Wieviel Hygiene kann man einem 14-jährigen "zumuten"??

Ursprünglich hatte ich vor, hier meine ganze Geschichte als „leidgeplagte“ Stiefmutter loszuwerden. Am Ende von Seite 4 meines Entwurfes habe ich mir dann die Frage gestellt, WER das alles lesen soll?

Darum wenden ich mich ´mal mit dem Thema „Hygiene und Sauberkeit“ an die Leserschaft in der Hoffnung, dass mir/uns vielleicht jemand einen Rat geben kann.

Mein Stiefsohn (14 ¾ J.) ist vor nunmehr fast 2 ½ Jahren von seiner Mutter fortgelaufen und lebt seither bei seinem Vater und mir. Die Scheidung war äußerst schmutzig, die Attacken und Schikanen der Mutter gegen meinen Mann dauern bis heute an.

Auf eigenen Wunsch meines Stiefsohns haben wir nach seinem Einzug gemeinsam ein kleines Regelwerk aufgesetzt, das u.a. besagt: Mitarbeit im Haushalt (Müll und Leergut fortbringen, Toilettenpapier und Getränke auffüllen und ähnliche Kleinigkeiten). Anfangs klappte alles prima, der Junge war reizend und wich mir quasi kaum noch von der Seite. Alles schien so perfekt, wir haben die Hausarbeit gemeinsam gemacht, der Junge war höflich, hilfsbereit, aufmerksam, offen…….
Aber leider ist all das schon lange „gestorben“. In der Zwischenzeit sind wir schon so weit, dass genau das Gegenteil praktiziert wird: wo kann ich am besten noch etwas verunreinigen? Mit Haargel das Waschbecken, Türen, Türgriffe zukleistern ist doch spaßig und erst recht, wenn wir Erwachsene uns darüber aufregen. Krümel und Essensreste gehören in die Spülmaschine oder gegebenenfalls noch auf den Boden neben den Mülleimer, aber am Besten lässt man sie direkt da liegen, wo man sie produziert. So geht das momentan bei uns ab
Seit ca. 2 Monaten haben wir ein neues Reizthema: WC und Urinal nach „unsachgemäßem Gebrauch“ saubermachen. Im Klartext: Dusche neben dem Urinal mit Glasreiniger säubern (ich wusste gar nicht, dass man beim Urinieren so viel versauen kann), mein Mann ist es mit ihm unzählige Male durchgegangen. Endergebnis: ER war es nie, immer nur sein Vater. Bis wir eines Morgens im Bad die erste Pfütze unter dem Urinal entdeckt haben. Das war er natürlich nicht, ER konnte sich angeblich an überhaupt nichts erinnern (Schlafwandler??).

Mittlerweile sind wir so weit, dass der junge Mann, nur um uns zu ärgern, NEBEN das WC uriniert. Wenn es ans Aufwischen geht, macht er lautstark Theater, Türen werden wirkungsvoll zugeknallt, gegen die anschließende lautstarke Rap-Attacke (die mit der scheußlichen Fäkalsprache) könnten wir anbrüllen, das schenken wir uns aber. Da er dann aber meistens danach Stunden in seinem Zimmer verbringt, macht es dann einer von uns Erwachsenen sauber, schließlich wollen wir das Bad ja auch benutzen. Aus Protest gegen das „ständige Saubermachen“ und um dem aus dem Weg zu gehen nutzt der junge Mann neuerdings seinen Balkon, zumindest für seine „kleinen Geschäfte“….! Hat man da noch Worte??? Darauf sind wir aber nur gekommen, weil an Urinal, Duschabtrennung, WC und Badzimmerboden tagelang alles in Ordnung bzw. nichts auszusetzen war.
Über den Geruch - durch die Sonne der vergangenen Woche noch verstärkt - von unserem Balkon haben wir uns dann aber doch gewundert und das befürchtete „Malheur“ bestätigt vorgefunden. Folge: das strikte Verbot: wir machen nicht auf dem Balkon Pipi.
Momentan nutzt er das WC im Bad, das Urinal ist ihm zu aufwendig zu säubern?!?! Auf weitere Einzelheiten; wie man sein Umfeld mit den Rückständen diverser „Geschäfte“ tyrannisieren kann, erspare ich aber mir und den Lesern……

