14 jährige zieht zum Exmann und meldet sich kaum noch

Hallo, ich bin völlig verzweifelt und weiß nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll.
Vor 11 Jahren habe ich meinen Exmann verlassen, mit dem ich auch zusammen gearbeitet habe. Wir haben eine 14 jährige Tochter. Der Trennungsgrund war definitiv kein Mann, daher entschlossen wir auch noch weiter zusammen zu arbeiten, bis 2021.

Meinen jetzigen Lebensgefährten habe ich erst ein Jahr nach der Trennung kennengelernt. Zu diesem Zeitpunkt war meine Tochter noch sehr klein, aber wir sind alles sehr behutsam angegangen (kennenlernen, gemeinsame Ausflüge, etc.). Ich wollte sie nicht überfordern und für mich stand sie immer im Vordergrund.
Mein Ex hingegen hat sich nur das nötigste für sie gemacht. Er hat immer die Firma vorgezogen und diese auch als Ausrede genommen, wenn er zu spät oder gar nicht kam. Wie oft musste ich ihr gut zureden, weil sie wieder mal so enttäuscht wurde.
Mit meinem Freund hingegen hat sie ein vaterähnliches Verhältnis aufgebaut, was sie auch letztes Jahr noch zum Vatertag aufgeschrieben hat.
Wir haben auch fast 10 Jahre als Patchwork Family Feste zusammen gefeiert für unsere Tochter und auch das lief ganz gut.

Nun ist es so, dass mein Ex Ende 2020 eine neue Frau kennengelernt hat und damit ging auch alles an zu kippen. Sie hat selbst zwei Jungs mitgebracht, jünger als meine Tochter. Sind aber wesentlich forscher an die Sache rangegangen. Die Kids waren schlichtweg überfordert. Das Verhältnis zu meinem Ex wurde immer schlechter, da ich dieser Frau ein Dorn im Auge bin. Darf noch nicht mal mehr Kontakt zur Schwiegermutter haben, weil die Neue sich damit unwohl fühlt. Es mussten bei der Oma auch alle Bilder von mir entfernt werden, aber das ist ein anderes Thema.

Meine Tochter hat sich immer schon ein Geschwisterchen gewünscht, wir natürlich auch, doch leider klappte es nicht so.
Ende 2020 wurde ich wie durch ein Wunder schwanger. Sie ist ausgeflippt vor Freude. Mein Ex hingegen hat es mir eher zum Vorwurf gemacht und das wirkte sich auch auf der Arbeit aus. Es war nicht mehr auszuhalten.

Als der Lütte da war, habe ich sie auch gleich mit eingebunden. Sie durfte sich miteinbringen. Wir haben auch exclusivzeit genossen, aber natürlich nicht mehr so viel, da mein Freund 2020-Ende 2022 immer 550 KM zwischen zwei Arbeitsstellen pendeln musste. Es fehlte einfach dieses typische Familienbild. Das ist die Vorgeschichte zu meinem eigentlichen Problem.

Im November letzten Jahres gab es ein Lehrer-Elterngespräch, welches nicht sehr positiv ausfiel. Sie sei in allen Fächern um eine Stufe abgesackt (von Real auf Haupt). Sie konnte nicht sagen warum. Wir haben uns beide darauf geeinigt, dass ich sie etwas mehr unterstütze, aber schon beim zweiten Mal gab es einen riesigen Streit, sie nahm ihre Sachen und lief zu ihren Vater, dort blieb sie auch über Nacht, was mein Ex und ich vereinbarten.
Nächsten Tag bat mein Ex um ein gemeinsames Gespräch, indem er mir mitteilte, dass es besser sei, wenn sie bis Ende des Jahres zu ihm zieht. Mittlerweile haben wir fast Mai und sie entfernt sich immer weiter von mir. Ich hatte zwischenzeitlich das Wechselmodell vorgeschlagen, aber das wollte sie nicht. Klar, bei mir muss sie auch im Haushalt helfen, bei meinem Ex bekommen alle drei Kinder alles hinterher geräumt. Von den Luxusgütern mal ganz abgesehen. Wir hatten so ein enges Verhältnis, von dem kaum etwas übrig ist. Leider wird mein Ex ihr auch nicht gut zugeredet haben. Vor der Geburt hat er ihr immer gesagt, dass wenn das Baby da ist, sie überflüssig wird. Was absoluter Quatsch ist. Sie fragte mich auch mal, wen ich lieber habe, sie oder ihren Bruder. Da habe ich ihr versucht zu erklären, dass ich sie beide sehr liebe. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie im Nachhinein große Probleme damit hat, dass sie kein Einzelkind mehr ist, auch wenn es immer ihr Wunsch war. Aber wird es sich irgendwann wieder einpendeln?

