Freiwillige Inobhutnahmhe - danach Wohngruppe - Tochter 15 Jahre alt

Hallo an alle,
Ihr werdet jetzt eine Geschichte zu lesen bekommen, bei der ich mir vorstellen kann, dass manche von euch mich verurteilen werden und mich vielleicht auch beleidigen, für das, was mir "passiert" ist.

Ich lebte mit meinem Mann und zwei Kindern in einer Wohnung. Seit 2016 waren mein Mann und ich allerdings getrennt. Damit aber unsere jüngste Tochter (heute 15) uns beide noch nach wie vor um sich herum hat, haben wir beschlossen, weiterhin zusammenzuleben. Wir haben vortan getrennte Schlafbereiche. Unsere Kinder haben wir über diese Situation aufgeklärt und gesagt, wir sind kein Paar mehr. Ich wusste damals nicht, dass dies eine völlige Fehlentscheidung ist. So kam es vor, dass wir uns immer mehr gestritten haben, zwischen mir und meinem Mann, der immer erste gegen 22/23 Uhr nach Hause kam, die Ruhe störte, es war ja auch um diese Zeit kaum noch möglich, etwas zu klären. So war er nur halb anwesend am Wochenende, wo ihm auch alles immer schnell zu viel wurde... und andererseits habe ich mich mit meiner Tochter gestritten. Manchmal war es auch laut. Von ihr kamen auch mal Schimpfwörter wie "blöde Kuh" und "du nervst" und "du bist peinlich", sicherlich kennen das hier auch einige selbst von ihren Töchtern.... Ich kam in die Wechseljahre, meine Tochter so mehr und mehr in die Pubertät. Dazu kam, dass mein Vater schwer erkrankte und ich ihn daher verpflegen musste. Aber das nur mal noch am Rande mit erwähnt. Im März 2021 verliebte sich meine Tochter zum ersten Mal, allerdings war diese Beziehung - wie sie es nannte - recht schnell wieder zu Ende. Bis heute - wenn wir uns mal sehen - erzählt mir meine Tochter, manchmal noch an diesen Jungen zu denken. Im April 2021 haben meine Tochter und ich uns wieder einmal heftig gestritten, ein Wort ergab das andere und es wurde immer schlimmer. Und da ist es mir passiert, ich habe Hefter von meiner Tochter rumgeschmissen und ihr an den Haaren gezogen, sie am Arm gezogen und ihr dabei weh getan. Sie hat geweint und ich höre bis heute ihre Stimme dabei. Danach habe ich mich entschuldigt, aber das war an dieser Stelle dann auch schon egal - glaube ich. Sie ist in ihr Zimmer, hat geweint, war dann aber schnell wieder ruhig. Ich habe bei mir gehockt und selbst geweint. Ich war so entsetzt über mich selbst, dass ich noch Nächte danach viel geweint habe und nicht geschlafen habe. Von da an war es eine andere Tochter. Sie war zurückgezogener, komischer mir gegenüber. Ich fand nie den Mut, diese Situation noch einmal aufzugreifen, mir ihr darüber zu sprechen oder mich noch mal zu entschuldigen. Mir fehlte der Mut und mir war und ist es bis heute unsagbar peinlich. Ich schäme mich für meine absolut bescheuerte Handgreiflichkeit. Wir haben trotzdem viel unternommen, aber es war nicht mehr das selbe.
Ich kann es gar nicht richtig beschreiben, aber ich merkte, dass es etwas Furchtbares in der Luft liegt. Und so kam es auch, dass sie sich Ende November 2021 in die Inobhutnahme beim Jugendamt begeben hat. Wir alle haben sie stundenlang gesucht an diesem Nachmittag, keiner wusste, wo sie ist. Ich habe irgendwann die Polizei eingeschaltet und die haben dann erfahren, dass sie in der Inobhutnahme ist. Ich wusste bis dahin nicht, dass es soetwas gibt und was das überhaupt ist. Von da an hatte ich keinerlei Kontakt mehr zu meinem Kind. Wir wurden nur ohne Kind zu einer Beratungsstelle geholt. Uns wurde gesagt, wenn wir dagegen sind, dass unsere Tochter hier wäre, müssten die das Familiengericht anrufen, dort würde unsere Tochter vorsprechen dürfen. Da sie schon 15 J ist, ginge es immer zum wohle des Kindes und wir würden unser Sorgerecht verlieren. So haben wir sie nicht aus der Inobhutnahme geholt. Sie war bis zum 