Probleme einer Patchwork-Mama!?!?!

Hallo ihr,
hier nun unsere Geschichte: Wir sind eine sogenannte Patchworkfamilie. Das heißt, mein Lebensgefährte ist von seiner Frau geschieden, hat mit ihr 2 Töchter - eine lebt bei uns, die andere bei ihrer Mutter. Wir haben einen gemeinsamen Sohn (15Mon.) und bekommen im Aug. ein weiteres Baby.
Seine Tochter ist 15 Jahre alt und zur Zeit voll in der Pubertät...will alles, macht so gut wie nichts dafür (Haushalt etc.).
Nun hatten wir vor ihrem 15.Geb. ständig die Diskussion über Internetzeiten, die wir bis dahin mit einer Kindersicherung auf eine Std. am Tag begrenzt hatten. Da wir diese ständigen Streitereien aber satt hatten, haben wir ihr das Internet von ca. 15Uhr bis 21Uhr (am WE 22Uhr) freigegeben. Vor zwei Wochen kam es dann wieder zum Streit mit ihrem Vater, da sie tagelang wirklich die ganze Zeit am PC gesessen und gechattet hat. Nun ist die Zeit wieder eingeschränkt...und jetzt stellt sie uns als RABENELTERN hin...dass wir ihr das INet ohne Grund einschränken - dass alle anderen Kids in ihrer Klasse mehr dürfen (mehr INet, mehr Taschengeld haben, abends weg dürfen...). Die andere Seite ist aber die, dass die meisten ihrer Freundinnen, auf die das zutrifft zum Zeugnis einen blauen Brief mitbekommen haben - d.h. Versetzungsgefährtet sind.
Ich denke schon, dass es auch am eingeschränkten INet liegt, dass sie mehr lernt und in der Schule besser ist.
Jedenfalls höre ich nun aus ihren Erzählungen heraus, dass sie lieber wieder ihre alte Familie wieder hätte - das tut weh!! Ich dachte, es würde ihr bei uns gefallen - sie hat das größte Zimmer im Haus, bekommt eigentlich jeden Wunsch erfüllt - vom Essen bis Klamotten - und will doch ihre flaschenwerfende-ihrnichtmalneBratwurstbezahlende-depressive Mutter wieder?? Oder ist das "normal" bei Scheidungskindern in der Pubertät??? Ich weiß es nicht!! Bin echt ratlos und die Situation belastet auch unsere Beziehung...
Wer kann mir einen Rat geben??
VLG Micha

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Hallo Michaela,

Du schilderst einen Teilaspekt in Euerm Zusammenleben. Da ist es schwer, einen Rat zu geben.

Aber: ich finde Euer Reglement für´s Netz vollkommen ausreichend (eine Std. am Tag). Ich setze PC mit Fernsehn und elektronischen Spielen (Gameboy ...) gleich und bin der Meinung, dass wohldosiert der beste Nutzen daraus entstehen kann.

Anstelle zu chatten, sollen sich die Jugendlichen doch lieber treffen und zwar nicht nur virtuell.

Die Drohgebärden und Verweise auf andere Eltern/Kindern haben mich in solchen Situationen allenfalls dazu gebracht, über meine Entscheidung nachzudenken. Aber meine Meinung ändere ich nicht, weil die Eltern xy es anders handhaben.

Lege das Verhalten Deiner Stieftochter unter "Pupertät" ab; dann versuchen die kleinen Erwachsenen die Grenzen auszutesten. Wenn Du weiterhin Eure Entscheidung für richtig haltet, dann bleibt dabei.

Viel Glück
lilie

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High,
das machst Du völlig richtig. Die Teenies in dem Alter haben das kein Stück unter Kontrolle. Auch bei mir hat das erst funktioniert als ich klare Grenzen gezogen habe. Bei uns kann die Tochter (15) nur noch über Linux ins Internet und da läuft ein Script mit, das 7h Wochenaccount und täglich maximal 2h erlaubt. Seitdem ist Ruhe im Karton. Wenn Sie länger chattet, dann ist Sie völlig durch den Wind. da leben die in einer anderen Welt. Das ist nicht gut für den Familienfrieden. Gerade in den Chats produzieren die sich derartig, da werden aus den letzten Loosern die tollsten Paradiesvögel. Hängen bekifft und besoffen vor den Kisten und erzählen die unglaublichsten Geschichten. Völlig irreal... Auch uns wurde erzählt, daß andere viel länger chatten dürfen. Das stimmt auch, aber die Notensituation dieser Schüler deckt sich mit Deiner Beobachtung. Also Kopf hoch und durchhalten, das wird bald besser.