Bei allem Verständnis für die Schwierigkeiten mit der Pubertät: dies kann nicht zwingend eine der unangenehmen Begleiterscheinung dieser schwierigen Zeit sein. Mein Mann und ich fragen uns, warum er uns mit diesem Verhalten derart tyrannisiert. Wir sehen ja noch ein, dass er nicht jeden Tag duschen will, Zähne putzen findet auch nur ein Mal pro Woche statt und auch nur, weil mein Mann dann darauf besteht, aber unser Zögling verunreinigt bewusst und mit Vorsatz Räumlichkeiten und Einrichtungsgegenstände, die von uns allen genutzt werden. Am Anfang haben wir ihn noch mit gut zureden von unserem Standpunkt überzeugen können. Mittlerweile „trauen“ wir uns schon fast nicht mehr, ihn zur Reinigung der nachweislich von ihm verursachten Verschmutzungen hinzuweisen oder deren Beseitigung gar einzufordern. Aber das kann doch wohl nicht sein! Damit wir nicht jeden Tag diese unerträgliche Stimmung im Haus haben, dass mein Stiefsohn uns komplett ignoriert und stundenlang irgendwelchen Unfug in seinem Zimmer anstellt, macht meistens mein Mann das fort, was sein Sohn uns hinterlässt. Damit bin nun aber ich nicht einverstanden! Wäre mein Stiefsohn bei seiner Mutter geblieben, hätte diese ihn sicherlich auch zu Hygiene und Sauberkeit angehalten.

Mein Mann meint allerdings, dass man ihn zu nichts zwingen kann, was ich anders sehe. Ich halte es für völlig normal, dass ein fast 15-jähriger Heranwachsender (mit einer Größe von fast 1,90 m!!) sehr wohl anständig auf die Toilette gehen sollte und auch dazu angehalten wird, in seinem Zimmer mit Essens- und Müllresten kein Ungeziefer zu züchten.
Aber wenn ich etwas sage, werde ich komplett ignoriert und geschnitten (momentan sprechen wir in der dritten Woche nur das Notwendigste miteinander). Auf einem Zettel, den ich kürzlich in seinem Zimmer gefunden habe, schreibt er „…was denkst du eigentlich, wer du bist, du häßlige (tatsächlich mit „g“, das ließ mich dann doch schmunzeln) Fotze…“ oder „…wer von euch beiden Missgeburten will mich jetzt verarschen…“. Bislang hat er sich noch nicht getraut, mich oder uns beide verbal derart anzugreifen, aber für mich ist das ist nur noch eine Frage der Zeit. Für ihn bin ich mittlerweile die Ausgeburt des Bösen, weil ich ständig etwas an ihm zu „meckern“ habe. Sein Vater steht dafür zur Zeit hoch in seiner Gunst, weil der, um „Frieden“ zu haben, hinter seinem kleinen Teufel herwischt und aufräumt, damit ich es erst gar nicht sehe. Ich tue so, als wenn ich es nicht bemerken würde, aber die Lösung für unser Problem ist DAS auf keinen Fall. Man kann doch nicht immer seine Augen verschließen vor soviel Faulheit und Frechheit. Wo soll das denn noch hinführen? In kürzester Zeit gibt der junge Mann dann ganz den Ton an und wir müssen uns seinem Lebensstil anpassen. Ganz sicherlich ohne mich!

Ich breche jetzt hier ´mal ab und warte ´mal, ob jemand hier einen guten Rat für mich/uns hat, denn so wird es nicht mehr lange gut gehen (mein Mann ist bereits ein Mal dazwischen gegangen, als er auf mich losgehen wollte!).

1

Wird Dir vermutlich nicht helfen, aber ich hätte mit Sicherheit kein Urinal im Bad.

Stichwort: Mikrofeinsprühung

und da kannst Du noch so gut zielen.

Ich würde - auch wenn der junge Mann schon 15 ist - einen Punktekalender aufhängen. und davon dann bestimmte Dinge wie PC-Zeit, Taschengeld etc. abhängig machen.

Gruß

Manavgat

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Hallo!

Bei Katzen würde man das, was euer Sohn da veranstaltet, 'Protestpinkeln' nennen...! ;-)

Nee, im Ernst, ihr müsst da konsequent durchgreifen und vor allem an einem Strang ziehen!

Es kann nicht angehen, dass dein Mann um des lieben Friedens willen und um sein Söhnchen nicht zu 'belasten', dessen Mist weg macht!

Dass er nicht jeden Tag duscht, mag ja jetzt noch angehen, aber im Sommer, wenn er anfängt nach Schweiß zu riechen, würde ich darauf bestehen!

Auch 1x die Woche nur Zähne putzen, igitt...!!! #schock
Mach doch mal einen Termin beim Zahnarzt aus, der freut sich bestimmt! #freu

Zum Thema 'liebevolle Zettelchen':
Wenn er das nächste Mal ankommt und etwas von dir/euch möchte, sag' einfach: Sorry, von mir hässlicher Fotze kannst du bei deinem momentanen Verhalten nichts mehr erwarten...!

Was mich am meisten schockiert ist, dass er schon auf dich losgehen wollte!
Was hat dein Mann dazu gesagt?

