Sohn lebt auf der Strasse

Ich habe schon mehrfach in diesem Forum über die probleme mit meinem Sohn (17) berichtet. Drogen, Schulprobleme und- abbruch usw. Inzwischen sind wir soweit, dass er garnicht mehr nach Hause kommt. Er tingelt von Kumpel zu Kumpel, bettelt und lebt auf der Strasse. Und ihm gefällt dieses Leben. Jeden Tag rufe ich ihm auf dem Handy an ( Guthaben ist alle, so kann er nur noch angerufen werden) und versuche ihn zu überzeugen, dass er wieder nach Hause kommt, aber nein. Er verweigert sich total. Ich kann ihn nicht dazu bringen hier zu duschen und sich frische Sachen anzuziehen. Mich macht das total fertig. Oft sage ich mir, dass ich Geduld brauche und abwarten muss bis er sich bei mir meldet, aber das schaffe ich nicht. Er war schon oft abgängig und eine Zeit lang hat ihn die Polizei dann auch immer wieder hierher oder in seine betreute Wohngruppe wo er zwei Jahre gelebt hat gebracht. Aber selbst die Polizisten (sagten wie bekommen bald Rabatt) und die Betreuer in der Wohngruppe sagten mir, dass er ein Potienal hat auf der Strasse leben zu wollen. Sobald es wärmer wird hält ihn nichts mehr. Ich meine Menschen, die in Not geraten sind und auf der Strasse notgedrungen leben müssen tun mir oft leid, aber das muss er doch nicht. Der Gedanke dass er vielleicht ganz schnell, wenn seine Freunde keine Lust mehr auf ihn haben unter einer Brücke landet, macht mich verrückt. Laut seiner Aussage bedeutet das für ihn absolute Freiheit, keine Regeln kein Stress, keine Anforderungen. Was soll ich nur tun? Klingt vielleicht blöd aber kann man so ein "Wanderleben" in den Genen haben?
danni

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>>> Was soll ich nur tun? <<<

Gar nichts, so schmerzlich das auch für dich sein mag.

Dein Sohn weiß, dass er wiederkommen darf, aber du hast keinen Einfluß, ob und wann er es tut.

Wenn du damit allein nicht fertig wirst, suche dir jemanden Professionelles, mit dem du reden kannst.

Kannst du psychische Probleme bei deinem Sohn ausschließen?

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mein Sohn hat mit Sicherheit psychische Probleme, die mit seinem Drogenkonsum zusammenhängen. Aber selbstmordgefährdet ist er nicht, zum Glück nicht. Er fühlt sich überall eingeengt. Nicht nur hier bei uns zu Hause, sondern auch in den Wohngruppen, in denen er war. Wenn es draussen kalt ist (sprich in den Wintermonaten), dann muss er sich ja dem "System" beugen und zieht sich immer mehr zurück. Sobald das Wetter besser und wärmer wird, dann fängt er an zu provzieren und man kann förmlich spüren, wie es im in den Füssen gribbelt. Er sagt immer, zu Hause sei ihm zu viel Stress, zu viele Diskussionen usw. Aber auch wenn ich mich zurückhalte und garnichts sage, weil es ja auch garnichts bringt, bricht er Streiterein vom Zaun und verschwindet.



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Lass los.

und!

Ruf ihn nicht mehr an.


Er weiß, wo er Dich findet, wenn er Dich braucht.


Alles Gute

Manavgat

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Hallo,
ich finde, dass Du auf keinen Fall aufgeben darfst. Ich glaube nicht, dass es nur die reine Lust am Wanderleben ist. Er fühlt sich anscheinend unter Stress, nimmt ja auch Drogen. Da stecken bestimmt Probleme dahinter. Und das müste man herausfinden. Und behandeln durch eine Therapie, sei es Entzug oder Psychologisch bzw. eine Familientherapie. Ich würde mir an deiner Stelle professionelle Beratung in einer Drogenberatungsstelle bzw. bei einem Psychotherapeuten, der sich damit auskennt, suchen, erst einmal, um zu wissen, was Du machen kannst, und dann, um ihn von der srasse zu hlen. Alleine bzw. ohne kompetente Beratung schaffst Du das nicht. Und ohne Dich, die anscheinend letzte Verbindung zur "normalen" Welt, könnte er abstürzen bzw. den Bezug verlieren und später sich evtl nicht mehr eingliedern können. das Wichtigste: zunächst einmal kompetente Beratung finden. Bei der Wohngruppe würde ich nicht mehr nachhaken. Er braucht auch etwas, was ihn glücklich macht in der bürgerlichen Welt, etwas, was ihn zu Dir zieht.....
Paule