3

Danke für eure antworten...

Also - seit gestern neu: Sie will ja ein neues Zimmer - weil wir für die Babys ihr Zimmer als KiZi haben wollen - da geht es auf einmal auch, dass sie etwas dafür tut!! ABER: wenn sie nichts mehr tut, machen wir auch nichts - tut sie was, machen wir auch mit! Das war punkt eins! Zum anderen hab ich mich nun mit ihrem Vater so abgesprochen, dass sie länger als ne Stunde darf, aber nimmer ab 15 Uhr sondern frühstens ab 18 oder 19 Uhr - das reicht aus!!
Desweiteren hat sie gestern eine Mathe-Schulaufgabe wahrscheinlich versiebt und SELBST zugegeben, dass das wahrscheinlich nicht (oder nicht so schlimm) gelaufen wäre, wenn sie noch die Kindersicherung hätte... Einsicht ist der beste Weg!!
Außerdem hat Steffen gestern festgelegt, dass sie mir in Zukunft mehr im Haushalt zu helfen hat - er muss in seinem neuen Job länger arbeiten - ab und zu auch mal an den Wochenenden - und da ich SS bin, ist ein bisschen Hilfe notwendig. Wenn das nicht klappt, bekommt die den PC ganz entzogen - hat er ihr angedroht - und er kommt ins Büro (ist im Keller und nicht geheizt)!!
Ich hoffe, das hilft ihr nun noch ein wenig auf die Sprünge und sie hängt sich rein...
Eine weitere Voraussetzung für ihr neues Zimmer ist, dass sie zum FA geht und sich die Pille verschreiben läßt - denn sie spekuliert auf ungestörten "Männerbesuch" in ihrem Zimmer!! Ich meine, sie ist 15 - ich hatte mein "erstes Mal" auch mit 15 - aber die Pille MUSS sein!!!!
VLG Micha

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Hallo,

also ich würde das ganze nicht allzu ernst nehmen. Ich finde das Reglement mit der Internetnutzung durchaus okay. Da würde ich mir auch kein schlechtes Gewissen reden lassen und hart bleiben. Wenn Sie Kontakt zu anderen Menschen will, dann soll sie in nen Sportverein statt chatten. Das tut ihr wenigstens noch gut. Das sie sagt Sie will in ihre alte Familie zurück ist wohl auch normal angesichts der Tatsache, dass ihr mit ihr den Alltag durchlebt. Da würde ich mir auch keine Gedanken machen oder schlechte Gefühle aufkommen lassen. Wenn Sie wieder bei Ihrer Mutter wäre und mit der den Alltag durchleben würde, würde sie wieder Euch herbeisehnen.

Die Zeiten werden wohl vorerst hart bleiben, ich wünsche Dir viel Geduld und Ausdauer.

LG
Jale

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Hi Micha,
ich habe zwei Stiefkind-Pubertäten hinter mir (uns) und kann dir nur sagen: Immer schön konsequent bleiben und lass dich von den Drohungen nicht einschüchtern. Scheidungskinder machen das, weil sie es können. Jugendliche in dem Alter ziehen alle Register und das gehört dazu. Ich rate dir, in der Streitsituation nicht darauf einzugehen, nichts erwidern, kein "geh doch", und später ein ruhiges Familien-Vereinbarungs-Gespräch zu führen, in dem ihr ihr beide erklärt, dass euch dieses Sprüche verletzen, ihr sie sehr liebt und viel Wert darauf legt, dass sie zu euch gehört.
Oft ist dieser Wunsch nach deutlicher Nähe und Zugehörigkeit zur Familie Vater dieses "Ausspielens".
Hier noch ein Trösterchen: Pubertät geht wirklich und ehrlich vorüber, danach erntest du die Früchte der Quälereien und das lohnt sich....
Liebe Grüße
Mariella