Setzt euch mit dem Jungen zusammen und fragt ihn, was ihn bewegt und ob er irgendwelche Probleme hat.
Appeliert auch an seinen Verstand, was die Hygiene angeht!
Wenn ihr nicht weiter kommt, holt euch Hilfe!

LG
M.




3

hallo,

ich habe mir deine mail zweimal durchgelesen und bin zu dem schluss gekommen, dass der junge unbedingt hilfe braucht.
das mit dem protestpinkeln bei katzen ist gar nicht so weit hergeholt.

ich weiß nicht, wie er von seiner leiblichen mutter behandelt wird.

wir in der psychiatrie beobachten immer wieder folgendes:

kinder, denen es ihr leben lang schlecht gegangen ist und die dann in geordnete liebevolle verhältnisse kommen, können die welt nicht mehr verstehen.
das was sie vorher erlebt haben war für sie die normalität.

sie können sich nicht vorstellen, dass es auch ein anders leben gibt. sie denken, dass was sie jetzt erleben ist nicht die realität und testen aus was sie machen müssen um ihre realität, also ihr altes gewohntes leben, wiederzubekommen.
sie können einfach nicht mit dem neuen leben umgehen.
das alte leben war zwar nicht schön, das kennen sie aber und sie haben gelernt darin zu überleben.

nur mit liebevoller konsequenz kann man solche kinder von ihrem tun abbringen.
man muss ihnen immer wieder klar machen, dass es so nicht geht, man sie aber trotz lieb hat so wie sie sind.

das ist mir eingefallen, als ich die mail gelesen habe.

natürlich kenne ich euch nicht und ferndiagnosen sind immer sehr heikel.

ich würde euch empfehlen hilfe zu holen.
dafür sind die jugenämter prima ansprechpartner. sie wissen adressen oder können euch selber hilfe anbieten.

ich glaube du hast den burschen sehr gerne. signalisiere es ihm , aber auch, dass du so nicht mehr weiterleben kannst.

viele grüße maren



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Hallo Stiefmutter (bin auch eine, böse sind wir nicht)
ich bin da nah an Marens Meinung: Der Junge hat ein anderes Problem. Beim Lesen musste ich einen Kloß runterschlucken, einen ganz traurigen. Ich schreib mal in Blaue: Der lässt los, schaut, was er tun muss, damit er endlich abgelehnt wird, weil das sein Muster ist. Weil er darin sicher ist. Ich komme darauf, weil es ihm eigentlich total peinlich sein müsste, wenn er auf seine Exkremente angesprochen wird. (Ich habe 2 Pubis hinter mir)
Nehmt ihn nah an euch, zeigt ihm eure Wertschätzung, zeigt ihm, dass er tun kann, was er will und ihr ihn nicht fallen lasst.
Aber lasst ihm auch das Protestpinkeln nicht einfach durchgehen. Bei uns herrscht Sitzpflicht auf dem Pott, das beseitigt das Problem physikalisch. Wenn ihr 2 Toiletten habt, weist ihm eine zu, die ihr fortan weder betretet noch putzt.
Bei uns ist Essen auf den Zimmern nicht erwünscht und erlaubt, wir essen zusammen am Tisch und haben früher immer sehr auf Beachtung dieser Regel geachtet. (Kinder sind inzwischen erwachsen)
Du solltest dringend mit deinem Partner über eure gemeinsame Stategie im Umgang mit dem verwirrten Kind reden. Ihr könnt ihm nur helfen, wenn ihr miteinander klar seid, das vermittelt ihm die nötige Sicherheit, dann gibt es keine Flucht für ihn. Ihr müsst eins sein, sonst kriegt ihr das nicht in den Griff. Evtl. wäre eine Beratung beim Familietherapeuten nicht schlecht. So kann es aber auf keinen Fall einfach weiterlaufen.
Ich wünsche dir viel Kraft auf eurem Weg
Mariella

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Hi,
ich bin keine Stiefmutter und es fällt mir demnach schwer, mich in diese Lage hineinzuversetzten.

Aber ich denke, eine Stiefmutter ist genauso wie ein Stiefvater automatisch strenger und intoleranter. Denn diese Liebe die ein Kind zum Elternteil hat und umgekehrt, fehlt meist.

Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum Dein mann hinterherputzt. Er liebt seinen Sohn und will ihn vor Dir 'beschützen'.

Ich denke, daß ist auch der grundlegende Unterschied zw. echten und Stiefeltern.

Sicher hast du Recht in allem was Du forderst aber du denkst und handelst eben nicht wie die Mutti sonder viel kälter und das macht den Unterschied. Daher fühlt sich auch der Vater bemühsigt, diesen Umstand wieder gut zu machen indem er den Sohn beschützt - vor Dir!

Ich kann verstehen, daß Du nicht wie eine Mutter empfindest aber nimm dem Vater nicht, daß er wie ein Vater empfindet. Denn mehr hat der Bursche nicht!