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Therapien sind nur hilfreich, wenn man diese auch an nimmt. Ich glaube kaum, dass du jemals in so einer hilflosen Situation warst, sonst würdest du nicht so reden.
lg bambolina

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Hallo,
ich meine nur, dass man nicht aufgeben darf und weiter nach Wegen suchen muss. Ich bin sicher, in diesem Fall könnte man, wenn man die Hintergründe kennen würde, gegen diese fatale Entwicklung gegensteuern.
LG
Paule

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Hallo,
das ist ja megahart. Du hast mein aufrichtiges Beileid. Ich würde aber, wie meine Vorschreiberin auch, ihn nicht aufgeben.

Er ist noch minderjährig und steht unter Deiner Obhut. Eure Probleme sind wirklich schwerwiegend und es kann sicher jeder nachvollziehen, daß du dir nicht mehr zu helfen weißt. Also such und nimm dir Hilfe von aussen. Geh zum Jugendamt, die MÜSSEN was tun. Frag Deinen Sohn nicht was ER will. Denn daß das was er will nicht gut ist für ihn weiß jeder, der gerade nicht in der Pupertät ist.

Ergreif gemeinsam mit dem Jugendamt Maßnahmen, auch GEGEN seinen Willen. Ich würd es tun weil ich die Gewissheit hätte, daß es für ihn gut ist, auch wenn er es jetzt nicht glauben kann und er es mir in 5 oder 10 Jahren danken wird. Denn dann wird er anders darüber denken und froh sein, daß er die Kurve gekratzt hat (obwohl er das damals gar nicht wollte).

Gib ihn nicht auf! Er ist 17, Du bist schon so weit gekommen!!! 3, 4 Jahre noch und er ist durch! Dann ist die Pupertät vorbei und die Vernunft fängt wieder an, einzusetzen.

Falls nicht (was ich nicht glaube) hast Du die Gewissheit, daß du alles getan hast und musst Dich nicht selbst ein Leben lang mit Schuldgefühlen quälen und belasten.

Ich wünsch Dir viel Kraft und ein Happy End! Ich wünsch es Dir wirklich! Gib nicht auf!

lg
Mia

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genau so ist es.

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Hallo Mia,
danke für deine Antwort. Natürlich will ich ihn nie aufgeben auch wenn es im Moment die Hölle ist. Aber durch das Jugendamt kann ich zur Zeit nicht wirklich viel Hilfe erwarten. Nachdem er schon in zwei Wohngruppen gewesen ist und dort auch viel Mist gebaut hat, möchten die scheinbar lieber die Zeit abwarten bis er volljährig ist und dann die Akten zu machen. Man hat mir dort ins Gesicht gesagt, dass sie keine Möglichkeiten mehr sehen und auch keine geeignete Wohngruppe. Hilfe können sie ihm nur geben, wenn er sie will und er will ja nicht, da können sie nichts machen. Er ist in den Wohngruppen auch mehrfach abgehauen und weggeblieben, ist von der Polizei nach Ladendiebstählen wieder zurückgebracht worden, hat in der Einrichtung gekifft und Alkohol getrunken, da fühlten die sich natürlich auf der Nase rumgetanzt und nachdem auch keine Aussprachen was brachten, hat man sich entschieden, dass bei ihm "Hopfen und Malz" verloren seien. So kann er auch bei uns zu Hause leben. ich kann verstehen, dass es in so einer Wohngruppe sehr schwierig ist, wenn einer über die Stränge schlägt, dann muss man befürchten, dass die ganze Gruppe gefährdet ist. Außerdem war es natürlich kein gutes Bild nach aussen, wenn die Polizei dauert vor der Tür steht. Jedenfalls hat mir die Sachbearbeiterin beim JA deutlich gesagt, entweder mein Sohn läßt sich auf eine Langzeittherapie in einer Einrichtung ein, wo er nicht abgängig sein kann (sprich geschlossene) oder alles muss so weiterlaufen wie bisher.
danni