Mittlerweile empfinde ich es als ihr gutes Recht auch Zeit mit Papa zu verbringen, aber sie meldet sich auf meine Nachrichten frühestens einen Tag später zurück. Ist das normal? Bin ich zu empfindlich? Was ist mit ihrem Halbbruder, der auch sie dolle vermisst? Es macht mir so schwer zu schaffen, weil sie mir jeden Tag mehr fehlt. Ich hab es ihr jedes Mal gesagt, dass wir sie vermissen und dass es ich sehr traurig bin, dass sie sich uns gegenüber so verhält. Sie macht aber irgendwie dicht. Vielleicht habt ihr ja Tipps oder Ratschläge für mich.

2

Deine Tochter ist in der Pubertät. Sie wird gerade mit sich selbst ordentlich zu kämpfen haben. Und dann kommst Du und machst sie auch noch für Dein und das Gefühlsleben Deines Sohnes verantwortlich ('Ich hab es ihr jedes Mal gesagt, dass wir sie vermissen und dass es ich sehr traurig bin, dass sie sich uns gegenüber so verhält.'). Da finde ich es nicht verwunderlich, dass sie sich zurückzieht. Versuch' doch mal, nicht Deine Befindlichkeiten, sondern die Deiner Tochter in den Mittelpunkt zu stellen. Du bist die Erwachsene, Du solltest 'ein Fels in der Brandung' sein und nicht Deine 14jährige Tochter.

Grüsse
BiDi

5

Es geht nicht ausschließlich, um unser Befinden.sie stand von je her im Fokus. Und auch, dass habe ich ausprobiert und uns komplett zurückgestellt, nur nach ihr, ihren Tagen, Sorgen, tollen Erlebnissen, etc. gefragt. Aber auch das läuft eher schleppend. Vielleicht waren wir vorher einfach zu nah und es ist ein normaler Abnabelungsprozess.
Jede eurer Meinungen ist mir sehr wichtig, da ich die Sache auch aus anderen Perspektiven sehen kann. Manchmal ist man schon zu blind für einiges.

1

Hilfe holen.
Führt ein Gespräch, deine Tochter und du, auf "neutralem Boden " mit neutralen Moderator, z.b. in einer Familienberatungsstelle oder Frauenberatungsstelle. Da breitet ihr dann beide mal eure Sorgen und Bedenken voreinander aus, ohne Vorwürfe, und dann findet ihr auch euren Weg zueinander.
Mach es groß, dass ist wichtig!

4

Hilfe holen war mein erster Gedanke und bin zu einer Sozial-Psychologin gegangen, die überwiegend mit Kindern/ Jugendlichen arbeitet. Sie empfahl mir, ersteinmal ein gemeinsames Gespräch mit dem Kindsvater und ihr, da wir als Eltern keine gemeinsame Sprache mehr sprechen. Der sollte eigentlich diese Woche sein, aber mich hat es gesundheitlich erwischt, daher auf nächsten Mittwoch verlegt.
Meine Tochter selbst redet mit mir nicht darüber.