Das soll natürlich nicht heissen, daß Du alles hinnehmen sollst und die Wohnung von nun an vollgepinkelt wird.
Vermutlich fährst Du am besten wenn Du dich freundschaftlich aber bestimmt verhältst. Sprich: hör auf zu befehlen und beginne zu reden. Sieh die Dinge nicht nur von Deiner Warte aus. Frag auch ihn bzw. versuche seine Problematik zu verstehen.

Nicht nur du bist offenbar unglücklich, er ist es auch. Er ist nicht Dein Gegner, er ist ein Kind! Auch wenn er ein großes ist, aber er ist ein Kind, vergiss das nicht! Er wär zwar gerne erwachsen aber er ist es nicht.

Ich weiss, daß das schwierig ist, denn mein Sohn ist 15 und auch sehr unhandlich. Und ich selbst muss mir immer wieder sagen ' Er ist ein kleiner Bub.' Es gibt Momente in denen ich ihn anspringen und an die Gurgel gehen will. Aber ich sage mir: 'Er ist ein kleiner Bub und ich hab in lieb.'

Ich denke, daß fällt der leiblichen Mutter leichter, (auch wenn es ihr nicht leicht fällt) als der Stiefmutter. Und von daher musst Du doppelt soviel Kraft aufbringen. Aber genau Deine Kraft braucht er. Sei stark und konsequent und sag dir immer wieder 'Ich hab ihn lieb, egal was er tut.'

Er ist ein Teil Deines Lebens den du jederzeit wieder fallenlassen kannst ohne daß Du wahnsinnig darunter leidest oder Verlustängste bekommst. Er ist ein Kind, auch wenn Du ihn nicht so siehst. Er hat offenbar von jeher Probleme. Oder wieviele Teenies kennst du die nicht bei ihrer Mutter leben wollen?

Für ihn geht es um die Existenz, für Dich nur um die vorübergehende Bequemlichkeit. Er braucht dich (euch) aber Du brauchst ihm nicht! Sicher ist ihm das auch bewusst.

Er fühlt sich als Gast und rebelliert. Dein Mann deckt ihn, da er Vaterliebe verspürt. Du deckst ihn nicht, da Du eben keine Muttergefühle hegst sondern sein Verhalten ganz nüchtern betrachtest.

Auch wenn Du ihn nicht lieben kannst, versuche Dich in ihn hineinzufühlen. Versetze Dich in seine Situation. Er ist nicht böse. Er weiß sich nur anders nicht zu helfen!

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Hallo,
ich glaube, du hast zu viele Märchenbücher gelesen. Stiefmütter sind normalerweise eher zurückhaltend in der Erziehung, weil sie eben nur bedingt was zu sagen haben und meist genau vor dem Vorurteil Angst haben, das du hier gerade verbreitest.
Vielen Stiefelternteilen muss man erstmal die Scheu nehmen, sich überhaupt regelnd einzubringen, weil sie meist zunächst alles tun, um eben nicht als "böse Stiefmütter dazustehen. Viele nehmen deshalb Dinge hin, die eine leibliche Mutter niemals dulden würde.
Meist suchen Stiefmütter den Fehler erst bei sich und dann bei dem Kind, weil es eben nicht das eigene ist und man es nicht benachteiligen will.
Ich war, zum Beispiel, meist weniger streng als mein Partner, der leibl. Vater der Kinder. Bei mir müssen sie auch weniger mithelfen als bei der Mutter, weil ich die Kids nicht am Wochenende auch noch mit Hausarbeit triezen will. Die haben oft soviel Schulkram zu erledigen, das ist wichtiger.
Ich selber bin kinderlos und erst mit 40 zu zwei damals noch schwer pubertierenden "Beutekindern" gekommen, die ich von Herzen liebe und nicht einfach fallen lassen könnte. Ob das nun Muttergefühle sind...ich glaube nicht an diese romantische Verklärung...wir sind eine Familie und halten zusammen, das ist für mich greifbar und so empfinde ich es.
Böse Stiefmütter gibt es nur im Märchen.
Liebe Grüße
Mariella