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Hallo,

ich muss leider manavgat recht geben. Du sollst ihn nicht aufgeben, aber du wirst ihn im Moment nicht zur Rückkehr bewegen können. Und: Je mehr du versuchst ihn zur Rückkehr zu bewegen desto weiter wird er sich von dir lösen.
Unterstützung würde ich mir soweit holen, dass du selbst in Behandlung gehst, um ihn stützen zu können, sobald er sich auf ein Leben zu Hause entscheidet. Vor allem damit du mit dieser Situation besser zurecht kommst. Denn auch du musst leben. Und, ja! Es gibt Menschen, die kein geregeltes Leben ertragen, die frei sein möchten. Ob dies aus einem einschneidenden Erlebnis herzuführen ist, dass weiß er nur selbst. Hat er diesen Freiheitsdrang wirst du es nicht schaffen. Du kannst nur hoffen, dass er irgendwann nach Hause kommt.


Viele Grüße Shalom

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Hallo an alle,

der beitrag ist zwar schon älter- jedoch bleibt das Thema leider für mich aktuell... Ich kämpfe seit mehr als 6 Jahren um meinen Sohn der mittlerweile 17 (in 3 Monaten 18) ist und jetzt auf der Straße lebt. Er nimmt Drogen, trinkt und ist psychisch krank. Eine Zwangsentgiftung habe ich einmal erwirkt, das Ergebnis war gleich null. Er nimmt keine Hilfen an, er bekommt wirklich viel Unterstützung durch Jugendamt usw. Er hatte zuletzt eine Einzelfallhilfe, ob er die weiter nutzt ist fraglich. Das ist jetzt nur mal die kurzfassung.
was kann eine Mutter noch tun wenn sie alles getan hat, wenn niemand mehr wirklich Hilfe geben will (Begründung: Er wird bald 18, er muß selbst wollen)? Keine klinik wird ihn zwangsweise mehr nehmen unud wnn haut er eh ab. Einrichtungen jeder Art verweigert er, sie werden ihn jetzt eh nicht mehr nehmen wollen wegen des Alters. Genauso ist es mit Therapie. Er wird sich zu Tode bringen wenn er so weiter macht aber wir können ihn nicht aufhalten udn das ist unerträglich!!! Ich halte so guut es ghet Kontakt, manchmal antwortet er manchmal nicht.
ich wünschte dieser Albtraum würde ein Ende finden, es zerreisst mir mein Herz......