10

Das ist doch ein guter erster Schritt. Wobei ich mich sehr wundere dass du das erst jetzt nach fast 6 Monaten machst. Was war an Weihnachten? In den Ferien? Ostern? Hattet ihr da überhaupt keinen Kontakt?

Und ja ich glaube für eure Tochter ist es das allerwichtigste dass du und ihr Vater in dieselbe Richtung zieht.

Wie ist denn die schulische Situation jetzt? Hat sich das wieder stabilisiert?

3

Setz sie bitte nicht mit den Wünschen ihres kleinen Bruders oder deinen unter Druck. Versucht was zu vereinbaren bzgl. Kontakt. Kommt sie an den Wochenenden zu dir? Fester Tag? Ich antworte auch nicht auf jede Nachricht sofort auch auf die meiner Mutter nicht. Auch als ich zum Studium auszog hatten wir in der Regel nur einmal die Woche telefoniert. Trotzdem würde ich unser Verhältnis als ausgezeichnet beschreiben. Kontaktdauer und -Häufigkeit sagt nichts über die Beziehung aus. Nachrichten können generell auch schnell missverstanden werden. Ich finde den Vorschlag auf begleitete Gespräche auf neutralem Boden sehr gut.
Und ja mag sein dass sie beim Papa Vorteile hat. Aber daran wirst du nichts ändern und es bringt nichts die irgendwem vorzuwerfen. Du hast dir ja die 11 Jahre zu vor bei sowas sicher auch nicht rein reden lassen.

6

Ich setzte sie nicht unter Druck, schon gar nicht mit ihrem Bruder. Ich habe ja nicht alles drumherum schreiben können, wäre zu lange.
Erst drei Monate nach Funkstille haben wir das erste Mal wieder Kontaktet. Und ja, ihr habe alle recht, wenn ihr sagt, ich müsste mich zurückstellen. Nur welche Mutter kann so ohne weiteres sein Kind unter solchen Bedingungen ziehen lassen?
Bei der Psychologin wollen wir nun eine Besuchsregelung ausarbeiten. Wobei mein Ex schon meinte, dass sie nicht unter Zwang jedes zweite Wochenende kommen will.

7

Ich verstehe dich und könnte definitiv es auch nicht einfach dabei belassen, wie es gerade ist.
Ich kann dir nur raten bleibt immer dran das ist das einzige woran sie sich später erinnern wird, dass du immer versucht hast und immer dran geblieben bist. Natürlich ohne sie zu bedrängen.

weiteren Kommentar laden
8

Dein Kind ist in der Pubertät.
Da ist es ganz normal, dass die sich von ihren Eltern abgrenzt, sich zurückzieht und ihr eigenes Leben in den Vordergrund stellt. Wenn sie bei dir wohnen würde, hättest du zumindest noch den Alltag, aber so hast du einfach das Gefühl, sie jetzt komplett verloren zu haben.
Aber dem ist nicht so. Euer Verhältnis war immer eng, sobald sie wieder aus den größten Tiefen der Pubertät herauskommt, wird es wieder vertraut sein.
Jetzt ist es an dir Verständnis für ihre Situation zu haben und ihr trotzdem zu zeigen, dass du immer für sie da bist, auch wenn sie momentan schwierig ist und ihr der Sinn nicht nach Familie steht. Und ganz wichtig, mache ihr keine Vorwürfe, das treibt sie nur noch weiter von dir weg.

12

Ich versuche ihr Verhalten nicht persönlich zu nehmen, aber manchmal falle ich wieder in die negativen Gedanken zurück. Umso wichtiger sind für mich eure objektiven Tipps und Eindrücke. Danke dafür. Familie und Freunde sind sehr voreingenommen, was es mir nicht leichter macht.