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Hallo Michaela,

was du da schilderst, ist das Verhalten eines völlig verzogenen, putertierenden Teenagers.
Sie erpresst euch mit diesen Aussagen und hat Erfolg damit.
Woher ich das weiß? Sieh in die Vk.. ;-)
Ich handhabe das so, wenn mal wieder ein "Alle haben mehr" oder "immer ich" o.ä. kommt, dann erzähl ich ihr, dass es auch noch schlechter kommen kann. Sowas wie Telefon weg oder Freitag abend Ausgangsperre.
Denn ich lebe nach dem Prinzip, alles ist ein geben und nehmen. Je mehr einer gibt desto mehr kann er erwarten (aber auch umgekehrt!!!) und das weiß meine Tochter. Klar wird gezickt wo es geht aber im großen und ganzen klappt es super.
Ich würde an deiner Stelle nicht aus einem schlechten Gewissen heraus immer mehr geben. Dann lernt sie für schlechtes Verhalten gibt es eine Belohnung.
Bei uns gibt es auch sowas wie Familienregeln, denn es kann ja nicht sein, dass nur das Kind sich daran halten muss.
Sowas wie, nach dem Essen machen alle die Küche sauber (WE) ect. Der Geschirrspüler ist ihrer und wenn es mal nicht klappt bügel ich ihre Sachen nicht, dann muss sie das selber machen. Also, eingespannt ist sie so oder so.
Sollte nochmal das Argument mit den anderen Kindern aus der Klasse kommen, dann ruf da mal an und frage nach. Sag ihr das aber vorher.
Du musst ihr den Wind aus den Segeln nehmen und immer einen Schritt voraus sein, dann klappts... ;-)

Am besten erklärst du ihr die neuen Spielregeln in einem Gespräch, bloß nicht im Streit, denn das bringt gar nichts.

#liebdrueck Kopf hoch und Brust raus, sei kopetent und eine Autorität..
lg Tanja

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Hallo Michaela, ja so ein Pubi-Monster kostet Nerven! Eins habe ich schon erfolgreich überlebt!;-) Der 2. steckt mittendrin und ich nehme alles viel gelassener. Unser Junior, mein Stiefsohn, wird 9 (er lebt seit fast 3 Jahren bei uns) übt auch ab und an den Zwergenaufstand. Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen, Geduld bewahren, konsequent bleiben, in das Familienleben voll integrieren (mit Pflichten und Rechten) und auch wenn es schwer fällte: ab und zu das geliebte Miststück in den Arm nehmen und ihm sagen "Ich habe dich lieb".
Es gibt auch gute Bücher zum Thema, schau mal bei Amazon nach.

http://www.amazon.de/s/ref=nb_ss_b/303-4021315-3811431?__mk_de_DE=%C5M%C5Z%D5%D1&url=search-alias%3Dstripbooks&field-keywords=Pubert%E4t&Go.x=13&Go.y=13

Viel Erfolg! Alles Liebe Jana

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ja das kenne ich auch..die anderen dürfen ,die anderen machen das aber auch so. Ich hab es ganz einfach mit meinem großen gemacht.Hab ihm einfach gesagt interessiert dich was andere machen und er meinte ja klar und ich sagte naja andere dürfen noch nicht mal fernseh schauen weil die haben garkeinen ..wenns dir wichtig ist was andere dürfen und was nicht tun wir deinen Fernseher raus,kein Thema..und siehe da was andere machen ist garnicht mehr so wichtig ;-)

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Hmm, ob das Verhalten deiner Stieftochter an der Patchwork-Familie liegt ? Ich denke, dass wir da alle mal durchmüssen. Ist natürlich als "böse" Stiefmama (bin ich auch eine) dann nicht so leicht, weil es halt nicht das eigene Kind ist und die Regeln gerade auch vom Vater konsequent durchgezogen werden müssten; d. h. er müsste ebenfalls dahinterstehen und dich unterstützen.

Erinner dich doch, wie es bei dir vor 10 Jahren war mit deinen Eltern ? Gab bestimmt auch Kämpfe, wie haben die dann reagiert ???