22.12. dort, ich habe sie 4 Wochen weder gesehen und auch nichts von ihr gehört. Ihr Handy war aus. Dann kam es zu einem Treffen mit dem Jugendamt. Da war meine Tochter dabei und sagte, sie wölle auf gar keinen Fall zurück nach Hause. Ich bin fast zusammengebrochen. Ich hatte Schuld daran, nur ich!! Nun lebt sie seitdem in der Wohngruppe mit Betreuung von früh bis spät. Anfänglich war meine Tochter freitags und/oder samstags bei mir, hat bei mir auch übernachtet. Weihnachten war sie auch mehrere Tage bei mir. Auffällig ist nun in letzter Zeit, dass die Betreuer aus der Wohngruppe gegen das öftere Sehen und Treffen zwischen mir und meiner Tochter sind. Bei einem letzten Gespräch im Januar 2022 wurde mit uns Eltern vereinbart, dass es einen festen Tag im Monat geben sollte, an dem wir uns mit unserer Tochter treffen können. Das ist also der erste Montag im Monat. Drei Tage zuvor hatte meine Tochter zu mir gesagt, es gebe jetzt einen Tag in der Woche, an dem wir - ich und sie - uns fest sehen können. Das wurde nun im Januar wiederlegt. Es ist dort auch eine komische Situation, ich darf sie nicht besuchen kommen, auch nicht mit vorheriger Anmeldung - zb. drei Tage vorher oder so. Das würde es nicht geben, meinte dort eine Betreuerin. Es kam auch öfter vor, dass meine Tochter mir schrieb, sie wölle z.b. Freitag bei mir übernachten. Donnerstag oder auch erst Freitag früh schrieb sie mir, dass sie doch nicht übernachten "darf". Darauf hin fragte ich sie, ob wir spazieren gehen könnten, da sind wir spazieren gegangen. Ich komme aber nicht dahinter, warum sie nicht übernachten "darf" und warum sie tatsächlich immer erst in der Wohngruppe "nachfragen" muss, ob sie zu mir "darf". Sie wurde mir ja nicht weggenommen, sondern ist freiwillig in die Wohngruppe gegangen. Vergangenen Donnerstag wollte sie sich mit mir treffen - ausgemacht am Sonntag davor - Dann sagte mir die Betreuerin, dass sie Donnerstag nicht kommt. Als ich anbot, dass sie doch Freitag oder Samstag kommen könnten, sagte mir die Betreuerin, dass sie jetzt in den Ferien nicht mehr zu mir kommt und mich nicht trifft. Am Anfang des Jahres erzählte mir meine Tochter, dass es eine Betreuerin in der Wohngruppe gibt, die ständig gegen das Treffen zwischen mir und ihr sprechen würde, denn "ich als Mutter könnten es gegen sie verwenden". Ich bin ziemlich fertig. Wie kann eine Betreuerin so eine Aussage gegenüber meine Tochter äußern. Seit ca. 4 Wochen hat meine Tochter einen Jungen kennen gelernt. Zu ihm darf sie jeden Abend hin. Das ist ja im Prinzip nichts Schlimmes. Meine Tochter sagte auch, dass sie sehr oft dort gewesen ist. Nun ist der Junge im Urlaub. Sich mit mir treffen darf sie nicht. Was ist da los?? Was verstehe ich denn nicht. Warum sind die Betreuer in der WG so gegen ein gutes Verhältnis zwischen mir und meiner Tochter? Die ersten Winter-Ferien-Woche war meine Tochter bei mir. Es gab keinen Streit!! Sie sagte, sie können nicht so gut schlafen, war aber auch viel weg mit Freunden, wir haben zusammen gekocht, waren bei Oma zu Besuch und waren im Kino. Die zweite Ferien woche wollte mein Kind - weil es mit der WG so ausgemacht war - in der WG verbringen, da sie noch viel lernen müsste, die WG auch einiges mit den Kindern dort unternimmt (6, 8, 12, 15, 17, 10 - Alter der Kinder und alles Jungen).
Es wäre für mich sehr hilfreich, wenn mir jemand aus seinen Erfahrungen etwas mit auf den Weg geben könnten. Dass ich meine Tochter loslassen muss, weiß ich und so langsam funktioniert es ganz gut, auch wenn ich noch sehr viel weine. Sie geht ins Gymnasium 10. Klasse. Wie viel Unterstützung kann ich von außen noch geben, wir kann ich sie unterstützen - wenn sie das möchte. Warum sind die Betreuer so komisch zu mir? Ich habe zugegeben, dass ich ihr wehgetan habe.