9

Deine Tochter ist 14, sie möchte lieber beim Vater leben und wird dort adäquat betreut. Ich kann gut verstehen, dass das für dich sehr schwer ist, aber es ist halt so und in meinen Augen ihr gutes Recht. Sie hat sich die ganze Situation (neues Geschwisterchen, Patchwork...) nicht ausgesucht und macht jetzt für sich das beste draus. Die Bedürfnisse des Stiefbruders sind nicht ihr primäre Verantwortung. Ich würde an deiner Stelle den Kontakt halten, nicht aufdringleich sein, aber immer ein offenes Ohr und Zuwendung, wenn sie das einfordert/zuürckhaltend anbieten. Alles Gute, es klingt schwierig. Fixe Besuchsregelung, wenn sie nicht selbst den Wunsch danach aktiv äußert, finde ich sehr ungut. Da wäre ich mit 14 sowas von auf Abwehr gegangen.

Bearbeitet von Inaktiv
13

Das ist wohl wahr, dass sie sich getrenntlebende Eltern nicht gewünscht hat. Aber viel schlimmer finde ich ewig streitende Eltern und dass bis zum Auszug. Das habe ich erlebt und wollte es ihr ersparen. Knabbere immer noch daran.
Das neue Geschwisterchen war auch zu 100% einer ihrer Wünsche, nur früher wäre schöner gewesen, aber das kann man nicht steuern.
Und ich glaube, dass ich die Sache mit ihrem Bruder falsch ausgedrückt habe. Klar muss man ihm mehr helfen als ihr, aber im Ganzen haben wir eigentlich sie in den Fokus gestellt. Sie durfte sich sehr oft aussuchen, was wir machen, essen, spielen. Nur Haushalt und einkaufen waren Pflichtprogramm und das finde ich auch absolut normal. Schließlich soll sie später ja auch mal zurecht kommen. Und ich rede nur von ein paar kleinen Aufgaben.
Ich möchte sie auf keinen Fall zwingen, aber ich finde es schon komisch, dass wenn wir einen Wochenendtrip machen ist sie gern bei uns. Wenn es aber mal zu Hause bleibt fühlt sie sich gezwungen? Klar sucht sie sich das Beste raus, aber wie hat sie zu meinem Ex gesagt: „Ich möchte niemanden verletzten!“
Das passt nicht oder bin ich niemand?!🤷🏼‍♀️

14

Deine Bedürfnisse sollten hinter den Bedürfnissen deiner Tochter zurückstehen. Du bist erwachsen, sie ist ein Kind. Außerdem ist sie mitten in der Pubertät, das bedingt Abgrenzung. Wenn man deinen Text liest, kann man deine Verletztheit gut verstehen, aber man kann auch lesen, zumindest wirkt das so auf mich, dass es dir letztlich um deine Gefühle primär geht, weniger um die deiner Tochter. Insofern ist ihr Verhalten für mich (!) sehr nachvollziehbar. Ich würde an deiner Stelle versuchen, meine Bedürnisse weniger zu kommunizieren und mich zurückzunehmen. Freilich will eine 14jährige mit einer Mama, die ständig mehr oder weniger verletzt ist und mir Schuldgefühle macht, wenig zu tun haben, wenn sie andere Optionen hat. (Trennungskinder kämpfen eh sehr oft mit unbewussten Schuldgefühlen, weil sich ihre Eltern getrennt haben.) Halt dich zurück, lass sie erstmal in Frieden, wenn du sie nicht verlieren möchtest. Du erwartest von ihr mehr, als man von den allermeisten Erwachsenen erwarten könnte. "Das passt nicht." - Ja, freilich nicht. Sie ist ein Kind, das in einer sehr doofen Lage ist durch eure Trennung und es ist euer Job, das für sie bestmöglich auszugestalten.

Bearbeitet von Inaktiv
weiteren Kommentar laden
15

…Ich hab es ihr jedes Mal gesagt, dass wir sie vermissen und dass es ich sehr traurig bin, dass sie sich uns gegenüber so verhält.