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hi du böse...
also...als erstes fällt mir dazu ein, dass kids in diesem alter das passende gen fehlt, um überhaupt ordnung zu erkennen(also nichts sehr ungewöhnliches). es scheint einfach nicht vorhanden zu sein!!!
sie fühlen sich im dreck (essensreste unter dem bett; leergut; gläser; krümmel aller art und das andere chaos, wie schmutzwäsche und staub <-kennen sie nicht ) anscheinend wohl, und haben damit einfach kein problem. auch besuch von freunden scheint (bei uns zumindest) nicht zu stören.
auch ich habe, da MIR es peinlich war, wenns dann so aussah, aufgeräumt....ABER... ich bin doch nicht die putze von allen!!!
der hinweis, ich hänge die angeschmierten unterhosen so auf, dass alle... wirklich alle... die die wohnung betreten, diese als erstes sehen, hatte gewirkt. schmutzwäsche, die nicht in der vorgesehenen box war, wurde nicht gewaschen! (dann geht er-oder auch sie- eben mal mit schmutziger hose los...augen zu und durch)
das duschen/sauberhalten war nicht so das problem bei uns, wurde aber extrem, als eine freundin an der hand war (drei mal täglich duschen war dann angesagt)...also.. es kann sich alles noch ändern (wobei dreimal duschen auch nicht der kracher ist!!!)
zähneputzen scheint ja generell nicht so angesagt zu sein, aber auch da half der hinweis : hey.. du riechst ja ganz schön aus dem mund.. stört das deine freunde nicht?..iiihhhh...
beim haushalt helfen ist auch immer so ne sache... müll runterbringen ist nun mal ganz schwierig... aber wenn bei uns die tonne voll ist, darf diese noch einen tag in der küche bleiben ... dann geht sie ins zimmer. danach habe ich NIX mehr damit zu tun, außer den hinweis zu geben, dass sich bald die maden breitmachen werden...aber die entscheidung liegt ja nicht bei mir. (also nix mit : du musst.... ! )
für die normalen tätigkeiten, wie geschirr IN die spülmaschine einräumen ist auch bei uns immer theater. wir sind aber schon soweit, dass das schmutzige geschirr bis AUF die spülmaschine kommt (bei 4 kids kann man nicht mehr nachvollziehen, wer was genutzt hatte, weil ja doch immer der andere das war)
bei unserem großen war aber sehr wirkungsvoll, wenn der benutzte teller aus dem zimmer in mehrmaligem gebrauch war : also z.b. erst spaghetti.. dann brot.. dann cornflakes : sehr lecker!..(vor allem, wenn die spaghetti schon hart wurden!!!)
seit dem kommt das geschirr aus den tiefen des zimmers bis, wie schon gesagt, auf die spülmaschine...zumindest ein fortschritt...
mit dem pinkeln.. hmmm... je mehr du drauf rumreitest, um so bockiger wird er, würd ich meinen. ich würde den mist aufwischen und den lappen bei ihm ins bett legen(tonlos)... ist ja sein pipi...
clever ist ja... entschuldigung.. dass er vom balkon strullt... um auseinandersetzungen zu umgehen. auf diese idee muss man erst mal kommen! die idee mit einer zugewiesenen toilette find ich gut... und keinen handschlag darin machen... freunde müssen auch dort gehn...und vielleicht ist ja irgendwann mal einer dabei, der deinem sohn sagt, dass es ekelig ist, auf so ne toilette zu gehn.
wenn er weiterhin vom balkon macht, würd ich die klinke abmontieren.. dann ist eben nix mehr mit balkon!

vielleicht solltest du mal aufschreiben, wann du mit ihm meckerst und wann du ihn lobst und warum... da sieht man dann erst mal, wie oft man an so kids rummäkelt.. was eigentlich garnicht so oft nötig ist (manchmal für jeden pups)

dein früchtchen scheint ja ganz genau zu wissen, wie er dich auf die palme bringen kann, also : cool bleiben und in einem normalen ton sprechen

-übrigens... mädchen sind keinen deut besser -

gruß prinzi





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Für die bisherigen Antworten bedanke ich an dieser Stelle ganz herzlich!

Ich möchte Maren´s und Mariella´s Beiträge zum Anlass nehmen und erzählen, warum ich denke, dass mein Stiefsohn tatsächlich ein Problem hat, abgesehen von den „üblichen Pubertätsnebenwirkungen“.

Zur Vorgeschichte: beim ihrem Auszug von meinem Mann hat seine Ex-Frau die beiden Kinder (Mädchen, damals 8 und Junge, damals 10) mitgenommen, als sie hier mit Sack und Pack ausgezogen ist und meinen Mann mit einem Haufen Restmüll und einem irrsinnig hohen Schuldenberg zurück gelassen hat.

Ich war nicht der Grund für die Trennung; die Ex hatte ein Verhältnis mit ihrem Chef angefangen. Mein Mann und ich haben uns allerdings bereits drei Wochen nach dem Auszug kennen gelernt.
Drei Monate nach dem Auszug Beginn eines schäbigen Scheidungskriegs, darin u.a. so Nettigkeiten wie Strafanzeige der Mutter gegen meinen Mann wegen sexueller Handlungen/Übergriffe an den Kindern (z. B. soll er ihnen im Keller Tierpornos gezeigt haben. Wie krank muss man sein, sich so etwas einfallen zu lassen, nur weil die Kinder sich auf die Besuchswochenenden bei ihrem Vater und seiner neuen Lebensgefährtin freuen???)
Wir hatten zeitweise drei Ermittlungsverfahren gegen uns laufen …. da wurde kaum etwas ausgelassen!

