Wann macht es "klick" in der Schule?

Hallo, ich wollte mal hören, wann es bei euren Teenagern "klick" gemacht hat in Sachen Schule/lernen. Meine Mädels sind jetzt 14, am pubertieren, und ständig gibt es Diskussionen wegen der Schule weil ich der Meinung bin, sie müsste viel mehr für die Schule tun. Angeblich haben sie fast nie Hausaufgaben auf.... sie gehen in die 8. Klasse Gymnasium. Durchschnitt des letzten Zeugnisses: 2,4 und 3,0.Ich finde das nicht soooooooo schlecht, wenn man bedenkt, dass sie dafür kaum was tun. Und genau das ist mein Problem. Ich nerve sie fast täglich damit, dass sie bitte mehr für die Schule machen sollen. Aber irgendwie scheint es nicht klick zu machen. Ich kann es mir aber auch nicht verkneifen, meinen Senf dazu abzugeben weil ich einfach will, dass sie was aus ihrem Leben machen. Sie sind ja nicht dumm. Nur stinke faul. Handy, Playstation...alles ist wichtiger als Schule. Sie treiben auch beide noch Sport, jeweils 2-3 mal pro Woche im Verien. Das tun sich auch sehr gerne und freiwillig. Aber wenns ums Thema Schule/lernen geht, tun sie einfach nichts dafür. Wann hat es denn bei euren Kindern klick gemacht? Und wie kam es dazu? Haben eure "Vorträge" und Diskussionen geholfen?
Würde mich über Antworten sehr freuen, Gruß Sammy.

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Meine Tochter (12) ist in der 7. Klasse am Gymi. Auch sie lernt eher nach dem Minimalprinzip, hatte jetzt in der Halbjahresinformation einen Schnitt von 2,6. Da war aber auch ne 4 in Informatik dabei und eine 4,5 in Physik.
Wir hatten das Thema erst neulich bei einer längeren Autofahrt. Ihre Aussage - das Abi mache ich mit 1,8 oder besser!
Sie möchte Psychologie studieren und Kinderpsychologin werden. Und der NC scheint da recht hoch (habe mich noch nicht damit befasst). Aber seit kurzem - genauer, seit den Noten im Halbjahreszeugnis - sitzt sie freiwillig da und lernt nicht nur das, was sie eh gut kann (Sprachen sind ein "Selbstläufer", sondern befasst sich auch mit unbequemen Themen, macht freiwillig Matheaufgaben, schaut Youtube-Clips wegen Physik.
Also der aktuelle Berufswunsch hat bei ihr etwas im Kopf bewegt.
Ob sie tatsächlich Psychologie studieren wird - keine Ahnung. Aber die Richtung Psychologie, Sozialpädagogik, soziale Arbeit, etc. passt zu ihr. Ein BWL Studium wird es wohl eher nicht.

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Deine Tochter hat ja ein hehres Ziel. Wenn sie in Deutschland Psychologie studieren will, ist der NC noch höher als 1,8 und vor allem in Englisch und Mathrmatik sollte sie Spitzennoten haben. Aber dass ihr Ziel sie zum Lernen motiviert, ist doch schon einmal toll.

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Ich glaube auch nicht wirklich, dass sie ein Spitzen-Abi hinlegen wird, zumal Mathe nicht gerade zu ihren Stärken zählt, Sprachen schon - sie wird ab nächstem Schuljahr Spanisch als 3. Fremdsprache wählen.
Aber alleine schon, dass sie sich beruflich vermutlich in diese Richtung bewegen will - egal ob dann wirklich Psychologie oder eher Sozialpädagogik oder etwas in diese Richtung, finde ich nicht verkehrt und passt auch zu ihr.

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es kommt doch darauf an wohin sie wollen, wenn ihnen die 3 reicht ist es doch gut.

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Die Noten sind durchaus ok und es geht doch momentan um nix. Von daher ist die Strategie, ohne allzu grosse Lücken durchzukommen nicht allzu verkehrt. Wenn dann in Klasse 12 (G9) jede Note zählt, geben viele ordentlich Gas und da macht das ja auch definitiv Sinn.