…und mit dieser Aussage setzt du sie unter Druck. Nennt sich auch emotionale Erpressung.
Viel wichtiger wäre es doch zu erfahren, wieso sie auf Distanz geht. Und es ist genauso wichtig dies zu akzeptieren.

Du kannst sie fragen, warum sie sich nicht meldet, das du stets ein offenes Ohr für sie hast und du ihre Entscheidung akzeptierst.

Natürlich macht es dich traurig, aber das kannst du deinem Kind nicht zum Vorwurf machen.

17

Ich habe sie gefragt, warum sie sich so distanziert hat, habe aber immer nur ein Schweigen bekommen.
Aber nach all euren Antworten, liegt genau da mein Problem. Ich erwarte … obwohl sie zwischen zwei Welten hin und hergerissen ist. Nun heiratet ihr Papa neu und das ist ein weiterer Grund, warum sie dort wohnen bleiben möchte. Sie sagte mir beim letzten Gespräch, dass sie das nicht will. Und die Neue heißt dann so wie sie. Jeder würde jetzt schon immer fragen, ob sie ihre Mama ist.
Oh man… ich danke allen für eure Eindrücke und Empfindungen. Nun habe ich mal ihre Sicht versucht nachzuempfinden und ehrlich gesagt, hätte ich mich auch von mir distanziert.

24

Ich verstehe deine Verletzung.
Es ist richtig hart, wenn das eigene Kind sich distanziert.
Aber ich finde es gut, dass du dir Gedanken machst, dass du reflektierst.

Natürlich macht sie es dir nicht leicht, vor allem mit ihrem schweigen. Und ich wüsste auch nicht wie ich reagieren würde.

Ich hatte mich von mein Vater distanziert, aber er war trotzdem immer da. Er hat angerufen, nicht oft, hat die Ablehnung akzeptiert aber mir gezeigt „ich bin trotzdem für dich da“. Das rechne ich ihm hoch an.
Wobei die Ablehnung durch Manipulation durch meine Mutter entstand.

Ich glaube dir das die Situation nicht leicht ist aber Versuch sie nicht unter Druck zu setzen. Sie muss auch ihre Erfahrungen sammeln.

18

Immer diese Aussrede bei einigen Antworten, die Tochter ist in der Pubertät. Für mich ist sie eine undankbare Göre, welche zu Papa zieht, mit dem sie seit Jahren keinen Kontakt hatte. Und warum? Weil sie dort die umhegte Prinzessin ist, und die Mutter kann zusehen, wo sie bleibt. Ich würde die Göre wieder zwangsweise zurückholen mit festen Besuchstagen beim Papa. Pubertät ist kein Wunschkonzert, dass sie dort wohnen kann, wo sie es leichter hat. Und sich 3 Monate lang nicht zu melden, ist mißachtend.

Bearbeitet von Inaktiv
21

Na, dann bitte nicht wundern, wenn das Kind dann später nichts mehr mit dir zu tun haben möchte. Woher kommt das nur...

23

Mit diesem Kind würde ich nichts zu tun haben wollen...zieht zu Papa, der sich jahrelang nicht meldet, meldet sich selbst aber 3 Monate nicht bei der Mutter...nö, so ein Kind braucht niemand.

19

Ganz nüchtern betrachtet könnte es sein, dass der Umzug gar nicht so viel mit dir und dem Baby zu tun hat.
Sie ist in der Pubertät und hat Bock auf was Neues, Gaudi usw.
Da ist es bei Papa mit gleichartigen „Geschwistern“ viel cooler. Vor allem wenn man nichts im Haushalt helfen muss, den ganzen Tag chillen kann und noch genug Taschengeld bekommt. Das perfekte Teenagerparadies.
Vielleicht denkt sie, „ach, Mama kann jetzt Zeit mit dem Baby verbringen und ich mach das hier jetzt mal…“
Das mit der Schule ist doof, kann aber gut an Corona und Homeschooling liegen. (Kenne einige, die dadurch sehr abgesackt sind)

Treff dich einfach mal mit ihr und rede mit ihr. Frag sie sachlich was los ist, mach ihr keine Vorwürfe und sag ihr, dass du das akzeptierst aber einen engen Kontakt zu ihr haben willst, weil du sie sehr vermisst und liebst.