Bis zur Klärung durch Jugendamt und Familiengericht wurde den Kindern der Kontakt zum Vater seitens der Mutter untersagt, musste dann aber – auf richterliche Anordnung – und trotz weiterer, falscher Anschuldigungen der Mutter gegen meinen Mann und mich - wieder aufgenommen werden. Jugendamt und Gericht haben keine Anhaltspunkte für die ungeheuerlichen Vorträge der Mutter bestätigt bekommen bzw. vorgefunden. Das Gericht hat dann die Besuchsregelung festgelegt, trotzdem wurde bereits nach wenigen Wochen das Besuchsrecht von der Mutter für weitere neun (!!) Monate ausgesetzt. Also erneute Gerichtsverhandlung, in der sich beide Kinder ausdrücklich für Besuche beim Vater ausgesprochen haben.

Im Januar 2005 hat der Sohn, bei der Rückkehr von einem Besuchswochenende bei uns, die Rückkehr zur Mutter verweigert. Seither lebt er bei uns. Und wieder Gerichtsverhandlungen zur Feststellung, dass der Sohn den Wechsel seines Lebensmittelpunktes selbst beschlossen hatte (und nicht vom Vater genötigt wurde….), hässliche Szenen bei Polizei und vor Gericht, Geschrei seitens der Mutter, Vorwürfe gegen den Sohn (er sei ein notorischer Lügner, krank im Kopf usw.). Seit Ostern 2005 kein Kontakt mehr seitens der Tochter mit ihrem Vater und ihrem Bruder.

Mein Stiefsohn hat von jeher schon ein ausgeprägtes und inniges Verhältnis zu seinem Vater gehabt. Wie muss das Kind gelitten haben, als ihm die Mutter die Besuche beim Vater verboten hat? Ich frage mich bis heute, wie man das einem Kind begründet!

Ich erkläre das darum so ausführlich, weil der Sohn meines Mannes nicht dumm ist, ganz im Gegenteil! Er hat die damalige Auseinandersetzung seiner Eltern hautnah mitbekommen; Mein Mann und ich wissen, dass seine Mutter gegenüber den Kindern massiv Front gegen meinen Mann gemacht hat. Als der Junge dann bei uns war, bekam er die bösen Unterstellungen seiner Mutter dann von der anderen Seite mit.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das alles ziemlich große Wunden bei unserem Sprössling hinterlassen hat. Die „üblichen Beschwerden“ der Pubertät tun das ihre dazu, dass das Kind meines Erachtens jetzt so völlig durch den Wind ist.
Zudem lebt das Kind seit fast 2 ½ Jahren ohne Kontakte zu seiner Schwester!!! Es haben in der Zeit nur 3 Telefonate und im letzten Sommer ein Treffen mit Mutter, Tochter und unserem Stiefsohn in einer Eisdiele im Ort stattgefunden, an dem mein Mann ausdrücklich nicht teilnehmen durfte.

Ich denke, dass mein Stiefsohn sich ganz bewusst dem Einfluss (und sicherlich auch dem Lebensstil) seiner Mutter entzogen hat. Was nie abschließend geklärt wurde, war die Tatsache, dass dies sein ganz persönlicher Wille gewesen ist und nicht auf Veranlassung meines Mannes stattgefunden hat. Seine Mutter will das bis heute nicht wahrhaben, dass SIE ihren eigenen Sohn durch ihr Verhalten an den Vater „verloren“ hat. Indem sie ihren Sohn für seine „Flucht“ vor ihr damit bestraft, dass sie den Kontakt zu seiner Schwester steuert (und geschickt verhindert), hat sich bei meinem Stiefsohn meines Erachtens im Laufe der Zeit eine unterschwellige, ohnmächtige Wut breit gemacht, die er offensichtlich nur durch seine ausgefallenen „Aktionen“ kompensieren kann.

Als wir im Sommer vergangenen Jahres die ersten unschönen Veränderungen bei unserem Schützling feststellten, haben mein Mann und ich uns beim hiesigen Jugendamt zu einem Elterncoaching eingeschrieben, das für uns sehr interessant war. In der Folgezeit hatten wir dann mehrere Termine in der Erziehungsberatungsstelle. Wir wollten versuchen, über das JA den Kontakt zwischen den Kinder wenigstens behutsam wieder anzubahnen zu lassen.
Mein Stiefsohn ist dann auch tatsächlich bei einem Termin alleine bei dem Betreuer gewesen; damit hatten wir eigentlich gar nicht gerechnet. Er hatte sogar einem Treffen mit seiner Mutter zugestimmt, allerdings wollte er dann einen Mitarbeiter des JA dabei haben.
Um es abzuschließen: die Mutter hat in ihrem Termin ihre Bedingungen (Forderungen) für die Kontaktaufnahme gestellt und ihrem Sohn klipp und klar ausrichten lassen, dass er sehr wohl zu ihr kommen könne, seine Schwester ihn aber nicht im Haus seines Vaters (und somit nicht ihn) besuchen dürfe. Und damit war das Interesse meines Stiefsohns an der Weiterführung der Diskussion erschöpft (was ich gut verstehen kann). Sein einziger Kommentar: „Die hat mir gar nichts zu befehlen und die will ja gar nicht an einer Lösung mitarbeiten, weil sie Angst hat, dass meine Schwester dann auch noch bei uns einziehen will."