Viel Glück und gute Nerven #liebdrueck

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das was nicht erlaubt wird, ist immer ungerecht. pubis sind eine plage.;-)
bleibt beide (du und der vater) konesquent, d.h. bringt sie sich in die familie mit bestimmten aufgaben ein, kann man vieles lockerer sehen. ganz wichtig ist die schule (zeugnis).

sollte sie sich weiterhin negativ verhalten,
würde ich an euerer stelle eine familienberatung (erziehungshilfe) aufsuchen.

daß die freunde/innen der tochter viel mehr dürfen ist doch sonnenklar.;-)

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Ersteinmal vielen Dank für eure Beiträge und ich bin froh, dass es alle auch so sehen, wie ich... *puh*
Gestern abend ist die ganze Sache mal wieder eskaliert... dass ihr Vater zur Zeit schweren Stress im Job hat, hatte ich ja schon mal erwähnt. Die erwartete und gewünschte Hilfe ihrerseits blieb gestern leider größtenteils aus - "das mach ich morgen" - war ihr Komentar, nachdem sie nicht gesaugt hat (ist ja nun keine schwere Aufgabe).. Ich hab heute morgen schon gesaugt und hab auch die ganze Etage gewischt...was solls.
Allerding wollten ihr Vater und ich gestern abend noch einen "Entstressungsspaziergang" machen und er hat ihr das Babyphon ins Zimmer gebracht, damit sie anruft, wenn der Kurze nicht schläft. Er kam ganz aufgebracht wieder nach untern und hat sofort das INet wieder gesperrt, weil es in ihrer Bude aussieht, wie Bombeneinschlag. Sie wollte vor drei Tagen anfangen, ihre Schränke auszuräumen - wegen ihrem Umzug in das neue Zimmer. Seit drei Tagen stehen nun die Schranktüren offen und die Klamotten liegen auf dem Boden verstreut (einen Tag konnte sie nichts machen, da wir auf Geburtstag waren...).
Den Spaziergang haben wir nicht gemacht, weil es ihn so aufgeregt hat und als er ihr gesagt hat, dass es bis auf weiteres kein INet geben wird, hat sie wutentbrannt die Türen geschmissen und sich in ihr Zimmer eingeschlossen.
Was tun?? Ich weiß keinen Rat mehr... Der ganze Streß (Job, Pubertät und nun auch noch Zahlungsandrohungen wegen der Ex) wird immer schlimmer und ich habe echt Angst, dass die Belastung uns irgendwann kaputt macht.
Ich wollte mich gestern abend noch dafür einsetzen, dass sie nun ab und zu mit ihren Freundinnen - meinetwegen ein Mal im Monat einen Abend - weg darf...aber das hat sie sich unwissentlich selbst verbaut...
VLG Micha

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Hallo Michaela,
die Situation ist verfahren und schwer. Vor allem schwer zu ertragen für alle Beteiligten, dabei geht es, glaub mir.
Allerdings sieht es so aus als ob ihr gut Hilfe gebrauchen könntet.
Mein Vorschlag ist, holt euch externe Hilfe. Nicht nur der Tochter wegen sondern auch euretwegen. Es gibt 1000 Möglichkeiten warum das Kind so reagiert. Und Ferndiagnosen sind schwer. Aber ich lese, dass es euer aller Familienleben belastet und kaum noch etwas entspanntes stattfindet. Also ein Teufelskreislauf...
Es gibt aber Institutionen wie Pro Familia, die dir/euch kompetent helfen können. Oder erkundige dich bei deinem Hausarzt.
Wichtig ist auch, dass du und dein Partner an einem Strang zieht und das scheint ja so zu sein.

Es ist schwer aber sucht einen Weg um wieder eine Familie zu sein sonst wird es noch eine schwere und vor allem LANGE Zeit...

Was auch immer du tust ist egal aber tu was...

lg Tanja

P.S.: Manchmal überfordert so ein Chaoszimmer auch noch Kids in dem Alter. Warum hilft ihr denn keiner? Ich räume gerne mit meiner Tochter zusammen auf. Sie hilft mir sogar meinen Kleiderschrank zu sortieren. Aber eher um evtl. was abzugreifen... ;-)

nochmal tüß... #klee

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oh, woher kenne ich das nur?;-)
bevor es weiter eskaliert, holt euch familienhilfe (jugendamt, diakonie, caritas, pro familia).
ich habe mit dieser hilfe sehr gute erfahrung gemacht.

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