Grüsse
BiDi

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Ich bin Lehrerin am Gymnasium und sehe die ganzen Kids mal von der anderen Perspektive, habe allerdings selbst keine Kinder, weshalb mir dein Blickwinkel fehlt. In meinen Augen hat das eher die gegenteilige Wirkung, wenn die Eltern zu viel Druck machen.
Entweder die Kinder wollen und schaffen es, oder sie wollen nicht. Sie haben mit dir eh eine Mama, die sich Gott sei dank für die Kinder interessiert und dahinter ist, aber es ist auch normal, dass 14jährige andere Interessen haben. Ich würde an deiner Stelle abwarten, in welche Richtung es sich entwickelt, Engagement positiv hervorheben und erst wenn es begab geht wieder härter eingreifen

Dafür ist der Notenschnitt im Zeugnis völlig irrelevant. Oder was soll er sagen? Sport 1, Latein 6 macht auch einen Schnitt von 3,5 und kann im Desaster enden.
Vor allem was heißt zB eine Note 3? Ist es 2,5 oder 3,5? Hat sie eigentlich immer gute Leistung erbracht und einmal eine 5 verhauen, sodass es auf eine 3 kommt?
Oder kriegt sie nichts auf die Reihe, kann keinen geraden Satz formulieren und hat einmal durch Glück in einer Gruppenarbeit, wo alle anderen die Arbeiten erledigt haben, eine 1 bekommen, sodass der ganze Notenschnitt massiv nach oben gezogen wird?

Also nicht falsch verstehen, ich kenne deine Tochter nicht, ich will damit nur sagen, dass die Noten nur ein Richtwert sind und vor allem der Gesamtangebot nichts darüber aussagt, wie deine Tochter in der Schule zurecht kommt, sondern darauf geschaut werden muss, wie die Note wirklich zustande kommt.

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Danke schon mal für eure Antworten. Mir fällt es halt echt schwer, nix zu sagen und sie einfach machen zu lassen. Andererseits sollte man mit 14doch auch langsam mal erkennen, dass man nur für sich selbst lernt und nicht für die Elter oder die Lehrer. Momentan sind sie beide noch der Meinung, dass sie nach der 10. Klasse mit Realschulabschluss eine Lehre beginnen möchten und keinesfalls das Abi machen möchten. Sie möchten aber niemals aus ihrer Klasse raus (hatte nämlich vorgeschlagen, dass sie ja auch auf die Realschule gehen könnten, wenn sie eh kein Abi machen wollen). Nunja, ich muss wohl abwarten, wie sich das Ganze entwickelt.

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Nein, genau mit 14 ist alles andere wichtiger als die Schule. Solange du noch keine Beschwerden von den Lehrern hast, würde ich entspannt bleiben, die kommen dann schon auf dich zu 😀
Und was mit 16 ist, ob eine Lehre oder der Weg zum Abi, wird sich zeigen. Bis dahin sollten sie dann alt genug sein und reflektiert genug zu wissen, wofür und für was sie lernen

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Ich habe keinen Teenager, aber ich habe selbst auch nur das nötigste für die Schule gemacht in dem Alter. Die Noten sind doch ok.
Es sollte halt kein Fach dabei sein wo sie komplett den Anschluss verlieren.
Wenn die Hausaufgaben nie gemacht würden, solltest du eigentlich von der Schule informiert werden

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Meine Tochter geht in die 9. Klasse. Sie hat während ihrer kompletten Schullaufbahn nie gelernt. Also wirklich gar nicht. Auch nicht mal 30 minuten am Tag vor einer Schulaufgabe oder so.
Bis zur 7. hatte sie sehr gute Noten. Ab der 7. Klasse kam die PUbertät, Corona und vermutlich wurde der Stoff schwerer. Sie hatte schlechte Noten, hat aber trotzdem nicht gelernt. Sie hat sich dann entschieden vom Gymnasium zu gehen (obwohl sie am Gym hätte vorrücken dürfen) und besucht jetzt seit diesen Jahr die Realschule. Ihr Zeugnis ist aber identisch wie das der 8. Klasse auf dem Gymnasium. 50% sind 4er.... Sie lernt wie gesagt nicht, könnte, da bin ich mir sicher eine sehr gute Schüleriin sein. Blöderweise ist das nächste Zeugnis ihr Bewerbungszeugnis.

Naja ich musste sie früher nicht auffordern was zu lernen, denn sie schrieb ja nur gute Noten. Als ich sie dann hätte auffordern müssen war sie schön in der Pubertät, ich ganztags arbeiten und konnte daher eh nciht kontrollieren, ob sie sich an unsere Absprachen hält. Ich dachte mir dann "naja dann geht sie halt runter vom Gymnasium, wiederholt die Klasse oder sonst was"

Nachdem sie jetzt auf der Realschule letzte Woche ein Zeugnis abgeliefert hat, dass identisch mit dem am Gymnasium ist, obwohl die Fächer, die ihr schwerfielen gar nciht mehr am Stundenplan stehen, fand ich das schon echt ein wenig doof. Sie kommt täglich um 13.30Uhr nach hause (nur einmal kommt sie erst 14.30), also sie hat wahrlich Zeit und könnte 30 Minuten am Tag lernen und hätte trotzdem noch Freizeit.