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Hi!
Ich arbeite selbst in so einer WG. Was ich dir sagen kann:
Ein guter Kontakt zwischen Mutter und Kind ist eigentlich immer ein hohes Ziel für die Arbeit. In vielen Fällen gehen die Kinder auch dann an den Wochenenden nach Hause, wenn man es sich eigentlich nicht wünschen würde. Wenn es Wunsch von Mutter und Kind ist, und keine Kindeswohlgefährdung herrscht, kann man das gar nicht verhindern. Und da wo es den Kindern zuhause übers Wochenende gut geht, will man das doch auch garnicht. In NRW sind es 2 Wochenenden im Monat zuhause.
Oberstes Ziel der Arbeit ist immer die Rückkehr zur Familie. Für die WG und für das Jugendamt.

Deine Geschichte hört sich für mich nicht schlüssig an. So als gebe es da etwas, was du nicht erzählen möchtest (dein gutes Recht) oder als gebe es da was, was du nicht weißt.
Sollte alles so laufen, wie du es beschreibst, läuft was sehr verkehrt. Wegen eines schlimmen Vorfalls ein Kind von den Eltern fern halten, ist weder gängige Praxis noch in Ordnung. So etwas habe ich noch nicht erlebt.

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Du solltest ein Gespräch mit Jugendamt und Einrichtung einfordern und um Aufklärung bitten. Irgendwas ist faul.

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Was meinst du damit, dass irgend etwas faul ist.
Als ich meine Tochter auf den Kinderarzt angesprochen habe, sagte sie mir, es wäre nicht so toll gewesen. Als ich nachfragte, woltle sie nicht darüber sprechen. Dann bekommen wir von der WG mitgteilt, sie hätte viele Kilo abgenommen, wäre untergewichtig. Meine Tochter ist weder unterwichtig, noch hat sie abgenommen. Warum erzählt die WG das. Die widerum sagen, unsere Tochter hätte das so erzählt - einer Mitarbeiterin in der WG, die sich seeeeehr gut mit unserer Tochter versteht. Die Kinderärztin sagt auch, unsere Tochter ist komplett gesund, außer dass sie ihr dringend zu einer Psychiotherapie rät, schon aufgrund ihrer jetzigen Situation. Ich bin etwas durcheinander, da ich nicht weiß, ob meine Tochter lügt oder die WG Mist erzählt hat. Immer, wenn ich etwas möchte, heißt es, "wenn Ihre Tochter das möchte, geht das klar" - - - wie kann es denn sein, dass wir als Eltern nichts mehr zu sagen haben und unsere Tochter komplett alles bestimmt??!! Irgendwie läuft da was doch nicht so, wie es sein sollte. So ist doch auch draußen das Leben nicht. Auch wenn ich mal keine Lust habe auf der Arbeit, dies oder jenes zu erledigen, muss ich es trotzdem machen.... !! In der Schule müssen die Kinder in der 10. Klasse eine längere Ausarbeitung von ca. 16 Seiten abgeben. Meine Tochter hat gerade mal 10 Seiten. Wir hatten ausgemacht, dass ich hin und wieder den Text zum Drüberlesen bekomme. Sie sollte diese Seiten vor drei Tagen schicken - aber nichts kommt.

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das Jugendamt hat das Sorgerecht und dein Kind darf mit 15 selbst entschieden wo es leben will, wenn es dir so nicht passt und deine Tochter wieder nach Hause möchte, musst du einen Antrag beim Familiengericht stellen und dann wird das gerichtlich entschieden. Dazu brauchst du einen Anwalt

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Nein, das Sorgerecht haben wir.
Das war nicht die Frage.
Danke dir trotzdem.

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Hmmm... vielleicht hat deine Tochter anfangs in der WG oder beim Jugendamt in ihrer Rage total übertrieben und denen erzählt, dass du sie jeden Tag schlägst oder so? Dann ist es vielleicht nicht glaubhaft, wenn sie plötzlich sagt, es ist doch nicht so schlimm gewesen.

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Also, was ich Dir meine sagen zu können, ist wohl der Gedanke, dass es nicht wegen einem einmaligem Vorfall, bei dem Du den Hefter der Tochter geworfen hast und sie an den Haaren und am Arm gezogen hast, so gekommen ist.

Das mag ein Tropfen auf dem heißen Stein gewesen sein, aber Schulstreß eskaliert eben auch mal und da passieren solche Sachen und es gibt Streit und das kann auch mal blöd laufen.

Aber in einem normalen Eltern- Kind-Verhältnis renkt sich das tatsächlich wieder ein und ist dann nach einer Entschuldigung auch wieder aus der Welt. Da regen sich alle Beteiligten wieder ab und verzeihen sich und es muss auch nicht zigmal aufgearbeitet und durchgekaut werden, sondern war eben unschön und dumme Eskalation, die man künftig besser vermeidet und wo jeder seinen Anteil sieht und jeder zugibt, er hat auch Fehler gemacht und es ist eben mies gelaufen und künftig möchte man sich anders verhalten.