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hallo dannichen,

habe deinen Text gelesen und ich könnte es geschrieben haben. Genau so ergeht es mir mit meinem Sohn. Er wird (wenn Gott will) im Juni 20 und nimmt seit dem 13. Lebensjahr Drogen. War schon 2008 bei der Entgiftung und die hat er super überstanden. Er war dann in Grpóßenkneten beim Entzug, konnte da aber keinen Schulabschluß machen und sollte nach 2 Wochen dann nach Eppenhein. Als er da ankam wollte er nicht mehr und meine Frau hat ihn mit nach Hause genommen. Es dauerte auch nicht lange, da fing das wieder mit den Drogen an. 2010 hatte ich einen Abschiedsbrief gefunden und ihn mit seinem Betreuer und alles was dazugehört Zwangseingewiesen. Doch er konnte da immer abhauen, als er das 3. mal da ausgebüchst war, haben sie ihn einfach entlassen, trotz richterlichen Beschluß. Er ist dann eine Woche zu Hause gewesen und dann hat er sich plötzlich aus Konstanz gemeldet. Seine Tante wohnt 12 km von Konstanz in der Schweiz. Dort ist er 14 Tage geblieben und weil er keinen Personalausweis hatte wollte Sie ihn dann Mitte April 2010 nach Hause bringen, doch er hat abneds noch das weite gesucht. Vier Wochen später meldete er sich aus Tarifa in Spanien. Er leidet an Verfolgungswahn, welches durch seine Drogen ausgelöst wurde.
Er meldete sich Regelmäßig per telefon oder auch übers Internet bei WKW. Im Oktober brach der Kontakt ab, das letzte was ich von ihm hörte war das er Geld brauchte. Ich habe dann in Deutschland eien Vermisstenanzeige Europaweit aufgegeben. Erst am 19.11.2010 bekam ich einen Anruf von meinem Sohn das er im Gefängnis sei, er wußte noch nicht einmal wo er war. Am 22. meldete er sich noch mal kurz und er konnte mir ein paar Buchstaben von dem Gefängnis mitteilen. Er war in Algecira, ich habe mich dann mit dem deutschen Konsulat in Malag in Verbindung gesetzt, die mir erklärtendas er einen Raubüberfall gemacht hat und zu 2 Jahren verurteilt wurde (hat einer Frau die Tasche geklaut).
Ich habe darauf hin eine Rechtsanwältin in Spanien beauftragt sich der Sache anzunehmen. Sie informierte mich das man ihn für 1500 Euro aus dem Gefängnis rausbekommen würde. Da wir erst mit Sascha sprechen wollten, weil ich von ihm hören wollte das er auch sicher nach Hause kommt habe ich die Zahlung aufgeschoben. Die Rechtsanwältin hat eine Sozialarbeiterin ins Gefängnis geschickt die sich mit ihm unterhalten hat. Die teilte uns dann mit das er körperlich gesund sei, aber das er in seiner eigenen Welt lebt. Das er imme rnur gegrinst hätte und vom Gespräch gar nichts mit bekommen hätte. Am 21. Dezember wurde Sascha aus dem Gefängnis entlassen, was uns später das Konsulat mitteilte. Die haben ihn eiskalt mit 15 Euro vor die Tür gesetzt, obwohl er absolut neben der Spur lief. Am 02. Januar ist er dann durch schwarz fahren in der Schweiz aufgefallen, weil er auch nicht ansprechbar war. Da er sich als deutscher ausgab wurde er der Bundespolizei in Konstanz übergeben. Die rief bei mir dann an und wollte 200 Euro, dann würden die ihn laufen lassen. Ichhabe meine Nichte zur Grenze geschickt, die hat beazhlt und ihn mit in die Schweiz genommen. Kaum 45 Minuten später rief die Polizei bei meiner Nichte an, Sie müsse ihn zurück bringen, gegen ihn läge ein Haftbefehl vor. Sie hat ihn unter falschem Vorwand da hingebracht, wo ihm sofort Handschellen angelegt wurden und er in eine Zelle gebracht wurde. Ich habe dann mit dem Haftrichter telefoniert undihn darauf Aufmerksam gemacht das er psychisch krank sei. Der Arzt bescheinigte jedoch das er Haftfähig sei, obwohl er nicht Ansprechbar war und die ihn nur auf Drogen untersucht haben, aber keine gefunden haben. Er wurde am Monatg nach Köln überführt, wo er erst am Donnerstag ankam. Er war 24 Tage in Ossendorf wegen 10,74 Gramm Mariuhana. Der Richter hatte voll den Knall, kein Rechtsanwalt hatte er, noch nicht mals beim Haftprüfungstermin und ich durfte nicht an ihn ran. Erst nach 2 Wochen habe ich ihn in Ossendorf besuchen können, er hat in einer Stunde 4 Wörter gesagt. Ich habe da dann einen Hermann gemacht und er wurde dann beobachtet. Am 25.Januar wurde er entlassen und kam mit nach Hause. Er ist total abwesend, er guckt stundenlang auf das Fernsehen, obwohl es aus ist. Seit gestern ist er wieder weg, keine Ahnung wohin, er wird getrieben von seinen Ängsten und wir stehen Machtlos dem gegenüber und kommen nicht an ihn ran.
Jedes mal wenn ich einen Polizeiwagen in der Nähe sehe, denke ich die kommen zu uns und bringen mir die Nachricht das er tot ist.......
Was kann man machen, man sieht hilflos mit zu wie er sich selbst zerstört.
Er hat keinen Schulabschluß und nimmt absolut keine Hilfe an.......
Ich habe wegen ihm schon arge gesundheitliche beschwerden, man weiß nicht was man machen kann.........
Vielelicht sollte man eine Gruppe bilden.........?

FYI Dachheinz