Naja ich habe mit ihr geredet. Habe ihr im Internet für ein paara BErufsfachschule die Anmeldezeiten gezeigt. Ihr gezeigt, dass sie sich also mit dem Jahreszeugnis bewerben muss. Habe ihr gesagt, dass ich denke 30 Minuten am Tag und 1-2 Tage gezielt vor Schulaufgaben würden bei ihr großes bewirken. Habe ihr gesagt, dass ich nicht mehr bereit bin mich ständig mit ihr zu streiten und mir anzuhören, ich wäre streng, nur weil ich alle naselang mal anmerke, dass lernen eine gute Sache wäre, wenn mal wieder eine 5 nach Hause kommt. habe ihr gesagt, dass ich hoffe, dass ihr wirklcih bewusst ist, dass es sein kann, dass sie sich irgendwo bewirbt, wo sie gerne hin würde und dann wird sie nicht genommen, weil ihr Zeugnis nicht nach einem motivierten und engagierten Menschen aussieht.

Mehr kann und werde ich nicht tun. Würde sie in der 10. Klasse durchfallen ud wiederholen müssen, dann würde ich wohl strenger sein und aktiver versuchen sie zum lernen zu bewegen.

Zu dir: Ich würde mir meine Nerven sparen. Die Zeugnisse die diene Kinder gerade produzieren sind nicht wichtig und für 8. Klasse Gymnasium nicht schlecht. 7-9 klasse sind die absolut typischen pubertäts absack Klassen. Das Gehirn der Kinder wird komplett umgebaut und funktioniert an vielen stellen echt nciht wie es soll.

Ich würde mich auf die aufbauenden Fächer konzentrieren. Sprich Mathe und Sprachen. Nur hier würde ich sie auffordern zu lernen. Der Rest wäre mir egal. Sie kriegen ja etwas mit, fallen nicht durch. Und man vergisst 99% von dem Zeug eh wieder und braucht ihn auch nicht mehr. Außer man kann absehen, dass ein anderes FAch für den späteren Berufswunsch interessant sein könnte...dann würde ich da natürlcih auch zum lernen motivieren.
Und ich würde schauen, dass die Mädls zufrieden sind und Freizeit haben (ich wäre übrigens froh gewesen, wenn meine Tochter sowas wie ein Hobby hätte...sie hängt nur rum...also toll dass sie zum Sport gehen). Zufriedenheit ist wichtig, dass man Leistung bringen kann und wichtig, dass man nciht anfängt die Schule zu hassen, weil man wegen ihr keine Zeit hat, ständig genervt wird und zu Hause stress und nörgeleien von Mutti abbekommt.

Die Chance, dass die beiden in der 10. und 11. Klasse etwas besser einchätzen können, wann sie was tun müssen ist schon recht hoch. Bis dahin heißt es "die Noten sind nicht wichtig, nur den Anschluss in Mathe und den Sprachen nicht verlieren". Und notfalls kann man ja eine Klasse wiederholen.

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Tut mir ja leid, aber mit so einem Verhalten wäre meine Tochter nicht durchgekommen. Nicht zu lernen und dann solche Noten mit nach Hause zu bringen, würde für mich gar nicht gehen. Kann verstehen, daß man nicht alles kontrollieren kann, wenn man arbeiten ist. Aber was macht deine Tochter dann den ganzen Nachmittag, wenn sie um 13.30 Uhr zu Hause ist? Vor allem wenn sie keinen Hobbys nachgeht. Für mich hätte es schon in der 7/8 Klasse Konsequenzen gegeben : kein Handy, Tablet oder TV. Kontakte/ Verabredungen werden reduziert wenn nicht mindestens 30min am Tag was extra gemacht wird. Tornister / Hefte werden kontrolliert am Abend. Das Hausaufgaben Heft wird vorgezeigt und kontrolliert. Am Wochenende wird nachgearbeitet.... Sorry, aber da würde ich keinen Spaß verstehen. Wenn Sie mir sagen würde, das sie keine Hausaufgaben aufhaben würde ich bei Klassenkameraden oder Lehrern nachfragen ob das wirklich so stimmt oder ob die Kids das nur erzählen.

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Sie trifft sich jeden Tag mit Freuden. Ich finde es richtig, wie sie ihre Prioritäten setzt. Das ist altersgemäß und ich vertraue darauf, dass sie ihren Weg geht. Ich bin froh, dass sie sich nicht unter Druck setzt und von sich verlangt gute Noten schreiben zu müssen.
Sie geht in die Schule, macht ihre Hausaufgaben soweit...mehr habe ich auch nicht gemacht. Man kann sie auch nciht wirklcih zwingen. Sie sitzt in ihrem Zimmer, aber ihr Gehirn ist ganz wo anders. Sie ist klug und daher wird sie ihren Weg gehen. Meine Ansage ist "ich will nix von den Lehrer hören, dass du dich nciht benimmst, oder dein Zeug nicht machst". Ansonsten ist Schule ihr Ding. Sie ist 15. Sie weiß, dass sie jede Hilfe bekommen würde, die sie braucht. Und sollte sie versetzungsgefährdet sein wird sie sich hinsetzten müssen. Aber solange sie durchkommt, schreite ich nciht aktiv ein. Klar jetzt wo ich das Zeugnis gesehen habe nerve ich sie öfter mal mit "setz dich doch mal hin und lern, steht eine Schulaufgabe an?". Aber mehr sage und mache ich nicht. Und ich fange bestimmt nicht bei einer 15jährigen an die Schultascche zu kontrollieren, oder andere Eltern anzurufen. Es ist der Job der Lehrer mir rückzumelden, falls sie ihr Zeug nicht macht.