20

Tipps und Ratschläge habe ich nicht wirklich. Ich halte das Verhalten deiner Tochter aber für normal.

Wir haben drei Kinder. Die Älteste ist 14, die Jüngste 10. Ich bin mit dem Vater der Kinder zusammen, also grundsätzlich anders als bei euch.

Schwierig finde ich bei euch einiges. Die Erwartungshaltung an deine Tochter, dass sie ihren Bruder glücklich machen soll. Egal wie sehr sie sich ein Geschwisterchen gewünscht hat, sie konnte das Ausmaß doch nicht wissen. Und es ist DEINE Sache noch ein Geschwisterchen zu bekommen, nicht ihre. Zumal der Abstand enorm ist! Du hast quasi zwei Einzelkinder (und das ist nicht böse gemeint, nur zum Verständnis). Welcher Teenager hat denn darauf Lust? Meine Nichten sind noch klein. Eine Kinder lieben die 4, aber sind froh, wenn die wieder weg sind.
Sie ist NICHT verantwortlich für das Glück und den Seelenfrieden ihres Bruders - oder deinen.
Ich glaube mit solchen Aussagen schiebt man Pubertiere eher weg als das man sie anzieht.

Das Wechselmodell finde ich in dem Alter auch eher furchtbar. Die kommt dann ja nie irgendwo an. Die Freunde unseres Sohnes die so leben haben gerade bei ihren Eltern den Wunsch geäußert dass mit dem Wechseln so aufzuhören, und die beiden sind 12. Daher kann ich schon verstehen, dass das nicht ankam.

Unsere Älteste antwortet grundsätzlich auf Nachrichten erst nach ein bis zwei Tagen. Also zumindest uns Eltern und Oma und Opa. Wenn man überhaupt eine Antwort bekommt. Ich denke das ist normal.
Ruf sie doch lieber ab und an mal an. Geh mit ihr (alleine) shoppen, ein Eis essen oder sonst was schönes. Und hab Geduld. Ich kann mir vorstellen ohne Druck und dieses auf die Tränendrüse zu drücken kommst du weiter. Aber eben langsam.

Ich denke ihr Verhalten passt zum Alter.

22

Warum denkt ihr, dass ich erwarte, dass sie ihren Bruder glücklich machen soll?
Das erwarte ich nicht, aber ich bin selbst eine von 4 Geschwistern und der Abstand zu meinem ältesten sind auch fast 11 Jahre. Wir gehen anders miteinander um und das schon in der Kindheit.
Respektvoller und emphatischer.
Ich drücke nicht auf die Tränendrüse, aber sich immer nur bei mir zu melden, wenn Mama wieder etwas kaufen kann, finde ich schon komisch. Besonders, wenn es vorher zwischen uns nur so war.
Ehrlich gesagt glaube ich, dass sie dort nur mit materiellen Dingen vollgestopft wird, weil es keine emotionale Seite gibt. Welcher Vater sagt zu seinem Kind ( und nicht nur einmal) : ich habe mir immer schon lieber einen Jungen gewünscht? Ist doch klar, dass sie dann Angst hat, dass die Zwei der neuen ihr den Rang ablaufen.
Er konnte sich nie für etwas begeistern was sie gemacht hat. Immer hat sie Papa nachgeeifert, damit er die sieht. Wegkannst du dir vorstellen, wie wütend einen das macht? Gerade erst vor ein paar Tagen als er mit mir telefonierte, wegen dem Termin, sagte er nur, was denkt sie eigentlich wer die ist? Ein Modell? Sie hat eine zerstörte Selbstwahrnehmung. Und ich solle sie zum Hobby hinleiten, damit sie dich bewegt.
Und so geht es ständig…