Nichtsdestotrotz liegt hier m.E. die Ursache: es gibt da ein ungelöstes Problem zwischen Mutter und Sohn und dieses „Problem“ lässt mein Stiefsohn nicht zur Ruhe kommen. Er lässt es nun an mir aus oder macht mich vielleicht sogar dafür verantwortlich (für was??). Ich gehe sogar so weit, dass ich befürchte, dass unser Sorgenkind im zurückliegenden Jahr eine Aversion gegen Frauen entwickelt hat.
Wir sprechen eigentlich (in „Friedenszeiten") sehr viel mit ihm und haben ihm auch schon so oft gesagt, dass er jederzeit mit einem Problem zu uns kommen kann, dass er uns sagen kann, wenn ihn an uns etwas stört usw. Aber gekommen ist er noch nie!!! Irgendwann fängt er an, sich zurück zu ziehen, taucht immer seltener im Haus auf (außer Fersehen bei seinen Grosseltern!), macht absolut nichts für die Schule, stellt stattdessen nur Unfug an (z.B. Zündeln in seinem Zimmer, Feuer auf seinem Balkon, Gegenstände beschädigen oder gar kaputt machen…). Es ist wie eine Spirale: je beschissener er sich fühlt, umso größer lässt er die Kluft zwischen uns werden und umso mehr macht er Dinge, von denen er weiß, dass sie uns am meisten ärgern und die zum Teil sogar gefährlich sind.
Wie oft habe ich schon mit der Faust in der Tasche Dinge gemacht, für die ich ihn hätte klatschen können? Aber wenn es um die Einhaltung von Regeln geht, dann bleiben wir hart. Ich verstehe es als unseren „Erziehungsauftrag“, unseren Jugendlichen u.a. auch darauf vorzubereiten, dass es da draußen in der Welt Regeln gibt, die man eben nicht nach Gutdünken ignorieren kann oder sie so auslegt, wie es einem gerade passt. Und zu unserer Erziehungspflicht gehört auch, darauf aufmerksam machen zu dürfen, dass man beispielsweise das Eigentum anderer zu respektieren hat.

Darum bin ich aber KEINE böse Stiefmutter, denn ich will es ja nicht in ihn reinprügeln. Ich bin nicht seine Mutter (zum Glück!!), werde nie ihr Ersatz sein (bloß nicht!!) und erwarte auch nicht von ihm, dass er mir Muttergefühle entgegen bringt (ich glaube, dass er gar nicht richtig weiß was und wie das ist!!!). Aber einen gewissen Respekt erwarte ich - erwarten wir beide - schon von ihm. Ich bin nicht „die da“ und sein Vater keine „Missgeburt“! Es tut mir weh, wenn er seinen Vater nach Strich und Faden belügt und betrügt, ich bin traurig, wenn er uns Geld klaut, so Aktionen wie die Geschichte mit dem Urnieren fährt oder unser liebevoll renoviertes Haus (das sein Elternhaus war und ist!) verunreinigt und beschädigt!.

Mein Mann und ich führen eine sehr harmonische, liebevolle Beziehung, an der wir ihn natürlich gerne teilhaben lassen wollen, wenn er es zuläßt. Die Eltern meines Mannes bewohnen die Wohnung unter uns und lieben natürlich ihren einzig noch verbliebenen Enkel. Trotzdem reden sie uns in die Erziehung nicht hinein, sondern unterstützen uns sogar dabei. Und was macht der Junge? Er säht Zwietracht zwischen den Parteien, meistens mit dem Ziel, einen Vorteil für sich daraus herauszuschlagen (z.B. Ausdehnung der Fernsehzeiten). Das ist uns allen gegenüber nicht fair! Seine Großeltern leiden teilweise sehr unter seinen Lügengeschichten und seinem unverschämten Verhalten. Dabei hat er doch so viel mehr als beispielsweise seine Schwester, die auf Gedeih und Verderb den Launen und Machenschaften ihrer Mutter ausgeliefert ist.

Oh Gott, jetzt ist das schon wieder so viel geworden….!