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ich kann für mich nur sagen: Hoffentlich bald.

Mein Sohn (15) weiß genau, was er werden möchte und dafür braucht er das Abitur. Mit seinen Noten aus der 9. Klasse hat er leider keine Chance, den qRSA und damit die Versetzung in Klasse 11. zu schaffen. Diese Aussage gibt es - Gott sei Dank!! - auch schriftlich durch die Schule. Das hat ihn dermaßen geschockt, dass wir nun folgendes tun:

Für die Fächer, in denen die Noten nicht reichen (Mathe / Englisch / Spanisch) übt er jeden Tag 10 Minuten. Er wiederholt den gesamten Stoff - jeden Tag drei Aufgaben in Mathe, jeden Tag die Tenses in Englisch, jeden Tag 7 Vokabeln in Spanisch. Wir haben dafür die alten Bücher hervorgekramt und ich kreuze ihm die Aufgaben an und erkläre sie, gucke dann nach, ob er es richtig gemacht hat. Ein hoher Aufwand, aber es lohnt sich.

Ich bin erstaunt, wie gut er mitarbeitet. Und geschockt, wie viel er aus den o.g. Fächern entweder nie verstanden oder komplett vergessen hatte :-).

Es hat bei ihm "klick" gemacht mit 15 und dem drohenden Platzen seines Berufswunsches.

LG, Cherish

P.S. Ich denke, dass es nicht reicht, dem Kind zu sagen, es "solle mehr üben" oder "mehr für die Schule tun". Ohne ganz konkrete "Anweisungen" verpuffen solch globalgalaktische genauso wie "ich muss abnehmen und mehr Sport machen." Man findet einfach keinen Anfang....

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Mein Sohn hat ungelogen (!) im ganzen Schuljahr keine 3 mal Hausaufgaben gemacht. Meist ist es was "fertig machen", das er in der SChule in der Pause schnell hinschmiert oder tatsächlich im Unterricht fertig ist.

bei uns sorgt Druck für enormen Gegendruck. Den hab ich aufgegeben, - -allerdings macht er meine Forderung anstandslos mit, dass im Küchenkalender alle Arbeiten stehen müssen und er nach dem Mittagessen eine angemessene Zeit vor der Arbeit auch lernt. --- ich überprüfe nicht, ob er im Zimmer da oben tatsächlich die ganze Zeit was lernt, -- aber lauter 2er und 3er und nur ganz selten ne 4+ kommt dabei raus und das finde ich unter den aktuellen umstanden "okay" genug, dass ich nicht noch mehr Druck zuhause mache....

Es bleibt gleichbleibend, - wird nicht schlechter und aktuell kann ich es laufen lassen...

bei den 2 Knackpunktfächern mache ich aber tatsächlich mehr Erinnerungen vor den Arbeiten und frage öfter Lateinvokabeln ab

wann es "klick" macht, keine Ahnung .... aber er scheint sich einfach an diese Regelmässigkeit gewöhnt zu haben...

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Hallo,

bis jetzt noch nicht. Sohn 15 Jahre, 10. Klasse Realschule (also Abschluss dieses Jahr)

Mit viel Glück wird er einen Hauptschulabschluss bekommen, vielleicht auch nicht.
Wir haben es aus verschiedenen Gründen aufgegeben uns reinzuhängen, weil es bringt nix.

Mit den Notendurchschnitten deiner Töchter ist doch alles okay.

Unser Sohn wird ab August ein FSJ machen. Darum hat er sich komplett selbst gekümmert, er kann es also. Allerdings nur wenn es nicht mit Schule zu tun hat. Ich bin schon froh das er zumindest immer hingeht und nicht auch noch zum Schulschwänzer geworden ist.
Seine Klasse ist toll, die liebt er und auch mit den meisten Lehrern kommt er gut klar. Er ist einfach stinkefaul.
Hier zu Hause gibt es Regeln bezügl. Zocken und Mithilfe im Haushalt und damit auch keine nennenswerten Probleme. Seinen Sport macht er 2-3 mal die Woche und hilft auch hin und wieder bei den Jüngeren mit Begeisterung.


LG
Tanja