütter gibt, die fordern das die Männer sich mehr einbinden!)
......

Ich muss sagen, unsere Kinder sind jetzt bald 6 und ich gehe zwischen 20-35 Stunden/Woche wieder arbeiten, das reicht mir allemal, da mein Mann die ganze Woche außer Haus ist.

Haus, Garten, Hund und Kinder....mehr schaffe ich echt nicht zu arbeiten.

Wenn ich beide in die Ganztagsbetrreuung geben würde, könnten sie keinen Sport oder Musikunterricht machen....

Und in meinem Job, den ich vorher ausgeübt habe, komme ich mit Kindern ohne Oma-Betreuung gar nicht mehr rein.....das wußte ich vorher schon und habe mich dann bewußt für die Kinder und gegen meinen Traumjob entschieden und bereue es überhaupt nicht.

Grüße
Lisa

10

Hi Tanja,

bin in der 31 SSW und wir haben beschlossen, dass ich 2 Jahre zu Hause bleibe. Finanziell wird es gehen, allerdings muss der Gurt enger geschnitten werden ;-) Wir sind erst im April in unser Eigenheim eingezogen und promt hat der Storch zugeschlagen (nach 1,5 Jahre üben).

Ich werde das Geld (65 % ) auf zwei Jahre aufteilen lassen und mein Mann wird auch parallell zu mir 2 Monate zu Hause bleiben (wahrscheinlich wenn die 3 monate sind und wenn die anfangen zu krabbeln), 2 Monate hintereinander würde finanziell nicht gehen.
Wir haben gerechnet und es wird gehen, wie gesagt Gürtel enger schneiden, es gibt in den ersten 2 jahren auch kein Urlaub, aber mit kleinen Kindern will ich sowieso nicht unbedingt verreisen.

Wenn die kleinen 2 Jahre als sind, will ich arbeiten, aber auch nur halbtags.

Letztendlch muss es jeder für sich entscheiden, wir haben für uns beschlossen, dass unsere Kinder wichtiger sind als das Geld, ich habe lange aúf das Glück warten müssen und die Zeit will ich genießen, es wird eh stressig auch ohne Job ;-)

Aber wenn es finanziell nicht gehen würde, würde ich auch arbeiten gehen....

LG inna

12

Hallo, wollte mal auch meinen Senf dazu geben. Mein Mann hat auch zwei Monate Elternzeit genommen. Unsere Mädels sind Ende April 2009 geboren, den Mai über war ich leider alleine zu Hause, Juni und Juli war dann mein Mann auch zu Hause. Ich muss sagen, das war genau die richtige Zeit. Genau in den zwei Monaten hatten wir richtig zu kämpfen mit unseren Mädels. Irgendwas war immer. Aber so konnten wir uns wenigstens in der Nacht abwechseln.

Ich denke, wenn die Kinder anfangen zu Krabbeln braucht man eigentlich keine Unterstützung mehr, so empfand ich das zumindest. von da an habe ich die Zimmer Kindersicher gemacht. Alles was kaputt gehen konnte weit weg gestellt und dann habe ich sie dort krabbeln lassen. Die Zeit habe ich dann genutzt um den Haushalt zu machen. Und jetzt sind sie schon 2,5Jahre und ich kann jetzt auch mal schon durchatmen.

Aber ich beneide dich um deine zwei Jahre. Genieße die Zeit. ;-)

Alles Gute
Dani

11

Hallo Tanja,
neben all den Bedenken die genannt worden sind, wie sieht es denn aus mit der Betreuung? Ich wohne in Köln, und habe KEINEN Platz bekommen, obwohl es zig Kitas gibt. Wenn ich mir aber für zwei Kinder eine Tagesmutti nehmen würde, dann kostet das soviel, da brauch ich gar nicht mehr arbeiten gehen.
Ich hab das Elterngeld geteilt, obwohl das ja auch Ver****** ist, wenn man teilt bekommt man mit Zwillis ja "nur" 18 Monate statt 24.
LG