Deine Tochter möchte ihr Ding aber lieber alleine durchziehen und hat sich Hilfe beim Amt gesucht. Sie ist nicht mehr bereit Kompromisse mit Dir zu leben.

Das mag an der Vorgeschichte und dem Familienleben in all den Jahren zuvor liegen und wird wohl eine konsequente Haltung sein, die man beim Amt wohl unterstützt.

An Deiner Stelle würde ich tatsächlich davon ausgehen, bei der Behörde geht man nicht von Einzelfälle aus, in denen Dir als Mutter aus offensichtlichem Grund mal die Nerven durchgegangen sind, sondern von echten, weitreichenden Problemen.

Niemand nimmt Jugendliche einfach so und weil die es so wünschen, aus seinem Elternhaus und nimmt sie aus geringem Anlaß in Obhut.

Das hat immer Hintergrund und es muss tatsächlich Sorge um den Jugendlichen bestehen, da es Geld kostet und Plätze rar sind, genügt da nicht nur ein mäkliger Teenager, der mit seinen Eltern unzufrieden ist.


Die Frage ist also, ob Du als Mutter hier tatsächlich diejenige bist, die sich als Opfer der Umstände fühlen sollte. Vielleicht solltest du akzeptieren, dass man das anders sehen kann und Deine Tochter das auch tatsächlich tut und man das angemessen findet.

Deine Tochter möchte also wohl weniger Kontakt zu Dir und sich z.B. auch in schulischen Dingen nicht mehr von Dir beraten und kontrollieren lassen.

Sie findet es wohl so wie es aktuell für sie läuft, von Vorteil und kommt für sich besser klar.

Ich denke, dass kann sie auch beurteilen und da sie ja als Gymnasiastin schon in der Oberstufe ist, findet sie vielleicht tatsächlich gerade heraus, was das beste für sie ist.

Das was Du ihr bisher geboten hast und was Du für sie weiterhin möchtest, scheint es nicht zu sein.

Deswegen musst Du wohl akzeptieren, dass sie ihre eigenen Wege geht und das nicht mit Dir abstimmen muss und dort, wo sie jetzt ist, Unterstützung bekommt.

Sie hat sie andere Hilfe gesucht und baut sich wohl ihr eigene Leben auf.

Ohne Dich. Das ist für sie bestimmt auch ein schmerzhafter Prozess gewesen und den solltest Du einfach respektieren, auch wenn es Dir schwer fällt.

Du solltest auch für Dich eine Chance sehen, denn nun ist die Tochter aus dem Haus und die Verantwortung für sie übernimmt eine andere Instanz, es gibt also keinen Anlaß mehr mit dem Vater des Kindes noch in Beziehung zu stehen oder zusammen zu leben.

Ihr als Eltern könnt nun auch freier entscheiden und Euch beide anders und neu organisieren - ohne Kind.

Vielleicht ist es das, was Deine Tochter von Euch beiden erwartet - bevor sie wieder Kontakt zulässt.

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Hi ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen mein Sohn wohnt beim Vater fest und da er Klinik muss wieder wegen Entzug weil er langzeittherapie braucht.Und bei der ersten Klinik geflogen ist war er jetzt 6tage auf Wunsch von uns in Obhutname in einer Wohngruppe München was der größte Fehler war nachhinein. Sie dürfen machen und lassen was sie wollten es gab eine feste Zeit mit 22 Uhr zuhause wo sich keiner dran gehalten hat weil diese alle über 16 waren durfte sie die halbe Nacht unterwegs es wurde geraucht gekifft viel Alkohol getrunken Wodka was die in dem Alter noch garnicht dürfen es hat sich keiner um die gekümmert wir haben bilder gemacht wo wir ihn heute wieder holten weil er morgen zum arzt muss dienstag wieder Klinik mussten kein Antrag stellen.Besuchen bzw Ausgang gab es jederzeit und auch da könnte deine Tochter sagen sie geht raus und müsste nicht sagen wo sie hin geht und dann könnte sie sich täglich treffen .Ich halte von den Wohnheimen garnix und das ist inzwischen das 2 Wohnheim was ich kenne was so schlimm abläuft da kümmert sich kein Mitarbeiter oder sonstiges um die Kinder wenn die nicht selber auf die drauf zu kommen weder essen oder sonstiges wird kontrolliert in Zimmer rein schauen erst recht nicht .Ich kann nur offen das dein Kind dadurch nicht weiter in ein tief kommt.viel Glück aber Besuchszeiten sollte normal immer sein wenn sie Ausgang hat