Ich habe mir vor drei Wochen einen Termin bei der Erziehungsberatungsstelle geben lassen und treffe mich morgen Nachmittag mit dem Mitarbeiter, der uns bereits im vergangenen Jahr betreut hat (da muss ich nicht mehr ganz beim Anfang anfangen zu erzählen). Meinen Mann werde ich morgen nicht dabei haben, denn ich bin diejenige, die mit dem Gedanken gespielt hat, aus unserem Haus auszuziehen.
Aber bevor ich das mache, werde ich noch versuchen, ob man dem verwirrten Kind nicht doch professionell helfen kann, da wir Erwachsene mit unserem Latein langsam aber sicher an unsere Grenzen gestoßen sind.

Viele Grüße,
S.

9

"......Meinen Mann werde ich morgen nicht dabei haben, denn ich bin diejenige, die mit dem Gedanken gespielt hat, aus unserem Haus auszuziehen.
Aber bevor ich das mache, werde ich noch versuchen, ob man dem verwirrten Kind nicht doch professionell helfen kann, da wir Erwachsene mit unserem Latein langsam aber sicher an unsere Grenzen gestoßen sind......"

Ganz ehrlich ! Das Problem liegt ganz allein bei Euch!

Ihr braucht eine Therapie und euer Sohn eine begleitende Erholung, damit er das ausheilen kann was seine Mutter und sein Vater ihm angetan haben.

Hierfür gibt es psychatrische Kinderkliniken, wo in Wohngruppen, therapiert wird und die Kinder am Wochenende nach Hause kommen.

Hier haben die "Eltern" die Chance nachzudenken und wieder Kraft zu tanken und zu lernen, genau wie das Kind lernen wird mit der Situation klar zu kommen.

Auszug ist nur der Weg, wenn du die Beziehung ganz sein lassen willst zu deinem Mann/Freund, denn sein Kind wird er nicht wegreden können und wird immer ein Teil seines Lebens sein.

In den Texten von dir sieht man ziemlich deutlich, dass du gar nicht mehr in der Lage bist andere Wege zu sehen oder auch auszuprobieren, denn auch hierfür braucht man Ruhe und Verständnis und das ist sicherlich in den jetzigen Ausbrüchen nicht einfach!

PLZ : 5 Welcher Ort ist das?

#snowy

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12

Hallo du,

ich bin auch so eine "böse" Steifmutter. ;-)
Allerdings ist die Kurze 12 und noch besser zu händeln.

Wenn ich aber lese was bei euch so abgeht, wird mir echt schwer ums Herz. #gruebel
Der Junge spielt euch aus, beleidigt dich aufs übelste und du bekommst langsam Angst vor ihm. Was an der ganzen Sache das schlimmste ist.
Und eins ist mal klar, so weitergehen kann das nicht.

Zuerst einmal muss Ursachenforschung betrieben werden. (Oder zumindest der Versuch dessen.) Denn dieses Verhalten geht weit über das normaler pubertierender hinaus (meineserachtens).
Trotzdem muss es ja einen Grund für dieses Verhalten geben.

Am allerwichtigsten ist, dass ihr (du und dein Mann) als Partner auch so handelt. Ihr müsst euch einig sein, sonst geht gar nichts!!!!!

Und ich frage mich auch ob der Knabe in seiner Zeit, die er woanders verbringt auch so agro ist?! Zeigt er da auch dieses Übermaß an Agressivität und Respektlosigkeit? Oder ist er schon einmal kriminell aufgefallen? Nimmt er Drogen? Wie ist er in der Schule?
Oder hat die Mutter dahingehend Einfluss auf ihn?

Holt euch Hilfe von ausserhalb, bei Pro Familia oder vom Jugendamt.
Denn das: (mein Mann ist bereits ein Mal dazwischen gegangen, als er auf mich losgehen wollte!).
sagt mir, dass du da nichts mehr reißen kannst. Der Zug ist abgefahren.
Tu was aber schnell!!

lg Tanja

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Hallo !

Ich denke, dass dein Stiefsohn letzenendes nicht dich herausfordert, sondern seinen Vater. ER muss ihm dringend Grenzen setzen und Konsequenzen aufzeigen. Und zu jemanden werden, der sich hinter dich stellt. Jugendliche brauchen ganz dringend jemanden, zu dem sie aufschauen können. Dieses Muster ist auch unerlässlich für Initialisierung von Männern. Ein zu schwacher Vater, der vor Schuldgefühlen fast eingeht, ist das Schlimmste für Teenie-Jungs. Das wird wahrscheinlich sehr anstrengend für ihn werden. Aber es ist unabdingbar. Zieh dich zurück und lass i h n Vater sein.

Lg Lina

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Frag Ihn doch ob er wieder bei seiner Mutter wohnen will.
Vieleicht hilft es ja.